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Eine Hyposensibilisierung gegen Heuschnupfen mittels Tropfen oder Pillen ist eine wirksame und sichere Alternative zur Immun-Spritze. Vor allem für Kinder ist die schmerzlose orale Immuntherapie geeignet. Diese Ergebnisse einer Datenauswertung von Forschern des St. Thomas' Hospital in London sollen in den "Cochrane Reviews" erscheinen.

Bei der sogenannten sublingualen Immuntherapie (SLIT) bekommt der Patient kleine Dosen des Allergens in nach und nach steigender Konzentration unter die Zunge verabreicht. Diese Art der Behandlung wird vor allem dann eingesetzt, wenn Antihistamine und Kortikosteroide keine Wirkung zeigen.

Für die Datenauswertung analysierten die Wissenschaftler insgesamt 60 Studien. Darin waren unter anderem Untersuchungen zu Pollen-, Hausstaubmilben- und Katzenallergenen enthalten. Die Datenauswertung ist die Fortsetzung einer Analyse aus dem Jahr 2003. 38 weitere Studien wurden in die neue Arbeit eingeschlossen.

Suzana Radulovic und Team stellten fest, dass die SLIT verglichen mit Placebo zu einer signifikanten Reduktion von Symptomen und dem Bedarf an Medikamenten führte. Es kam zwar zu lokalen Reaktionen des Immunsystems. Aber keine der untersuchten Studien gab Hinweise auf schwere Nebenwirkungen wie etwa ein anaphylaktischer Schock. Keine der aufgetretenen systemischen Reaktionen erforderte eine Behandlung mit Adrenalin. Die SLIT war sowohl bei Erwachsenen als auch Kindern wirksam.

"Die orale Therapie ist eine verlässliche Alternative zur injizierten Immuntherapie. Die Risiken sind signifikant kleiner und die Auswertung der Daten zeigt, dass es fast keinen Unterschied in der allgemeinen Wirksamkeit gibt", folgern die Autoren. (kr)