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Artikel zur Kategorie: Gesundheit


Hörsturz: Therapie und Behandlung (Gesundheit)

Information

Hörsturz: Therapie und Behandlung

Jährlich verlieren in Deutschland über 15.000 Menschen plötzlich das Hörvermögen. Meistens ist der Hörverlust auf ein Ohr beschränkt. Diesen plötzlichen Hörverlust nennt man Hörsturz. Häufig ist der Hörsturz von Ohrgeräuschen (Tinnitus) begleitet. Seltener treten auch Schwindel und Druckgefühl im Ohr auf.

Ursachen

Ãœber die genauen Ursachen des Krankheitsbilds Hörsturz existiert noch Unklarheit.

Man geht davon aus, dass die Blutversorgung im Innenohr gestört ist. Somit können die Hörzellen nicht mehr funktionieren. Seelische Ursachen und Stress in Beruf und Familie werden ebenso in Betracht gezogen. Vermutet wird auch die Auslösung durch bestimmte Viren, die Hör- und Gleichgewichtsnerven befallen.

Im Akutfall schnell reagieren!

Bei der Behandlung gilt: Je früher, desto besser! Gehen Sie bei einer akuten Hörminderung als Eilfall zügig zu einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt, damit rechtzeitig die notwendige Behandlung eingeleitet wird. Und damit ein Hörsturz von anderen möglichen Ursachen abgegrenzt wird.

Therapie: Durchblutungsförderung und Ruhe

Die Therapie des Hörsturzes ähnelt der Therapie bei akuten Ohrgeräuschen. Nach einer Untersuchung des Ohrs erhalten Sie in der Regel durchblutungsfördernde Infusionen. Dadurch soll das Innenohr besser versorgt werden. Die Behandlung auf Durchblutungsstörungen ist lediglich eine erste Verdachtsdiagnose. Deswegen müssen häufig weitere Diagnoseschritte erfolgen. Wenn die Behandlung frühzeitig beginnt, kann in den meisten Fällen das Gehör wieder völlig hergestellt werden. In vielen Fällen behebt sich der Hörsturz auch von selbst. Es ist aber nie abzusehen, ob eine Spontanheilung einsetzt. Eine sofortige ärztliche Behandlung ist daher unbedingt anzuraten! In manchen Fällen bleibt nach einem Hörsturz ein Hörverlust erhalten. Oft hilft dann das Tragen eines Hörgerätes und bei Ertaubungen ein Cochlea-Implant. Manchmal bleibt auch ein Tinnitus, selbst nachdem Ihr Hörvermögen wieder hergestellt ist.

Therapeutische Massnahmen

  • Zur Behandlung werden Sie manchmal in ein Krankenhaus überwiesen. Sie gewinnen so Abstand von beruflichen oder familiären Belastungen
  • Ruhe und positive Gedanken fördern Ihren Selbstheilungsprozess
  • Teilen Sie Ihrem Arzt mit, ob und welche Medikamente Sie regelmässig einnehmen. Gewisse Präparate können sich nämlich schädigend auf Ihr Gehör auswirken. Setzen Sie aber nie ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt Medikamente ab
  • Schenken Sie Ihrem Wohlbefinden mehr Aufmerksamkeit. Besonders wenn Sie Ihren Hörsturz auf berufliche Ãœberanstrengung und Stress zurückführen. Um zukünftig belastenden Situationen besser begegnen zu können, sollten Sie eine Entspannungsmethode erlernen. Das kann Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen, Yoga, Tai Chi oder ähnliches sein

Für alle Patienten gibt es therapeutische Hilfen, spezielle Fachkliniken und Selbsthilfegruppen.

Tinnitus - Ohrgeräusche, Ohrensausen (Gesundheit)

Information

Tinnitus ist der medizinische Fachausdruck für Ohrgeräusche oder Ohrensausen. Jeder Vierte von uns hat dieses Phänomen schon mal wahrgenommen. Meistens und glücklicherweise nur vorübergehend. Oft wird es als Pfeifen, Rauschen, Zischen oder Summen erlebt. Den unterschiedlichsten Geräuschen im Kopf oder in den Ohren ist eins gemein: Bis auf seltene Ausnahmen hört sie nur der Betroffene selbst.

Tinnitus ist ein Symptom, keine Krankheit

Ohrgeräusche oder Ohrensausen sind ein Symptom, vergleichbar dem Schmerz oder Fieber.
Ein Tinnitus ist auch ein Warnsignal, dass wir uns übernommen haben – im körperlichen oder im seelischen Bereich. Deshalb muss nicht vordringlich das Symptom Tinnitus behandelt werden, sondern es gilt, zunächst die Ursachen zu beheben. Dies ist umso wichtiger, als dass ein Tinnitus wiederum zu zahlreichen psychischen und körperlichen Symptomen wie Schlafproblemen, Konzentrationsstörungen, Angst und Depression führen kann.

