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Nichts verrät mehr über das Seelenleben als der Gesichtsausdruck

Bitte lächeln! Schon Babys belohnen ihre Eltern mit einem strahlenden Lächeln. Dass die Kleinen lächeln, bevor sie sprechen, sitzen oder krabbeln können, liegt daran, dass sie es nicht erlernen müssen. "Lächeln ist angeboren", sagt die Psychologin Eva Bänninger-Huber vom Universitätsklinikum Innsbruck. Dies sei bei einer intensiven wissenschaftlichen Beobachtung von Säuglingen ermittelt worden.

Ob im südamerikanischen Dschungel oder in China, überall auf der Welt wird in bestimmten Situationen gelächelt. "Alle Menschen lächeln, es ist universell", weiss Bänninger-Huber. Dies lässt sich auch evolutionsgeschichtlich belegen. "Unsere Vorfahren, die Affen, zeigen in Situationen, in denen wir uns freuen würden, vergleichbare Gesichtsausdrücke", erläutert die Expertin.

"Zum einen ist das Lächeln Ausdruck einer positiven emotionalen Reaktion. Zum anderen ist es das wichtigste soziale Signal zur Beziehungsregulierung", sagt die Psychologin. Lächeln ist ein wichtiger Bestandteil von Kommunikation. Wenn ein Mensch einen anderen im Gespräch anlächelt, weiss der Gesprächspartner, wie das Gesagte gemeint ist. "Es stärkt die emotionale Beziehung zum Gegenüber", erläutert Bänninger-Huber.

Manchmal kommt Lächeln auch in schwierigen Situationen zum Einsatz, beispielsweise nervöses oder scheues Lächeln. In solchen Fällen hilft das Lächeln nach den Worten der Wissenschaftlerin über einen unangenehmen Moment hinweg. Denn Menschen, die angelächelt werden, lächeln meist zurück.

Ob es sich um ein echtes oder ein aufgesetztes Lächeln handelt, erkennen die meisten Menschen intuitiv. Ein echtes Lächeln ist im gesamten Gesicht zu erkennen. "Es bilden sich um die Augen Krähenfüsse und die Wangen heben sich", beschreibt die Expertin den Vorgang. Soziales Lächeln dagegen beginnt und endet meist abrupt. Die Augen lächeln nicht mit.