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TabletDer Technikmarkt wächst auch in Nordkorea dahin, auch Tablets finden darin schon Platz und das im Hochformat. Nordkorea ist im Tablet-Zeitalter endlich angekommen. Denn das Land hat mit dem Woolim nun offenbar ein eigenes Android-Tablet. Ein Gerät wurde auf sehr geheimen Weg aus dem Land geschmuggelt und ist in die Hände zweier Hacker gelangt. Diese haben sich das Woolim genauer angesehen und ihre Ergebnisse auf dem derzeit stattfindenden 33C3 vorgestellt.

Das Woolim wird vom chinesischen Hersteller Hoozo hergestellt. Ein beinahe baugleiches Modell namens Z100 gibt es übrigens auch außerhalb Nordkoreas zu kaufen. Auf dem Woolim läuft Android 4.4.2. Sämtliche Sicherheitslücken wurden aber gestopft, teils mit eigenen Mitteln. Eine Besonderheit des Tablets ist, dass es keine internen kabellosen Anschlussmöglichkeiten besitzt. WLAN, Bluetooth und Ethernet müssen via Adapter verfügbar gemacht werden.

Nordkorea hat diverse Spionage-Tools auf dem Tablet installiert
So gut wie alle Anwendungen wurden von dem Tablet entfernt. Man findet also kein Gmail noch den App Store Googles selbst auf dem Gerät. Vorinstalliert sind dagegen einige eigene Apps wie ein Textverarbeitungsprogramm und oder einige Lernspiele. Nutzer können zudem nur Anwendungen auf dem Tablet installieren, die vom Staat abgesegnet und mit einer passenden Signatur versehen wurden. Außerdem erhält jede Datei, die auf einem Woolim erstellt wird, eine eigene einzigartige Signatur. Nordkorea kann somit jederzeit zurückverfolgen, von welchem Tablet welches Bild oder welcher Text stammt.

Das Wollim ist nicht Nordkoreas erster Ausflug in die Welt der Konsumer-Elektronik. Bereits vor etwas mehr als einem Jahr wurde das Betriebssystem Red Star bekannt. Dabei handelt es sich um eine Linux-Distribution, die wie macOS aussieht. Allerdings ist das Signatur-System bei Red Star noch deutlich weniger ausgeprägt als beim Tablet. Auch die Verschlüsselung bestimmter Software ist schwächer. Ob sich dieses Gerät für die Zukunft zeigt, man darf abwarten.

Quelle Eskin