 

Ursachen und Risikofaktoren

Eine Reihe von Auslösern eines Tinnitus ist bekannt, einige weitere werden verdächtigt. Trotzdem ist der genaue Entstehungsmechanismus bisher unklar. Mögliche Ursachen sind Entzündungen des Öhrs oder auch der Atemwege, Lärmschäden (Knalltraumen oder ständige Lärmbelastung), Tauchunfälle und organische Erkrankungen wie Autoimmunkrankheiten, Tumoren des Hörnervs, Borreliose oder Virusinfekte. Tinnitus ist oft ein Begleitsymptom der mit Drehschwindel einhergehenden Menière-Krankheit und des Hörsturzes. Probleme mit der Halswirbelsäule oder im Zahn-Kiefer-Bereich können auslösende oder verstärkende Faktoren sein. Als Einfluss- bzw. Risikofaktoren werden auch Alkohol, Nikotin, verschiedene Medikamente, Speisen und – vor allem – Stress diskutiert. Als Entstehungsmechanismus eines Tinnitus werden vor allem Durchblutungsstörungen im Innenohr verantwortlich gemacht; evtl. liegt auch eine ungünstige Signalverarbeitung im Gehirn zugrunde. Viele Ursachen lassen sich beheben oder gut behandeln. Häufiger werden jedoch gar keine direkten Auslöser gefunden. In beiden Fällen kann das Ohrgeräusch wieder völlig abklingen – spontan oder mit Hilfe einer Therapie. Manchmal bleibt es allerdings bestehen – je länger der Tinnitus dauert, desto wahrscheinlicher wird dies. Nach drei bis zwölf Monaten gibt es kaum Betroffene, bei denen der Tinnitus wieder verschwindet – das bedeutet, sie müssen lernen, damit zu leben. In Deutschland sind das nach Schätzungen der Deutschen Tinnitus-Liga knapp 3 Millionen Menschen, die Hälfte davon mit mittelschweren bis sehr starken Beschwerden. Pro Jahr kommen etwa 270.000 Neuerkrankungen hinzu.

Akuter Tinnitus

Wenn Ohrgeräusche oder Ohrensausen zum ersten Mal auftreten und nach einigen Stunden oder einer durchgeschlafenen Nacht nicht abgeklungen sind, sollte der Arzt aufgesucht werden. Bestehen weitere Symptome wie Hörverlust oder Schwindel gilt: sofort zum Arzt! Je früher eine Behandlung einsetzt, desto besser sind die Chancen, dass der Tinnitus wieder verschwindet! In den ersten drei Monaten ist die Chance auf Heilung am grössten. Der Arzt wird – wenn keine organischen Ursachen vorliegen bzw. diese ausreichend behandelt sind – in der Regel eine Infusionstherapie einleiten. Ziel ist es, die Durchblutung des Innenohres zu verbessern. Bleibt diese Therapie ergebnislos, kommt möglicherweise eine stationäre Behandlung infrage. In speziellen Kliniken können weitere mögliche Ursachen diagnostiziert und andere Therapieansätze wie beispielsweise die HBO-Therapie (hyperbare Sauerstofftherapie), welche die Sauerstoffversorgung in den Gefässen des Innenohrs steigert, oder physiotherapeutische Verfahren zeitnah eingeleitet werden. Eine Chance für viele Tinnitus Patienten ist auch die Möglichkeit, fernab von Stress und Hektik des Alltags zur Ruhe zu kommen und sich auf sich selbst und ihre Gesundheit zu konzentrieren. Kliniken mit einem interdisziplinären, ganzheitlichen Therapiekonzept können verschiedene Gesundheitsstörungen und individuelle Risikofaktoren und damit tiefer liegende Ursachen des Tinnitus finden und behandeln.

Wichtig: Im Akutfall sofort zum Arzt. Je früher eine Behandlung einsetzt, desto besser sind die Chancen, dass der Tinnitus wieder verschwindet!

Chronischer Tinnitus

Dauern die Geräusche im Ohr einige Wochen lang an, ist es eher unwahrscheinlich, dass sie sich wieder verlieren. Dieser Zustand wird als chronischer Tinnitus bezeichnet. Dennoch können die Betroffenen weitgehend ein unbeschwertes und erfülltes Leben führen. Der Begriff „chronischer Tinnitus" besagt lediglich, dass andauernd oder ständig wiederkehrende Ohrgeräusche vorhanden sind. Er besagt nicht, dass der Betroffene deswegen leiden muss oder krank ist. Gleichwohl kann Tinnitus den Charakter einer Krankheit annehmen, wenn er zu einer schweren Belastung im täglichen Leben wird und wenn daraus weitere Krankheiten resultieren. Folgeerscheinungen können z. B. Konzentrationsstörungen, Einschlafstörungen, Ãœberempfindlichkeit bei lauten Geräuschen (Hyperakusis), depressive Phasen, Einschränkung der sozialen Kontakte und zeitweiser Verlust des Selbstvertrauens sein. Tinnitus wird dann zum Lärm der Seele.

Mit Tinnitus leben

Auch bei einem chronischen Tinnitus lässt sich einiges unternehmen. Es gilt, Resignation und Angst – oft auch aufgrund von mangelnden oder falschen Informationen – entgegenzutreten und zu lernen, mit dem Tinnitus zu leben. In den meisten Fällen wird ein Tinnitus erträglich: Aufklärung, Selbsthilfe und Selbsthilfegruppen lassen ihn in den Hintergrund treten. Die Mehrzahl der Betroffenen schaffen es, das Ohrgeräusch zu akzeptieren, indem sie ihre Aufmerksamkeit ganz bewusst wichtigen Dingen oder anderen Geräuschen widmen. Man spricht dann von einem kompensierten Tinnitus. Manchmal benötigt dieser Lernprozess hin zu einen erträglichen Tinnitus Zeit, manche benötigen dazu auch therapeutische Hilfe. Dennoch: Viele Betroffene meistern es, mit ihrem Tinnitus zu leben.

