Tipps

Es kommt wann es will und ist es erst einmal passiert, dann ist es kaum auszuhalten – ein eingeklemmter Ischiasnerv ist nun mal etwas sehr schmerzhaftes und zwingt selbst die stärksten Männer in die Knie. Kein Wunder, denn der Ischiasnerv, fachsprachlich Nervus Ischiadicus, ist ja auch der größte Nerv im ganzen Körper.
 
Um es genau zu sagen, zieht der Ischias vom Rückenmark in Höhe der Lendenwirbelsäule aus in den Bauchraum, von dort in die Gesäßmitte nach außen, wo er sich verästelt und über die Mitte des Oberschenkels am Bein hinunter bis zu den Füßen läuft. Ist dieser also erst einmal eingeklemmt, dann ist der Schmerz so groß, dass viele sich gar nicht mehr bewegen möchten.
 
Damit das aber gar nicht erst passiert, möchten wir Ihnen hier Tipps geben, wie Sie das Einklemmen vorbeugen können. Und sollte es doch mal passieren, dass Sie sich den Ischias einklemmen, dann haben wir hier Sofortmaßnahmen zusammengetragen, die eine schnelle Linderung der Schmerzen versprechen.

Auslöser/Ursachen für eine Ischialgie
 
Hat man sich den Ischiasnerv eingeklemmt, können verschiedene Auslöser daran schuld sein. So kann dies z.B. an einer/einem:
•muskulären Verspannung
•Blockierung der Wirbelkörper
•Bandscheibenvorfall
•ungeschickten Bewegung
•schlechten Sitzhaltung/Haltungsfehler beim Stehen
•Nervenentzündung
liegen. Diese sind also die Auslöser für das so genannte Einklemmen des Ischias.

Die Ursachen für die starken Schmerzen durch das Einklemmen des Ischias an sich liegen darin, dass die Nervenwurzeln des Ischias im Rückenmark in Höhe des vierten Lendenwirbels und des zweiten Kreuzbeinwirbels eingeklemmt sind. Ischiasschmerzen sind somit also Rückenschmerzen im unteren Rückenbereich, die bis in das Bein ziehen können. Diese Schmerzen verschwinden meist nach ein paar Tagen selbst, sie können aber auch bis zu sechs Wochen anhalten.

Sofortmaßnahmen bei einem eingeklemmten Ischias
 
1. In der Stellung verharren:
 
Verharren Sie zunächst einmal etwa eine Minute in der Schmerzstellung und atmen Sie langsam und tief ein und aus.
 
2. Langsam wieder bewegen:
 
Anschließend sollten Sie sich ganz langsam dehnen und weiterbewegen. Drücken Sie dabei aber auf keinen Fall an der schmerzenden Stelle herum und vermeiden Sie ruckartige Bewegungen.
 
3. Schmerzen mit Wärme und Medikamente behandeln:
 
Nun sollten Sie den eingeklemmten Nerv mit viel Wärme behandeln. Benutzen Sie dazu am besten ein Wärmepflaster, eine Wärmecreme, ein Heizkissen, eine Wärmflasche oder ein Körnerkissen.

Sind die Schmerzen sehr stark, sollten Sie obendrein noch schmerzstillende Medikamente einnehmen.
 
4. Nicht still liegen, sondern bewegen:
 
Auch wenn Sie das Gefühl haben, dass die Schmerzen im Liegen am erträglichsten sind, sollten Sie zwar ein bis zwei Tage ruhen, aber auch ein wenig bewegen. Ansonsten kann sich der Schmerz regelrecht "einnisten", wodurch er dann noch langsamer verschwindet.
 
5. Arzt aufsuchen:
 
Sind die Schmerzen überhaupt nicht auszuhalten, sollten Sie am besten direkt einen Arzt aufsuchen. Dieser wird Ihnen dann sicherlich eine Spritze zur Schmerzlinderung geben und auch Schmerzmittel verschreiben. Je nach Diagnose wird Ihnen Ihr Arzt auch gleich noch Krankengymnastik oder Massagen verordnen.

6 Tipps zur Vorbeugung
 
So wie Sie das Risiko verringern können einen Herzinfarkt, Bluthochdruck oder Diabetes zu bekommen, so können Sie auch einen eingeklemmten Ischiasnerv vorbeugen. Dazu reicht eine rückenfreundliche Lebensweise aus. Beachten Sie die nachfolgenden Tipps und Sie werden das Risiko, sich den Ischiasnerv einzuklemmen, enorm minimieren können.
 
Tipp 1 – Übergewicht vermeiden/gesund ernähren:
 
Es ist wohl allgemein bekannt, dass Menschen, die kein Übergewicht haben und sich gesund ernähren, oftmals nur wenige Beschwerden haben. Achten Sie deshalb auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse, Getreideprodukten, Fisch und magerem Fleisch.
 
Sollten Sie an Übergewicht leiden, wird es höchste Zeit, dass Sie dagegen etwas unternehmen. Sie werden sehen, dass mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung automatisch die Pfunde purzeln. Und verschwindet erst einmal Kilo für Kilo, dann werden Sie sich auch körperlich immer besser fühlen.
 
Tipp 2 – richtige Haltung:
 
Menschen, die eine Tätigkeit im Büro ausüben, klagen wohl am meisten über Rückenschmerzen. Und das, obwohl sie den ganzen Tag sitzen. Aber genau darin liegt die Ursache für die Schmerzen. Die meisten sitzen schließlich komplett falsch, was sich nicht selten auch auf die Haltung im Stehen überträgt.
 
