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Artikel zur Kategorie: Gesundheit


Der Scheidenkrebs - Ursache und Therapie (Gesundheit)

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Scheidenkrebs (Vaginalkarzinom)

Scheidenkrebs kommt sehr selten vor und betrifft in erster Linie ältere Frauen. Der Tumor wächst oft lange Zeit, ohne dass Symptome auftreten. Blutungen aus der Scheide, die zum Beispiel nach Sexualkontakt auftreten, können jedoch ein Hinweis sein.

Was ist Scheidenkrebs (Vaginalkarzinom)?

Scheidenkrebs ist eine sehr seltene Tumorerkrankung. Am häufigsten erkranken Frauen im Alter zwischen 60 und 70 Jahren daran. In etwa 90 Prozent der Fälle entwickelt sich ein primäres Vaginalkarzinom aus der obersten Zellschicht der Scheidenschleimhaut. Es handelt sich dabei um sogenannte Plattenepithelkarzinome.

Die meisten Tumoren, die in der Scheide vorkommen, entstehen jedoch nicht primär in der Schleimhaut der Vagina, sondern durch bösartige Tumoren in Nachbarorganen. So kann zum Beispiel ein bösartiger Tumor im Gebärmutterhals (Zervixkarzinom) oder im Bereich der Schamlippen (Vulvakarzinom) in das Scheidengewebe einwachsen. Mediziner sprechen dann von sekundären Malignomen.

 

Warum Scheidenkrebs entsteht, ist nicht genau bekannt. Als Risikofaktor gilt aber eine Infektion mit humanen Papillomviren (HPV-Infektion).

Anfangs verursacht Scheidenkrebs kaum Beschwerden, weswegen er oft erst spät entdeckt wird. Blutungen aus der Scheide, vor allem nach dem Geschlechtsverkehr, werden am häufigsten beobachtet. Die Diagnose stellt meist der Frauenarzt (Gynäkologe), nachdem er bei der Krebsvorsorge Auffälligkeiten entdeckt hat. Die Therapie hängt davon ab, wie weit der Krebs fortgeschritten ist und welcher Bereich der Scheide befallen ist. 
 

Ursachen und Risikofaktoren

Die genauen Ursachen von Scheidenkrebs sind bislang unklar. Eine Infektion mit humanen Papillomviren (HPV, insbesondere HPV 16 und HPV 18) erhöht jedoch das Risiko, daran zu erkranken.

Was genau Scheidenkrebs verursacht, wissen Forscher bis heute nicht. Als wichtigster Risikofaktor gilt allerdings eine Infektion mit humanen Papillomviren (HPV, vor allem HPV 16 und HPV 18). Beim Gebärmutterhalskrebs gilt eine lang anhaltende Infektion mit humanen Papillomviren aus der Hochrisiko-Gruppe inzwischen als notwendige Voraussetzung für die Entstehung eines Karzinoms.

Einen weiteren Risikofaktor stellte die Behandlung mit dem Medikament Diethylstilbestrol (ein künstliches Östrogen, mit dem früher Schwangere zur Verhinderung einer Fehlgeburt behandelt wurden) dar. Bei Mädchen, deren Mütter Diethylstilbestrol in der Schwangerschaft eingenommen hatten, wurde häufiger Scheidenkrebs beobachtet; das Medikament wurde jedoch bereits 1971 vom Markt genommen.

Therapie

Die Therapie hängt vom Stadium der Tumorerkrankung ab. Bei Scheidenkarzinomen steht als erste Behandlung vor allem die Strahlentherapie im Vordergrund. Besonders im Stadium I kommt auch primär eine Operation in Betracht.

Wie Scheidenkrebs im Einzelfall behandelt wird, hängt von der Lage, der Größe und der Ausbreitung des Tumors ab. Auch der Allgemeinzustand der Patientin sowie der zu erwartende Erfolg des Eingriffs spielen bei der Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Therapie eine Rolle.

In den Anfangsstadien der Erkrankung sind die Behandlungserfolge durch Operation und Strahlentherapie vergleichbar gut.

 

Zudem muss der Chirurg in diesem Stadium die Scheide oft nicht vollständig entfernen. Ist der Scheidenkrebs jedoch weiter fortgeschritten, muss gegebenenfalls die gesamte Vagina entfernt werden. In diesem Fall ist je nach persönlicher Situation und Wünschen der betroffenen Patientin die Bildung einer künstlichen Scheide (zum Beispiel aus Dickdarmgewebe) möglich.

Nach einer Operation kann eine anschließende Strahlentherapie sinnvoll sein. Dadurch können noch im Körper verbliebene Krebszellen zerstört werden. Eine Strahlentherapie kann dem chirurgischen Eingriff auch vorausgehen, um beispielsweise die Größe des zu operierenden Tumors zu verkleinern.

In fortgeschrittenen Tumorstadien, oder wenn eine Operation nicht möglich ist, stellt die Strahlentherapie die Therapie der Wahl dar. Insgesamt kommt sie bei etwa 80 Prozent aller Patientinnen mit Scheidenkarzinom zum Einsatz.

Im Gegensatz zu anderen Krebsarten spielt die Chemotherapie bei Scheidenkrebs eine untergeordnete Rolle. Wenn, dann wird sie meist in Kombination mit einer Bestrahlung eingesetzt.



Vorbeugen

Die regelmäßige Krebsvorsorge beim Frauenarzt stellt die wichtigste Früherkennungsmaßnahme dar.

Gehen Sie regelmäßig zur Vorsorge-Untersuchung beim Frauenarzt. Scheidenkrebs wird meist zufällig im Rahmen der Krebsfrüherkennung entdeckt. Vor allem ältere, sexuell nicht mehr aktive Frauen vernachlässigen oft die Früherkennungsuntersuchung, was eine zu späte Diagnose des Vaginalkarzinoms zur Folge haben kann.

Eine Infektion mit humanen Papillomviren (HPV) gilt als wichtigster Risikofaktor für Scheidenkrebs. Oft stecken sich junge Frauen bereits beim ersten Geschlechtsverkehr mit den Viren an. In den meisten Fällen bereiten die Viren keine Probleme und werden vom Körper rasch wieder eliminiert. Nur sehr selten können sich in Folge einer anhaltenden Infektion Krebsvorstufen entwickeln – meist Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs. Eine HPV-Impfung schützt vor der Infektion mit den zwei wichtigsten krebserregenden HP-Viren. Der HPV-Impfstoff ist auch zur Vorbeugung von Krebsvorstufen der Scheide zugelassen. Ob sich eine HPV-Impfung für ein Mädchen empfiehlt, sollte mit dem Gynäkologen besprochen werden. Kondome schützen vor Geschlechtskrankheiten und Infektionen der Scheide, können aber eine Infektion mit humanen Papillomviren nicht sicher verhindern.

 

Kann man sich vor KREBS schützen? (Gesundheit)

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Kann man sich vor Krebs schützen?

Krebs kann einen Menschen in kurzer Zeit dahinraffen. Eine Zauberformel, wie sich einem Tumor vorbeugen lässt, gibt es leider nicht. Krebsforscher kennen jedoch die größten Risikofaktoren.