Training und Enzyme helfen gegen Knieschmerzen (Gesundheit)

Information

Besonders junge sportlich aktive Menschen klagen häufig über Kniebeschwerden. Typische Auslöser sind Treppensteigen (das Knie-
gelenk muss beim Treppen-
steigen das Achtfache tragen), Bergablaufen oder sportliche Aktivitäten, die mit Belastungen in tiefer Hocke verbunden sind, aber auch langes Sitzen.



Beim Radfahren wird das Kniegelenk vor allem durch hohe Kraftaufwendung beim Bergauffahren oder exzessives "In-die-Pedale-Treten" belastet.

Bei dem so genannten "runners knee" sind die Schmerzen nicht auf ein defektes Knie, sondern auf verkürzte Muskeln im Beckenbereich und am Sitzbein zurückzuführen.

Krankengymnastik statt Froschsprünge

Meist ist gar keine Knie-Operation erforderlich, es reicht oft schon die schmerzauslösenden Belastungen weitgehend einzuschränken. Dazu gehören z. B. veraltete Trainingsmethoden in der Hocke, z. B. der Entengang, Froschsprünge, Kniebeugen mit Gewichten, denn sie üben einen hohen Druck auf die Kniescheibe aus.
Sinnvoll sind krankengymnastische Ãœbungen, die die Ober-
schenkelmuskulatur stärken: Dafür eignen sich Fitnessgeräte oder das Theraband, ein breites Gymnastikband aus Gummi. Wichtig ist auch, auf eine gute Dehnbarkeit der Kniebeuge-
muskulatur zu achten. Ein fünf- bis zehnminütiges Aufwärm-
training mit vorsichtigen Dehnübungen ist ganz wichtig. Als Therapie des runners knee sind Schwimmen sowie Kräftigungs- und Dehnübungen vor und nach dem Joggen empfehlenswert. Auch spezielle Schuh-Einlagen können helfen. Gelenkbandagen für die Knie sind eine Stütze bei Ãœberbelastung.

Enzyme lindern Knie-Entzündungen

Durch überlastete Muskeln kommt es zu kleinsten Entzündungen und Traumen, die den Schmerz verursachen. Natürlich kann auch Arthrose ein Grund für Kniegelenkbeschwerden sein – auch hier verursachen Entzündungsprozesse die Schmerzen. Eine Möglichkeit besteht daher, die Entzündung zu lindern, z. B. mit Enzymen: Sie helfen, Eiweisskörper am Entzündungsort rascher abzubauen, und so den natürlichen Prozess der Entzündungs-
bekämpfung zu beschleunigen. Auch nach einer Knie-Operation unterstützen Enzyme den Heilungsprozess.
Natürliche Enzymquellen sind z. B. Ananas, Papaya, Mango oder Kiwis. Allerdings müssten dafür mehrere Kilos verzehrt werden. Ausserdem sind die Enzyme in den Früchten nicht magenresistent und gelangen kaum in die Blutbahn. Wirkungsvoller sind magensaftresistente Enzymtabletten; die Depot-Form gewährleistet, dass die Enzyme zeitverzögert freigesetzt werden.

Tipps für's Knie:

  • Treppensteigen, Bergablaufen, Ãœbungen in der Hocke meiden
  • Radfahrer sollten auf die richtige Rahmenhöhe und Sitzhöhe sowie Sattelneigung achten
  • Oberschenkel- und Rückenmuskulatur stärken, z. B. im Fitness-Studio
  • Aufwärmtraining und Dehnübungen
  • Schwimmen
  • Enzyme unterstützen den Heilungsprozess von Entzündungen infolge Belastung, Arthritis, Operation am Knie

Nicht heilbar: Kniegelenksarthrose (Gesundheit)

Information

Nicht heilbar: Kniegelenksarthrose

Vor einem Verschleiss der Gelenke ist kaum jemand geschützt: Fast bei jedem Menschen über 65 Jahre lassen sich Anzeichen von Arthrose festzustellen – insgesamt 143 Gelenke kann es erwischen. Aber auch jüngere Menschen können betroffen sein, besonders wenn sie ihre Gelenke stark bean-
spruchen, wie zum Beispiel Leistungssportler.

Die bei weitem häufigste Arthroseform ist die Kniegelenksarthrose.


Es beginnt fast immer mit Schmerzen morgens nach dem Aufstehen, das Knie ist steif. Später nehmen die Schmerzen zu, oft nehmen die Beschwerden beim Treppenabsteigen zu, werden mit der Zeit stärker, das Knie schwillt an - spätestens jetzt sucht man den Arzt auf. Fast jeder vierte Erwachsene in Deutschland hat Arthrose, rund fünf Millionen Menschen leiden an einer Kniegelenksarthose, auch Gonarthrose genannt. Die Arthrose wird zu den rheumatischen Erkrankungen gezählt.

Das Kniegelenk leistet ganze Arbeit

Das Kniegelenk ist das grösste und wichtigste Gelenk des menschlichen Körpers. Es lässt sich wie ein Scharnier beugen und strecken. Bei gebeugtem Knie kann man ausserdem den Unterschenkel nach aussen und innen drehen. Dabei leistet es ganze Arbeit, denn bei jedem Schritt trägt es das gesamte Körpergewicht. Das Kniegelenk besteht aus dem Oberschenkel-
knochen, der Kniescheibe und dem Schienbein. Das Wadenbein ist zwar seitlich mit dem Schienbein, nicht aber mit dem Kniegelenk verbunden. Oberschenkel und Schienbein passen
mit ihren Gelenkflächen nicht aufeinander. Um dies auszu-
gleichen hat es Knorpelscheiben im Gelenk, den Innen- und Aussenmeniskus. Ausserdem dienen die Meniski einer gleich-
mässigen Druckbelastung, der Kraftübertragung und Stabilität. Dann umschliesst noch eine Gelenkkapsel das Gelenk. Die Kapsel ist innen mit einer Schleimhaut (Synovialis) ausgekleidet, die die Gelenksflüssigkeit (Synovia) produziert. Diese Gelenkschmiere dient zur Ernährung der Strukturen im Gelenk.

