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Was ist ein Harnwegsinfekt?
Ein Harnwegsinfekt ist eine bakterielle Entzündung der Schleimhaut der Harnblase und –wege. Diese Infektionen können prinzipiell jeden Teil des Harnwegssystems – bestehend aus Nieren, Harnleiter, Harnblase und Harnröhre – betreffen. Bei einer Blasenentzündung (auch Blasenkatarrh oder Zystitis genannt) handelt es sich um einen so genannten Infekt der unteren Harnwege. Es wird zwischen einer akuten und chronisch wiederkehrenden (rezidivierenden) Verlaufsform unterschieden. Von einer chronischen Form spricht man, wenn die Erkrankung mindestens dreimal in den letzten zwölf Monaten oder zweimal pro Halbjahr auftritt.

Wie weit verbreitet sind Blasenentzündungen?
Harnwegsinfekte sind häufige Infektionen im ambulanten und stationären Bereich. Besonders Frauen sind von Blasenentzündungen betroffen: Bei 50 bis 70 % der Frauen treten Infektionen des unteren Harntraktes mindestens einmal im Leben auf. Etwa 5 bis 10 % der Frauen sind von der chronischen Form betroffen.

Was ist die Ursache einer Blasenentzündung?
Eine Blasenentzündung wird durch Bakterien hervorgerufen, die meist aus dem eigenen Stuhl stammen. In den häufigsten Fällen handelt es sich um Bakterien des Typs Escherichia coli (E. coli). Sie gelangen vom After (Darmausgang) in die Harnröhre, wandern aufwärts in die Harnblase und können dort eine Infektion auslösen. Faktoren, die die Entstehung einer Blasenentzündung fördern, sind z.B. Störungen des Harnabflusses und der Blasenentleerung, Schwangerschaft und Schwächung der körpereigenen Abwehrkräfte. Ausserdem ist eine Unterkühlung, beispielsweise durch nasskaltes Wetter oder das Tragen von nasser Badekleidung, ein häufiger Auslöser von Blasenentzündungen.

Wer ist besonders häufig von Blasenentzündungen betroffen?
Ein besonders hohes Risiko tragen vor allem Frauen. Sie haben eine kürzere Harnröhre, deren Öffnung näher am After liegt als bei Männern. Dadurch können Bakterien leichter in die Harnröhre und von dort aus in die Harnblase gelangen. Das Erkrankungsrisiko ist für Frauen in folgenden Lebenssituationen besonders erhöht.

 

  • Frauen, die an der häufig wiederkehrenden (rezidivierenden) Verlaufsform leiden: Von häufig spricht man, wenn mindestens 3 mal pro Jahr oder 2 mal in 6 Monaten ein Harnwegsinfekt auftritt.
  • Sexuell aktive Frauen: Nach dem Geschlechtsverkehr können häufig Infektionen auftreten, weil sich dabei Bakterien aufwärts in die Harnblase ausbreiten. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass das Risiko für Blasenentzündungen zum Beispiel für Paare während des Urlaubs erhöht ist. Diese Tatsache ist auch als Honeymoon (Flitterwochen)-Syndrom bekannt. Ebenfalls kann eine Empfängnisverhütung durch ein Diaphragma und durch Spermizide zu einer Veränderung der normalen Bakterienflora in der Harnröhre führen und Infektionen begünstigen.
  • Schwangere: Aufgrund von Hormonumstellungen verändert sich die Zusammensetzung der Scheidenflora in der Schwangerschaft. Zudem kann durch das Wachstum der Gebärmutter der Harnabfluss beeinträchtigt werden. Unter diesen Bedingungen können die krank machenden Erreger leichter Fuss fassen und in die Harnröhre eindringen. So kommt es, dass jede fünfte Schwangere an einer Blasenentzündung erkrankt. Unbehandelt entwickelt sich in bis zu 40 % der Fälle eine Nierenentzündung. Urin-Tests während der Schwangerschaft werden regelmässig bei den Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt, um eine Blasenentzündung frühzeitig zu erkennen.