Der Mensch erfand das Auto und die Glühbirne. Er fliegt auf den Mond und setzt Sterbenden ein neues Herz ein. Doch er schafft es nicht, den Krebs endgültig zu besiegen. Immer noch sterben knapp acht Millionen Menschen weltweit an einem Tumor, so die Krebsstatistik der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2008. Dabei ließe sich Krebs in etwa 30 Prozent der Fälle vermeiden. Vorausgesetzt, Mann und Frau kennen die größten Risiken, die einen Tumor auslösen können. Und verändern, wenn nötig, ihren Lebensstil.



Wichtig: „Vorbeugen ist in jedem Alter sinnvoll“, sagt Professor Hermann Brenner, der die Abteilung für Klinische Epidemiologie und Alternsforschung am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg leitet. Es ist also nie zu spät, ein Laster aufzugeben.


Ein Laster birgt das größte Risiko für Krebs schlechthin: das Rauchen. Ein Drittel der Krebstodesfälle weltweit lässt sich auf das Rauchen zurückführen. 80 bis 90 Prozent all jener, die an Lungenkrebs sterben, haben gequalmt. Experten wissen heute, dass Rauchen nicht nur ein Bronchialkarzinom verursachen kann, sondern auch zahlreiche andere Tumorarten begünstigt – von Kehlkopf- bis Speiseröhrenkrebs. Denn der blaue Dunst schädigt nahezu jedes Organ des Körpers. „Tabakrauch ist ein Gemisch aus Tausenden von Substanzen, darunter 90 Stoffe, die krebserzeugend sind oder im Verdacht stehen, Krebs zu auszulösen“, erklärt Dr. Martina Pötschke-Langer, Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention am Deutschen Krebsforschungszentrum. Seit Jahren klärt die Wissenschaftlerin über die Gefahren des Rauchens auf und weiß, dass auch Passivraucher gefährdet sind. „Sie atmen die gleichen giftigen und krebserzeugenden Substanzen ein wie Raucher selbst“, betont sie. Wer die Qualmerei aufgibt, senkt sein Risiko für Krebs deutlich. Je früher er die Zigaretten verbannt, desto mehr Lebensjahre gewinnt er.

Auch Übergewicht steht im Zusammenhang mit Krebs. Wer zu viele Fettpolster mit sich herumträgt, insbesondere am Bauch, kann unter anderem eher einen Tumor im Dickdarm oder in der Bauchspeicheldrüse bekommen. Krebsforscher raten deshalb, dass Mann und Frau ein normales Gewicht anstreben. Die Weltgesundheitsorganisation definiert Normalgewicht mit einem Body-Mass-Index (BMI) zwischen 18,5 und 24,9. Wer im Laufe seines Lebens nicht übermäßig zulegt, sein Gewicht stattdessen in der Norm hält, kann sich vor manchen Krebsarten schützen. Der World Cancer Research Fund, eine internationale Krebsforschungsorganisation, hält dies sogar für einen der wichtigsten krebsvorbeugenden Faktoren.

Übergewicht gilt oft als Folge von ungesunder Ernährung und mangelnder Bewegung. Daher spielen diese beiden Faktoren ebenfalls eine wichtige Rolle. Wer körperlich aktiv ist, profitiert in zweierlei Hinsicht. Erstens wirkt er überflüssigen Pfunden entgegen, zweitens senkt er sein Risiko für bestimmte Krebsarten. So erkranken Menschen, die sich regelmäßig bewegen, seltener an Dickdarmkrebs. „Zahlreiche Studien zeigen, dass Personen, die körperlich sehr aktiv sind, ihr Risiko für Darmkrebs gegenüber eher Inaktiven um ungefähr 40 bis 50 Prozent verringern können“, sagt Dr. Karen Steindorf vom Deutschen Krebsforschungszentrum. Die Wissenschaftlerin untersucht seit mehreren Jahren, inwieweit Bewegung vor Krebs schützen kann. Der positive Effekt gilt laut Steindorf in Bezug auf Darmkrebs als gesichert. Wahrscheinlich beugt körperliche Aktivität aber auch Brust- und Gebärmutterkörperkrebs vor. Unter körperlicher Aktivität verstehen Experten nicht nur Sport, sondern jede Art der Bewegung. Also auch Treppen steigen, Putzen, Bügeln, Hecken schneiden und Spazierengehen. Mindestens eine halbe Stunde pro Tag sollten sich Mann und Frau allerdings etwas intensiver bewegen, etwa walken, Rad fahren oder schwimmen. Je aktiver ein Mensch ist, desto effektiver kann er sich wohl vor Krebs schützen.

Ob mehr Obst und Gemüse besser einem Tumor vorbeugt, wissen Forscher derzeit nicht. Dennoch empfiehlt der World Cancer Research Fund, reichlich Obst und Gemüse zu essen, da diese Lebensmittel unter anderem wenig Kalorien enthalten und Ballaststoffe liefern. Ballaststoffe, davon gehen Ernährungsexperten heute aus, können Darmkrebs vorbeugen. Zudem gibt es Hinweise, dass „Tomatenprodukte vor Prostatakrebs schützen können“, weiß Dr. Clarissa Gerhäuser, die am Deutschen Krebsforschungszentrum untersucht, welches krebsvorbeugende Potenzial Pflanzeninhaltsstoffe besitzen. Gerhäuser kennt noch weitere Beispiele: Schwefelhaltige Substanzen aus Zwiebeln und Knoblauch beugen eventuell Magenkrebs vor, Kohlgemüse verringert womöglich das Risiko für Lungen- und Darmkrebs. Hochkalorische Lebensmittel dagegen, ebenso wie zuckerhaltige Getränke, können zu Übergewicht führen und damit das Risiko für bestimmte Tumorarten erhöhen. Auch rotes Fleisch, insbesondere wenn es zu Salami, Räucherschinken oder Ähnlichem verarbeitet wird, weist ungünstige Effekte auf. Krebsforscher nennen es als Risikofaktor für Darmkrebs – zumindest, wenn es jemand in größeren Mengen verzehrt. Wer zuviel Salz zu sich nimmt, kann wohl eher Magenkrebs bekommen.

Auch Alkohol bringen Wissenschaftler mit diversen Tumoren in Verbindung. Zumindest belegen Studien, dass Menschen, die viel Alkohol trinken, vermehrt an Speiseröhren-, Rachen-, Mund- und Kehlkopfkrebs erkranken. Doch auch geringe Mengen gelten als schädlich. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät deshalb: Wenn überhaupt, dann maximal 10 Gramm Alkohol an einem Tag für eine Frau, 20 Gramm für einen Mann. 20 Gramm Alkohol entsprechen zirka 0,5 Liter Bier, 0,25 Liter Wein oder 0,06 Liter Weinbrand. Die Ernährungsexperten betonen, dass diese Angaben nicht als Empfehlung zu verstehen sind! Besser wäre es, ganz auf alkoholische Getränke zu verzichten.

