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Ein Hautausschlag (Exanthem) kann plötzlich an verschiedenen Körperstellen auftreten und ganz unterschiedlich aussehen: Es können sich zum Beispiel Flecken, Bläschen oder Schuppen auf der Haut bilden. Hinter dem Hautausschlag können Infektionserkrankungen wie Windpocken oder Masern stecken, aber auch Allergien oder verschiedene Hauterkrankungen – dazu zählen etwa Schuppenflechte oder Neurodermitis. Hier erfahren Sie, was Hautausschlag bedeuten kann und wie er behandelt wird.

Hautausschlag: Beschreibung

Die menschliche Haut besteht aus rund zwei Milliarden Hautzellen, die den Körper vor Krankheitserregern und Sonneneinstrahlung, aber auch vor Überhitzung, übermäßigem Wärmeverlust und Austrocknung schützen. Die Haut ist außerdem das größte Organ des Körpers: Bei einem erwachsenen Menschen umhüllt sie eine Fläche von ungefähr zwei Quadratmetern und wiegt insgesamt stolze zehn Kilo.

Auf äußere und innere Einflüsse reagiert die Haut meist sofort und deutlich sichtbar – mit einem Hautausschlag, der sich auch auf größere Hautbereiche ausdehnen kann. Der Hautausschlag kann beispielsweise aus farbigen Flecken, flüssigkeitsgefüllten Bläschen, Pusteln, Quaddeln oder Knötchen bestehen. Anhand der Optik der Hautausschlags können Hautärzte oft schon auf die Ursache schließen. Juckender Hautausschlag ist nicht selten – der Juckreiz ist ein häufiges Begleitsymptom. Der Hautausschlag kann aber auch brennen oder Schmerzen beziehungsweise ein Wärmegefühl verursachen.

Ekzem“ ist ein Sammelbegriff für entzündliche Hauterkrankungen, die aber nicht ansteckend sind. Grundsätzlich können äußere oder innere Faktoren ein Ekzem verursachen. Der medizinische Begriff Effloreszenz bedeutet „Hautveränderung“.

Die Hautveränderungen können im Prinzip den ganzen Körper betreffen, sie können aber auch auf einzelne Bereiche beschränkt sein. Manche Menschen haben Hautausschlag im Gesicht, andere an Fingern, Händen, Knien, Beinen, Füße, Zehen, Ellenbogen, Unterarmen, Bauch oder Rücken. Auch die Schleimhäute in Mund und Rachen oder die Haut an den Genitalorganen können betroffen sein.
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Hautausschlag: Ursachen und mögliche Erkrankungen

Hautausschlag kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Es können Infektionserkrankungen wie Windpocken oder Masern, Allergien und verschiedene Hauterkrankungen wie Schuppenflechte (Psoriasis) oder Neurodermitis dahinter stecken.

Infektionskrankheiten
Das Dreitagefieber (Exanthema subitum) ist eine ansteckende Erkrankung, die durch Viren verursacht wird. Neben dem hohen Fieber entwickelt sich ein feinfleckiger, roter, juckender Hautausschlag auf Brust, Bauch und Rücken. Er kann sich auf Arme und Beine ausbreiten, verschwindet aber nach einigen Tagen wieder.

Scharlach (Scarlatina) ist eine typische Kinderkrankheit, die durch eine Infektion mit Bakterien (Streptokokken) verursacht wird. Typisch ist unter anderem der Hautausschlag, der durch die Giftstoffe der Bakterien verursacht wird. Er beginnt mit kleinen Rötungen in den Beugefalten der Achsel, am Brustkorb und in der Leistenregion und breitet sich über den ganzen Körper aus. Bei manchen Patienten fehlt der Ausschlag oder ist nur schwach ausgeprägt. Nach drei bis fünf Tagen verschwindet der Hautausschlag.

Masern ist ebenfalls eine Kinderkrankheit, die durch Viren ausgelöst wird und hoch ansteckend ist. Deswegen verbreitet sie sich rasant. Auch hier ist ein Hautausschlag charakteristisch. Hinter den Ohren und an der Halsseite treten rote, unregelmäßige Flecken auf, die bald verschmelzen und den ganzen Körper überziehen. Es können kleinere Hautblutungen auftreten. Der Hautausschlag klingt nach etwa fünf Tagen ab.