     

     

  • Diabetikerinnen: Nervenschädigungen als Folgeerkrankung von Diabetes mellitus können eine Störung der Blasenentleerung verbunden mit einer Behinderung des Harnabflusses begünstigen.
  • Frauen in und nach den Wechseljahren: Mit zunehmendem Alter fällt es vielen Frauen schwer, die Harnblase vollständig zu entleeren. Verbleibt Urin in der Harnblase, können sich darin eingedrungene Bakterien vermehren und eine Entzündung verursachen. Die hormonelle Umstellung kann die Ausbildung von Harnwegserkrankungen zusätzlich negativ beeinflussen.
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    Was sind die typischen Symptome einer Blasenentzündung?
    Typisch sind häufiger und unkontrollierbarer, starker Harndrang, brennender Schmerz beim Wasserlassen, übel riechender, blutiger Urin sowie Schmerzen im Bereich des Unterbauchs. Ist die Entzündung nicht nur auf die Harnblase beschränkt, sondern sind auch Nieren betroffen, können Fieber und Schmerzen in der Nierenregion auftreten.

    Können bei Blasenentzündungen Komplikationen auftreten?
    Frühzeitig erkannt sind Blasenentzündungen häufig gut heilbar. In seltenen Fällen können Komplikationen auftreten: Keime breiten sich in die Nieren aus und können dort eine Nierenbeckenentzündung verursachen. Auch eine Blutvergiftung (Sepsis) kann die Folge sein.


    Wie diagnostiziert der Arzt eine Blasenentzündung?
    Der Arzt erfragt die Krankheitsgeschichte sowie Symptome und lässt eine Urinprobe unter anderem auf Nitrit und weisse Blutkörperchen (Leukozyten) untersuchen. Nitrit ist ein Zeichen für die Anwesenheit von Bakterien in den Harnwegen, vermehrte weisse Blutkörperchen geben Hinweise auf eine Infektion. Diese Parameter werden auch vom punctomed Urin-Test gemessen.

    Wie wird eine Blasenentzündung behandelt?
    Wenn sie schnell erkannt werden, haben Blasenentzündungen eine gute Prognose. Mit einfachen Massnahmen können die Betroffenen die Selbstheilung unterstützen. Bei bakteriellen Erkrankungen wird der Arzt in der Regel Antibiotika verordnen. Um zu vermeiden, dass die Bakterien resistent gegen Antibiotika werden, müssen die Medikamente unbedingt in der verordneten Menge über die vorgeschriebene Dauer eingenommen werden – auch wenn die Symptome nachlassen oder verschwinden. Je nach Beschwerden kann der Arzt zusätzlich krampflösende und schmerzstillende Medikamente verordnen.

    Was kann ich selbst gegen eine Blasenentzündung tun?
    Generell ist es besonders wichtig, viel (mindestens zwei Liter Wasser oder Tee pro Tag) zu trinken. Durch die gesteigerte Trinkmenge werden die Harnwege gut durchgespült. Auch lokale Wärme (z. B. Wärmflasche) und Schmerzmittel können die Beschwerden lindern.

    Selbst testen bei dem Verdacht auf einen Harnwegsinfekt

    Der punctomed Urin-Test bietet eine Reihe von Vorteilen. Mit ihm können Sie bereits beim Auftreten der ersten Beschwerden einfach und sicher feststellen, ob Sie wegen Ihrer Symptome einen Arzt aufsuchen müssen. Fällt der Test negativ aus, d. h. ist der Befall mit Krankheitserregern gering, können Sie in der Regel auf den Besuch beim Arzt verzichten und die dafür fällige Praxisgebühr sparen. Schliesst der Test eine Blasenentzündung aus, kann zumeist auf eine Behandlung mit Antibiotika verzichtet werden.

    Wie funktioniert der Selbsttest?

    Der Test reagiert bereits bei ersten Symptomen, wenn eine Harnwegsinfektion mit entsprechendem Bakterienbefall vorliegt. Er basiert auf der Bestimmung von Nitrit und weissen Blutkörperchen (Leukozyten) im Urin, ebenso wie ein vom Arzt durchgeführter Labortest. Nitrit ist ein Zeichen für die Anwesenheit von Bakterien in den Harnwegen, vermehrte Leukozyten geben Hinweise auf eine Infektion.

