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Kaltes Wetter ist für die Gesundheit viel schädlicher als warmes. Das zeigt eine Untersuchung von 74 Millionen Todesfällen zwischen 1985 und 2012 in 13 Staaten quer über den Erdball - in Europa Italien, Spanien, Schweden und Großbritannien - durch ein Team um Antonio Gasparrini vom Hygiene- und Tropeninstitut in London.


Demnach ist Kälte für etwa 20-mal mehr Todesfälle verantwortlich als Wärme. Ist es zu kalt, kommen Probleme mit den Atemwegen als weiteres Risiko hinzu, außerdem ist dann die Immunabwehr schwächer. Kälte war der Studie zufolge für 7,29 Prozent aller Todesfälle verantwortlich, Wärme nur für 0,42 Prozent. Ist es zu warm, belastet das vor allem Herz und Kreislauf.

Extreme Temperaturen - egal, ob eisige Kälte oder große Hitze - waren nur für relativ wenige Todesfälle verantwortlich. Die meisten wetterbedingten Todesfälle ereigneten sich an mäßig heißen und vor allem an etwas zu kalten Tagen. In Madrid etwa starben die meisten Menschen bei acht Grad Celsius, berichten die Forscher in der Medizin-Zeitschrift "The Lancet".

Zwei Forscher von der Duke-Kunshan-Universität in China bezweifeln die Aussagekraft der Studie in einem Kommentar, der ebenfalls in "The Lancet" veröffentlicht wurde. Wichtige Faktoren für die Analyse von Todesursachen wie Alter, Gesundheitszustand, Armut oder Reichtum bzw. Luftverschmutzung seien nicht berücksichtigt worden, schrieben Keith Dear und Zhang Wang.