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Unternehmen setzen 2010 auf mehr Gratis-Software

Rund die Hälfte aller grossen Unternehmen haben vor, 2010 verstärkt auf Alternativen zu kostenpflichtiger, proprietärer Software zu setzen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 400 Unternehmens-CIOs in den USA und Grossbritannien, die von Global Graphics beauftragt wurde.
Unternehmen setzen 2010 auf mehr Gratis-Software
Unternehmen setzen 2010 auf mehr Gratis-Software
38 Prozent der Befragten gaben an, dass sie an einem kostenlosen Ersatz für Adobe Acrobat interessiert sind, während 24 Prozent nach Microsoft-Office-Alternativen Ausschau halten. Als Hintergrund dieses Trends führt Global Graphics die Wirtschaftlage ins Treffen. Zwei Drittel der CIOs haben angegeben, dass sie mit geringeren IT-Budgets auskommen müssen als 2009. Mit 78 Prozent ist das gängigste Gratis-Produkt in Unternehmen der Acrobat Reader, gefolgt von Java und Flash mit über 60 Prozent Verbreitung. "Das viele Firmen den Adobe Reader und Flash nutzen, ist klar. Auf vielen Rechnern sind diese Tools bereits vorhanden", sagt Frank Niemann, Analyst bei Pierre Audoin Consultants, im Gespräch mit pressetext. Insofern ist deren starkes Abschneiden nicht überraschend.
Global Graphics bemüht in der Studie den englischen Begriff "Free Software", aber nicht im Sinne freier Open-Source-Software (FOSS) wie die Free Software Foundation. Vielmehr geht es dabei um kostenlose Produkte, die nicht unbedingt FOSS sein müssen. Diese sind in Unternehmen laut Umfrage bereits verbreitet. 84 Prozent der Unternehmen nutzen laut Studie wenigstens sechs, immerhin 54 Prozent sogar zehn oder mehr Gratis-Produkte.
Von den Top drei abgesehen erreicht allerdings kein Produkt mehr als 20 Prozent Verbreitung. Auf den nächsten Plätzen finden sich vornehmlich kostenlose, aber nicht quelloffene Programme wie Quicktime, Google Docs und Skype. Der neben Java wichtigste Vertreter der FOSS-Bewegung ist OpenOffice, das immerhin in über zehn Prozent der Unternehmen genutzt wird. Die Top Ten verfehlt hat dagegen der Browser Firefox.
"Einen Einsatz von Open-Source-Software auf Unternehmens-Desktops in grossem Stil sehe ich noch nicht. Eher nutzen einige Anwender zum Beispiel OpenOffice als zusätzliche Software", meint indes Niemann. Ähnliches gelte auch für das Webservice Google Docs. Etwas überrascht ist der Analyst vom schwachen Abschneiden des Firefox, der seiner Erfahrung nach in Unternehmen gerne zumindest als Zweitbrowser genutzt werde. Dies könnte freilich regional bedingt sein. Deutschland ist im Gegensatz zu den USA und Grossbritannien als Firefox-Hochburg bekannt.
Global Graphics bietet mit dem "gDoc Creator" ein Programm an, das unter anderem PDF-Dateien erstellen kann. "Es stellt eine kostenlose Alternative zu dem dar, was der Adobe Acrobat bietet", sagt Unternehmens-CEO Gary Fry. Dass vergleichsweise viele CIOs offenbar gerade dieses Adobe-Produkt ersetzen wollen, kommt Global Graphics also sicher Recht. Der gDoc Creator folgt übrigens einem Freemium-Modell - für Betriebe mit mehr als 500 Mitarbeitern, die das Programm unternehmensweit bereitstellen wollen, wird ein kostenpflichtiges Unternehmenslizenzprogramm angeboten