    Wie wird der Selbsttest angewendet?
    Die Anwendung des punctomed Urin-Tests ist denkbar einfach: Stellen Sie die Testkarte für fünf Minuten in einen mit Urin gefüllten Becher, der in der Packung enthalten ist. Vergleichen Sie nun die Farbe der drei Reaktionsfelder mit der Farbe der darüber liegenden Vergleichsfelder.

    Was sagen die Testergebnisse aus?
    Die Ergebnisse des punctomed Urin-Tests sind auch für medizinische Laien einfach zu interpretieren:

    • Wenn sich das rechte Testfeld orange verfärbt, sind die Testergebnisse aussagekräftig. Bleibt die grüne Färbung bestehen, ist der Test ungültig.
    • Färbt sich das mittlere Testfeld lila, deutet dies auf eine erhöhte Zahl von weissen Blutkörperchen (Leukozyten) im Urin hin. Dies gilt als Anzeichen einer behandlungsbedürftigen Harnwegsinfektion. In diesem Fall sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
    • Wird das linke Testfeld rosa, ist eine ärztliche Behandlung ebenfalls empfehlenswert. Die Verfärbung weist auf Nitrit im Harn hin. Dabei handelt es sich um ein Stoffwechselprodukt von bestimmten Bakterien, die Harnwegsinfekte verursachen können.
       

    Besonders hoch ist das Risiko eines durch einen Arzt behandlungsbedürftigen Harnwegsinfekts dann, wenn sich sowohl das mittlere als auch das linke Testfeld verfärben – zwei zwingende Gründe, sich von einem Arzt beraten zu lassen.

     

    Negatives Testergebnis – und trotzdem Beschwerden?

    Die Symptome lassen sich dann meist auf eine Reizung der Blase, zum Beispiel durch Verkühlung, zurückführen, die durch einfache Mittel selbst behandelt werden kann. Wichtig ist es, viel zu Trinken (ca. zwei bis drei Liter Wasser oder Tee pro Tag). Um die Beschwerden zu lindern, helfen auch lokale Wärme, z. B. durch eine Wärmflasche, und Ruhe. Produkte mit Cranberry-Extrakt, wie punctomed Cranberry + Immun-Komplex, können die Schutzfunktion der Blase stärken. Zur Unterstützung einer gesunden Blase sind Cranberry-Lutschtabletten mit Vitamin C empfehlenswert. Bei fortdauernden Beschwerden: Arzt aufsuchen!

    Wenn die Beschwerden innerhalb von 2 Tagen nicht abklingen oder sich gar verschlimmern, sollte der Arzt unbedingt aufgesucht werden. Bei länger andauernden Beschwerden ist eine exakte Diagnose des Arztes unerlässlich, damit er die Ursache der Symptome gezielt behandeln kann.

    Tipps zur Vorbeugung

  • Sie sollten immer ausreichend trinken (mind. 2 Liter Wasser oder Tee täglich). Dies unterstützt das „Ausspülen“ der Bakterien aus der Blase.
  • Eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse stärkt das Immunsystem des Körpers.
  • Schützen Sie sich vor Kälte und Nässe und wechseln Sie möglichst sofort den Badeanzug nach dem Baden, auch wenn es sehr warm ist.
  • Der Intimbereich sollte nicht übertrieben mit Seife oder Intimwaschlotion gereinigt werden, da dadurch der natürliche Säureschutzmantel der Haut angegriffen wird. Dadurch können sich Bakterien schneller entwickeln.
  • Nach dem Stuhlgang immer von vorn (Scheide) nach hinten (After) reinigen.
  • Bei Harndrang immer sofort zur Toilette gehen. Zurück gehaltener Urin ist ein guter Nährboden für Bakterien.
  • Spätestens 15 Minuten nach Geschlechtsverkehr sollte die Blase entleert werden, damit Bakterien, die in die Harnröhre gelangten, sofort ausgespült werden.
  • Tragen Sie täglich frische Unterwäsche, vorzugsweise aus Baumwolle.