Eine nicht unerhebliche Rolle spielen zudem Umweltfaktoren. Allen voran die Sonne, denn UV-Strahlen gelten als Hauptrisikofaktor für Hautkrebs. Diese Strahlen kommen jedoch auch in künstlichem Licht vor, etwa Solarien. Der beste Schutz vor Hautkrebs gelingt durch einen effektiven Sonnenschutz. Darüber hinaus gibt es radioaktive Strahlen, die in hohen Dosen zur Entstehung von Krebs beitragen können. Radon, ein radioaktives Edelgas, stellt – allerdings mit großen Abstand – nach Rauchen die zweithäufigste Ursache von Lungenkrebs dar. Es reichert sich in manchen Gegenden Deutschlands in Kellerräumen von Häusern an. Wer die Kellertüre aber geschlossen hält und regelmäßig Haus oder Wohnung lüftet, beugt dieser potenziellen Gefahr vor. Denn das Gas entweicht durch die geöffneten Fenster. Pilze und Wild sind in manchen Gebieten Deutschlands immer noch radioaktiv belastet, auch wenn das Reaktorunglück von Tschernobyl bereits Jahre zurückliegt. Das Bundesamt für Strahlenschutz hält die Strahlenbelastung zwar für vergleichsweise gering, aber für vermeidbar. Es empfiehlt daher, vorsichtshalber keine selbst gesammelten Pilze oder selbst erlegtes Wild zu essen. Umweltgifte, seien es Schadstoffe aus der Luft oder Pestizide, spielen Krebsforschern zufolge eine eher geringe Rolle.

Aus der Umwelt stammen allerdings auch Viren. Manche von ihnen können Krebs auslösen. So stellt eine chronische Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus, das hauptsächlich über ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen wird, eine der Hauptrisiken für Leberkrebs dar. Wer chronisch an einer Hepatitis C leidet, kann ebenfalls an dieser Tumorart erkranken. Während es gegen Hepatitis C bislang keine Impfung gibt, können sich Menschen vor Hepatitis B durch einen Impfstoff schützen. Eine Infektion mit humanen Papillomaviren, vor allem mit den Typen 16 und 18, gilt als größter Risikofaktor für Gebärmutterhalskrebs. Vor diesen Viren können sich junge Frauen mit einer Impfung schützen. Für wen eine Impfung gegen Hepatitis oder HPV im Einzelfall infrage kommt, klärt ein Gespräch mit dem Arzt.

Wer auf einen gesunden Lebensstil achtet und die bekannten Risiken meidet, kann sich zumindest ein Stück weit vor Krebs schützen. Dennoch kann auch der gesündeste Mensch plötzlich einen Tumor bekommen. Sind die Gene schuld? „Die Gene spielen eine Rolle, diese wird aber häufig überschätzt“, erklärt Professor Hermann Brenner. Was also im Einzelfall Körperzellen entarten lässt, liegt noch im Dunkeln.

Wichtig ist, auf jeden Fall die gesetzlichen Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Denn nur wenn ein Tumor rechtzeitig entdeckt wird, kann er unter Umständen noch gut behandelt werden. Die Chance, den Krebs zu überleben, ihn vielleicht sogar zu besiegen, steigt deutlich. Eine Mammographie kann beispielsweise Brustkrebs in einem frühen Stadium aufdecken. Untersucht der Arzt die Haut im Rahmen des Hautkrebs-Screenings, kann er frühzeitig verdächtige Hautveränderungen erkennen. Mit einer Darmspiegelung lassen sich unter anderem Polypen im Darm finden und während des Eingriffs entfernen. Darmkrebs entwickelt sich in den meisten Fällen aus solchen gutartigen Wucherungen. Deshalb dient diese Methode nicht nur der Früherkennung, Darmkrebs lässt sich damit sogar vorbeugen.

Die Angst immer dabei - Phobien (phobische Störung) (Gesundheit)

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Phobien (phobische Störung)

Sie haben panische Angst vor Spinnen, Flugangst oder Höhenangst? Dann leiden Sie vermutlich an einer Phobie, einer Form der Angststörung. Krankhafte Ängste können das Leben stark einschränken. Mehr über die Ursachen, Symptome und Therapie der Angsterkrankung.

Was ist eine Phobie?

Wer an einer Phobie leidet, der fürchtet sich stark und lang anhaltend vor einem bestimmten Objekt oder einer bestimmten Situation – zum Beispiel vor einer Spinne oder vor dem Besuch beim Zahnarzt.

Nur freuen sich wohl die wenigsten auf einen Arzttermin. Und die meisten ekeln sich vermutlich auch ein bisschen beim Anblick einer großen, haarigen Spinne. Wo endet dieses normale, mulmige Gefühl, das fast jeder kennt – wo beginnt die Krankheit?

Angst ist eine wichtige Empfindung. Sie dient als innerer Gefahrenmelder. Jeder Mensch hat ab und zu Angst. Das ist nichts Ungewöhnliches. Charakteristisch für die Phobie ist, dass die Angst sehr stark ausgeprägt ist, und so zu intensiven unangenehmen körperlichen Symptomen führt, für die sich keine organischen Ursachen finden – wie Herzrasen, Zittern, Atemnot, Übelkeit, Magen-Darm-Beschwerden oder Schwitzen. Die Betroffenen bekommen oft schon beim Gedanken an den Angstauslöser heftige Angstgefühle, die sie kaum noch kontrollieren können. Die Furcht steigert sich manchmal bis zur Panikattacke.


Zweites Merkmal der Krankheit: Objektiv betrachtet ist die Angst bei einer Phobie völlig unangemessen – es gibt also keinen Grund, sich so sehr zu fürchten. Eine echte Bedrohung existiert gar nicht. So kann eine kleine harmlose Spinne zum Beispiel keinen großen Schaden anrichten, trotzdem geraten Menschen mit Spinnenphobie bei ihrem Anblick in Panik. Die Betroffenen wissen oft, dass ihre Furcht übertrieben ist, können ihre Angstreaktion aber trotzdem nicht unterdrücken.

Ein weiteres Kennzeichen der Angststörung: Viele fürchten die angstbesetzten Momente so sehr, sie haben so viel "Angst vor ihrer Angst", dass sie versuchen, die Auslöser komplett aus ihrem Leben zu verbannen. Diese Vermeidungsstrategie scheint auf den ersten Blick eine einfache Lösung des Problems darzustellen – doch sie hat ihre Tücken.

Wer sich seiner Angst nie stellt, merkt auch nicht, dass er sie eigentlich beherrschen könnte. Die Flucht vor der Angst verstärkt die Angst und führt dazu, dass sie sich auf immer mehr Bereiche im Leben auswirkt. Außerdem können Ängste das Leben deutlich einschränken. Wer unter Flugangst leidet, kann seinen Alltag vielleicht so einrichten, dass keine Flugreise darin vorkommt. Bei Zahnarzt-Phobie wird die Sache schon komplizierter: Immerhin drohen auf Dauer ernste Zahnschäden, wenn niemals eine Zahnarztpraxis aufgesucht wird. Wer Angst bekommt, sobald er in Menschenansammlungen gerät oder Kontakt zu anderen aufnehmen möchte, der traut sich womöglich irgendwann nicht mehr in die Straßenbahn, ins Kino oder mit Freunden ins Restaurant. Isolation und Einsamkeit sind mögliche Folgen. Manchmal ist ein normales Leben nicht mehr oder nur noch unter Qualen möglich.

 

Experten unterscheiden drei Formen der Phobie oder phobischen Störung. Genaueres zu den einzelnen Formen lesen Sie im jeweiligen Kapitel:

  • Spezifische (isolierte) Phobie: Die Angst bezieht sich auf eine Situation oder ein Objekt. Dazu zählen unter anderem Tierphobien wie die Angst vor Hunden, Spinnen, Mäusen, Schlangen, Höhenangst, die Angst vor Spritzen und vieles mehr.
  • Soziale Phobie: Die Betroffenen fürchten sich sehr stark davor, von anderen negativ beurteilt oder auch nur beobachtet zu werden – sie haben zum Beispiel panische Angst, wenn sie einen Vortrag halten müssen.
  • Agoraphobie: Diese Angst entsteht in Situationen, in denen man im Notfall nur schwer Hilfe bekäme oder aus denen man nur schlecht entkommen könnte – zum Beispiel in einer Menschenmenge, in einer Bahn oder in einem Aufzug.

