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Maulwurfsgrillen mit Fallen effektiv bekämpfen, hier einige Tipps!
Maulwurfsgrillen verwüsten durch ihr Gewühle oft die Saatbeete im Gemüsegarten. Es gibt aber gute Methoden, um die Schädlinge im Zaum zu halten.

Lebensweise der Maulwurfsgrillen

Maulwurfsgrillen, auch Werren genannt, sind urzeitlich anmutende Verwandte der Heuschrecken. Sie werden bis zu sieben Zentimeter lang und verbringen wie Maulwürfe und Wühlmäuse die meiste Zeit ihres Lebens unter der Erdoberfläche. Weil sie lockere, kultivierte Böden bevorzugen, halten Maulwurfsgrillen sich gerne in Gemüsegärten und Komposthaufen auf. Ihre Tunnelsysteme können mit der Zeit recht groß werden – die nachtaktiven Tiere legen täglich neue Gangsysteme mit über 30 Meter Gesamtlänge an. Die etwa fünf Zentimeter breiten Tunnel verlaufen überwiegend dicht unter der Erdoberfläche, führen streckenweise aber auch fast senkrecht hinab zur tiefer liegenden Vorratskammer oder Bruthöhle.

Maulwurfsgrillen ernähren sich fast ausschließlich von Maden, Würmern und anderen Bodenlebewesen. Nur bei Nahrungsmangel fressen sie gelegentlich auch Pflanzenwurzeln an. Allerdings verwüsten sie regelmäßig frisch angelegte Gemüsebeete, weil sie beim Graben die jungen Keimlinge aus der Erde schieben. Tennis- bis handballgroße abgestorbene Flecken im Rasen sind in vielen Fällen ebenfalls ein Hinweis auf die Anwesenheit von Maulwurfsgrillen. Unter den Flecken befinden sich die Bruthöhlen der Insekten. Weil sie beim Anlegen der Höhlen alle Wurzeln durchbeißen, vertrocknen die Pflanzen an diesen Stellen.

Maulwurfsgrillen können örtlich zur Plage werden: Es wurden auf 600 Quadratmetern Parkrasen schon bis zu 7000 Tiere gefangen. Insgesamt betrachtet zählen sie aber eher zu den seltenen Insekten, zumal sie in Norddeutschland kaum vorkommen. Außerdem haben die Tiere auch ihre guten Seiten: Auf ihrem Speiseplan stehen unter anderem Schneckeneier und Engerlinge. Gehen Sie aus diesem Grund nur bei größeren Schäden gegen die Maulwurfsgrillen vor.

Tipps zur Bekämpfung von Maulwurfsgrillen

Eine umweltverträgliche Bekämpfungsmethode besteht darin, die natürlichen Feinde der Grillen zu fördern. Dazu gehören unter anderem Igel, Spitzmäuse, Maulwürfe, Katzen, Hühner und Amseln. Darüber hinaus können Sie mit parasitären Nematoden direkt gegen die Insekten vorgehen: Sogenannte SC-Nematoden (Steinernema carpocapsae) sind über Bestellkarten im Fachhandel erhältlich und werden im Juni/Juli mit einer Gießkanne mit lauwarmem, abgestandenem Leitungswasser ausgebracht. Sie töten vor allem die erwachsenen Insekten ab, gegen deren Larven sind sie weniger wirksam.

Bei sehr starkem Befall sollten Sie ab Juni die Bruthöhlen aufgraben und zerstören. Tasten Sie mit dem Finger oder einem kleinen Stöckchen die Gänge ab. Wenn sie plötzlich in die Tiefe abzweigen, befindet sich in unmittelbarer Umgebung die Buthöhle. 

Mit einer speziellen Fallenkonstruktion lassen sich die Maulwurfsgrillen lebend fangen. Graben Sie direkt im Gemüsebeet oder auf dem Rasen zwei Behälter mit glatten Wänden (Einmachgläser oder große Konservendosen) ebenerdig ein und stellen Sie ein dünnes Holzbrett hochkant auf die Mitte der Behälteröffnungen. Die nachtaktiven Maulwurfsgrillen trauen sich meist nur im Schutz der Dunkelheit an die Oberfläche und bewegen sich wie viele Kleintiere gerne entlang des langgestreckten Hindernisses fort, da sie sich hier besonders sicher fühlen. So werden sie direkt in die Fallgruben geleitet. Die gefangenen Tiere sollten Sie gleich morgens einsammeln und in ausreichender Entfernung zum Garten auf der grünen Wiese wieder freilassen. Besonders erfolgreich ist die Fallenmethode während der Paarungszeit von April bis Anfang Juni.