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Gewicht in Balance auf Dauer. Sie hat 25 Kilo abgenommen – und schafft es schon seit über 20 Jahren, ihr Wohlfühlgewicht zu halten. Darüber hat Ingrid Amon ein ebenso amüsantes wie motivierendes Buch geschrieben. LEBEN bringt Auszüge daraus.

Vor vielen Jahren bin ich in meiner persönlichen "Essheimat" angekommen. Ich habe es geschafft, 25 Kilo abzunehmen und in den letzten 20 Jahren nicht wieder zuzunehmen. Bei einer Körpergröße von 1,60 Meter wiege ich zwischen 51 und 54 Kilo. Täglich esse und trinke ich, was ich möchte und was ich brauche, mache keinen Unterschied zwischen Karotten und Sahneeis, zwischen Kartoffelchips und Gurkensalat, zwischen Wiener Schnitzel und Ziegenkäse. 

"Esse alles, ohne dick zu werden"
Ich esse das alles, ohne dick zu werden, ohne ständige Angst, aus der Form zu laufen. Ohne Kalorienzählen, ohne komplizierte Esspläne, fast ohne Sport, bei ziemlich guter Gesundheit. Ich bin nach vielen dicken Jahren mittlerweile jahrzehntelang zufrieden mit weniger Gewicht.

Anlässlich meines 50. Geburtstags habe ich meinen Gästen Fotos aus der "dicken Zeit" gezeigt. Sie haben gefragt: Wie hast du das gemacht? Als ich von den einzelnen Phasen meines Abnehmprozesses erzählte, wurde mir bewusst, dass es ein System dahinter gab. Meine eigenen Erfahrungen und Erlebnisse mit dem Gewichtsthema zeigen auch auf diesem Gebiet, dass langfristige Verhaltensänderung möglich ist.

Mein Gewicht fiel in Wellen über sieben Jahre 
Ich habe mich mit dem Abnehmen und der Gewichtsbalance fast genauso lange beschäftigt wie mit der Stimme oder Radioarbeit. Der Weg nach "unten" auf der Waage hatte viele Etappen und viele Schwankungen. Mein Gewicht fiel in Wellen über sieben Jahren. Ich hüte mich bewusst, Empfehlungen zu geben, was man essen muss/kann/soll/darf. Gleichzeitig stehe ich dazu: Wenn mein Gewicht bereits fast 20 Jahre stabil ist, dann ist mein Ansatz glaubhaft und reflektiert.

"Bei Traurigkeit weinen, nicht Kekse essen"
Essen dient in seiner Grundfunktion der Erhaltung des menschlichen Körpers und seiner Arbeitsweise. Das wissen wir alle, manche von uns möchten es allerdings nicht wahrhaben. Man kann Essen auch noch viele andere Funktionen zuschreiben. Die meisten kann es in der Realität nicht erfüllen. Bei Stress sollte man für Entspannung sorgen, nicht Schweinsstelze futtern, bei Traurigkeit weinen, nicht Kekse essen.

Beim Rauchen, bei Drogen oder beim Alkohol steht die sogenannte "Heilung" von der Störung darin, dass man das auslösende Mittel sein Leben lang meidet und sich davon fernhält. Bei einer Essstörung kann nicht auf das auslösende Mittel verzichtet werden, denn das führt unter normalen Umständen in absehbarer Zeit zum Tod. Deswegen ist die Änderung des Essverhaltens eine ungleich schwierigere Herausforderung.

Wir müssen Essen lernen
Wir müssen lernen, mit Essen so umzugehen, dass es Freude, Genuss wird und unseren Körper erhält, in einer Weise, wie wir den Körper haben möchten! Es geht gar nicht so sehr um das, was wir essen, sondern wie wir essen.
Ingrid Amon: Wie man sein Wohlfühlgewicht hält

Quelle: News-leben.at // Eskin