Tipps
Die blauen oder weißen Blütenbälle des Agapanthus zieren im Sommer Balkone und Terrassen. So bleibt die pflegeleichte Kübelpflanze in Blühlaune.

Agapanthus, zu Deutsch Schmucklilie, zählt zu den beliebtesten Kübelpflanzen überhaupt. Die Pflanzen waren schon vor mehreren hundert Jahren in den barocken Residenzen der europäischen Könige und Fürsten allgegenwärtig – nicht zuletzt deshalb, weil sie äußerst robust sind und mit einem Minimum an Pflege sehr alt werden können. Die Agapanthus-Blüte beginnt in der Regel im Juli und dauert bis Mitte August. Das ist für eine Kübelpflanze ein recht kurzer Zeitraum, aber die Pracht und Fülle der zierlauch-ähnlichen, kugeligen Blütenstände macht die kurze Blütezeit mehr als wett.

Agapanthus-Arten und Sorten

Agapanthus ist im Gegensatz zu den meisten anderen Kübelpflanzen kein Strauch, sondern eine Staude, die sich durch Ausläufer (Rhizome) ausbreitet. Die wilden Vorfahren aller Gartenformen sind im Süden Afrikas beheimatet. Reine Arten wie Agapanthus campanulatus, A. inapertus und A. praecox werden bei uns jedoch kaum angeboten und sind eher etwas für Liebhaber. Wesentlich verbreiteter sind Agapanthus-Hybriden, also Zuchtformen, die durch Kreuzung verschiedener Arten entstanden sind.

Bei den Blütenfarben haben Hobbygärtner die Wahl zwischen blauen, lilafarbenen und dunkelvioletten Farbtönen sowie Weiß. Eine der dunkelsten Sorten beispielsweise ist 'Purple Cloud', ebenfalls sehr verbreitet ist die weiße Sorte 'Alba'. Eine große Variabilität zeigen die langen, schmalen Blätter der verschiedenen Zuchtformen. Es gibt sowohl immergrüne als auch sommergrüne Typen mit Blattlängen zwischen 20 und 100 Zentimetern. Auch weiß gerandete und gestreifte Blattformen sind erhältlich. Tipp: Kaufen Sie Agapanthus entweder blühend oder bei einer guten Kübelpflanzen-Gärtnerei, denn nur in diesen Fällen können Sie sich darauf verlassen, dass Blütengröße und –farbe Ihren Vorstellungen entsprechen.

Standort und Substrat

Agapanthus braucht einen warmen, vollsonnigen Standort. Dieser sollte zudem windgeschützt sein, damit die langen Blütenstiele nicht abknicken. Verwenden Sie als Substrat normale Kübelpflanzenerde, die Sie mit ein paar Handvoll Blähton mischen. Damit verbessern Sie den Wasser- und Lufthaushalt und gleichzeitig die Strukturstabilität des Substrats.

Agapanthus richtig umtopfen

Agapanthus blüht am schönsten, wenn das Pflanzgefäß vollständig durchwurzelt ist. Topfen Sie Ihre Agapanthus aber spätestens dann um, wenn sich der Wurzelballen leicht über den Topfrand schiebt. Ein extrem dichtes Wurzelwerk führt dazu, dass die Pflanze nicht mehr genügend Wasser aufnehmen kann. Das äußert sich nicht unbedingt in der Anzahl der Blüten, die Pflanze beginnt aber zu kümmern und macht keinen Zuwachs mehr. Setzen Sie den Wurzelballen nach dem Auswintern im Frühjahr in ein neues Gefäß, das nur wenig größer sein sollte als das alte. In der Regel fällt die Blüte in der Umtopf-Saison etwas geringer aus, aber schon im Jahr darauf läuft der Agapanthus wieder zu alter Form auf.

Tipp: Wenn Ihr Agapanthus eine Kübelgröße erreicht hat, die sich kaum noch ins Winterquartier transportieren lässt, können Sie die Pflanze wie eine Staude teilen. Zerschneiden Sie den Wurzelballen einfach mit einem scharfen Brotmesser in handlichere Teilstücke und pflanzen Sie diese anschließend in passende Kübel.

Weitere Pflegetipps

Agapanthus ist die ideale Kübelpflanze für reisefreudige Hobbygärtner, denn die Staude kommt selbst im Sommer bis zu zwei Wochen ohne Wasser aus. Sie verliert dann zwar einen Teil ihrer Blätter, regeneriert sich aber recht schnell. Zu viel Wasser ist für Agapanthus wesentlich schädlicher, denn bei Staunässe fangen die Wurzeln schnell an zu faulen. Einen hohen Nährstoffbedarf hat Agapanthus ebenfalls nicht: Es reicht, wenn Sie die Pflanzen rund alle vier Wochen beim Gießen mit etwas flüssigem Kübelpflanzendünger versorgen.

Abgeblühte Blütenstiele sollten Sie regelmäßig mit der Gartenschere entfernen, bevor es zur Samenbildung kommt, denn damit regen Sie die Bildung neuer Blüten an. Eingetrocknete Blätter werden nicht abgeschnitten, sondern vorsichtig abgerissen. Agapanthusblüten eignen sich übrigens auch sehr gut für den Vasenschnitt, denn sie halten fast zwei Wochen lang. Aber Vorsicht: Der Pflanzensaft macht auf Textilien hartnäckige Flecken.

Überwinterung von Agapanthus

Alle Agapanthus-Hybriden – egal, ob immergrün oder sommergrün – lassen sich im dunklen Keller überwintern. Wichtig ist nur, dass die Temperatur deutlich unter zehn Grad Celsius liegt. Stehen die Pflanzen zu warm, setzen sie für die nächste Saison kaum Blüten an. Eine kalte, aber helle Überwinterung ist natürlich ebenfalls möglich. Sie hat den Vorteil, dass die Pflanzen im Winter nicht so viel Laub verlieren und in der nächsten Saison früher blühen. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, ein passendes Winterquartier zu finden, sollten Sie die Pflanzen im Herbst so lange wie möglich draußen lassen und schon im März wieder auswintern. Leichte Fröste bis -5 Grad Celsius sind Agapanthus aus ihrer südafrikanischen Heimat gewöhnt – wichtig ist nur, dass der Topfballen nicht einfriert.

Quelle User: Eskin // mein-schoener-garten.de