 

Nicht jede Phobie muss behandelt werden. Wer seine Ängste jedoch als belastend empfindet, der sollte sich nicht scheuen, den Arzt um Rat zu fragen. Denn in vielen Fällen kann gut geholfen werden. Erster Ansprechpartner ist oft der Hausarzt. Er untersucht, ob eventuell körperliche Ursachen hinter den Symptomen stecken, beispielsweise Herzkrankheiten oder eine Schilddrüsenüberfunktion (mehr im Kapitel Diagnose). Handelt es sich um eine behandlungsbedürftige Angsterkrankung, kann er zum Spezialisten überweisen – dem Psychotherapeuten oder  Psychiater.

Viele Phobien lassen sich mit Psychotherapie – vor allem Verhaltenstherapie – gut in den Griff bekommen. In manchen Fällen verschreibt der Therapeut auch Medikamente. Mehr zur Therapie im entsprechenden Kapitel.

Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Störungen in Deutschland. Mehr Informationen zu anderen Formen der Angsterkrankung finden Sie unter: Symptom Angst.


Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.

Die Angst immer dabei - Ein Leben ohne Angst (Gesundheit)

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Wenn Angst das Leben bestimmt

Bei Angststörungen ist der Leidensdruck groß. Schweißausbrüche, Herzrasen, Schwindel und Atemnot sind typische Symptome. Doch nur jeder zweite Patient wird behandelt.

Zwanzig Jahre lang war die Angst ihr ständiger Begleiter. „Sechs Jahre war es so schlimm, dass ich nicht mehr aus dem Haus gehen konnte“, erzählt Gerda Böhm (Name von der Redaktion geändert) „Ich war der Sklave meiner Ängste, hatte den Radius eines Bierdeckels.“

Begonnen hatte es aus heiterem Himmel: „Ich saß mit einer Freundin am Flughafen“, erinnert sich die heute 46-Jährige. „Plötzlich bekam ich Todesangst mit Schweissausbrüchen, Herzrasen, Schwindel und Atemnot.“ Den Flug überstand sie irgendwie, doch die Panikattacken kamen wieder, überfielen sie immer häufiger ohne Vorwarnung, im Auto oder beim Einkaufen. Die ehemals so lebenslustige Frau zog sich völlig zurück, delegierte alles an ihren Partner.


„Es war schlimm, total von einem anderen Menschen abhängig zu sein.“ Der Göttinger Angstforscher und Psychotherapeut Professor Borwin Bandelow bestätigt: „Angstpatienten entwickeln ein fatales Vermeidungsverhalten, das mit der Zeit chronisch wird.“ So auch Gerda Böhm: Als sie schwanger wurde, gab sie ihre Arbeit auf und saß später mit der kleinen Tochter jahrelang zu Hause.

Der Leidensdruck nimmt zu

„Das war eine willkommene Ausrede“, sagt sie heute. Irgendwann war die Angst ständig da – ein Krankheitsbild, das Psychiater als generalisierte Angststörung bezeichnen. „Der Leidensdruck war schließlich so groß, dass ich sogar an Selbstmord dachte. Erst da fand ich die Kraft, etwas zu ändern.“

Zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits mehrere gescheiterte Therapien hinter sich. „Ich habe alles Mögliche versucht“, sagt sie. „Aber Angsterkrankungen waren damals nicht sehr bekannt, sodass die Ärzte oft nur nach körperlichen Ursachen suchten.“

Schließlich entwickelte Böhm ihre ganz persönliche Strategie: „Ich gab der Angst einen Namen“, erzählt sie, „redete mit ihr, brüllte sie an – und nahm ihr so den Schrecken.“ Sie lernte, die Symptome auszuhalten, erkannte, dass nichts Schlimmes passierte. „Sich der Angst zu stellen ist die einzig wirksame Strategie“, bestätigt Bandelow.

Jeder Fünfte ist betroffen

In vielen kleinen Schritten befreite sich Gerda Böhm allmählich aus ihrer Angstfalle. „Anfangs bin ich nur mit dem Auto zum Supermarkt gefahren oder eine Runde um den Block geradelt“, erinnert sie sich. „Mit der Zeit wurde ich mutiger – es war, als würde ich wieder laufen lernen.“

Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen: „Jeder fünfte Bundesbürger ist irgendwann in seinem Leben betroffen“, sagt Professor Andreas Ströhle, Leiter der Angstambulanz an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Berliner Charité.

Zu ihm kommen vor allem Patienten mit komplexen Angsterkrankungen wie Panikattacken, generalisierten Angststörungen und sozialer Phobie, deren Lebensqualität stark eingeschränkt ist. „Spezifische Phobien wie Spinnen- oder Höhenangst sind einfacher zu behandeln und beeinträchtigen die Patienten im Alltag weniger.“ Angst an sich ist keine Krankheit, sondern eine normale physiologische Reaktion.

„Die Angst vor realen Gefahren ist überlebenswichtig“, betont Bandelow. „Sie schützt uns zum Beispiel davor, vom Laster überfahren zu werden.“ Problematisch wird es, wenn harmlose Dinge wie Fahrstühle oder Fußgängerzonen Angst machen oder der Kontakt zu anderen Menschen zur Qual wird. „Aber auch unrealistische Ängste haben Vorteile“, meint der Psychotherapeut.

„Menschen mit einer sozialen Phobie etwa sind oft sehr erfolgreich – aus Angst, nicht gut anzukommen.“ Allerdings wirkt nur eine gemäßigte Angst als Ansporn und Triebfeder. Starke Angst kann lähmen und völlig handlungsunfähig machen.

„Eine Angsterkrankung liegt vor, wenn der Betroffene bestimmte Dinge nicht mehr tun kann und in seinem Alltag beeinträchtigt ist“, erklärt Ströhle. Wie ängstlich ein Mensch ist, bestimmen zum Teil seine Erbanlagen. „Generalisierte Angst ist zu dreißig Prozent genetisch bedingt, Panik zu fünfzig und eine einfache Phobie zu siebzig Prozent“, weiß Bandelow. „Aber auch belastende Kindheitserlebnisse können zu Angsterkrankungen führen.“

Was genau sich im Gehirn der Patienten abspielt, ist noch nicht geklärt. „Ähnlich wie bei Depressiven ist bei Angstpatienten die Konzentration der Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin verändert“, berichtet Bandelow. Entwicklungsgeschichtlich alte Hirnbereiche wie der Mandelkern sind bei ihnen zudem überaktiv und schütten vermehrt Stresshormone aus.

Angst tritt oft schon in der Jugend oder bei jungen Erwachsenen auf und erhöht das Risiko anderer psychiatrischer Erkrankungen. „Jeder zweite Betroffene bekommt mit der Zeit eine Depression oder wird abhängig von Alkohol oder Medikamenten“, warnt Ströhle. „Deshalb müssen Angsterkrankungen frühzeitig erkannt und behandelt werden.“

Die Angst immer dabei - Die Angst vor FREITAG den 13. (Gesundheit)

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Bringt Freitag der 13. wirklich Unglück?

