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Bello und Mieze können jaulen oder jammern, aber sie können nicht sprechen, wenn ihnen etwas weh tut. Der Gang zum Tierarzt ist daher Pflicht, wenn Ihr Tier krank ist. Dort bekommt man auch die richtigen Arzneimittel. Tierärzte dürfen Medikamente nicht nur verschreiben, sondern sind aufgrund ihres Fachwissens auch berechtigt, eine Praxisapotheke zu führen und daraus Fertigarzneimittel abzugeben oder selbst Medikamente herzustellen.

Dies ist sinnvoll, damit spezielle Arzneizubereitungen für Tiere im Behandlungsfall sofort verfügbar sind.

Arzneimittel für Tiere nur nach tierärztlicher Diagnose

Die meisten Tierarzneimittel sind verschreibungspflichtig. Man bekommt sie daher nur in der Apotheke und nicht ohne tierärztliches Rezept. Der Apotheker ist ein Fachmann für Arzneimittel bei Menschen. Er hat aber keine Ausbildung über Tierkrankheiten oder den Einsatz von Medikamenten bei Tieren. Bei Tierkrankheiten und beim Einsatz von Tierarzneimitteln ist allein der Tierarzt der richtige Ansprechpartner. Nach der Diagnosestellung leitet der Tierarzt die gezielte medikamentöse Behandlung ein. Sie muss individuell festgelegt werden und hängt von Art, Alter, Gewicht und Zustand des Tieres ab. Je kleiner die Tierart, desto rascher der Stoffwechsel und umso kürzer meist die Verweildauer des Medikamentes im Körper. Diese Regel bestimmt Dosis und Anwendungshäufigkeit eines Medikamentes. Darüber hinaus müssen tierart- und rassespezifische Unterschiede in der Wirksamkeit und Verträglichkeit von Medikamenten berücksichtigt werden. Eine Selbstmedikation kann ungeahnte Folgen haben, wenn beispielsweise Krankheitssymptome vom Tierbesitzer falsch gedeutet werden, wenn eine als harmlos eingestufte Erkrankung mit zu schwachen Mitteln behandelt und verschleppt wird, wenn gegen eine harmlose Erkrankung mit zu drastischen Mitteln vorgegangen wird, wenn humanmedizinische Präparate eingesetzt werden, die für Tiere unverträglich sind, wenn Dosierungen aus der Humanmedizin auf das Tier übertragen werden, wenn Tierarzneimittel nicht tierartspezifisch eingesetzt werden oder gehäuft Allergien auslösen. Wer so handelt, geht grob fahrlässig mit seinem Tier um. Ein falsch eingesetztes Mittel schadet mehr als es nützt. Anzeichen einer Arzneimittelunverträglichkeit können Durchfall, Erbrechen, Absonderung von Schleim oder Schaum aus Maul und/oder Nase, Atemnot, Anschwellungen im Kopfbereich, an den Augen und Kopfschleimhäuten oder ein schwankender Gang sein.

Tipps zum Umgang mit Tierarzneimitteln

  • Tierarzneimittel gehören auf keinen Fall in die normale Hausapotheke. Es besteht sonst leicht Verwechslungsgefahr.
  • Geben Sie Ihrem vierbeinigen Freund niemals Medikamente, die eigentlich für Menschen bestimmt sind. Paracetamol ist beispielsweise tödlich für Katzen. Teebaumöl ist für Katzen - in entsprechender Dosierung aufgetragen - ebenfalls tödlich.
  • Bewahren Sie Medikamente grundsätzlich an einem für das Tier nicht zugänglichen, sicheren Ort auf.
  • Haben Sie den Verdacht, das Tier könnte Medikamente gefressen haben, suchen Sie sofort Ihren Tierarzt auf.