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Ärger ist ein Gefühl, das dann auftritt, wenn wir fordern, etwas müsse so sein, wie wir es verlangen und das Geforderte tritt nicht ein - oder wir fordern, etwas dürfe nicht sein, was eingetreten ist. Wir fühlen uns persönlich angegriffen, missachtet, uns in dem gestört oder behindert, was wir tun, verletzt oder bedroht und unser Körper reagiert mit Muskelanspannung, Erhöhung des Blutdrucks und der Herzfrequenz, Beschleunigung der Atmung, Ausschüttung von Adrenalin, usw.

Hinter dem Ärger verbergen sich ganz typische Forderungen:
"Der andere sollte .... tun"
"Der andere sollte nicht ... tun"
"Das ist ungerecht, gemein und sollte nicht passieren"
"Wer so mit mir umgeht, hat es verdient, bestraft zu werden"

Das Verhalten des anderen wird als Angriff auf die eigene Person angesehen. "Er demütigt mich, beleidigt mich, tritt mich mit Füßen, behindert mich, ....

Auch über uns selbst können wir uns ärgern. Dann fordern wir von uns selbst, dass wir uns hätten anders verhalten sollen, als wir es getan haben. ("Wie konnte ich nur so blöd sein ...")

Und natürlich kann man sich auch darüber ärgern, dass man sich ärgert. Man will vielleicht cool sein oder anderen nicht zeigen, dass man getroffen ist und ärgert sich, dass man sich so wenig unter Kontrolle hat.

Manche Menschen betrachten ihren Ärger als hilfreich, denn nur dann können sie sich wehren. Andere erleben ihren Ärger als Geisel, der Beziehungen zerstört und beruflichen, privaten und gesundheitlichen Schaden anrichtet.

Wut - Zorn - Wutanfall

Die stärkste Form des Ärgers ist die Wut bzw. der Zorn. Wut ist gegenüber dem Ärger durch eine stärkere Intensität der körperlichen Erregung (Herzrasen, Schweißausbrüche, Zittern) gekennzeichnet.

Wer wütend reagiert, sieht sich zutiefst verletzt, gedemütigt, ausgenutzt, missbraucht, mit den Füßen getreten oder bedroht.

Bei einem Wutanfall kann es zu einem Kontrollverlust kommen. Der Betroffene wendet sich verbal und tätlich gegen die Person oder Sache, auf die er wütend ist. Er will sich rächen und es dem Anderen heimzahlen.

Wie mit Ärger und Wut umgehen?

Ist der Ärger erst einmal hervorgerufen, können wir nur noch entscheiden, ob und wie wir ihn ausdrücken. Langfristig können wir lernen, uns nicht so schnell bedroht und angegriffen zu fühlen und so unseren Ärger abbauen.

Hierzu müssen wir Forderungen aufgeben, die wir an andere oder uns stellen. Denn nur wenn wir fordern, etwas müsse anders sein, als es ist, dann sind wir verärgert. Wenn wir dagegen nur wünschen, etwas wäre anders, dann sind wir lediglich enttäuscht, wenn das Gewünschte nicht eintritt.

Ein gutes Lebensmotto zum Umgang mit Ärger lautet:
Ärgere dich nur über das,
was du ändern kannst.

Bei häufigen Wutanfällen und Wutausbrüchen ist abzuklären, ob hinter den Wutanfällen eine Persönlichkeitsstörung (etwa eine Borderline Störung) oder andere psychische Probleme liegen. In beiden Fällen benötigen die Betroffenen eine therapeutische Behandlung, da Betroffene nur schwer alleine Wutanfälle in den Griff bekommen.