Abergläubisches Zeug, sagen die meisten Deutschen. Doch manch einem passiert an so einem Tag tatsächlich eher etwas.

6:15 Uhr im Bett. Der Wecker klingelt. Wo steht das blöde Ding denn? Es soll endlich aufhören zu klingeln. Ah, das fühlt sich nach Wecker an. Mist, jetzt ist er auf den Boden geknallt. Zum Glück gibt es gleich einen Kaffee, zum Aufwachen. Doch der Kaffee will heute einfach nicht in der Tasse bleiben. Ein schwungvoller Griff zur Tasse und der Wachmacher landet auf der neuen Hose. Was ist heute eigentlich los? Ein Blick in den Kalender zeigt: Heute ist Freitag, der 13. Ah, dann ist alles klar.

„Viele Menschen verbinden mit einem Freitag, den 13., etwas Negatives“, sagt die Kieler Psychologin Svenja Lüthge. 17,9 Prozent der Deutschen sagen, dass sie am Freitag, den 13., besonders vorsichtig und auf der Hut sind. Das ergab eine Umfrage der GfK Marktforschung im Auftrag der Apotheken Umschau.

„Wer aber denkt, ihm passiert etwas, der verschüttet zum Beispiel tatsächlich eher die Kaffeetasse“, gibt die Psychologin zu bedenken. Denn Angst macht Menschen unsicher und dadurch kann leichter etwas schief gehen. Stößt sich jemand zufällig am Freitag, den 13., einen Zeh, bringt er das kleine Malheur schnell mit dem angeblichen Unglückstag in Verbindung. „Menschen suchen oft eine Erklärung, warum Dinge geschehen“, sagt Lüthge. Dann ist es mit dem Aberglauben nicht mehr weit.

So achten etwa ein Fünftel der Deutschen darauf, ob eine schwarze Katze von links oder von rechts an ihnen vorbeihuscht. Ersteres bringt angeblich Pech. Jeder Neunte traut sich nicht, unter einer Leiter durchzugehen. Sonst droht ein Unheil. Deshalb trägt wahrscheinlich auch fast jeder fünfte Deutsche einen Glückspfennig mit sich herum, wie sich in der Apotheken Umschau-Umfrage zeigte.

Wer sich am Freitag, den 13., etwas mulmig fühlt, sollte einfach versuchen, positiv zu denken. Vielleicht macht morgens die Musik im Radio gute Laune oder es steht ein Abendessen beim Lieblingsitaliener auf dem Programm. „Es ist wichtig, nicht besonders vorsichtig sein zu wollen“, rät die Kieler Psychologin. Denn der 13. ist eigentlich ein Tag wie jeder andere.

Und übrigens: Es kommt zwar laut Statistischem Bundesamt besonders oft freitags zu Autounfällen, nicht aber am Freitag, den 13. Und in China gilt die Zahl 13 sogar als Glücksbringer.

Die Angst immer dabei - Therapie und Selbsthilfe (Gesundheit)

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Angst:
Therapie und Selbsthilfe bei Ängsten

Für Angststörungen und andere psychische Erkrankungen gibt es kombinierte Therapiekonzepte. Bei leichten Ängsten können Entspannungstherapien, Stressabbau und verhaltenstherapeutische Programme helfen, wieder selbstsicherer den Alltag zu bewältigen.

Ob Ihre Ängste Ausdruck einer Angststörung bzw. einer psychischen Problematik sind oder ob eine körperliche Erkrankung dafür verantwortlich ist, wird der Hausarzt in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Fachärzten klären.

Für manche Betroffene ist es kein leichter Schritt, sich einzugestehen, dass seelische Ungleichgewichte für ihre Beschwerden verantwortlich sein könnten. Zu groß erscheint der private wie gesellschaftliche Druck, stets ein perfektes Lebensbild zu liefern. Sie scheuen sich, psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Doch gerade wer bereit ist, seine Erkrankung anzunehmen und sich die nötige Unterstützung zu holen, zeigt, dass er verantwortungsbewusst mit sich und seinem Leben umgehen kann.


Bestehende körperliche Erkrankungen zeichnen sich immer durch andere Leitsymptome aus. Sie lassen sich mit einer gezielten Diagnose feststellen und dann entsprechend behandeln. Mit der Therapie legen sich meist auch die Angstgefühle (siehe dazu Kapitel „Ursachen: Körperliche Krankheiten“). Bei manchen Krankheitsbildern kann es hilfreich sein, sich zusätzlich unterstützen zu lassen, sei es durch Entspannungstechniken, Stressmanagement oder eine Psychotherapie, um die seelische Belastung etwa durch eine Herz- oder Atemwegserkrankung besser zu meistern.

Liegen die Ängste in tiefen Lebenskrisen, etwa durch eine Krankheit, Trennung oder Trauerphase, kann ebenfalls psychotherapeutische Unterstützung sinnvoll sein. Ein aktiver Lebensstil mit viel körperlicher Bewegung hilft zusätzlich, Spannungen zu lösen und stärkt eine positive innere Haltung.

Für die Therapie von Angststörungen sowie Depressionen und weiteren psychischen Erkrankungen sind Psychotherapeuten und Psychiater zuständig. Je nach Schweregrad der Erkrankung gibt es unterschiedliche Therapiewege. Bei Angststörungen haben sich verhaltenstherapeutische Konzepte bewährt, manchmal in Verbindung mit Medikamenten (siehe Kapitel „Angststörungen“). Entspannungsverfahren begleiten die Therapien und sind hilfreiche Instrumente, um im Alltag ängstliche Anspannungen abzubauen oder mitunter auch bei Panikattacken gegenzusteuern.


Selbsthilfe

Der erste wesentliche Schritt für jeden von Ängsten Betroffenen ist es, seine Empfindungen ernst zu nehmen, zu erkennen, inwieweit sie seinen Alltag und den seiner Mitmenschen beeinträchtigen, und sich ärztlichen Rat und Hilfe zu holen.

Beziehen sich die Ängste auf eine umschriebene Situation wie Fliegen, Zahnarztbesuche oder Prüfungen, sind verhaltenstherapeutische Programme und Entspannungstechniken angezeigt. Das gilt auch für leichtere Ängste, die sich in häufigem Besorgtsein oder allgemein ängstlicher Grundhaltung äußern können.

Konfliktberatung in Form einer Einzel-, Paar- oder Gruppentherapie kann helfen, zwischenmenschliche Probleme aufzudecken und zu lösen. So ist es möglich, belastende Auseinandersetzungen und Ängste, die sich auf den Partner, die Kinder, Angehörige oder Freunde beziehen, in den Griff zu bekommen.

Entspannungsmethoden sind wichtige Säulen der Angsttherapie. Infrage kommen vor allem die progressive Muskelentspannung, das autogene Training oder Biofeedback. Mit diesem kann der Betroffene bestimmte Körperfunktionen mit Hilfe eines elektronischen Geräts wahrnehmen und dann willentlich beeinflussen, zum Beispiel Muskelverspannungen lockern.