Röteln werden durch eine Virusinfektion ausgelöst. Der Ausschlag beginnt hier hinter den Ohren mit kleinen hellroten oder leicht bräunlichen Flecken. Sie breiten sich auf Gesicht, Hals, Arme, Beine und dann auf den gesamten Körper aus. Juckender Hautausschlag tritt bei Röteln selten auf. Nach ein bis drei Tagen verschwindet der Ausschlag wieder.

Ringelröteln (Erythema infectiosum) ist eine Infektionskrankheit, die durch den Parvovirus B19 verursacht wird. Charakteristisch ist hier der schmetterlingsförmige Hautausschlag, der sich aber nicht bei allen Erkrankten entwickelt. Der Hautausschlag bildet sich zuerst im Gesicht (Wangen, Nasenwurzel) und breitet sich nach einigen Tagen auf Arme, Beine (besonders die Streckseiten) und schließlich den gesamten Körper aus. Das Exanthem sieht aus wie eine Girlande und kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Innerhalb von sieben Wochen kann der Ausschlag immer wieder auftreten.

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit wird durch Coxsackie-Viren Typ A ausgelöst. Auf der Haut (Hände, Füße) bildet sich ein roter, juckender Hautausschlag mit Bläschen und Knötchen, der später in weißgraue Pusteln übergeht. Im Mund entstehen Bläschen und kleine, schmerzhafte Geschwüre (Aphthen).

Beim Pfeifferschen Drüsenfieber kann manchmal ein Hautausschlag entstehen. Dieser kann sich aber auch entwickeln, wenn man die Krankheit mit Antibiotika behandelt, zum Beispiel mit Ampicillin oder Amoxicillin. Man spricht von einem Arzneimittelexanthem.

Die Borreliose ist eine Infektionskrankheit, die in der Regel durch Zecken übertragen wird. Auslöser der Lyme-Borreliose sind schraubenförmige Bakterien, sogenannte Borrelien. Um die Einstichstelle kann nach einigen Tagen ein roter Fleck entstehen, der sich nach und nach vergrößert und in der Mitte meist blass gefärbt ist. Ärzte bezeichnen dies als „Wanderröte“ oder Erythema migrans.

Windpocken (Varizellen) werden durch das hochgradig ansteckende Varizella-Zoster-Virus verursacht. Sie beginnen mit einem juckenden, roten Hautausschlag – meist am Rumpf und im Gesicht. Schubweise breitet er sich über den gesamten Körper aus, auch auf den behaarten Teil des Kopfs sowie Arme und Beine. Die Schleimhäute (Mund, Bindehäute, Genitalien) können ebenfalls betroffen sein. Die roten Flecken verwandeln sich in flüssigkeitsgefüllte, stark juckende Bläschen, die nach und nach verkrusten. Der Hautausschlag verläuft in Schüben, sodass täglich neue rote Flecken zu den schon bestehenden Bläschen und Krusten dazu kommen. Es bildet sich ein sogenannter "Sternenhimmel": ein buntes Bild aus Flecken, Papeln, Bläschen und Krusten, die schließlich abfallen. An den Schleimhäuten verwandeln sich die Bläschen in kleine Aphthen.

Gürtelrose (Herpes Zoster) ist ein schmerzhafter Hautausschlag, der durch das Varizella-Zoster-Virus hervorgerufen wird. Beim Erstkontakt verursacht das Herpesvirus Windpocken. Der typische Hautausschlag besteht aus Blasen auf einem geschwollenen, geröteten Untergrund. Der Ausschlag verläuft gürtelförmig vom Rumpf in Richtung Brustbein um den Körper. Es kann aber auch zu Hautausschlag im Gesicht und am Ohr kommen. Nach zwei bis sieben Tagen platzen die Blasen auf, es entstehen kleine Wunden, die nach und nach von Schorf bedeckt werden. Nach zwei bis drei Wochen fällt der Schorf meist ab.

Herpes genitalis wird durch Herpes-simplex-Viren verursacht. Im Genitalbereich bildet sich ein juckender Hautausschlag mit Bläschen und Rötungen.

