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Am Anfang eurer Partnerschaft war alles wunderschön. Ihr wart auf einer Wellenlänge und verliebt wie zwei Teenager. Doch mit den Jahren des Zusammenlebens oder anderen Lebensumständen kann es vorkommen, dass dein Partner sich verändert – zum Nachteil. Was du in dieser Situation tun kannst, erfährst du hier.
 

Zu Beginn einer Beziehung sieht man am Partner lieber seine Vorzüge als seine störenden Angewohnheiten. Er ist charmant, kann gut zuhören – sie sieht gut aus und ist noch dazu eine wundervolle Köchin. Dass er mit zweitem Vornamen „Chaot“ heisst und sie sich als absolute Perfektionistin entpuppt, wird in dieser Form erst Monate später erkannt. Dann nämlich, wenn die kleinen Schmetterlinge im Bauch schon träge geworden sind und man miteinander den Alltag bestreitet. Liebt man einander grundsätzlich, dann sind kleinere Macken zwar lästig, aber etwas, das man bewältigen können sollte. 

Anders sieht es jedoch aus, wenn dein Partner gewisse Verhaltenszüge erst mit der Zeit entwickelt: Eifersucht, latente Wut, Perfektionismus. Du hast einen liebevollen, ruhigen, offenherzigen Menschen kennengelernt und musst dich nun mit einem grantelnden Choleriker herumärgern. Dein Freund war zu Beginn eurer Beziehung ein athletischer Romantiker und stemmt mittlerweile aber nur mehr die Bierdose vor dem Fernseher. Hier ist viel Fingerspitzengefühl gefragt. Denn dein Partner erkennt oft nicht, dass er sich verändert bzw. will das Problem nicht sehen. Gleichzeitig musst du darauf gefasst sein, dass auch auf dich möglicherweise Kritik zukommt – schliesslich kann es auch sein, dass du dich verändert hast.

Probleme ansprechen

Sammle all jene Punkte, die dir aufgefallen sind, und dann bitte deinen Schatz zum Gespräch. Sage ihm ganz ruhig, was dir an Veränderung aufgefallen ist und warum dich das irritiert. Nicht: „Schrei doch nicht immer so herum.“ Sondern: „ Es verletzt mich, wenn du mich so anbrüllst. Ich fühle mich dadurch angegriffen und will dir dann gar nicht mehr zuhören. Es wäre schön, wenn wir wieder einen liebevollen Umgang miteinander finden.“ Vermeide Pauschalisierungen wie „nie“, „immer“ oder Ähnliches und verpacke dein Ärgernis in eine Bitte. Versuche herauszufinden, warum dein Partner das störende Verhalten an den Tag legt – auch dadurch entsteht mehr Klarheit, und ihr könnt normal miteinander reden.

Gegenseitig Wünsche formulieren

Es ist wichtig, dass ihr an euch gegenseitig eure Erwartungshaltungen formuliert. Schaut euch Fotos von früher an und erinnert euch, wie ihr damals wart und beschliesst, dort wieder hinkommen zu wollen.

Loben

Wenn du an deinem Partner bemerkst, dass er sich nach deinen Wünschen richtet, dann solltest du ihn loben. Dadurch wird die positive Verhaltensweise verstärkt, und die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass er dies wiederholt.

Kompromissbereitschaft & Kritikfähigkeit

Wer austeilt, muss auch einstecken können. Wenn dich an deinem Partner etwas stört, dann ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass auch er verbesserungswürdige Punkte an dir findet. Nimm seine Wünsche ernst und versuche, etwas zu ändern. Denn nur wenn beide aufeinander zugehen, könnt ihr euch in der Mitte treffen.

Wenn alles nichts hilft…

Nutzt all das nichts, dann solltest du deinem Partner die Rute ins Fenster stellen. Denn akzeptierst du die Veränderung, fühlst dich aber nicht wohl dabei, kann eventuell professionelle Hilfe noch etwas bewirken, ansonsten solltet ihr zumindest ein temporäres Beziehungs-Aus andenken. Denn sonst wirst du der leidende Part bleiben. Und ein Ende auf Zeit hat schon so manches bewirkt.