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Keuchhusten - Symptome, Impfung & Behandlung

Keuchhusten (Pertussis) - Im Volksmund ist der Keuchhusten auch als Stickhusten bekannt. Erste Beschreibungen der Symptome des Keuchhustens, durch den französischen Arzt Guillaume de Baillou, gehen bis in das 16. Jahrhundert zurück. Keuchhusten ist eine durch Bakterien der Gattung Bordetella pertussis hervorgerufene hochansteckende Infektionskrankheit. Der Keuchhusten verläuft über mehrere Wochen. In Deutschland besteht bei einer Erkrankung mit Keuchhusten eine Meldepflicht. Die Ansteckung mit Keuchhusten erfolgt durch eine Tröpfcheninfektion, insbesondere durch ausgehustete Tröpfen bei einem engen Kontakt. Bei Keuchhusten kann weder eine Impfung, noch die Erkrankung selbst zu einer lebenslangen Immunität führen. An Keuchhusten erkranken in erster Linie Säuglinge, Neugeborene und Mädchen. Während einer Erkrankung an Keuchhusten können nebenher Komplikationen auftreten, wie eine Lungenentzündung, Mittelohrentzündung. Ebenfalls können Krampfanfälle auftreten, welche in schweren Fällen bleibende Schäden des Gehirns verursachen können. In schweren Fällen kann es zu Todesfällen kommen, meist im ersten Lebensjahr. Allerdings treten diese meist nach einer späten Diagnose auf. Eine überstandene Krankheit führt nicht zu einer lebenslangen Immunität, sondern sie kann individuell sehr unterschiedlich sein. Kinder können also mehrmals an Keuchhusten erkranken.

Symptome:
Die Inkubationszeit bei Keuchhusten beträgt von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit ein bis drei Wochen. Der Krankheitsverlauf und die Dauer kann über Wochen bis zu Monaten anhalten. Erste Anzeichen sind die typischen Hustenanfälle, verbunden mit Niesen, Schnupfen und Heiserkeit. Nebenher kann Fieber und eine Rötung der Bindehäute auftreten. Dieses Stadium, auch catarrhale Stadium genannt, hält 1 bis 2 Wochen an. Daran schliesst sich das Stadium convulsivum an. Hier treten die typischen Hustenanfälle, mit 15 bis 20 starken Hustenstössen, auf. Dabei wird die Zunge herausgestreckt, der Atem ist keuchend. Die Hustenattacken treten auf, bis das Kind einen zähen glasigen Schleim aushustet. Mitunter kann es dabei zu Erbrechen kommen. Bei den Hustenanfällen kann es ebenfalls zu Atemnot kommen. Die Augen sind dabei blutunterlaufen. Durch das Husten kommt es zu einem starken Druck, welcher das Abfliessen des Blutes vom Kopf in den Brustkorb verhindert. Die sich unter dem Augenweiss befindlichen Blutgefässe können dabei aufplatzen. Nach den Hustenanfällen bildet sich dieser Zustand aber schnell zurück. Anfangs treten diese starken Hustenanfälle meist in der Nacht auf. Im weiteren Krankheitsverlauf kommen diese aber auch tagsüber. Dieses Stadium hält ungefähr 2 bis 6 Wochen an. Während dieser Zeit leiden die Kinder meist unter Appetitlosigkeit. Es schliesst sich nun das Rekonvaleszenzstadium oder Stadium decrementi an. Die Hustenanfälle treten jetzt nur noch selten auf. Die Appetitlosigkeit und das Erbrechen geht langsam zurück. Die Erkrankung verläuft bei Säuglingen schwerer als bei älteren Kindern.

Behandlung:
Bei dem Verdacht auf eine Erkrankung mit Keuchhusten, ist umgehend der Arzt zu Rate zu ziehen. Zum Einsatz kommen Antibiotika, vor allem Erythromycin. Dadurch wird die Länge der Krankheit verkürzt und beendet die Ansteckungsgefahr. Auf die Symptome haben die Antibiotika keine Auswirkung. Bei Säuglingen können Salbutamol und Kortikosteroide die auftretenden Symptome lindern. Vorbeugend findet im 3. Lebensmonat eine Schutzimpfung gegen Keuchhusten, Tetanus und Diphtherie statt. Die Impfung erfolgt dreimal, in Abständen von jeweils vier Wochen. Die vierte Impfung erfolgt im 2. Lebensjahr. Empfohlen wird eine fünfte Impfung im Alter zwischen dem 11. und 18. Lebensjahr. Der Impfschutz hält dann 10 Jahre vor. Eine Schutzimpfung gegen Keuchhusten wird seit 1933 durchgeführt. Bei Hustenanfällen sollte das betroffene Kind unbedingt aufrecht sitzen und der Kopf sollte nach vorn gebeugt werden. Zwischen den Hustenanfällen sollte das Kind Nahrung zu sich nehmen und dabei viel trinken. Einsatz finden auch homöopathische Mittel wie Cuprum metallicum D6. Hier sollen dem Erkrankten dreimal täglich 5 Globuli verabreicht werden. Zur Unterstützung der Genesung ist mitunter auch ein Klimawechsel günstig, besonders geeignet ist ein Aufenthalt im Gebirge.