Was passiert bei einer Arthose?

Eine Arthrose kann an jedem Gelenk entstehen, doch zu den häufigsten Arthroseformen gehört die Kniegelenksarthrose (Gonarthrose). Arthrose bedeutet Knorpelverschleiss: ein Gelenk verschleisst, wenn die Knorpel, die die Gelenkenden bedecken, durch Reibung rau werden und sich regelrecht abreiben. Dabei entstehen Schmerzen, gelegentlich auch eine Entzündung. Häufige Ursache sind Ãœberlastungen etwa durch Ãœbergewicht, aber auch erbliche Faktoren spielen eine Rolle. Aber auch jüngere Menschen trifft es, besonders wenn sie durch viel oder einseitigen Sport ihre Gelenke stark beanspruchen. Es ist normal, dass sich im Laufe der Jahre der Knorpel immer weiter abnutzt und dass sich die Gelenkflüssigkeit verringert, die Folge ist ein Verlust an Elastizität und eine geringere Belastbarkeit. Zunächst ist der Knorpel betroffen, bei Fortschreiten der Erkrankung verschleissen auch die knöchernen Strukturen. Im Laufe des Lebens machen alle Strukturen des Körpers diesen natürlichen Alterungsprozess durch. Treten jedoch übermässige Abnutzungserscheinungen auf, oder tritt ein frühzeitiger Verschleiss auf, so gilt dies als krankhafte Veränderung, die in aller Regel einer Behandlung bedarf. Man unterscheidet zwischen der primären (durch natürlichen Verschleiss und Alterungsprozesse hervorgerufene) und der sekundären Arthrose, die durch fehlerhafte Belastung entstanden ist. Dazu gehören übermässige Kniebelastungen wie Leistungssport, Fehlbelastungen wie Ãœbergewicht, nicht richtig verheilte Knochenbrüche und Verletzungen, Stoffwechselkrankheiten (Diabetes) und Autoimmunerkrankungen wie Rheuma. Röntgenaufnahmen des Gelenkes zeigen das Ausmass der Abnutzungserscheinungen. Doch die Knorpel selbst lassen sich mit einer Röntgenaufnahme nicht darstellen. Sehr oft deutet eine Verschmälerung des Gelenkspaltes indirekt auf einen dünneren Knorpelbelag. Der Arzt kann den Verschleiss der betroffenen, weichen Gelenkbestandteile nur mittels Ultraschall sehen. Die Gelenkspiegelung ist ein operativer Eingriff, bei dem zumeist sofort behandelt wird. In der Fachsprache heisst diese Spiegelung Arthroskopie, eine Untersuchung von Gelenken mit einem Spezialendoskop – einer kleinen Kamera, dem Arthroskop. Die wichtigste Alternative für die Arthroskopie ist die Kernspin-Tomografie (MRT, Magnet-Resonanz-Tomographie). Ein grosser Vorteil dieser Untersuchungsmethode ist, dass sie ein sehr schonendes Verfahren ist.

Arthritis ist eine Gelenksentzündung

Arthose ist nicht zu verwechseln mit Arthritis. Die Arthritis ist eine chronisch entzündliche Erkrankung der Gelenke, wobei in sehr seltenen Fällen auch innere Organe, die Haut oder die Augen befallen sein können. Davon sind etwa 0,5 Prozent der Bevölkerung betroffen - Frauen drei Mal häufiger als Männer. Besonders häufig entzünden sich Hand- und Fingergelenke. Hier zählen Schmerzen zu den Hauptmerkmalen der Erkrankung, die meist in der Nacht oder am Morgen auftreten. Typisch ist auch eine Morgensteifigkeit der Gelenke, die länger als 15 Minuten anhält. Die Therapie sollte so früh wie möglich erfolgen, um den Verlauf der Arthritis zu stoppen und weitere Schäden zu vermeiden. Zum Einsatz kommen entzündungshemmende Medikamente in Verbindung mit Krankengymnastik.

Training und Enzyme helfen gegen Knieschmerzen (Gesundheit)

Information

Besonders junge sportlich aktive Menschen klagen häufig über Kniebeschwerden. Typische Auslöser sind Treppensteigen (das Knie-
gelenk muss beim Treppen-
steigen das Achtfache tragen), Bergablaufen oder sportliche Aktivitäten, die mit Belastungen in tiefer Hocke verbunden sind, aber auch langes Sitzen.



Beim Radfahren wird das Kniegelenk vor allem durch hohe Kraftaufwendung beim Bergauffahren oder exzessives "In-die-Pedale-Treten" belastet.

Bei dem so genannten "runners knee" sind die Schmerzen nicht auf ein defektes Knie, sondern auf verkürzte Muskeln im Beckenbereich und am Sitzbein zurückzuführen.

