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Die österreichische Ernährungspyramide für Schwangere

In der Schwangerschaft spielt eine ausgewogene und bedarfsgerechte Ernährung eine sehr wichtige Rolle. Oftmals sind Schwangere aber durch die Vielzahl an unterschiedlichen Ernährungstipps stark verunsichert. Das Gesundheitsministerium legt daher im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Ernährung einen großen Schwerpunkt auf eine Optimierung der Ernährung der schwangeren Frauen.

Am Montag präsentierte Minister Alois Stöger in diesem Sinne die neue Ernährungspyramide für Schwangere und den dazugehörigen Folder mit nützlichen Tipps. "Gesunde Ernährung ist ein wesentlicher Faktor der Prävention", betont Stöger bei der Präsentation. Viele Ernährungstipps sind von Unternehmen gesteuert, die ihre Produkte verkaufen wollen, was die Unsicherheit der Schwangeren erhöhe. Mit dem von unabhängigen Expertinnen und Experten erarbeiten Informationsmaterial des BMG stehen Schwangeren nun einfache und praktische Tipps zur Verfügung. Die Schwangeren-Pyramide soll "Frauen kompakt und seriös informieren", so der Minister.

Die Tipps:

Achtung!

  • Kein Alkohol und kein Nikotin, koffeinhaltige Getränke einschränken (max. 3 mitt elgroße Tassen Kaffee, Schwarz-/Grüntee). 
  • kein rohes oder unvollständig durchgegartes Fleisch (z. B. Carpaccio, Beef Tartar, Steak medium) 
  • keine Rohmilch (ansonsten vorher abkochen) oder Rohmilchprodukte – achten Sie auf die Kennzeichnung "mit Rohmilch hergestellt"
  • Eier nur gekocht essen – keine Speisen, die rohe Eier enthalten (z. B. Tiramisu, Mayonnaise) oder halbgegarte Eier (z. B. Frühstücksei, Spiegelei)
  • keine Rohwürste (z. B. Salami) und Innereien
  • keinen kalt geräucherten Fisch (z.B. Graved Lachs)
  • keine rohen Meeresfrüchte (z. B. Sushi, Austern) Wegen möglicher Schwermetallbelastung sind Thunfisch, Schwertfisch, Heilbutt oder Hecht sicherheitshalber zu meiden.

Allgemeine Hygieneregeln:

  • Regelmäßiges, gründliches Händewaschen vor und nach der Zubereitung von Speisen, nach Tierkontakt und nach dem Toilettenbesuch.
  • Obst, Gemüse und Salate (auch verpackte Salate) gründlich waschen.
  • Verwendung sauberer Handtücher, eventuell Einmalhandtücher zum Trocknen der Hände.
  • Schwamm- und Küchentücher regelmäßig austauschen.
  • Zubereitung von Fleisch, rohen Eiern und rohem Gemüse auf unterschiedlichen, möglichst glatten Arbeitsflächen.
  • Sorgfältige Reinigung von Küchen- und Arbeitsflächen. 
  • Zur Vermeidung von Kreuzkontaminationen im Kühlschrank, rohe Lebensmittel getrennt von verzehrsfertigen Lebensmitteln lagern.
  • Kühlschränke regelmäßig reinigen.
  • Kühlkette nicht unterbrechen und Kühlschrank- bzw. Gefriertemperaturen regelmäßig überprüfen.
  • Lebensmittel nach Überschreiten des Verbrauchs- oder Mindesthaltbarkeitsdatums nicht mehr konsumieren.
  • Achten Sie besonders auf Hygiene bei aufgeschnittener, im Supermarkt abgepackter Wurst und Käse sowie bei vormariniertem Fleisch.

Protein

Proteine: Joghurt mit Früchten, Tomaten, Brokkoli, Wasser, Apfel

Damit Mutter und Kind gut versorgt sind, sollten vitamin- und mineralstoffreiche Lebensmittel gegessen werden.

Ab dem 4. Schwangerschaftsmonat erhöht sich der Eiweißbedarf.

Ausreichend Trinken! (mindestens 2 Liter/Tag – idealerweise Wasser)

Ideale Kombinationsbeispiele:

  • Müsli mit fett armer Milch
  • Magerjoghurt oder Buttermilch mit frischen Früchten
  • Vollkornbrot und Vollkorngebäck mit magerer Wurst/Schinken und Käse
  • Brot mit Hummus und Tomate
  • Kartoffeln mit Ei und Spinat 
  • Blattsalat mit gegrillten Putenstreifen 
  • Saibling mit Brokkoli und Risipisi

Folsäure

Eine ausreichende Versorgung mit Folsäure ist wesentlich für das optimale Wachstum des Kindes. Frauen mit Kinderwunsch (und solche, die schwanger werden könnten) sollen daher auf eine ausreichende Versorgung mit diesem Vitamin achten. Bitte sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über eine zusätzliche Einnahme von Folsäure-Supplementen.

Gute Folatquellen sind: 

  • Gemüse, insbesondere grüne Gemüsesorten wie Salat, Spinat, Fenchel, Brokkoli und diverse Kohlarten 
  • Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Erbsen, Kichererbsen)
  • Vollkornprodukte (Brot, Gebäck, Müsli, Getreidekeime, Vollkornteigwaren, …); Feinvermahlene Vollkornprodukte werden besser vertragen.
  • Obst (Erdbeeren, Himbeeren, Orangen, Bananen)
  • Nüsse
  • Milchprodukte (27.06.2011)