Tipps
Cloud-Computing ist einer der ganz wesentlichen Trends, die den IT-Markt derzeit bewegen. Das Speichern von Daten in entfernten Rechenzentren oder das Arbeiten mit Programmen, die nicht auf dem lokalen Computer installiert sind – so eine Kurzdefinition von Cloud-Computing – wird immer wichtiger
 
IDC geht in seiner aktuellen Prognose davon aus, dass im Jahr 2015 die weltweiten Investitionen in Cloud-Computing 118 Milliarden Dollar betragen werden. Gegenüber 2014 bedeutet dies ein Wachstum von über 23 Prozent.
 
Die österreichische Wirtschaft nutzt Cloud-Lösungen indes kaum: Einer Erhebung des EU-Statistikamtes Eurostat verwenden lediglich 12 Prozent der heimischen Betriebe Cloud-Computing. Im EU-Schnitt sind es immerhin 19 Prozent.
Cloud ist echter ‘Game Changer’
Cloud-Computing ermöglicht eine völlig neue Form der Vernetzung und wird damit die Art und Weise, wie wir zusammenarbeiten ganz und gar verändern. Davon ist die österreichische Initiative “Trust in Cloud” überzeugt: “Die Cloud ist ein fundamentaler ‘Game Changer'” schreibt die Initiative in ihrem Memorandum.

Vorteile, die sich rechnen
Cloud-Computing bietet eine Reihe von handfesten betriebswirtschaftlichen Vorteilen. Die zu einem großen Teil sofort wirksam werden – auch monetär:
 
1) Hohe Flexibilität: Die IT-Infrastruktur eines Unternehmens muss so dimensioniert sein, dass sie die absolute Spitzenauslastung meistern kann. Auch wenn der Betrieb diese nur einmal im Jahr kurz benötigt. So wie etwa bei Amazon: Im Weihnachtsgeschäft muss die IT zehnmal leistungsfähiger sein, wie während des restlichen Jahres. Der Online-Händler hat dieses Problem selbst gelöst und ist heute der weltweit größte Anbieter von Cloud-Dienstleistungen.
 
Wenn Sie die Dienste eines Cloud-Anbieters in Anspruch nehmen, können Sie genau jene Rechenleistung, Software oder auch Speicherkapazität abrufen, die Sie brauchen. Und bezahlen nur die abgerufene Leistung.
 
2) Effizentes Teamworking: Mithilfe von Cloud-Services können Teams völlig zeit- und ortsunabhängig miteinander zusammenarbeiten. Ein Mitarbeiter muss nicht mehr ein gerade bearbeitetes Dokument über E-Mail oder andere Kanäle an seine Kollegen senden, die dieses dann durch eine neuere Version ersetzen.
 
Alle Dokumente liegen in der Cloud, jedes Teammitglied kann darauf zugreifen und kann sicher sein, immer die neueste Version zu haben. Und: In der Cloud gibt es keine Kompatibilitätsprobleme zwischen verschiedenen Betriebssystemen wie Windows und Mac. Zumindest dann nicht, wenn die User zum Erstellen und Bearbeiten der Dokumente die in der Cloud angebotene Anwendung verwenden.
 
3) IT-Kosten sparen: Cloud-Computing hilft Unternehmen, Kosten sowohl für Hard- als auch für Software zu senken. Leistungsfähige Rechner mit viel Speicherplatz sind nicht mehr notwendig. Denn beides holt sich der User von der Cloud.
 
Die Software selbst muss nicht am Computer installiert sein. Das senkt die Anforderungen an die Hardware zusätzlich. Software-Lizenzen zu kaufen, ist nicht notwendig – alle Anwendungen kann der User aus der Cloud beziehen. Und: die Kosten für Installation und Wartung wie etwa Updates der Software fallen weg.
 
4) Flexible Arbeitsmodelle: Cloud-Computing erleichtert es erheblich, den Mitarbeitern flexible Arbeitszeitmodelle, Telearbeit oder Home-Office anzubieten. Gerade die “Digital Natives“, die für den Arbeitsmarkt immer wichtiger werden, schätzen dies.
 
5) Kein Datenverlust: Laptop im Flugzeug vergessen oder gestohlen? Rund 800.000 Fluggästen passiert dies jährlich. Der Wert des Gerätes ist meist der geringste Schaden. Wichtiger sind die Daten auf dem Gerät. Cloud-Nutzer können die Daten einfach aus der Cloud auf ihren Laptop laden. Oder sie speichern ohnehin alles in die Cloud.
 
6) Hohe Sicherheitsstandards: Die Cloud-Service-Dienstleister beschäftigen Profis, um Daten zu schützen. Oft können sich kleinere Betriebe einen derart hohen Security-Standard nicht selbst leisten. Die Verbindung zwischen Client und Server übers Web ist heutzutage – etwa mithilfe von SSL-Verschlüsselung – sehr gut abgesichert.
 
7) Schnelle Wiederherstellung: Falls das IT-System zusammenbricht, ist der Betrieb eines Unternehmens lahmgelegt. Über die Cloud ist eine betroffene Firma schneller wieder handlungsfähig. Die Aberdeen Group hat dies in einer Untersuchung nachgewiesen. Während Cloud-Nutzer kaum mehr als zwei Stunden zur Wiederherstellung benötigen, brauchen Firmen ohne Cloud-Anbindung etwa acht Stunden.
 
Fazit:
Cloud-Computing erhöht die Flexibilität eins Unternehmens erheblich, senkt die Kosten für die IT und schützt gleichzeitig besser vor Datenverlust und Systemausfall. Und: Sie ermöglicht einer Firma, ihren Mitarbeitern flexiblere und effizientere Formen der Zusammenarbeit anzubieten. Es ist überraschend, wie wenige Firmen diese Technologie nutzen. Die größten Hindernisse für die Nutzung von Cloud-Diensten sind laut Eingangs erwähnter Eurostat-Studie: Unzureichende Kenntnis über die Cloud selbst und Sicherheitsbedenken. Beides lässt sich ausräumen.