Information
BERLIN. Bundesweit geht die Influenza-Aktivität zurück, sie war aber vergangene Woche immer noch in allen Regionen stark erhöht, berichtet die AG Influenza am Robert Koch-Institut.

In der neunten Kalenderwoche (KW 9) ist dabei in den Praxen die Zahl der Patienten mit akuten Atemwegserkrankungen auf hohem Niveau verharrt.

Im vergangenen Jahrzehnt hatte es nur im Winter 2004/05 ein ähnliches Ausmaß an Atemwegserkrankungen gegeben. Für die KW 9 (23. Februar bis 1. März) wurden bislang 4.204 klinisch-labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle an das RKI übermittelt.

Knapp 6000 Influenza-Erkrankte stationär behandelt

Im Nationalen Referenzzentrum für Influenza (NRZ) waren in der ersten Februarwoche bei 255 eingesandten Sentinelproben 132 positiv für Influenza. Das heißt, bei etwa der Hälfte der Patienten mit Grippe-Symptomen liegt zurzeit auch eine Influenza vor.

Typisch für Influenza sind dabei plötzlicher Krankheitsbeginn, Fieber, trockener Husten und schweres Krankheitsgefühl. In 19 der Proben wurden zudem Respiratorische Synzytial-Viren (RSV) isoliert.

Seit Beginn der Grippesaison im vergangenen Jahr (40. KW) wurden 38.552 klinisch-labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle an das RKI übermittelt. 5.931 Patienten (15 Prozent) wurden danach stationär behandelt.

Auch wurden 84 labordiagnostisch bestätigte Todesfälle mit Influenza dem RKI gemeldet; der Altersmedian liegt bei 60 Jahren (Spannweite 1 Monat bis 90 Jahre).

Auch in Finnland und Belgien hohe Aktivität

Insgesamt dominieren A(H1N1)- pdm09Viren. Dieser Subtyp hatte einen Anteil von 43 Prozent an den isolierten Erregern der Stichproben, gefolgt von Influenza A(H3N2)-Viren (35 Prozent) und Influenza B-Viren (22 Prozent).

Die A(H3N2)-Viren reagieren dabei weniger gut mit dem in konventionellen Impfstoffen enthaltenen Impfstamm, so die AG Influenza.

Die anderen Viren würden gut mit dem Impfstoff abgedeckt. Die Analyse der mit Oseltamivir therapierten Patienten ergab in zwei Fällen eine Resistenz gegen den Neuraminidasehemmer.

Alle untersuchten Influenzaviren waren sensitiv gegen den Neuraminidase-Inhibitor Zanamivir.

Außer in Deutschland, gibt es in Europa noch in Finnland und Belgien eine hohe Aktivität von Grippeviren. In den meisten europäischen Ländern nehmen die Grippe-Aktivitäten allerdings bereits wieder ab.(eis)