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Ob Briefmarken, Schallplatten oder Comics: Die Österreicher sammeln leidenschaftlich und sind auch bereit, dafür etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Eine Internetbefragung der Auktions-Plattform Ebay zeigte jetzt nicht nur, dass jeder Zweite sich selbst als Sammler bezeichnet, sondern auch, dass man sich dieses Vergnügen einiges kosten lässt: Durchschnittlich 850 Euro im Jahr geben Herr und Frau Österreicher für die Sammelleidenschaft aus.

Lediglich 17 Prozent der Befragten gaben an, noch nie Jagd auf Sammelobjekte gemacht zu haben. Die Studie unter 1.000 Personen - Sammlern und Nicht-Sammlern - zeigte, dass Männer mehr Geld dafür ausgeben als Frauen. Um die Leidenschaft zu finanzieren, verzichten 20 Prozent sogar auf Urlaube, 18 Prozent auf Schmuck und 17 Prozent auf Markenkleidung. Um kein Geld der Welt würden 49 Prozent der Personen ihre Sammlung verkaufen. Nur elf Prozent würden sich davon trennen, wenn sie dringend Geld benötigen oder wenn sie keine Zeit oder keinen Platz mehr haben.

Comics, Bücher und Zeitschriften am begehrtesten

Bücher, Comics und Zeitschriften führen die Liste der begehrtesten Objekte an und füllen bei 17 Prozent die Kästen, dicht gefolgt von Münzen mit 15 Prozent und CDs, DVDs, Videos, Schallplatten und Videospielen mit 14 Prozent. Den vierten Platz belegen Briefmarken (13 Prozent), wobei allein im Vorjahr 400.000 Briefmarken auf Ebay den Besitzer wechselten.  Auf dem fünften Platz rangieren Gläser, Geschirr und Porzellan, vor Tier-Figuren bzw. -Bildern und Papieren, Kuverts und Stickern. An der achten Stelle finden sich Figuren, gefolgt von Steinen, Mineralien und Sand. Die Top Ten schliessen Rezepte und Kochbücher.

Internet ist die Nummer eins bei Sammlern

Das stetig wachsende World Wide Web hat das Einkaufsverhalten der Sammler verändert. Die Befragten der Studie, die im Juli vom Institut meinungsraum.at durchgeführt wurde, gaben an, dass sie hauptsächlich das Internet nutzen, um an die Objekte ihrer Begierde zu kommen. Als Grund geben die Sammler an, dass sie im Web nicht nur die grössere Auswahl haben, sonder auch günstigere Angebote schneller und einfacher finden. Mehr als die Hälfte der Befragten durchforstet das Internet regelmässig nach neuen Sammlerstücken. Weitere wichtige Jagdreviere der Sammler sind Fachgeschäfte, Flohmärkte und Tauschbörsen sowie Sammlerzeitschriften und Vereine.

Teurer Spass

Die Sammler greifen für ihre Leidenschaft mit jährlich durchschnittlich 850 Euro tief in die Tasche. 50 Prozent der Befragten geben bis zu 600 Euro aus, 16 Prozent stecken zwischen 600 und 1.200 Euro jährlich in ihr Hobby. Neun Prozent gaben an, zwischen 1.200 und 3.000 Euro zu investieren, 45.000 Befragte zahlen sogar mehr als 12.000 im Jahr, um ihre Sammlung zu vergrössern.

Beziehungsstress bei Sammlern

Die Sammelleidenschaft kann schnell zur Beziehungsfalle werden, wenn die Gegenstände zu viel Platz in der Wohnung, Geld und Zeit in Anspruch nehmen. 150.000 Österreicher, die in einer Beziehung leben, streiten sich deshalb regelmässig. Weitere 40.000 Österreicher sammeln sogar heimlich, um Diskussionen aus dem Weg zu gehen. Trotzdem sind sich 28 Prozent der Befragten sicher, dass sie niemals mit dem Sammeln aufhören werden.

Der Spass daran, die Sammlung wachsen zu sehen oder etwas Neues zu ergattern, machte für 57 Prozent der Befragten den besonderen Reiz aus. Jeder Dritte umgibt sich damit, um Erinnerungen festzuhalten. Gleichgesinnte kennenzulernen, spielt mit vier Prozent eine untergeordnete Rolle, genauso wie damit Geld zu verdienen.