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Eine echt gute Frage:

Was ist besser?

Muttermilch ist das Beste, das Sie Ihrem Kind in den ersten 6 Lebensmonaten geben können!   

Manche Frauen möchten jedoch nicht stillen oder können nicht stillen, z.B. wegen akuter Erkrankungen oder einer früheren Brustoperation. Ihr Arzt kann Ihnen sagen, wann Sie nicht stillen dürfen oder sollen.

Natürlich ist es Ihr gutes Recht, selbst zu entscheiden, was am besten für Sie und Ihr Baby ist.  Informieren Sie sich so gut wie möglich, damit  Ihre Entscheidung auf richtigen Grundlagen beruht.

 

Warum ist es gut, zu stillen?

Stillen ist die natürliche Art, seinen Säugling zu ernähren. Die Milch liegt von Natur aus "gleich bei der Hand", hat die richtige Zusammensetzung und die richtige Temperatur. Während des Stillens haben Sie engen Kontakt zu Ihrem Kind, sowohl Körper- als auch Blickkontakt. Darüber hinaus hört Ihr Baby Ihren Herzschlag und Ihr Atmen und Ihre Stimme, alles Geräusche, die ihm vertraut sind und es beruhigen.

Die Muttermilch enthält spezielle Stoffe, die das Baby vor Krankheiten wie Erkältungen schützt.

Kommen Allergien in Ihrer Familie oder der Ihres Partners vor, hat das Stillen eine weitere wichtige Funktion. Muttermilch ruft nur in extrem seltenen Fällen Allergien hervor. Wenn Sie Ihr Kind über 6 oder besser 12 Monate stillen, setzen Sie Ihr Kind keinen fremden Milchallergenen aus, solange seine Immunabwehr unvollkommen ist, und schützen es so vor Allergien.

Muttermilch hat genau die Zusammensetzung, die dem Bedarf eines Säuglings entspricht, die richtigen Nährstoffe in der richtigen Menge. Dies bedeutet, dass Ihr Baby nicht an Verstopfung leidet.

Stillen ist einfach unglaublich praktisch. Sie brauchen keine Flaschen zu reinigen, keine Mischungen abzuwiegen, kein Geld für Milchpulver auszugeben, und Sie brauchen sich keine Gedanken über die Temperatur der Milch zu machen. Muttermilch steht immer zur Verfügung - auch nachts. Stillen ist einfach. Es ist gut für Ihr Kind. Es ist gut für den Kontakt zwischen Ihnen und Ihrem Kind.

Ist Fertigmilch in Ordnung?

Heutzutage sind viele Arten von Milchpulver im Handel. Untersuchungen haben ergeben, dass kaum Unterschiede zwischen den verschiedenen Produkten bestehen. Wollen oder können Sie Ihr Kind nicht stillen, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Die Zusammensetzung von Säuglingsprodukten ist ernährungsmäßig richtig. Für Kinder aus Familien mit Allergikern gibt es in Apotheken spezielle Säuglingsnahrung, die das Risiko für Allergien senkt.

Achten Sie darauf, Milchpulver zu verwenden, das in der Zusammensetzung auf das Alter Ihres Kindes abgestimmt ist. Halten Sie sich genau an die empfohlene Dosierung, nehmen Sie nicht mehr und nicht weniger Pulver als auf der Packung angegeben. Ist die Mischung zu stark oder zu dünn, kann sie unter Umständen dem Baby Verdauungsprobleme verursachen. Gebrauchen Sie immer die Messlöffel, die der Packung beiliegen. "Ein Messlöffel" ist stets ein gestrichener Messlöffel.

Wenn Sie Ihrem Kind die Flasche geben, ist es wichtig, auf gute Hygiene zu achten. Sowohl Flaschen als auch Nuckel müssen einmal täglich gewaschen und abgekocht werden. Verwenden Sie zum Anrühren stets abgekochtes Wasser. Sie können auch mehrere Flaschen auf einmal anrühren, denken Sie jedoch daran, dass Milchmischungen, die nicht sofort gebraucht werden, leicht verderben und muss daher sofort unter fließendem kaltem Wasser abgekühlt werden. 

Hiernach gehören sie in den Kühlschrank. Selbst im Kühlschrank sollte man Milchmischungen nie länger als einen Tag aufbewahren. Trinkt das Baby eine Flasche nicht leer, sollten Sie den Rest wegschütten. Auch Milchmischungen, die länger als eine Stunde bei Zimmertemperatur gestanden sind, sollten weggeschüttet werden. Gewärmte Milch darf nicht zu lange in Thermosflaschen aufbewahrt werden, da die richtige Trinktemperatur handwarm, also etwa 37°C ist - genau die Temperatur, bei der Bakterien am besten gedeihen. Ihr Kind kann dadurch eine Mageninfektion erleiden.

Die richtige Temperatur ist, wie gesagt, etwa 37°C. Bei dieser Temperatur fühlt sich ein Tropfen Milch auf dem Handrücken oder der Innenseite des Unterarms weder warm noch kalt an. Sind Sie trotz dieser Probe unsicher, ob die Milch die richtige Temperatur hat, können Sie ein Thermometer verwenden. Falls Sie die Milch in der Mikrowelle erwärmen, sollten Sie darauf achten, dass die Milch hierbei in der Mitte der Flasche wärmer sein kann, als außen. Schütteln Sie die Flasche daher gründlich und kontrollieren Sie die Temperatur, sodass Ihr Baby sich nicht verbrüht!

Ein Baby, das die Flasche bekommt, braucht ebenfalls Nähe und engen Kontakt. Nehmen Sie es daher stets auf den Arm, wenn es die Flasche bekommt. Halten Sie Blickkontakt und auch Hautkontakt und sprechen Sie zu ihm. Liegt das Baby allein mit der Flasche, entgeht ihm der Kontakt mit der Mutter, der so wichtig für seine Entwicklung ist.

 

Welche Fertigmilch-Nahrung soll verwendet werden?

In den ersten Wochen sollen nur Produkte mit der Bezeichnung "volladaptiert" gegeben werden, frühestens nach dem vierten Monat "Folgemilch 1". Ab dem sechsten Monat kann "Folgemilch 2" verabreicht werden. Wenn es in Ihrer Familie ein starkes Allergierisiko gibt, können Sie zur Vorbeugung "hypoallergene" (oder "HA") Fertigmilch nehmen, sie enthält leicht veränderte Kuhmilchproteine. Eine echte Nahrungsmittelallergie gegen Kuhmilch ist selten. Sie zeigt sich mit starkem, teilweise blutigem Durchfall oder Pusteln im Gesicht, die Kinder nehmen schlecht zu.

Wollen sie teilweise stillen und teilweise ein Fläschen verwenden, bietet sich ebenfalls die hypoallergene Nahrung an, da sie nicht so gut schmeckt und die Kinder gerne zur Brust zurückkehren, auch wenn sie nur zeitweise zur Verfügung steht.

 

Dr. Edgar Tichatschek
Dr. Peter Voitl 

Quelle: Pastina Kidis