Tipps

Der Strand zersetzt das Handy: Auf was man achten muss
Sogar wenn das Smartphone nur im Auto liegt, kann es defekt werden. Worauf all jene achten müssen, die im Urlaub nicht auf das Handy verzichten können.


Das Smartphone gründlich mit Sonnencreme einschmieren. Am besten mit Lichtschutzfaktor 50. Und freilich darf man die kleine Sonnenbrille für das Handy nicht vergessen. Nein, so weit ist es noch nicht. Aber wer im Sommer bei Hitze, Strand und Salzwasser nicht auf sein Smartphone achtet, könnte sich bald ein neues kaufen müssen. "Das Sommerwetter kann dem Handy oder dem Tablet ordentlich zusetzen", sagt Ralph Schallmeiner, Produktmanager bei Conrad Electronic Österreich. Der Experte kennt die Risikofaktoren: Vor allem starkes Sonnenlicht, hohe Temperaturen und Wasser können das Smartphone gänzlich unbrauchbar machen.

Bis das Display zerstört ist

"Direkte Sonneneinstrahlung sollte zuerst vermieden werden", erläutert Schallmeiner. Die Flüssigkristalle im Display könnten zerstört werden - und das schon nach relativ kurzer Zeit: "Sogar bei zuverlässigen Modellen reichen meist zwei bis vier Stunden in der Sonne, um das Display zu ruinieren."
Doch das Smartphone kann auch ohne direkte Sonneneinstrahlung im Sommerurlaub stark leiden: Dauerhaft hohe Temperaturen können dem Handy nachhaltig schaden. "Die meisten Geräte halten minus 10 bis plus 30 oder 40 Grad aus. In der Sonne wird es aber schnell wärmer. Zudem sind die Handys gerne schwarz, also noch anfälliger." Wenn ein Smartphone überhitze, könne sich der Kunststoff verziehen und so das Display brechen lassen. "Wir hatten einige Fälle, in denen der Akku völlig den Geist aufgegeben hat", sagt Schallmeiner. Es komme sogar immer wieder einmal vor, dass ein Akku aufgrund der Hitze aufplatze.

Ja nicht im Auto liegen lassen

Am schlimmsten sei es, wenn man sein Smartphone im Auto liegen lasse. "Geben Sie doch einfach einmal eine alte Schallplatte ein paar Stunden in Ihr Auto und schauen, wie die danach ausschaut. So ähnlich geht es auch Ihrem Handy." Der Ratschlag liegt auf der Hand: Man soll sein Smartphone nicht im Auto verstauen. Oder zumindest seinen Wagen im Schatten abstellen.

T-Mobile rät in einem Online-Blog ebenso davon ab, das Gerät am Körper zu tragen: Der Körper gebe zusätzlich zur Außentemperatur weitere Wärme ab. Experte Schallmeiner sieht das weniger kritisch. Dennoch sei es besser, das Smartphone in einer eigenen Tasche aufzubewahren - und diese sollte freilich im Schatten liegen.

Was man tut, wenn das Handy überhitzt

Sollte man das Handy bereits überhitzt haben, hilft zunächst einmal das Smartphone selbst. "Als Sicherheitsvorkehrung schalten sich viele Geräte bei Überhitzung aus", beschreibt der Experte. Man kann aber ebenso selbst nachhelfen: Das Handy soll man langsam abkühlen lassen und erst nach einiger Zeit wieder einschalten. Kontraproduktiv ist indes, wenn man das Gerät in den Kühlschrank legt. Elektroriese LG warnt in einer Aussendung sogar explizit davor.

Ein weiterer Risikofaktor im Sommer ist Wasser. Einige Hersteller, allen voran Sony, setzen deshalb auf Smartphones, die bis zu einigen Metern Meerestiefe wasserdicht sind. Outdoor-Handys, etwa jene des Baumaschinenherstellers Caterpillar, können nach eigenen Angaben "sogar überleben, wenn ein Panzer drüberrauscht". Auf diese Ankündigungen kann man sich offenbar verlassen. "Wenn die Hersteller behaupten, das Gerät kann das, dann kann es das meistens auch", sagt Ralph Schallmeiner.

Der Kampf gegen die Nässe

Wer hingegen ein nasses Handy hat, das auf Wasser sensibel reagiert, der sollte "das Gerät sofort ausschalten und es ein, zwei Tage trocknen lassen". Ob es dann wieder einsatzfähig ist, hängt vom Smartphone selbst ab: "Das ist von Produkt zu Produkt verschieden."
Zu Langzeitschäden können zudem Sand und Staub führen. Deshalb empfiehlt der Experte eine Schutzhülle - und zwar eine sichere: "Eine gute Hülle schützt gegen Sturz, Staub, aber etwa auch gegen den Tau im Freibad oder den Sand vom Volleyballplatz. Die Schutzhülle darf ruhig 20 bis 25 Euro kosten."

Diebstahl ebenso gefährlich

Doch nicht nur die Natur kann dem Handy schaden. Ähnlich gefährlich ist der Mensch selbst: Besonders im Urlaub stehen Diebstähle von Smartphones oder Tablets an der Tagesordnung. "Das Wichtigste ist nach wie vor, den PIN-Code zu aktivieren - und zwar dauerhaft", sagt Stefan Kraxberger, Grazer Experte für Netzwerksicherheit. "Der PIN-Code sollte nicht nur dann eingegeben werden müssen, wenn man das Smartphone einschaltet, sondern jedes Mal, wenn man die Tastensperre deaktivieren will." Bei den meisten Handymodellen könne dies schnell und einfach eingestellt werden. Aber Achtung: Wenn der PIN über eine Wischbewegung eingegeben wird, lohnt es sich, ab und zu den Bildschirm zu putzen. "Sonst erkennt der Dieb den PIN durch die Fettspuren auf dem Bildschirm", sagt Kraxberger.

Wer einen Diebstahl nicht vermeiden konnte, sollte sofort den eigenen Mobilfunkbetreiber informieren, die SIM-Karte sperren lassen und Anzeige vor Ort erstatten. Dafür sollte man die Seriennummer des Geräts kennen. Wie man diese schnell herausfindet? Einfach die Zahlenkombination *#06# in das Handy eingeben - und schon wird sie auf dem Bildschirm angezeigt.