Krankengymnastik statt Froschsprünge

Meist ist gar keine Knie-Operation erforderlich, es reicht oft schon die schmerzauslösenden Belastungen weitgehend einzuschränken. Dazu gehören z. B. veraltete Trainingsmethoden in der Hocke, z. B. der Entengang, Froschsprünge, Kniebeugen mit Gewichten, denn sie üben einen hohen Druck auf die Kniescheibe aus.
Sinnvoll sind krankengymnastische Ãœbungen, die die Ober-
schenkelmuskulatur stärken: Dafür eignen sich Fitnessgeräte oder das Theraband, ein breites Gymnastikband aus Gummi. Wichtig ist auch, auf eine gute Dehnbarkeit der Kniebeuge-
muskulatur zu achten. Ein fünf- bis zehnminütiges Aufwärm-
training mit vorsichtigen Dehnübungen ist ganz wichtig. Als Therapie des runners knee sind Schwimmen sowie Kräftigungs- und Dehnübungen vor und nach dem Joggen empfehlenswert. Auch spezielle Schuh-Einlagen können helfen. Gelenkbandagen für die Knie sind eine Stütze bei Ãœberbelastung.

Enzyme lindern Knie-Entzündungen

Durch überlastete Muskeln kommt es zu kleinsten Entzündungen und Traumen, die den Schmerz verursachen. Natürlich kann auch Arthrose ein Grund für Kniegelenkbeschwerden sein – auch hier verursachen Entzündungsprozesse die Schmerzen. Eine Möglichkeit besteht daher, die Entzündung zu lindern, z. B. mit Enzymen: Sie helfen, Eiweisskörper am Entzündungsort rascher abzubauen, und so den natürlichen Prozess der Entzündungs-
bekämpfung zu beschleunigen. Auch nach einer Knie-Operation unterstützen Enzyme den Heilungsprozess.
Natürliche Enzymquellen sind z. B. Ananas, Papaya, Mango oder Kiwis. Allerdings müssten dafür mehrere Kilos verzehrt werden. Ausserdem sind die Enzyme in den Früchten nicht magenresistent und gelangen kaum in die Blutbahn. Wirkungsvoller sind magensaftresistente Enzymtabletten; die Depot-Form gewährleistet, dass die Enzyme zeitverzögert freigesetzt werden.

Tipps für's Knie:

  • Treppensteigen, Bergablaufen, Ãœbungen in der Hocke meiden
  • Radfahrer sollten auf die richtige Rahmenhöhe und Sitzhöhe sowie Sattelneigung achten
  • Oberschenkel- und Rückenmuskulatur stärken, z. B. im Fitness-Studio
  • Aufwärmtraining und Dehnübungen
  • Schwimmen
  • Enzyme unterstützen den Heilungsprozess von Entzündungen infolge Belastung, Arthritis, Operation am Knie

Thema: Nackenschmerzen (Gesundheit)

Information Nacken-Schulter-Arm-Syndrom, Zervikalsyndrom, Zervikobrachial-Syndrom, Zervikozephales Syndrom

Definition

Schmerzen im Bereich der Nackenregion unterschiedlicher Ursache, die auch in Schulter, Arme respektive Kopf ausstrahlen können.

Ursache(n)

Nackenschmerzen können Symptom für sehr viele und sehr unterschiedliche Erkrankungen hauptsächlich im Bereich der Halswirbelsäule aber auch der Schulter und des Brustkorbes sein. Am häufigsten sind Ãœberlastungsprobleme der lokalen Muskulatur und des Weichteilgewebes durch statische Fehlhaltungen (zum Beispiel Bildschirmarbeit). Des weiteren unterliegt die Halswirbelsäule mit zunehmendem Alter einem chronischen Verschleissprozess.

Dieser kann ähnlich wie an der Lendenwirbelsäule Bandscheiben und Wirbelgelenke befallen und zu Bandscheibenvorfällen oder Wirbelblockaden führen. Weitere, jedoch wesentlich seltenere Ursachen sind Entzündungen (Spondylitis, Spondylodiszitis) oder Tumore im Bereich der Wirbelsäule, rheumatische Erkrankungen (Rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew und andere), neurologische Erkrankungen (Nervenlähmungen, Läsionen des Rückenmarks), sowie Zustände nach Verletzungen (zum Beispiel Schleudertrauma, Wirbelkörperbrüche, Wirbelsäuleninstabilitäten). Neben diesen Erkrankungen der Halswirbelsäule können auch Schultergelenkserkrankungen zu Nackenschmerzen führen. Hauptsächlich sind dies Schultergelenksarthrosen, Entzündungen der das Schultergelenk umgebenden Schleimbeutel, Risse der das Schultergelenk stabilisierenden Sehnen oder auch sonstige Schulterverletzungen. Auch internistische Erkrankungen wie beispielsweise der Herzkranzgefässe (Angina pectoris, Myokardinfarkt) können Schulter- oder Nackenschmerzen auslösen. Nicht selten sind vor allem chronisch wiederkehrende Nackenschmerzen Ausdruck psychischer Belastungen respektive Stresssituationen ohne orthopädische Ursache.

