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Frühkindlicher Autismus - Prognose

Frühkindlicher Autismus bleibt das gesamte Leben lang bestehen - eine Heilung gibt es bislang nicht. Durch die Therapie lassen sich jedoch einzelne Symptome kontrollieren und häufig eine grössere Selbstständigkeit der Erkrankten erreichen. Frühkindliche Symptome lassen bei einigen Betroffenen mit dem Älterwerden nach, in der Pubertät steigt unter Umständen jedoch ihre Aggressivität gegenüber sich selbst und anderen.

Die Therapie des frühkindlichen Autismus ist zeitintensiv und Erfolge stellen sich nur langsam ein. Das liegt zum einen an der Schwere der Erkrankung. Zum anderen verspüren die Patienten in der Regel nur eine geringe eigene Motivation, die Behandlung durchzuführen.

Menschen mit frühkindlichem Autismus zeigen oft auch eine verminderte Intelligenz. Daher benötigen Erkrankte häufig zeitlebens ein mehr oder weniger grosses Mass an Betreuung.

Frühkindlicher Autismus - Tipps

Eltern und andere Betreuungspersonen von Kindern mit frühkindlichem Autismus sind auf Unterstützung angewiesen. Neben Selbsthilfeorganisationen, zum Beispiel autismus Deutschland e.V. (www.autismus.de), gibt es in vielen Bundesländern unterstützende Netzwerke von Lehrern und auf Autismus spezialisierten Therapiezentren. Die meisten autistischen Kinder werden in ihren Familien betreut, zum Teil mit ambulanter Unterstützung. Im Einzelfall kann auch eine (vorübergehende) Unterbringung in Vollzeiteinrichtungen, beispielsweise Kinderdörfern oder Kinderheimen, nötig sein.

Finanzielle Unterstützung und Sachmittel erhalten die Kinder und Familien insbesondere über einen Schwerbehindertenausweis und Sozialhilfe nach den Regelungen des Sozialgesetzbuchs (SGB XII). Bei frühkindlichem Autismus liegt der Grad der Behinderung (GdB) bei mindestens 50, oft aber bei 100 Prozent, abhängig vom Gutachten des Arztes.

Kindergarten

Die Unterbringung eines Kindes mit frühkindlichem Autismus in einer Kindertagesstätte ist häufig möglich. Es ist von Vorteil, wenn die Betreuer mit der Erkrankung vertraut sind und der Kindergarten kleine Gruppen sowie Rückzugsmöglichkeiten für das Kind anbietet.

Die neue Umgebung ist für die erkrankten Kinder mitunter ängstigend. Eltern können dem begegnen, indem sie die Zeit, die ihr Nachwuchs im Kindergarten verbringt schrittweise erhöhen und am Anfang bei ihm bleiben.

Schule

Der Alltag an einer Schule ist für Kinder mit frühkindlichem Autismus eine wichtige Erfahrung, da sich hier viele Entwicklungs- und Kontaktmöglichkeiten ergeben. Bei leichten Formen von Autismus können die Betroffenen Regelschulen mit integrativem Unterricht besuchen. Förderschulen werden bei schwereren Formen wie dem frühkindlichen Autismus empfohlen.

Arbeit

Mit der Volljährigkeit können Menschen mit frühkindlichem Autismus eine Grundsicherung beantragen, die ihren Lebensunterhalt deckt. Je nachdem, wie schwer die autistische Störung ausgeprägt ist, kommt auch eine geregelte Arbeit infrage, zum Beispiel in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM).