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Flugangst gehört zu der Gruppe der spezifischen Phobien. Wer unter Flugangst leidet, kann nur unter Aufbietung all seiner Kräfte fliegen oder meidet das Fliegen überhaupt. Ca. 15 Prozent der deutschen Bevölkerung leiden darunter, weitere 20 Prozent der Flugreisenden fühlen sich während des Fluges unbehaglich.

Betroffene befürchten, abzustürzen, zu ersticken, sich übergeben zu müssen, einen Herzanfall zu bekommen oder zu sterben. Besonders macht ihnen ihre Hilflosigkeit zu schaffen, dass sie der Technik oder dem Piloten ausgeliefert sind, in der Kabine eingesperrt sind und keine Kontrolle zu haben. Sie vermeiden das Fliegen, so gut es geht, machen im letzten Moment vor dem Abflug noch einen Rückzieher.

Wer dennoch fliegt, kommt bereits vor dem Abflug und im Flugzeug in einen massiven Stresszustand. Die Flugangst umfasst den gesamten Menschen. Die Gedanken kreisen um Gefahr. Der Körper reagiert mit Stresssymptomen wie etwa Anspannung, Zittern, Schweißausbrüchen oder Atemnot. Starke Ängste und Panikgefühle treten auf.

Um sich zu beruhigen, trinken manche exzessiv Alkohol, kauen Nägel oder trommeln mit den Fingern. Andere sitzen still und verkrampft im Sessel oder verhalten sich aggressiv Mitreisendem und dem Flugpersonal gegenüber.

Es gibt keine allgemein gültige Regel, wann eine Flugangst behandelt werden sollte. Letztendlich entscheidet jeder selbst, wie wichtig ihm das Reisen mit dem Flugzeug ist. Auf jeden Fall sollte man etwas unternehmen, wenn man sich trotz Flugangst für das Reisen mit dem Flugzeug entscheidet und vor und während des Fluges immer wieder stark mit seiner Angst konfrontiert wird.

Ursachen + Therapie der Flugangst

Die Flugangst entsteht durch negative irrationale Gedanken und Phantasien und nicht durch die Situation des Fliegens. Sie ist erlernt und sie kann auch wieder verlernt werden.

Ziel ist es nicht, überhaupt keine Angst mehr zu empfinden, sondern sich zunächst mit der Angst zu konfrontieren. Durch zunehmende Übung wird sich die Angst dann abbauen.

Als psychologische Strategien stehen beispielsweise zur Verfügung: Entspannungsverfahren wie die Progressive Muskelentspannung und Atemtechniken.

In einem Flugangstseminar oder durch spezielle CD`s kann man sich mit den typischen Geräuschen des Fliegens, der Technik und den Notfallsystemen vertraut machen. So kann man vermeiden, dass man ganz normale Fluggeräusche fälschlicherweise als Hinweis auf eine Gefahr deutet und Angst auslöst oder verstärkt.

Mittels Vorstellungsübungen können Betroffene die neuen Bewältigungsstrategien einüben und sich dann schließlich in der Realität mit ihrer Angst konfrontieren.