Merkmale, Diagnostik, Verlauf

Nackenschmerzen können in jeder Altersgruppe auftreten, verstärkt jedoch im fortgeschrittenen Alter. Eine Häufung beim weiblichen Geschlecht wird beschrieben. Das Zervikalsyndrom ist gekennzeichnet durch den reinen Nackenschmerz, oft mit Ausstrahlungen in die Schulter, und ohne neurologische Symptomatik. Nicht selten führt die schmerzhaft verspannte Muskulatur zu einer Nackensteife mit vollständiger Blockierung der Beweglichkeit der Halswirbelsäule (Schiefhals). Tritt zusätzlich zu den Nackenschmerzen Schmerzausstrahlung, Lähmung oder Sensibilitätsstörung an den Armen oder Händen auf, so spricht man von einem Zerviko-Brachial-Syndrom respektive Nacken-Schulter-Arm-Syndrom. Hervorgerufen wird dieses hauptsächlich durch Nervenreizungen (Bandscheibenvorfälle, Entzündungen, Knochenanbauten, Tumoren) im Bereich der unteren Halswirbelsäule. Das Zervikozephale Syndrom beschreibt dagegen das Auftreten von Kopfschmerzen (Schwindel, Ohrensausen, Sehstörungen) mit oder auch ohne zusätzliche Nackenschmerzen. Diese werden häufig durch psychische Belastungssituationen, seltener durch Verletzungen oder auch durchblutungsbedingte Störungen an der Halswirbelsäule verursacht. Aufgrund der Vielfalt der Ursachen ist die mögliche Diagnostik in diesem Bereich sehr vielfältig. Die klinische Untersuchung der Halswirbelsäule im Hinblick auf lokale Schmerzpunkte und Muskelverhärtungen sowie ihre Beweglichkeit ist selbstverständlich. Standard ist darüber hinaus die Röntgenaufnahme der Halswirbelsäule in vier Ebenen. Je nach Verlauf (akut/chronisch), Anamnese und Beschwerdegrad sollten sich zusätzliche bildgebende Verfahren beziehungsweise neurologische Untersuchungstechniken daran anschliessen. Der Verlauf des Nackenschmerzes aufgrund muskulärer Verspannungen ist in der Regel gutartig und befristet. Nackenschmerzen aufgrund von Verschleisserscheinungen, Zuständen nach Halswirbelsäulenverletzungen, neurologischen oder rheumatischen Erkrankungen nehmen im allgemeinen einen chronischen Verlauf mit Phasen akuter Schmerzen und Phasen relativer Beschwerdefreiheit. Dies erfolgt natürlich in Abhängigkeit der jeweils zugrunde liegenden Grunderkrankung.

Komplikationen

Aufgrund der Vielfalt der möglichen Ursachen sind ebenso unterschiedliche Komplikationen im Verlauf möglich. Für den rein muskulären, verspannungsbedingten Nackenschmerz sind keine Komplikationen bekannt. Bei Auftreten von Lähmungserscheinungen sowohl an Armen und/oder Beinen sollten weiterführende diagnostische Massnahmen ergriffen werden.

Behandlung

Im Vordergrund der Behandlung des Nackenschmerzes stehen krankengymnastische und physikalisch-therapeutische Massnahmen wie unter Kreuzschmerz beschrieben. Im akuten Stadium ist meist symptomatische Therapie, also die Gabe von Schmerzmedikamenten, sowie vorübergehende Entlastung der Halswirbelsäule ausreichend. Diese Entlastung erreicht man beispielsweise durch eine Schanz´sche Krawatte (Halsmanschette) aus Schaumstoff, in schwerwiegenden Fällen auch durch einen stabileren Halskragen aus Kunststoff. Eine Nackenrolle oder ein entsprechend ergonomisch geformtes Nackenkissen können die Halswirbelsäule ebenfalls entlasten. Bei längeren Verläufen sowie im chronischen Stadium sollten krankengymnastische und physikalisch-therapeutische Massnahmen Grundlage der Behandlung sein. Daneben können hier die Methoden der Komplementärmedizin wie zum Beispiel Akupunktur oder naturheilkundliche Verfahren Anwendung finden. Zusätzlich kann eine Vielzahl von Injektionsbehandlungen und spezielle Kathetermethoden zur Schmerzlinderung eingesetzt werden. Abhängig von der eigentlichen Ursache des Symptoms Nackenschmerz kommen natürlich nach vorangegangener eindeutiger Diagnosestellung sowie nach Ausschöpfung aller konservativen Behandlungsmöglichkeiten operative Eingriffe in Frage. Die Entwicklung in der modernen Wirbelsäulenchirurgie hin zu mehr mikrochirurgischen und wenig belastenden Operationstechniken bietet hier eine grosse Bandbreite an therapeutischen Möglichkeiten.

Vorbeugende Massnahmen

Wesentlich in der Vorbeugung von Nackenschmerzen ist das Vermeiden monotoner Belastungen und Fehlhaltungen, zum Beispiel am Arbeitsplatz. Ergonomisch geformte Nackenkissen oder Nackenrollen beugen positionsabhängigen Verspannungen während des Schlafes vor.

Thema Hämorrhoiden - Diagnose und Therapie (Gesundheit)

Information

Schätzungsweise jeder Zweite lernt im Laufe seines Lebens die lästigen Symptomen eines Hämorrhoidalleidens kennen. Trotzdem verschweigen die meisten Betroffenen aus Schamgefühl ihre Beschwerden. Der Darm des Menschen besteht aus verschiedenen Teilen: Er beginnt am Magen als Dünndarm, wird zum Dickdarm und an dessen Ende zum Mastdarm und führt als After nach aussen.

Am Ãœbergang vom Mastdarm in den After befindet sich ein kreisförmiges Gefässpolster, der Hämorrhoidal-Schwellkörper. Dieser bildet zusammen mit dem Schliessmuskel den Abdichtring des Afters - der Schliessmuskel verhindert den Austritt von festem Stuhl, der Schwellkörper den Austritt von Flüssigkeiten und Gasen.

