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Das zwanghafte Bedürfnis nach Sex ist eine Krankheit, die von den Krankenkassen nicht als Krankheit anerkannt ist. Betroffene können fast an nichts mehr anderes denken, als an Sex. Vom Aufstehen bis zum Zubettgehen kreisen ihre Gedanken um Sex und wo sie ihn haben können.

Mehrmals am Tag Lust auf Sex zu haben, ist noch kein Anzeichen für eine Sexsucht. Erst wenn Betroffene an nichts anderes mehr denken können, sie sich ihrem sexuellen Verlangen ausgeliefert fühlen und sie unter ihrem Zwang leiden, dann kann man von einer Sexsucht sprechen. Wie bei einem Alkoholiker gibt es hier Kontrollverluste, d.h. Betroffene sehen keine Möglichkeit, ihr sexuelles Verlangen zu kontrollieren und zu dosieren. Sie sind süchtig wie Alkoholiker oder Medikamentenabhängige. Und genau wie Alkoholiker leiden sie psychisch unter ihrer Abhängigkeit.

Die Sucht nach Sex führt dazu, dass Betroffene häufig Prostituierte aufsuchen und sich dadurch verschulden. Auch führt das starke sexuelle Verhalten zu häufiger Masturbation - bis hin zu mehrmals täglich. Und natürlich führt das permanente Denken an Sex zu Problemen bei der Arbeit. Leistungsfähigkeit und Konzentrationsvermögen lassen nach, da das Denken von Vorstellungen und Fantasien an Sex beherrscht wird.

Die Sucht nach sexueller Betätigung hat stark zwanghafte Züge in Form von Zwangsgedanken und Zwangshandlungen. Deshalb ist die Therapie einer Sexsucht auch dann am erfolgreichsten, wenn Betroffene sich an einen Psychotherapeuten wenden, der Erfahrung mit Zwangspatienten hat bzw. verhaltenstherapeutisch orientiert ist.

Eine andere Möglichkeit sind Selbsthilfegruppen für Sexsüchtige, die Anonymen Sexaholiker, die ähnlich organisiert sind wie die Anonymen Alkoholiker.