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Nickel und Duftstoffe

Eine Kontaktallergie kann bestimmte Hautbereiche zum Jucken, Röten, Schwellen oder Nässen bringen. Die häufigsten Auslöser sind Duftstoffe oder Metalle wie Nickel. Schon geringe Spuren eines Fremdstoffs reichen bei Allergikern, um die Immunabwehr auf Trab zu bringen.

Meist bleibt die Ãœberreaktion auf jene Stelle begrenzt, die mit dem Allergieauslöser in Kontakt stand. Etwa 15 Prozent der Deutschen erkranken im Laufe ihres Lebens an einer solchen Kontaktallergie.

Auslöser meiden

Vor allem Allergien gegen Duftstoffe sind im Kommen: Experten schätzen, dass mehr als eine Million Menschen in Deutschland allergisch auf wohlriechende Substanzen reagieren. Die Symptome: raue, gerötete oder schuppende Haut und Juckreiz. Wenn der Kontakt mit dem Allergieauslöser (Allergen) länger anhält, können Bläschen, Knötchen und schmerzhafte Einrisse das Resultat sein.

Die wichtigste Massnahme: Kontakt mit den Allergieauslösern meiden! Menschen mit einer Duftstoff-Allergie haben es hier nicht leicht, weil die Substanzen beispielsweise in Kosmetika, Waschmitteln oder Haushaltsreinigern stecken.

Blühende Hautlandschaften

Die Kontaktallergie gehört zu einer Vielzahl allergischer Hauterkrankungen. Im Fall einer Soforttyp-Allergie entwickelt sich zum Beispiel innerhalb von Minuten ein Nesselauschlag (Kontakt-Urtikaria) mit stark juckender Hautrötung, Schwellung und Bläschenbildung. Nach ein bis zwei Tagen heilt er wieder ab. Im Gegensatz dazu ist die Kontaktallergie eine Spättyp-Allergie, bei der erst nach 24 bis 72 Stunden scharf begrenzte juckende Rötungen und Schwellungen auftreten. Je nach Schwere entwickeln sich Wasserbläschen, nässende Stellen, Schuppen und Hautverkrustungen.

Der Juckreiz verleitet zum Kratzen, was zusätzliche Hautschäden provoziert. In der Regel heilt ein allergisches Kontaktekzem spurenlos ab. Bleibt der Allergenkontakt bestehen, kann sich ein chronisches Ekzem bilden. In diesem Fall wird die Haut dicker, verhornt, bildet grobe grossflächige Schuppen und die Hautfelderung vergrössert sich. Kontaktekzeme müssen nicht scharf begrenzt sein. Vor allem Stäube und Duftstoffe können diffuse Ekzeme hervorrufen.

Unter Verdacht

Die Auslöser einer Kontaktallergie lassen sich in Allergietests (Prick- und Pflastertest) bestimmen. Meist handelt es sich um:

  • Duft- und Aromastoffe in Kosmetika und Pflegeprodukten
  • Reinigungsmittel
  • Nickel (z.B. Modeschmuck, Brillen, Ein- und Zwei-Euro-Münzen), Kobalt und Chrom
  • Konservierungsmittel (z.B. Thiomersal, Parabene)
  • Natürliche Harze (z.B. Kolophonium)
  • Arzneimittel (z.B. Venen- oder Rheumasalben)
  • Gummihilfsstoffe (z.B. Vulkanisierungstoffe, Antioxidantien)
  • Latex
  • Epoxidharze (Ausgangsstoffe, Lösungsmittel, Härter)

Hautveränderungen müssen aber nicht unbedingt von einer Kontaktallergie herrühren. Viele synthetische, pflanzliche oder tierische Reizstoffe (zum Beispiel Nesselgift von Quallen) können vergleichbare Hautausschläge verursachen.

Kortison und Entzündungshemmer

Bei einer Hautreaktion vom Soforttyp (zum Beispiel Nesselausschlag) helfen meist antihistaminhaltige Gels. Vorhandene Kontaktekzeme vom Spättyp lassen sich am besten mit kortisonhaltigen, entzündungshemmenden Salben und Cremes behandeln. In leichten Fällen wirken auch Cremes oder Salben mit synthetischem Gerbstoff. Bei hartnäckigen und schweren Fällen helfen unter Umständen Kortisontabletten. Risse in der entzündeten Haut und nässende Stellen bilden ein ideales Klima für Bakterien und Pilze. Daher müssen unter Umständen auch Hautinfektionen behandelt werden.

Tipps zur Vorbeugung

Folgende Tipps helfen, das Risiko einer Kontaktallergie zu reduzieren:

  • Meiden Sie Ihre Kontaktallergene. Es existiert eine breite Palette von Gebrauchs- und Verbrauchsartikeln (Kosmetika, Reinigungsmittel, Bettwaren etc.), die speziell für Allergiker geeignet sind.
  • Verwenden Sie Schutzhandschuhe beim Umgang mit dem Allergieauslöser.
  • Waschen Sie sich nur mit hautneutralen, synthetischen waschaktiven Substanzen (synthetische Detergentien = Syndets).
  • Fragen Sie Ihren Arzt, welche rückfettenden Öle oder Cremes sich für Ihre Haut eignen.

Manche Menschen wie Bäcker oder Friseure haben berufsbedingt mit potenziellen Allergieauslösern zu tun. Für sie kann eine Kontaktallergie sogar das Aus in diesem Beruf bedeuten.