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Schlafstörungen

Die Schlafstörung wird in der Fachsprache auch Insomnie genannt. Sie umfasst Probleme beim Einschlafen, beim Durchschlafen, häufiges Erwachen in der Nacht und sehr frühes Aufwachen am Morgen und/oder eine schlechte Schlafqualität.

Wann spricht man von einer Schlafstörung?

Von einer beginnenden chronischen Schlafstörung spricht man, wenn man über einen Zeitraum von 4 Wochen jeweils an 4 Tagen in der Woche unter Einschlaf- bzw. Durchschlafstörungen leidet, wobei man 30 und mehr Minuten zum Einschlafen braucht und 45 Minuten und mehr um wieder nach dem Aufwachen wieder einzuschlafen.

Welche Ursachen können hinter Schlafstörungen stecken?

Hinter einer Schlafstörung können sich unterschiedliche Ursachen verbergen:

  • körperliche Ursachen wie z.B. Schmerzen, Sodbrennen, restless legs, Nasenscheidenwandverkrümmung, Schlafapnoe, Herz- oder Atemerkrankungen, Tinnitus
  • Medikamente, die sich negativ auswirken wie z.B. Schlafmittel, Weckamine, Schmerz- und Grippemittel, Asthmamittel
  • Drogen oder Getränke, die sich negativ auf den Schlaf auswirken wie z.B. Kaffee, Cola, Alkohol
  • Umgebungsbedingungen: Lärm, Hitze, Kälte, trockene oder schlechte Luft, unbequemes Bett, Schnarchen des Partners, Licht
  • Schichtarbeit oder Jet lag und infolge davon Störungen im Schlaf-Wach-Rhythmus
  • seelische Probleme: Angst, Depression, posttraumatische Belastungsstörung, Stress, Konflikte, Sorgen
  • falsche Schlafgewohnheiten und Einstellungen: unrealistische Erwartungen an das eigene Schlafverhalten, das Bett wird für vielerlei Aktivitäten benutzt, Überschätzung der eigenen Schlafmenge.

Die Behandlung von Schlafstörungen

Wenn Sie unter Schlafstörungen leiden, dann suchen Sie einen Psychiater oder Psychologen auf. Hausärzte kennen sich in der Regel mit Schlafstörungen zu wenig aus. Hinzukommt, dass Hausärzte zu wenig Zeit für Gespräche haben und diese sind für eine genaue Ursachenforschung unabdingbar.

Medikamente, insbesondere sogenannte Benzodiazepine, sind in der Anfangsphase einer chronischen Schlafstörung nicht nur überflüssig, sondern auch schädlich. Schlafmittel beeinträchtigen nach kurzer Zeit der Einnahme die Schlafqualität und es kommt zu Schlafmittelbedingten Schlafstörungen.

Wenn Sie 30 Minuten nach dem Zubettgehen nicht eingeschlafen sind, dann stehen Sie wieder auf, statt sich im Bett hin- und herzuwälzen.

Bei psychisch bedingten Schlafstörungen müssen Betroffene, eventuell im Rahmen einer Verhaltenstherapie, lernen, ihre persönlichen und beruflichen Probleme zu lösen, Sorgen, Ängste und Depressionen zu überwinden, bei persönlicher und beruflicher Überforderung Verantwortung abzugeben, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

Sehr hilfreich bei der Behandlung von Schlafstörungen sind aktive und passive Entspannungsmethoden. Zu den aktiven Entspannungsmethoden zählen körperliche Bewegung und Sport wie etwa Walken und Spazierengehen. Zu den passiven Entspannungsmethoden zählen Entspannungs- und Atemtechniken wie das Autogene Training oder die Progressive Muskelentspannung.

Bei Schlafstörungen sollte man tagsüber kein Nickerchen machen, da dadurch das Schlafbedürfnis am Abend gemindert wird und man sich deshalb schwerer tut, einzuschlafen.

Bewährte Hausmittel bei Schlafstörungen sind hochdosiertes (!) Baldrian sowie warme Fußbäder vor dem Schlafengehen.

In über 300 Städten gibt es in Kliniken Schlafambulanzen und Schlaflabors, in denen Schlafstörungen behandelt werden. Es gibt auch spezielle Schlaftrainings, bei der die Bettliegzeit begrenzt wird und Betroffene lernen, ihr nächtliches Grübeln und den Druck auf ihr Schlafverhalten zu reduzieren.