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Audi Q7 E-TronAudi setzt nun neue Maßstäbe und will sich bis 2025 vom Verbrennungsmotor verabschieden. Es sei ein neuer Weg, welcher für die Zukunft der optimale ist. Motoren müssen auch zur Umwelt passen und sollten dennoch sehr Leistungsstark sein. Autobauer Audi will in wenigen Jahren nur noch Wagen mit einem elektrifizierten Antrieb auf den Markt bringen. Das ist unvermeidbar, denn die Deutschen kaufen immer mehr SUVs, die zu viel CO2 ausstoßen. Momente wie dieser sind seltener geworden für Rupert Stadler: Der Audi-Chef steht am vergangenen Donnerstag auf dem Dach des neuen Designzentrums auf dem Ingolstädter Werksgelände und beantwortet Fragen zum neuesten Modell, das an diesem Abend vorgestellt wurde – der A7 Sportback.

Selten ist nicht, dass Stadler ein neues Auto präsentiert. Das passiert relativ häufig. Aber meist sind es inzwischen neue SUV-Modelle. Wer in den vergangenen Monaten auf Automessen unterwegs war, bekommt den Eindruck, dass fast nur noch solche Geländewagen für den Stadtverkehr auf den Markt kommen, die früher vor allem in Amerika beliebt waren. Audi ist da mit seiner erfolgreichen Q-Serie keine Ausnahme. Und Stadler sieht trotz des neuen A7 kein Ende dieses Trends – im Gegenteil. "2025 wird etwa die Hälfte unserer verkauften Fahrzeuge SUVs sein", sagt der Audi-Chef am Rande der A7-Präsentation der WELT. Das wäre noch einmal ein gewaltiger Zuwachs. Bislang erreichen die Ingolstädter diese Quote nur in Nordamerika. In den meisten anderen Ländern haben die Geländewagen zwar in den vergangenen Jahren deutlich Marktanteile hinzugewonnen, liegen aber dennoch weit entfernt von einer 50-Prozent-Quote.

In Deutschland beträgt Audis SUV-Anteil 25 Prozent
In Deutschland ist laut Audi rund jedes vierte verkaufte Auto der Marke ein SUV, europa- und weltweit liegt die Quote bei etwa einem Drittel. Es handle sich um mehr als einen Modetrend, sagte Stadler. Viele Kunden würden es inzwischen bevorzugen, etwas höher zu sitzen, und sich deshalb für einen SUV entscheiden. Regional gebe es da kaum Unterschiede, er erwarte daher, dass auch in Deutschland die Geländewagenquote 2025 bei etwa 50 Prozent liegen werde. Für die Autobauer hat die neue Vorliebe der Kunden für große Wagen nicht nur Vorteile. Zwar verspricht das Geschäft mit den SUVs einerseits attraktive Gewinnmargen. Andererseits sind die großen und damit auch schweren Fahrzeuge nicht unbedingt hilfreich, wenn es um die Einhaltung der CO2-Vorgaben für die Gesamtflotte eines Herstellers geht. Um höheren CO2-Werten für die Flotte entgegenzuwirken, setzt Audi auf die Elektrifizierung des Antriebs. Ebenfalls im Jahr 2025 werde es kein neues Audi-Modell mehr geben, dessen Antrieb nicht zumindest teilweise elektrifiziert ist, kündigte Stadler an. Dazu gehören neben den reinen Elektromodellen, von denen Audi rund ein Dutzend bis 2025 auf den Markt bringen will, auch acht weitere Plug-in-Hybride, die zumindest kurze Strecken mit Elektromotoren zurücklegen können. Die übrigen Modelle sollen zumindest mit sogenannter Mild-Hybrid-Technologie ausgerüstet werden. Diese Fahrzeuge können zwar nicht allein durch den Antrieb eines Elektromotors fahren, verbrauchen aber durch die elektrische Unterstützung weniger Kraftstoff.

Audi Q7 E-Tron

Nur ein Zwischenschritt zum reinen Elektroantrieb
Vor einigen Wochen hatte Volvo bereits für Aufsehen gesorgt, als der chinesisch-schwedische Autobauer ankündigte, ab 2019 keine Autos mit reinem Verbrennungsmotor mehr auf den Markt zu bringen. Allerdings wird auch Volvo weiterhin Modelle anbieten, die lediglich mit Mild-Hybrid-Technologie elektrifiziert werden. Jaguar Land Rover hatte den gleichen Schritt kurz darauf für 2020 angekündigt. Stadler plant nun für die Zeit ab 2025 ohne Autos, die einen reinen Verbrennungsmotor haben. Zwar handelt es sich lediglich um einen Zwischenschritt beim Wandel zum reinen Elektroantrieb. Er signalisiert aber, dass auch die deutschen Hersteller Ernst machen mit der Umstellung. Der VW-Konzern hatte im September bei der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt eine massive Elektrooffensive vorgestellt, die auch die Konzernmarke Audi betrifft. Bis 2025 will VW insgesamt 80 elektrifizierte Modelle anbieten – 50 mit reinem Batterieantrieb, 30 Hybride. Fünf Jahre später sollen es bereits 300 Modell-Varianten sein, die der Konzern auch elektrisch auf den Markt gebracht hat. Allein VW will in dieser Zeit für bis zu 50 Milliarden Euro Batteriezellen für die eigenen Autos kaufen.
 
"JETZT KONFIGURATION STARTEN"
  • http://www.audi.ch/de/brand/de/neuwagen/q7/q7-e-tron-quattro/pakete.html
 
Diess: "Tesla wird der relevanteste Wettbewerber für VW"
Audi will so die Trends zum SUV und die Notwendigkeit des Elektroantriebs zusammenbringen. Allerdings waren andere auf diesem Gebiet durchaus schneller. Der amerikanische E-Autobauer Tesla hat mit dem Model X bereits einen vollelektrischen Geländewagen im Angebot. Der ist allerdings mit einem Preis von mehr als 90.000 Euro in der Basisversion sehr teuer. VW-Markenchef Herbert Diess sieht in dem von Elon Musk geführten E-Autobauer den Hauptkonkurrenten der Zukunft. "Tesla wird der relevanteste Wettbewerber für Volkswagen", sagte Diess der WELT bei der IAA. Unlängst kündigte er deshalb auch an, ein Elektromodell für den US-Markt vorzuziehen, um Tesla besser Paroli bieten zu können. Nun drückt auch Audi weiter aufs Tempo bei der Umstellung auf den Elektroantrieb.
Quelle: Gottfried Palmer