Innere und äussere Hämorrhoiden

Wird dieses System gestört oder der Blutfluss behindert, kann sich das Gefässpolster vergrössern. Dieser Zustand wird im Fachjargon als Hämorrhoiden (innere Hämorrhoiden) oder auch Hämorrhoidalleiden bezeichnet. In den Hämorrhoiden fliesst hellrotes, arterielles Blut. Analthrombosen, im Volksmund häufig „äussere Hämorrhoiden“ genannt, sind dagegen keine Hämorrhoiden im eigentlichen Sinne, sondern harmlose, aber schmerzhafte Knoten am Afterrand, die durch eine geplatzte Vene entstehen. Aus ihnen entstehen beim Abheilen oft kleine Hautläppchen, die als Marisken bezeichnet werden.

Wie kommt es zu Hämorrhoiden?

Besonders häufige Ursache ist unsere eher ballaststoffarme Ernährung, die zusammen mit fehlender Bewegung zur Verstopfung führt. Dadurch wird beim Stuhlgang stark und lang gepresst, was die Blutgefässe im Enddarm überdehnt und das Gefässpolster vergrössert. Bei einer ständigen Ãœberdehnung bilden sich schliesslich Aussackungen in Enddarm und After. Daneben liegt häufig eine erblich bedingte Bindegewebsschwäche vor - ein angeborener Elastizitätsmangel begünstigt die Entstehung von Aussackungen. Auch chronischer Durchfall (Abführmittel) kann zu Hämorrhoiden führen, da durch den dünnflüssigen Stuhl die Feinmotorik des Darmverschlusssystems nicht ausreichend trainiert wird. Viele Frauen haben in der Schwangerschaft Probleme mit Hämorrhoiden, da das Kind auf den Enddarm drückt. Dadurch wird der Blutabfluss behindert und das Hämorrhoidalgeflecht überdehnt. Das gleiche Problem entsteht bei Ãœbergewicht. Im Alter sind Hämorrhoiden häufiger, weil die Elastizität des Gewebes nachlässt und sich die Gefässe mehr mit Blut füllen. Der normale Rückfluss wird vermindert. Gefässknoten werden auf diese Weise begünstigt. Auch eine überwiegend sitzende Tätigkeit fördert Hämorrhoiden, weil sich beim Sitzen Blut unterhalb der Hüfte stauen kann.

Warnzeichen erkennen

Die Symptome reichen von Juckreiz, Nässen und Brennen am After, bis hin zu hellem Blut auf dem Stuhl und starken Schmerzen. Zwar lassen sich die Beschwerden durch Salben oder Zäpfchen, die es in der Apotheke rezeptfrei zu kaufen gibt, lindern. Dennoch ist ein Besuch beim Arzt unumgänglich – besonders Blutungen können auch Hinweis für einen Darmtumor sein. Dieser muss in jedem Fall fachmännisch ausgeschlossen werden. Hämorrhoidalleiden werden je nach Ausprägung und Symptomen in vier Stadien eingeteilt, nach diesen richtet sich auch die Behandlung:

  • Grad I: Die Hämorrhoiden sind äusserlich noch nicht sichtbar und nicht tastbar und äussern sich nur in einer leichten Schwellung, die mitunter mit Juckreiz und Schmerzen im Analbereich begleitet ist. Die Gefässpolster sind bereits vergrössert.
  • Grad II: Die Hämorrhoiden werden bei der Stuhlentleerung herausgepresst, ziehen sich aber von selbst wieder zurück. Auffällig ist mitunter der Abgang von hellrotem Blut mit dem Stuhl. Starker Juckreiz, Brennen und Schleimabsonderungen sind weitere Merkmale in diesem Stadium.
  • Grad III und IV: Die Hämorrhoiden können sich nicht mehr selbstständig zurückziehen, sondern allenfalls zurückgedrückt werden (Grad III). Zu den starken Schmerzen und dem Brennen kommen Entzündungen der Analschleimhaut hinzu.

Melancholie an Feiertagen und Winterdepression: Die Tipps! (Gesundheit)

Information

Gerade an Feiertagen wie Weihnachten und Sylvester sind Viele traurig. Natürlich trifft dies vor allem auch, aber nicht nur alleinstehende, einsame Menschen. Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Rückzug, Müdigkeit, Unausgeglichenheit und eine insgesamt gedrückte Stimmungslage können Symptome einer saisonal abhängigen Depression (SAD) sein. War die Frage früher umstritten, ob es so etwas wie die "Winterdepression" oder den "November-Blues" überhaupt gibt, so ist seit rund 20 Jahren ein Zusammenhang zwischen Lichtmangel und einer bestimmten Art von Depression erwiesen.

Alleine in Deutschland drücken die kürzeren Tage mit verhangenem Himmel in Grau-in-Grau bei 800.000 Menschen so auf die Stimmung, dass ihre Lebensqualität deutlich beeinträchtigt ist. Die gute Nachricht: Gegen die Winterdepression kann man etwas unternehmen! Und gegebenenfalls stehen auch wirksame Behandlungsmethoden zur Verfügung.