Hautpilz (Soor) umfasst alle Krankheiten, die durch Pilze der Gattung „Candida“ verursacht werden. Der Hauptvertreter ist Candida albicans. Der Hautausschlag tritt besonders in Hautfalten (zum Beispiel Achseln, Analregion, Oberschenkel), an der Mund- und Rachenschleimhaut, in der Speiseröhre sowie in der Genitalregion auf.
Die Wundrose (Erysipel) ist eine lokal begrenzte, akute Entzündung der Lymphgefäße der Haut. Verursacht wird eine Wundrose meist durch bestimmte Bakterien (Streptokokken). Um die Eintrittsstelle der Bakterien in die Haut bildet sich die leuchtend rote Wundrose.

Die Grindflechte (Borkenflechte, Impetigo contagiosa) ist eine bakterielle Hautinfektion, die sehr ansteckend ist. Verursacher sind vor allem Staphylokokken, seltener Streptokokken. Typisch für den Hautausschlag sind asymmetrische, scharf begrenzte, goldgelbe, rot-gesäumte Krusten, die vor allem um Mund und Nase sowie an den Händen auftreten.

Krätze (Skabies) wird durch Milben verursacht, die einen stark juckenden Hautausschlag hervorrufen.

Syphilis ist eine sexuell übertragbare Krankheit, die durch das Bakterium Treponema pallidum verursacht wird. Im zweiten Stadium der Syphilis tritt meist ein Hautausschlag auf. Zunächst sind es nur schwach-rosa gefärbte Flecken, die sich in derbe, kupferfarbene Knötchen (Papeln) verwandeln.

Eine durch Viren verursachte Leberentzündung (Hepatitis) geht manchmal mit einem Hautausschlag einher.

Fleckfieber (Läusetyphus) wird durch das Bakterium Rickettsia prowazekii ausgelöst, das durch Kleiderläuse übertragen wird. Es bildet sich nach wenigen Tagen ein fleckiger Hautausschlag, der am Rumpf beginnt und sich schnell auf Arme und Beine ausbreitet - Kopf, Hals, Hand- und Fußflächen bleiben jedoch ohne Exanthem.

Typhus ist eine schwere Durchfallerkrankung, die durch Bakterien (Salmonellen) verursacht wird. Auch hier können sich stecknadelkopfgroße, rötliche Flecken auf Bauch, Brust und Rücken bilden, die aber nicht jucken.

Auch beim Dengue-Fieber kann vorübergehend ein Hautausschlag auftreten. Auslöser dieser Tropenkrankheit ist das Dengue-Virus.

Allergien
Eine Allergie ist eine Überempfindlichkeitsreaktion auf bestimmte Stoffe, die normalerweise völlig ungefährlich sind. Das Immunsystem bekämpft diese an sich harmlosen Stoffe und löst damit eine Allergie aus. Beispiele sind Pollen (Heuschnupfen), aber auch Nahrungsmittel oder chemische Stoffe wie Nickel oder Kobalt. Hautrötungen und juckender Hautausschlag sind häufige Anzeichen für eine allergische Reaktion vom Soforttyp. Bei einer Spättyp-Allergie bilden sich erst nach einigen Stunden scharf begrenzte juckende Rötungen und Schwellungen. Je nach Schwere treten Wasserbläschen, nässende Stellen, Schuppen und Hautverkrustungen auf. 

Die allergieauslösenden Stoffe können äußerliche direkt auf die Haut einwirken (UV-Strahlung, Kälte), aber auch von innen (indem sie mit der Nahrung aufgenommen oder eingeatmet werden) eine hautreizende Wirkung entfalten. Dies ist zum Beispiel bei bestimmten Nahrungsmitteln wie Kiwis oder Nüssen sowie Medikamenten der Fall. 

Eine Kontaktallergie bedeutet, dass die Haut juckt, anschwillt, nässt oder sich rötet. (Kontaktdermatitis). Die häufigsten Allergieauslöser (Allergene) sind Duftstoffe oder Metalle, beispielsweise Nickel. Schon geringe Spuren dieser Stoffe reichen bei Allergikern aus, um die Immunabwehr anzukurbeln. Meist bildet sich der Hautausschlag (Ekzem) an der Stelle, die mit dem Allergieauslöser in Berührung stand (Kontaktekzem). Vor allem Allergien gegen Duftstoffe sind auf dem Vormarsch. Die Symptome: raue, gerötete oder schuppende Haut und Juckreiz. Wirkt das Allergen länger auf die Haut ein, können Bläschen, Knötchen und schmerzhafte Einrisse entstehen.