Stressabbau mit gezielten Methoden trägt dazu bei, Überlastungen zu verringern, alltägliche Aufgaben einzuteilen und sicherer zu bewältigen. Dadurch senkt sich häufig auch die ängstliche Dauerspannung. Psychotherapeutische Praxen, Gesundheitszentren oder Volkshochschulen bieten Kurse zum Stressmanagement an.

Ein gesunder Lebensstil fördert grundsätzlich den Heilungsprozess, ob es sich nun um körperliche oder seelische Probleme handelt. Wer lernt, gesund zu genießen, verbessert sein Energiepotential. Wer sich regelmäßig körperlich bewegt, in angepasstem Rahmen Sport treibt, sorgt für eine gute Durchblutung und stärkt die Körperfunktionen. Für die Psyche und gerade auch bei Ängsten und Depressionen ist Bewegung ein positiver Motor, der die Selbstheilungskräfte ankurbelt.

 

Quellen für den Symptome-Beitrag Angst:
Möller/Laux/Deister: Psychiatrie und Psychotherapie, Duale Reihe Thieme, 2009; Classen/Diehl/Kochsiek: Innere Medizin, Elsevier Urban&Fischer, 2009; Herold: Innere Medizin, 2009; Mumenthaler/Mattle: Neurologie, Thieme 2008; Deutsche Gesellschaft Zwangserkrankungen e.V.: Behandlungsempfehlungen für Zwangsstörungen, www.zwaenge.de
Fachredaktion: Dr. med. Claudia Osthoff

Die Angst immer dabei - Depressionen und andere Ursachen (Gesundheit)

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Angst:
Depressionen und andere psychische Ursachen für Angst

Stress und seelische Belastungen fördern Angstgefühle. Ängste können zudem bei fast jedem psychischen Krankheitsbild auftreten. Depressionen und Ängste gehen häufig miteinander einher. Mediziner sprechen dann auch von gemischter Angststörung.

Stress, Burn-out

Stress löst im Körper die gleichen Reaktionen aus wie Angst. Anhaltender Stress erzeugt unter anderem Ängste, vor allem, wenn er mit negativen Gefühlen und Druck verbunden ist. Die ständige Belastung und die Anforderungen können, wenn keine Phasen der Entspannung folgen, zu übersteigerten Angstreaktionen führen, die sich als dauerhaft vorhandene ängstliche Angespanntheit äußern oder in Panikattacken entladen können. Jede neue Aufgabe kann die Betroffenen in Panik versetzen.

Folge einer solchen Dauerspannung ist häufig eine völlige innere Erschöpfung, ein Burn-out-Syndrom. Die Betroffenen fühlen sich körperlich und seelisch „ausgebrannt“, antriebslos und handlungsunfähig. Dazu leiden sie häufig unter Ängsten, Schlaflosigkeit und Herz-Kreislauf-Problemen.

Stressmanagement, gezielte Verhaltensprogramme, Entspannungstechniken und gegebenenfalls unterstützende Psychotherapien helfen von Stressfolgen und Burnout Betroffenen, ihre Energiereserven neu zu füllen, Entspannungsphasen in ihren Alltag einzubauen und zu einem gesunden, ausgewogenen Lebensstil zu finden.


Depressionen

Phobien, Panikstörungen oder generalisierte Angststörungen werden sehr oft, vor allem wenn sie chronisch werden, von Depressionen begleitet. Umgekehrt sind Depressionen häufig die Ursache von Angstgefühlen.

Depressionen zeigen sich in unterschiedlichen Formen und Ausprägungen. Die Auslöser sind vielfältig, und meistens spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Erbliche Veranlagung, Stress, erhebliche körperliche und seelische Belastungen, Verlusterfahrungen, Alterungsprozesse oder körperliche Krankheiten begünstigen die Entwicklung einer Depression.

Ungleichgewichte im Nervensystem im Gehirn führen zu kennzeichnenden Veränderungen im Verhalten und Denken der Betroffenen. Neben seelischen Symptomen treten bei depressiven Erkrankungen auch körperliche Beschwerden auf. Diese können so ausgeprägt sein, dass sich dahinter die eigentliche seelische Erkrankung verbirgt.

Symptome: Zu den psychischen Anzeichen einer Depression gehören tiefe Niedergeschlagenheit, Gefühlsleere, Müdigkeit und Antriebsmangel. Viele Betroffene leiden unter Konzentrations- und Leistungsschwäche. Ihr Denken kreist unablässig um dieselben Probleme. Schuldgefühle und Ängste hemmen zusätzlich ihre Handlungsfähigkeit. Andere empfinden eine ständige innere Unruhe, obwohl sie äußerlich wie erstarrt wirken. Häufige Begleiterscheinungen sind Schlafstörungen, vor allem Einschlafstörungen und Erwachen am frühen Morgen mit quälenden Grübeleien.

Der Drang, sich von anderen zurückzuziehen, ist sehr ausgeprägt und verstärkt seinerseits die depressiven Gefühle. Auch rastlose Aktivität, Sport- oder Arbeitssucht können Ausdruck eines zugrunde liegenden Leeregefühls und seelischer Verzweiflung sein. Vielfach wechseln gesunde mit depressiven Phasen ab.

Bei der bipolaren Depression sind die Betroffenen mal niedergeschlagen und antriebslos, dann wieder manisch übersteigert, hochgestimmt und voller Tatendrang, der extreme Formen annehmen kann.

Körperliche Symptome für eine depressive Störung können Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme, Atembeschwerden, Augenschmerzen, Sehstörungen, Schweißausbrüche, Schwindel- und Gleichgewichtsprobleme sowie Herzjagen oder Herzbeklemmung sein.

Diagnose: Wie bei Angststörungen wenden sich depressiv erkrankte Menschen häufig wegen der körperlichen Symptome an ihren Arzt. Findet der Arzt dafür keine eindeutigen Ursachen, wird er seinen Patienten intensiver befragen. Oft können die Angehörigen aufschlussreiche Hinweise geben oder auch überhaupt erst den Betroffenen dazu ermutigen, einen Arzt aufzusuchen. Gibt es Anzeichen für eine depressive Erkrankung, liegen weitere Diagnoseschritte in der Regel bei einem Psychotherapeuten und einem Psychiater. Diese können anhand gezielter Fragen und Tests Form und Ausmaß der Erkrankung bestimmen.

Therapie: Ein erster wesentlicher Schritt ist, dass der Betroffene seine Depression anerkennt und bereit ist, fachkundige Hilfe anzunehmen. Unterschiedliche psychotherapeutische Verfahren, vor allem im Rahmen der Verhaltenstherapie oder der sogenannten psychodynamischen Psychotherapie haben sich als sehr erfolgreich erwiesen, je nach Schweregrad und Form der Depression alleine oder in Kombination mit Antidepressiva.

Oft wird ein schwer depressiv Erkrankter auch erst durch den Einsatz von Medikamenten in die Lage versetzt, eine Psychotherapie mitzumachen. Eine medikamentöse Behandlung sollte immer psychotherapeutisch begleitet werden. Die Behandlung schwerer Depressionsformen, vor allem auch wenn Suizidgefahr besteht, lässt sich meist nur in einer psychosomatischen und psychiatrischen Klinik erfolgreich anbahnen. Dort erhält der Patient ein umfassendes Therapieangebot, das ihm ermöglicht, dann auch zu Hause die notwendigen Behandlungsschritte weiterzuführen.

Hier erfahren Sie mehr über Depressionen.