Achten Sie beim Sitzen darauf, dass Ihre Beine mit der Sitzfläche einen 90-Grad-Winkel bilden. Das Gleiche gilt auch für Ihren Rücken. Die Sitzfläche und Ihr Rücken sollten auch wieder einen 90-Grad-Winkel bilden

Was die Haltung im Stehen angeht, so sollten Sie darauf achten, dass Sie stets gerade und aufrecht gehen und nicht die Schultern und den Kopf nach vorne ziehen oder ein Hohlkreuz bilden

Tipp 3 - Rückenschule besuchen:
 
Die meisten Krankenkassen, Fitnessstudios, Physiotherapeuten und Ergotherapeuten bieten auch die so genannte Rückenschule an. Dort können Sie sich hilfreiche Ratschläge hinsichtlich einer rückenfreundlichen Lebensweise holen. Ziel dieser Kurse ist es also, die relevanten Muskelgruppen zu stärken und somit die Wirbelsäule zu entlasten.
 
An diesen Kursen können eigentlich alle teilnehmen, die sich um die Gesundheit ihres Rückens sorgen und mehr an ihrer Haltung arbeiten möchten, um akute Rückenbeschwerden und Fehlstellungen durch falsches Stehen und Sitzen zu vermeiden.

Tipp 4 - richtig heben:
 
Die meisten Menschen klemmen sich den Ischiasnerv beim Anheben eines Gegenstandes ein, da sie sich einfach nur nach unten bücken und mit aller Kraft versuchen, diesen Gegenstand anzuheben. Das ist aber komplett falsch und überhaupt nicht gut für den Rücken. Wir zeigen Ihnen deshalb hier einmal, wie Sie besonders schwere Gegenstände richtig und somit auch rückenschonend anheben.
 
1.
Gehen Sie mit leicht gespreizten Beinen in die Knie. Halten Sie dabei Ihren Rücken gerade und heben Sie die Last an. Aber nicht ruckartig!
 
2.
Richten Sie sich nun langsam und gleichmäßig auf. Dabei müssen Sie die Wirbelsäule noch immer gerade halten. Die Kraft sollte beim Heben allerdings nicht aus den Armen, sondern aus den Beinen kommen.
 
3.
Beim Tragen sollten Sie die Last nun körpernah halten und ein Verdrehen Ihrer Wirbelsäule beim Anheben, Tragen und Abstellen unbedingt vermeiden.
 
Tipp 5 – die richtige Matratze nutzen:
 
Um Probleme mit dem Rücken vorzubeugen, sollten Sie sich eine vernünftige Matratze zulegen. Diese muss auch gar nicht mal teuer sein, sie sollte Ihren Rücken jedoch optimal unterstützen, damit Ihre Muskulatur nachts perfekt entspannen kann. Nur ein entspannter Rücken ist ein gesunder Rücken.
 
Nehmen Sie sich beim Matratzenkauf also viel Zeit, liegen Sie Probe und lassen Sie sich am besten vom Fachmann beraten. Dieser weiß am besten, worauf es bei einer guten Matratze ankommt.

Auch online lassen sich mittlerweile Matratzen bestellen. Der Onlinehändler Matratzen Union bietet seinen Kunden zum Beispiel einen Matratzenfinder über den sich recht einfach die richtige Matratze finden lässt.
 
Tipp 6 - Sport treiben/Rückenübungen für zuhause:
 
Wer glaubt, Sport ist Mord, der irrt sich gewaltig. Sie müssen es ja nicht übertreiben. Ein wenig Ausdauer- und Kraftsport reicht meist schon aus, damit es dem Rücken besser geht. Laufen, Joggen und Walken sowie Dehn- und Kräftigungsübungen sind für den Rücken perfekt. Nachfolgend drei Übungen, die Sie auch ganz einfach zuhause durchführen können.
 
Grundstellung:
 
Legen Sie sich mit dem Rücken auf den Boden und stellen Sie Ihre Füße mit gebeugten Knien auf den Boden.
 
Übung 1:
Verschränken Sie die Hände hinter dem Kopf und rollen Sie zehnmal mit angewinkelten Knien zur rechten Seite, bis Sie ein leichtes Ziehen im Lendenwirbelbereich verspüren. Verharren Sie so ein paar Sekunden und legen Sie Ihre Knie anschließend auf die linke Seite.
 
Wiederholen Sie diese Übung auf jeder Seite zehn Mal.
 
Übung 2:
Ziehen Sie Ihr linkes Bein zu Ihrer linken Schulter und verharren Sie so circa eine halbe Minute. Anschließend ist das andere Bein an der Reihe. Danach versuchen Sie es mit beiden Beinen gleichzeitig. Aber dabei bitte immer langsam vorgehen. Ansonsten bringt das nichts!
 
Alle drei Übungen jeweils drei Mal wiederholen.
 
Übung 3:
Legen Sie Ihre Arme neben sich auf den Boden und ziehen Sie Ihr Kinn Richtung Brust. Nun heben Sie das linke und das rechte Bein abwechselnd aus der Grundstellung heraus langsam in die Luft. Kurz halten und anschließend wieder langsam senken.
 
Wiederholen Sie diese Übung auf jeder Seite zehn Mal.

Quelle Eskin // 100-gesundheitstipps.de