Die Nesselsucht (Nesselausschlag, Urtikaria) zählt ebenfalls zu den allergischen Erkrankungen. Der Hautausschlag besteht aus roten Erhebungen. Sie sehen aus wie Mückenstiche oder wie nach einem Kontakt mit Brennnesseln (daher Nesselsucht). Patienten mit einer Nesselsucht reagieren überempfindlich auf bestimmte innere (Nahrungsmittel wie Erdbeeren) oder äußere Reize (Kälte, Druck). Sie leiden unter starkem Juckreiz. Meistens vergehen sowohl die Quaddeln als auch der Juckreiz innerhalb eines Tages.

Sonnenlicht kann starke allergische Hautreaktionen auslösen. Es kommt zu quälendem Juckreiz, Bläschen oder Quaddeln (Sonnenallergie). Oft geschieht dies in Kombination mit Kosmetika wie Haut- und Sonnencreme oder Parfüm. Die Polymorphe Lichtdermatose (PLD) ist die häufigste aller Sonnenallergien. Sie tritt vor allem auf Hautpartien auf, die noch nicht an die Sonne gewöhnt sind, etwa Ausschnitt, Schultern, Nacken, Streckseiten der Arme und Beine. Meist äußert sich die PLD mit Quaddeln, juckenden Flecken oder Bläschen. Bei der Mallorca-Akne reagieren aggressive Substanzen, die sich durch das UV-Licht bilden, mit Inhaltsstoffen von Sonnenschutz- und Körperpflegemitteln oder dem körpereigenen Talg. Es entsteht eine Entzündungsreaktion in den Haarfollikeln. Auf der Haut - meist im Dekolleté - entstehen kleine, akneartige Pickelchen. In Kombination mit Medikamenten wie Antibiotika, Entzündungshemmern, Entwässerungsmitteln oder Johanniskraut  kann Sonnenlicht eine photoallergische Reaktion auslösen. Auch der Sonnenbrand zählt zu den Exanthemen.

Hautkrankheiten
Hinter einem Hautausschlag können auch verschiedene Hautkrankheiten stecken, die nicht ansteckend sind. Dazu zählen beispielsweise Neurodermitis und die Schuppenflechte (Psoriasis).

Akne ist eine hormonbedingte Erkrankung, die vor allem von den männlichen Geschlechtshormonen (Androgenen) abhängt. Akne tritt häufig in der Pubertät auf. Typisch sind die weißen Knötchen, die manchmal auch einen schwarzen Punkt in der Mitte haben (Mitesser, Komedo). Entzünden sich die Knötchen, entsteht ein Pickel mit Eiterpfropf.

Der Kopfgneis (Seborrhoisches Ekzem) ist ein harmloser Hautausschlag. Er entsteht durch eine Überproduktion der Talgdrüsen der behaarten Kopfhaut. 
Neurodermitis (atopische Dermatitis, atopisches Ekzem) führt zu immer wiederkehrenden Hautentzündungen mit Juckreiz. Die Haut ist extrem trocken. Bei Babys zeigt sich die Neurodermitis als Milchschorf auf der Kopfhaut, später als roter juckender Ausschlag vor allem im Gesicht. Das Ekzem breitet sich auf dem Hals über den Rumpf und zur Windelregion hin aus. Betroffen sind auch die Rückseiten der Arme und Beine. Bei älteren Kindern und Erwachsenen kann das Ekzem am gesamten Körper auftreten. Oft sind das Gesicht - vor allem um Augen und Mund herum - sowie die Armbeugen und Kniekehlen betroffen. Aber auch der obere Teil des Oberkörpers und der Hals können befallen sein. Die Haut ist trocken, fleckig, rötlich und verdickt. Milchschorf bei Babys kann der Vorläufer einer Neurodermitis oder Zeichen einer allergischen Veranlagung sein.