Zwangsstörungen

Eine Sonderform von Angststörungen und Depressionen sind Zwangsstörungen. Dem Krankheitsbild liegen Ängste vor etwas zugrunde, zum Beispiel vor Bakterien oder Ansteckungsgefahr. Das führt zu zwanghaften Handlungen, im genannten Beispiel etwa zu ständigem Händewaschen oder andauerndem Putzen. Bei einem Kontrollzwang prüft der Betroffene beispielsweise unablässig, ob alle Türen geschlossen sind. Andere Formen sind Ordnungs- oder Sammelzwänge.

Zwangserkrankungen treten eher im jugendlichen Erwachsenenalter auf. Experten zufolge haben etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung einmal in ihrem Leben mit krankhaften Zwängen zu tun. Sie führen Zwangshandlungen aus oder werden von Zwangsgedanken bedrängt. Das Alltagsleben wird durch die Störung massiv beeinträchtigt. Oft ziehen sich die Betroffenen von anderen zurück, geraten nicht selten in eine ernsthafte Depression und entwickeln weitere Ängste.

Auch bei Zwangsstörungen sind  die Ursachen noch nicht eindeutig geklärt. Eine genetische Veranlagung, ausgeprägte seelische Belastungen, traumatische Erlebnisse in der Kindheit, Einsamkeit, Ängste können als auslösende Faktoren wirken.

Symptome: Ein starkes Gefühl von Unsicherheit und Zweifeln veranlasst die Betroffenen, beständig dieselben Handlungen auszuführen, die Sicherheit und Schutz erhöhen sollen. Doch der innere Drang und die Ängste werden nur noch stärker, je häufiger der Betroffene sich wäscht, putzt, das Haus kontrolliert, aufräumt und vieles mehr. Oft ist er danach völlig erschöpft.

Der Betroffene kann sich selbst nicht stoppen und auch nicht die zwanghaften Gedanken und Ideen, die er als seine eigenen erkennt, die ihn aber gegen seinen Willen beherrschen. Sie verstärken Ängste und Selbstzweifel immer mehr. So plagt den unter Zwängen Stehenden zum Beispiel unablässig die Vorstellung, bedroht zu werden oder selbst etwas Schlimmes auszuführen. Oder er entwickelt eine wachsende Abscheu vor Schmutz oder Unordnung. Innere Unruhe und Anspannung legen sich nur kurz, wenn die Zwangshandlung ausgeführt wird, kehren aber sofort wieder zurück. Müdigkeit, Abgeschlagenheit, depressive Verstimmungen sind weitere Begleiterscheinungen.

Diagnose: Treten sich immer wiederholende Zwangshandlungen und Zwangsgedanken täglich auf, und das mehr als zwei Wochen lang, ist das ein Hinweis für den Arzt, dass eine Zwangsstörung vorliegt. Vor allem, wenn der Patient selbst die Zwänge als belastend und sinnlos empfindet und versucht, etwas daran zu ändern, allerdings ohne Erfolg. Eine eingehende körperliche Untersuchung bei einem Facharzt für innere Medizin (Internisten) und einem Facharzt für Nervenerkrankungen (Neurologen) dient dazu, andere Erkrankungen, etwa infektiöse Erkrankungen oder Nervenleiden, auszuschließen. Die weitere Diagnose liegt dann bei einem Psychiater und Psychotherapeuten. Der Facharzt wird die Zwangsstörung von anderen psychischen Erkrankungen, die auch mit Zwangsgedanken verbunden sein können, wie etwa eine Depression, eine Essstörung oder eine Psychose, abgrenzen.

Therapie: Je früher eine Behandlung einsetzt, umso größer sind die Erfolgsaussichten. Bewährt hat sich mit unterschiedlichen Programmen die kognitive Verhaltenstherapie. Eine zusätzlich Behandlung mit Medikamenten, in erster Linie mit Antidepressiva, ziehen die Ärzte meist nur in Betracht, wenn die Symptome sehr ausgeprägt sind, die Zwangsgedanken überwiegen, zusätzlich eine Depression vorliegt oder die Verhaltenstherapie alleine keine Wirkung zeigt. Die Teilnahme an Selbsthilfegruppen kann die Therapie unterstützen und Rückhalt für das Alltagsleben bieten.


Weitere psychische Erkrankungen

Angstgefühle sind ein häufiges Symptom vieler psychischer Erkrankungen. Ängste spielen eine Rolle bei Persönlichkeitsstörungen, Essstörungen, Schizophrenien, Psychosen. Jedes Krankheitsbild hat seine kennzeichnenden Symptome, die ein Psychiater genauer einordnen und diagnostizieren kann. Die Behandlung folgt dem jeweiligen Störungsbild, häufig in der Anfangsphase in einer psychiatrischen Klinik.

Die Angst immer dabei (Gesundheit)

Information

Ängste gehören zum Leben. Doch sie können außer Kontrolle geraten und krankhaft werden. Hier finden Sie ausführliche Informationen über die Ursachen von Angststörungen – von Phobie bis Panikattacke – und über geeignete Therapien

 

Angst ist ein urmenschliches Gefühl, das lebensrettend sein kann. Diese grundlegende Emotion hilft uns, Gefahren zu erkennen und darauf zu reagieren. Sie mahnt uns zu Vorsicht und erhöhter Aufmerksamkeit. Begründete Furcht verschafft uns die nötigen Energien, um entschlossen zu handeln, Schutzmaßnahmen zu ergreifen oder Herausforderungen anzunehmen und unsere Kräfte zu mobilisieren. Unsere Vorfahren reagierten auf Bedrohungen mit Flucht oder Angriff. Die die Angst begleitenden Körperreaktionen halfen ihnen dabei: Die Muskeln spannen sich an, das Herz schlägt rascher, Stresshormone werden ausgeschüttet. Körper und Geist sind hochkonzentriert und leistungsbereit. Nach überstandener Gefahr klingt die Stressphase wieder ab, Entspannung stellt sich ein.

Im modernen Leben sehen wir uns beständig Situationen gegenüber, die Ängste auslösen können: Sorgen um Menschen, die uns lieb sind, um Geld- oder Arbeitsplatzverluste, Krankheiten, spiegelglatte Straßen im Winter, Prüfungen, Gespräche mit Vorgesetzten, Flugreisen, Zahnarzttermine. Manche Situationen werden als Bedrohung erlebt, obwohl von ihnen objektiv keine wesentliche Gefahr ausgeht, wie der Zahnarztbesuch.


Jeder Mensch hat dabei ein unterschiedliches Angstniveau. Das kann von einem mulmigen Gefühl bis hin zu heftigen Angstwellen mit deutlichen körperlichen Beschwerden reichen. Der eine steigt gelassen ins Flugzeug und freut sich sogar, wenn die Maschine in den blauen Himmel abhebt. Der andere übersteht den Flug nur mit Beruhigungstabletten oder vermeidet die Reise über den Wolken nach Möglichkeit ganz. Ähnliches gilt für den Zahnarztbesuch. Inzwischen gibt es Praxen, die sich darauf spezialisiert haben, Menschen mit übersteigerter Furcht vor dem Zahnarzt zu behandeln.

Wo liegt die Grenze zwischen normaler und krankhafter Angst?