Hauptursache der saisonal abhängigen Depression ist Lichtmangel

Denn unter Einfluss von Licht produziert der Körper verstärkt "Glückshormone" (Endorphine). Bei ausreichend Licht wird zudem vermehrt der stimmungsaufhellende Botenstoff Serotonin ausgeschüttet. Ein Mangel an Serotonin spielt bei der Entstehung der Depression eine wichtige Rolle. Hingegen wird in dunklen Wintermonaten vermehrt der Botenstoff Melatonin produziert, der eher schlapp und müde macht, weil er für den Schlaf-Wach-Rhythmus zuständig ist. Eigentlich ist es "natürlich", dass der Körper im Winter auf "Sparflamme" schaltet, aber unsere heutige Lebensweise lässt solche Ruhephasen kaum noch zu. Andererseits haben Forscher auch bei manchen Tieren vermehrte Ängstlichkeit und Depressivität bei Lichtmangel festgestellt. Wohl dem, der Winterschlaf halten kann? Frauen erleiden viermal häufiger eine saisonal abhängige Depression als Männer. Aber für beide gilt: Es kann es so weit kommen, dass sie eigentlich gar nicht aufstehen wollen und keine Kraft mehr haben für normale Alltagstätigkeiten. Zur Vorbeugung und Bekämpfung der Winterdepression gibt das "Berliner Bündnis gegen Depression" zahlreiche Tipps:

Körperliche Aktivität im Freien

Es ist enorm hilfreich, sich auch an bewölkten und regnerischen Tagen vom Beginn des Herbstes an bis in die Frühjahrsmonate tagsüber regelmässig draussen aufzuhalten. Selbst an diesen grauen Tagen ist das natürliche Tageslicht drei- bis viermal stärker als die Beleuchtung in Räumen. Daher empfiehlt es sich, sich regelmässig im Freien zu bewegen, etwa durch Radfahren oder Spaziergänge.
Sport steigert das psychische Wohlbefinden durch Ausschüttung von verschiedenen körpereigenen Glückshormonen und Stimmungsaufhellern. Gerade in der dunklen Jahreszeit können entsprechende sportliche Aktivitäten in Form von Jogging, Walking, Radfahren oder Skilanglauf kleine Wunder bewirken.
Wer die Möglichkeit dazu hat, für den können Aufenthalte in südlichen Ländern das Auftreten einer Winterdepression verhindern. Tatsächlich kommt die SAD zum Beispiel in Alaska sehr häufig, aber am Mittelmeer kaum vor.

Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung wirkt sich ebenfalls positiv auf die Stimmungslage aus. In der Weihnachtszeit werden Nüsse gegessen, und in vielen Familien bedeuten Linsen zu Sylvester Glück. Derlei Traditionen haben durchaus einen gesundheitlichen Sinn: Das wichtige Magnesium ist unter anderem in Bananen, Linsen, Nüssen und Trockenfrüchten enthalten. Kohlehydratreiche Lebensmittel wie Nudeln und Kartoffeln enthalten das stimmungsaufhellende Serotonin. Auch vor allem Bitterschokolode ist zu empfehlen. Generell enthalten Süssigkeiten stimmungsfördernde Stoffe; aus bekannten anderen Gesundheitsgründen sollten sie jedoch in Massen genossen werden.

Gegen die Einsamkeit

Zwar kann die SAD jeden treffen. Doch einsame Menschen sind besonders in Gefahr, an Festtagen - zu denen Andere fröhlich feiern - in eine Depression zu geraten. Vielfältige Aktivitäten und soziale Kontakt beugen hier vor, und zwar garantiert! Dazu gehören etwa Nachbarschaftsinitiativen, das Einladen von Bekannten und Verwandten zu sich nach Hause, Vereine, Theater- oder Museumsbesuche, der Besuch von Vorträgen oder Reisen. Wichtig ist es selbstverständlich, sich rechtzeitig, also vor Festtagen, um Kontakte zu bemühen, um eben Einsamkeit möglichst wenig aufkommen zu lassen.
Alle anderen hier aufgeführten Massnahmen gelten mindestens im selben Masse. Ein Beispiel: Wenn jemand schon die Weihnachtstage alleine verbringen muss, sollte er nach dem Motto handeln: "Gutes Essen macht gute Laune".
Das Vernachlässigen sozialer Kontakte kann im übrigen ein Symptom der Depression sein - diesen "Teufelskreis" gilt es zu durchbrechen. Und es stimmt, dass im Alter die Depressionsanfälligkeit steigt. Aber gerade ältere Menschen können dagegen etwas tun, in dem sie solche Tipps so weit beherzigen, wie es ihnen möglich ist.

Lichttherapie

Bei der für leichtere bis mittelschwere Winterdepressionen geeigneten Lichttherapie sitzt der oder die Betroffene zwei Wochen lang täglich vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang jeweils maximal eine Stunde vor einem Lichtgerät mit etwa 2.500 Lux (internationale Einheit für Beleuchtungsstärke). Bei stärkeren Lichtwänden kann die tägliche Zeit entsprechend verkürzt werden. Durch die Lichttherapie bei spezialisierten Ärzten und Kliniken wird die Beleuchtungszeit des Tages verlängert.

Gegebenenfalls moderne Medikamente

Bei mittel bis schwereren Depressionen ist eine medikamentöse Behandlung erforderlich. Entgegen anders lautenden Gerüchten und gelegentlichen Berichten sind moderne Antidepressiva sehr wirksam und verträglich. Mit solchen vom Arzt auf den Einzelfall abgestimmten Mitteln kann man auch einem Rückfall vorbeugen. Zu erwägen sind ferner psychotherapeutische Behandlungsverfahren.

Gut gemeint ist nicht immer gut

Ratschläge können auch erschlagen. "Reiss' Dich zusammen" ist beim "Winter-Blues" eine genauso wenig hilfreiche Äusserung wie bei allen anderen Formen der Depression.
Denn es gilt: Depressionen sind ernst zu nehmen - aber sie sind auch behandelbar!


516 Artikel (65 Seiten, 8 Artikel pro Seite)

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