Schuppenflechte ist eine chronisch-entzündliche und immer wiederkehrende Hautkrankheit, bei der sich große Mengen an Schuppen auf der Haut bilden. Der Hautausschlag macht sich durch scharf begrenzte, rötliche und leicht erhabene Flecken bemerkbar. Diese sind mit silbrig-weißen Schuppen bedeckt. Die Flecken können klein und punktförmig sein, aber auch größere Flächen bedecken. Zum Teil können sie auch jucken. Die oberflächlichen Schuppen lassen sich leicht abkratzen, die tieferen sitzen dagegen fester auf einer jungen, dünnen Hautschicht. Entfernt man auch diese Schuppenschicht, so treten kleine, punktförmige Hautblutungen auf.
Die Knötchenflechte (Lichen ruber planus) ist eine seltene Hauterkrankung, bei der sich stark juckende, rötliche Knötchen bilden (meist Innenseiten von Handgelenk und Knöcheln, Unterschenkel). Vermutlich ist eine Autoimmunreaktion verantwortlich.
Bei der Röschenflechte (Pityriasis rosea) bildet sich ein juckender Hautausschlag, der sich vom Rumpf bis zu Oberarmen und Oberschenkeln erstrecken kann.

Andere Ursachen von Exanthemen
Ein Hautausschlag kann auch eine Nebenwirkung von Medikamenten sein. Arzneimittel, die Exantheme auslösen können, sind vor allem Antibiotika, nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR - zum Beispiel ASS, Diclofenac, Ibuprofen), Kortison oder bestimmte Bluthochdruck-, Gicht-, Krebs- und Diabetesmedikamente.

Rosazea (Kupferfinne, Akne rosacea) ist eine Entzündung der Gesichtshaut, die chronisch und in Schüben verläuft. Die Krankheit kann unterschiedlich ausgeprägt sein. Je nach Schweregrad zeigt sich eine anhaltende Rötung mit auffällig erweiterten Äderchen (Couperose) im Gesicht. Später kann ein Hautausschlag mit Knötchen und Eiterbläschen auftreten.

Lupus erythematodes ist eine Autoimmunerkrankung. Typisch ist der schmetterlingsförmige Hautausschlag links und rechts der Nase (Schmetterlingserythem).

Auch die Psyche spielt eine Rolle, nicht umsonst heißt es im Volksmund: „Die Haut ist der Spiegel der Seele“. Stress und psychische Belastungen können ebenfalls zu einem Hautausschlag führen oder diesen verstärken.
Manche Menschen bekommen einen Hautausschlag, ohne dass sich ein Grund dafür finden lässt (idiopatisches Exanthem).

Hautausschlag: Wann sollten Sie zum Arzt?

Oft wird der Hautausschlag einfach durch ein falsches Waschmittel oder eine Creme verursacht. Er bildet sich meist zurück, wenn man die Substanz meidet. Auch bei Infektionskrankheiten verschwindet er oft nach einigen Tagen von selbst wieder. Sie sollten aber einen Arzt (Haus-, Haut-, Kinderarzt) aufsuchen, wenn:

Sie plötzlich heftigen Hautausschlag bekommen
Ihnen die Ursache des Hautausschlags unklar ist
der Hautausschlag extrem juckt, schmerzt oder sich Schwellungen bilden
der Hautausschlag sich auf immer weitere Körperbereiche ausbreitet und sich nicht wieder zurückbildet
zusätzlich zum Hautausschlag Beschwerden wie Fieber, Atemnot und anderes dazukommen
sich der Hautausschlag in Schüben entwickelt
sich der Hautausschlag verändert
Mit Babys und Kindern, die Hautausschlag haben, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.

Hautausschlag: Was macht der Arzt?

Wichtig für die nähere Eingrenzung des Ausschlages ist die Körperstelle (Lokalisation), an der der Hautausschlag auftritt. Bei Pünktchen am Rumpf, den Extremitäten und im Gesicht handelt es sich beispielsweise oft um Scharlach. Bei Hautausschlag im Gesicht und am Hals sind häufig Virusinfektionen die Verursacher.
Geprüft wird auch, ob die Schleimhäute (Mund, Genitalbereich) befallen sind (zum Beispiel bei Windpocken und Scharlach). Eine Rolle spielen auch Begleitsymptome, zum Beispiel Fieber, Husten, Schnupfen oder Juckreiz.

Ärzte sehen sich den Hautausschlag genau an, denn auch die  Erscheinungsform (Effloreszenz) des Hautausschlags gibt Hinweise auf die Ursache. Man unterscheidet folgende Formen:

Pünktchen (Maculae)
Knötchen (Papeln)
Bläschen (Vesiculae)
Quaddeln (Urticae)
Krusten

trockene und nässende Bezirke
Bei Windpocken können auch mehrere verschiedene Erscheinungsformen gleichzeitig nebeneinander bestehen. Sie können ineinander übergehen.