Die Angst vor dem Fliegen oder dem Zahnarzt zum Beispiel bezieht sich auf eine konkrete Situation. Sie kann auch Menschen ergreifen, die sonst recht mutig und selbstbewusst durchs Leben gehen. Solche Ängste sind zwar lästig und für manche Lebensbereiche auch überaus hinderlich, aber sie lassen sich mit gezielten Maßnahmen oft recht gut in den Griff bekommen. Sie können aber auch Teil einer tiefer gehenden Angststörung sein.

Andere Angstgefühle sind für die Betroffenen nicht so eindeutig zuzuordnen. Einige reagieren insgesamt ängstlicher auf die unterschiedlichsten Stresssituationen und Herausforderungen. Sie können aber immer noch damit umgehen, sich selbst beruhigen oder Mut machen.

Lebenskrisen und schwere Krankheiten lösen oft berechtigte Ängste aus, die kurzfristig überhand nehmen und den Betroffenen lähmen, dann aber meist zu Bewältigungshandeln führen. Manche Menschen brauchen dazu kurzfristig therapeutische Hilfe, finden aber nach überstandener Krise wieder in ihre ausgeglichene Gefühlslage zurück.

Sobald Ängste jedoch die Gefühlswelt dauerhafter belasten, den Alltag beherrschen und die eigene Handlungsfähigkeit einschränken, ist es Zeit, ihnen auf den Grund zu gehen. Sie können Anzeichen für eine ernsthafte Angststörung oder eine andere psychische Problematik sein. Dabei erfassen krankhafte Ängste auch oft ganz normale Lebenslagen. Sie befähigen nicht zu konzentrierter Aktivität, sondern lähmen und blockieren.

Wie äußern sich krankhafte Ängste?

Panikattacken: Manche Betroffene erleiden regelrechte Angstanfälle. Diese können immer wieder in bestimmten Situationen (Menschenansammlungen, Einladungen), an bestimmten Orten (freie Plätze, Brücken, Aufzüge), bei bestimmten Begegnungen (Spinnen, Hunde) oder aber grundlos, wie aus heiterem Himmel, einsetzen.

Nicht selten stehen dann die körperlichen Beschwerden, die Panikanfälle begleiten, so im Vordergrund, dass die Betroffenen fürchten, ernsthaft erkrankt zu sein. Sie fangen an zu zittern, verspüren Schmerzen und Druck in der Brust, haben starkes Herzklopfen, Atemnot und Schwindelgefühle. Manche Betroffenen hyperventilieren, sie atmen übererregt schnell ein und aus, was zu Krämpfen und Schwindel bis hin zu Ohnmachten führen kann und die Angst noch weiter steigert. Panikanfälle dauern oft nur wenige Minuten, können aber auch Stunden anhalten. Die Beschwerden gehen zurück, sobald die Attacke ihren Höhepunkt erreicht hat und dann allmählich verebbt.

Solche körperlichen Symptome können allerdings auch bei einer akuten Angina pectoris, einem Herzinfarkt oder anderen körperlichen Erkrankungen auftreten (siehe dazu Kapitel „Körperliche Erkrankungen“). Deshalb ist es wichtig, dass zunächst mögliche körperliche Ursachen von einem Arzt abgeklärt werden. Liegen den Ängsten psychische Ursachen zugrunde, erweisen sich dann in der Regel alle Untersuchungsbefunde als normal.

Wer einmal eine heftige Panikattacke erlebt hat, entwickelt oft eine zusätzliche tief sitzende Angst vor einem möglichen neuen Anfall und meidet deshalb Situationen, die der ähnlich sind, in der die Panik aufgetreten ist. Er zieht sich zurück und gerät dadurch häufig immer weiter in einen Teufelskreis der Angst. Die Angst vor der Angst beherrscht sein alltägliches Leben mehr und mehr und führt in einen sozialen Rückzug, der weitere psychische Probleme mit sich bringt (siehe Kapitel „Angststörungen“).

Generalisierte Angst: Andere Ängste machen sich nicht panikartig, sondern eher schleichend bemerkbar, in einem mulmigen Gefühl, wachsender innerer Anspannung und Unruhe. Wer eine solche allgemeine Angst erlebt, verspürt oft einen Druck in der Magengegend und fühlt sich wie gelähmt. Gleichzeitig rasen die Gedanken hin und her, schaukeln sich auf, überlagern sich, so dass es schwer fällt, sie in eine vernünftige Richtung zu lenken.

Solche Zustände kennt jeder Mensch in belastenden Situationen oder Lebensphasen. Bleibt das Angstgefühl in unterschiedlicher Intensität über längere Zeit bestehen, sprechen Mediziner von generalisierter Angst, die meist Ausdruck einer ernsten Angststörung ist, vor allem auch dann, wenn sie zu sozialer Isolierung führt (siehe Kapitel „Angststörungen“).


Welche Ursachen stecken hinter Angstgefühlen?

Es gibt bedrohliche Krankheits-Diagnosen, die nachvollziehbare Ängste auslösen. Krebspatienten und Menschen mit chronischen Erkrankungen sind immer wieder tiefgehenden Ängsten ausgesetzt, mit denen sie zurechtkommen oder sich gezielt auseinandersetzen müssen. Auch Schmerzpatienten kennen die Ängste vor dem nächsten Schmerzanfall. Die ängstliche Erwartung verstärkt häufig noch das Schmerzerleben.

Zu den körperlichen Erkrankungen, die neben den jeweils kennzeichnenden Symptomen auch mit Angstgefühlen einhergehen können, gehören mitunter Herzkrankheiten, Schilddrüsenstörungen, Erkrankungen der Atemwege oder des Nervensystems. Hier bringt eine gründliche ärztliche Untersuchung beim Hausarzt ersten Aufschluss. Er wird je nach Verdacht seinen Patienten an einen entsprechenden Facharzt überweisen.

Einige Medikamente, etwa gegen psychische Störungen (Neuroleptika), gegen die Parkinson-Krankheit, gegen Hirnleistungsstörungen oder bakterielle Infektionen (Antibiotika), können Angstgefühle auslösen oder verstärken. Auch hier ist der Arzt zu fragen (siehe Kapitel „Körperliche Erkrankungen“).

Alkohol und Drogen greifen in den Gehirnstoffwechsel ein und verändern Wahrnehmung, Denken und Psyche. Ängste, Wahnideen oder tiefe Depressionen gehören mit zu den Folgen von Alkoholmissbrauch und Drogensucht. Ebenso können heftige Angstgefühle bei Entzug der Droge auftreten (siehe Kapitel „Körperliche Erkrankungen“). Andererseits führen Angststörungen nicht selten in ein Suchtverhalten.

Hat der Arzt mögliche körperliche Erkrankungen ausgeschlossen, sind die Auslöser für neu aufgetretene, übermäßige Ängste meist psychischer Natur.

Stress, Burnout, starke seelische Belastungen können anhaltende Angstgefühle oder Panikanfälle nach sich ziehen (siehe Kapitel „Weitere psychische Ursachen“).

Die häufigsten Ursachen für ausgeprägte Ängste sind Angststörungen (siehe das nächste Kapitel), Depressionen, Zwangsstörungen oder andere psychische Erkrankungen (siehe Kapitel „Weitere psychische Ursachen). Ein Psychotherapeut und gegebenenfalls ein Psychiater können diese aufdecken und bewältigen helfen.


516 Artikel (65 Seiten, 8 Artikel pro Seite)

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