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Heuschnupfen im Fokus - Probleme an Nase und Augen


Die Symptome des Heuschnupfens beschränken sich bekanntlich keineswegs auf eine laufende oder verstopfte Nase. "Mehr als 60 Prozent aller Allergiker klagen sowohl über Augen- als auch Nasenbeschwerden", berichtet Professor Ralph Mösges, Universitätsklinikum zu Köln.
Seit vielen Jahren behandelt er allergiegeplagte Patienten. Dabei hat er beobachtet, dass Betroffene zwar oftmals zunächst nur Symptome im Nasenbereich haben.

Später aber würden sie feststellen, dass die Augen gleichermassen - "wenn nicht noch schlimmer" - von der Allergie betroffen seien. Heuschnupfenpatienten sollten sich deshalb nicht auf ein Präparat beschränken, das Nasensymptome behandelt. Vielmehr stehen auch Augenprobleme im Focus.

Antihistaminika in Spray- /Tropfenform

Bei Allergien, bei denen Nase und Augen direkt betroffen sind, wie beim Heuschnupfen, können so genannte Antihistaminika in Form von Nasenspray und Augentropfen angewendet werden. Damit wirken die Medikamente direkt an den Schleimhäuten, wo die Beschwerden auftreten. Aufgrund der kurzen Wege wird eine sehr gute und schnelle Wirkung erzielt - die Beschwerden lassen innerhalb von wenigen Minuten nach. Diese Darreichungsform ist ausserdem besonders schonend, da nur sehr geringe Wirkstoffmengen in die Blutbahn gelangen.Tipp Augentropfen: So träufeln Sie richtigMit Augentropfen zu hantieren, ist gar nicht so leicht. Am einfachsten klappt das vor dem Spiegel: Ziehen Sie dazu das Unterlid mit dem Finger etwas nach unten und richten Sie den Blick nach oben. Lassen Sie in dieser Position das Mittel in den unteren Bindehautsack tropfen. Vorsicht: Dabei sollte die Spitze des Behälters das Auge oder Lid nicht berühren. Schliessen Sie jetzt das Auge. Damit sich der Wirkstoff gut verteilt, drücken Sie nun mit der Zeigefingerkuppe sanft auf das Tränenpünktchen und verdrehen das Auge eine Weile.

Anhistaminika zum Einnehmen

Mittel zum Einnehmen, so genannte systemische Medikamente, haben den Vorteil, dass z.B. auch allergische Symptome der Haut gelindert werden können. Einer der Nachteile ist sicherlich, dass manche systemischen Mittel, darunter sind auch modernere Präparate der sog. 2. Generation von Antihistaminika, eine gewisse Müdigkeit bei dem Patienten hervorrufen können. Zudem müssen systemische Mittel, sprich Tabletten, verdaut und im Magen-Darm-Trakt resorbiert werden, um in den Blutkreislauf zu gelangen und am Zielorgan Auge oder Nase die erwünschte Wirkung zu erzielen. Sie wirken daher meist nicht so schnell wie lokal anwendbare Antihistaminika.

Mehr Lebensqualität: die richtige Therapie

Dass die Behandlung von Heuschnupfen längst über eine rein symptomatische Therapie hinausgeht, machen verschiedene Studien deutlich. Sie belegen, dass die Lebensqualität von Heuschnupfenpatienten stark eingeschränkt ist. "Viele Pollenallergiker fühlen sich extrem krank und depressiv", so Professor Mösges. Seine Feststellung: Die mentale Verfassung bessere sich "enorm", würden Allergiker optimal auf eine Therapie mit Antihistaminika eingestellt. "Besonders nach Therapie der Augen- und Nasensymptome erzählen Betroffene von deutlichen Stimmungsbesserungen".Fazit: Eine ausreichende Allergie-Therapie leistet nicht nur Symptombekämpfung sondern sorgt auch für eine verbesserte Lebensqualität der Betroffenen.

Kleine Allergiepatienten

Nicht nur von Allergie betroffene Erwachsene fürchten die Frühjahrsmonate - auch viele Kinder leiden unter dem verstärkten Pollenflug. Schon im Mutterleib kann sich die Anlage für eine Allergie bilden, oft gefördert durch Rauchen während der Schwangerschaft. Diese meist anfänglich harmlose Anlage der Säuglinge kann sich mit fortschreitendem Alter zu Tierhaar- oder Hausstauballergien weiter entwickeln. Wenn es zu manifesten Allergien bei Kindern gekommen ist, wird oft immer noch zu spät und zu unspezifisch behandelt. Dadurch wird bei den Kleinen häufig wertvolle Behandlungszeit verschenkt. Eltern werden nicht rechzeitig über die Erkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten informiert. Auch die Hyposensibilisierung, bei der das krank machende Allergen in regelmässigen Abständen unter die Haut gespritzt wird, kommt bei Kindern und Jugendlichen immer noch zu spät zur Anwendung. Die Beobachtungen der letzten Jahre scheinen jedoch zu bestätigen, dass die Hyposensibilisierung am besten wirkt, wenn die Allergie noch nicht lange besteht und nur wenige Allergien gleichzeitig zu behandeln sind. Somit ist diese "Allergieimpfung" eigentlich eine ursächliche Therapie spezialisierter Kinder- und Jugendärzte. Allergien sorgen für eine enorme Beeinträchtigung der Lebensqualität. Denn vor allem Kinder werden stark in ihrer Aktivität im Freien eingeschränkt: Spielen und Toben in den Sommermonaten ist kaum möglich, ohne dass die Nase läuft, die Augen jucken und das Luftholen schwer fällt. Bei akuten Heuschnupfensymptomen wie Augenjucken und verstopfter Nase gibt es auch für Kinder geeignete Antihistaminika in Spray- /Tropfenform.

Erste Symptome ernst nehmen

Eine nicht behandelte Allergie bedeutet eine enorme Beeinträchtigung für das Kind. Die laufende Nase und tränende Augen erschweren das Luftholen und schränken das Kleinkind in seinen Aktivitäten massiv ein. Zusätzlich besteht bei einer unbehandelten Allergie die Gefahr eines Etagenwechsels bis hin zu asthmatischen Beschwerden. Die Allergie wächst sich so mit den Jahren nicht raus, sondern kann sich deutlich verschlimmern. Deshalb sollten schon erste Symptome ernst genommen und direkt behandelt werden. Wie wichtig das ist, zeigt die Statistik: Bereits jedes dritte Kind im Alter von 12 Jahren leidet an einer Allergie, 30% davon bereits an einem allergischen Schnupfen, Neurodermitis oder Asthma.