Auch der zeitliche Verlauf des Hautausschlags hilft bei der Diagnostik: Breitet er sich aus? Auf welche Körperregionen? Verläuft er schubförmig? Verändert er sich?

Um die richtige Diagnose zu stellen, sind manchmal weitere Untersuchungen nötig, zum Beispiel ein Hautabstrich (Nachweis von Pilzen), eine Gewebeentnahme (Biopsie), Blutuntersuchung (Viren, Bakterien) oder Allergietests.

Die Therapie hängt davon ab, welche Ursache der Hautausschlag hat. Antibiotika wirken nur gegen Bakterien, also zum Beispiel bei Scharlach. Bei Pilzinfektionen werden Antipilzmittel eingesetzt, bei Virusinfektion Virostatika. Gegen Juckreiz lässt sich auch etwas tun – hier helfen Salben und Cremes mit Antihistaminika. Kortison wirkt bei Allergien und Hauterkrankungen wie Neurodermitis - hier kommen auch Medikamente zum Einsatz, die das Immunsystem beeinflussen, sogenannte Immunmodulatoren. Bei Psoriasis werden manchmal Medikamente verwendet, die das Immunsystem unterdrücken (Immunsuppressiva).

Hautkrankheiten werden meist lokal behandelt, also mit Salben, Cremes, Tinkturen oder Badezusätzen, die bestimmte Wirkstoffe enthalten. Beispiele sind Salben mit Harnstoff oder Teer.

Hautausschlag: Das können Sie selbst tun

Der beste Schutz vor einem Hautausschlag ist eine gesunde Haut. Und diese können Sie unterstützen, damit sie Krankheitserreger gut in Schach halten kann.

Saurer pH: Ein gesunder Schutzfilm auf der Haut ist leicht säurehaltig – so kann sie Bakterien und Pilze am besten abwehren. Verwenden Sie deshalb Körperpflegeprodukte mit neutralem pH-Wert. Ein pH-Wert von 5,5 entspricht dem natürlichen Säuregehalt der Hautoberfläche (Neutralwert ist 7,0). Basische Produkte mit einem pH-Wert über 7,0, zum Beispiel Seife, zerstören den Säureschutzmantel der Haut.

Hautcreme: Je trockener die Haut ist, desto reichhaltiger sollte die Pflege sein. Lotionen mit viel Wasser ziehen zwar schnell ein, können die Haut aber zusätzlich austrocknen. Bei spröder Haut sollten Sie möglichst fetthaltige Cremes und Salben verwenden. Bei nässenden, offenen Stellen gilt genau das Gegenteil: Ideal sind leichte, wasserhaltige Emulsionen und Lotionen - sie kühlen die Haut und werden gut von ihr aufgenommen.

Meiden Sie Allergieauslöser. Schauen Sie bei Cremes immer auf das Verzeichnis der Inhaltsstoffe. Parfüm- und Konservierungsmittel können eine allergische Reaktion auslösen und damit den Juckreiz ankurbeln. Am besten, Sie probieren Körperpflegeprodukte aus und beobachten, wie Ihre Haut reagiert.

Halten Sie aggressive Substanzen von Ihrer Haut fern. Sie stecken unter anderem in Waschlotionen für die Hände, Spül-, Putz- und Waschmitteln, chemischen Haarfärbeprodukten oder im stark gechlorten Schwimmbadwasser. Tragen Sie am besten Schutzhandschuhe, wenn Sie mit solchen Substanzen hantieren.

Lassen Sie nicht zu viel Sonne an Ihre Haut, auch wegen der Gefahr eines Sonnenbrands. In Kombination mit Medikamenten oder Kosmetika können allergische Reaktionen entstehen.

Ihre Haut braucht Frischluft. Achten Sie auf lockere, atmungsaktive Kleidung – am besten aus Baumwolle.

Extreme Kälte ist schlecht für die Haut und kann sie austrocknen und Hautausschlag verursachen – ziehen Sie sich also bei frostigen Temperaturen im „Zwiebellook“ mehrere Kleidungsschichten übereinander.

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