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Das satte Grün von Wiesen und Wäldern, ein plätscherndes Bächlein und unendliche Ruhe – wer sich für eine Weitwanderung entscheidet, kann sowohl für den Körper als auch für die Seele etwas Gutes tun.
 

Der Unterschied zum herkömmlichen Wandern besteht darin, dass beim Weitwandern Tage, Wochen oder sogar Monate marschiert wird. Das ist ein idealer Ausgleich für einen stressigen Alltag. Ausserdem gilt es als ideale Ausdauersportart: Der Stoffwechsel wird angeregt, die Atmung verbessert und auch die Fettverbrennung  erhöht.

„Wer sich auf diesen Weg begibt, sollte sich aber unbedingt einer sportärztlichen Untersuchung unterziehen“, betont Univ.-Prof. Dr. Norbert Bachl vom Zentrum für Sportmedizin in Wien. „Patienten mit leichten Herzbeschwerden oder Stoffwechselstörungen dürfen sich nicht überfordern. Wichtig ist, immer eine Telefonnummer vom nächsten Spital oder eine Notfallnummer mit zu haben. Diabetiker sollten Erfahrung mit Bewegung und Insulineinstellung mitbringen.“

Nicht vom Bürosessel in die Wanderschuhe

Realistische Ziele setzen. Bevor man sich auf eine mehrtägige oder -wöchige  Wanderung begibt, sollte man seine Grundkondition  überprüfen: Kürzere Strecken (etwa zweimal drei Stunden) gehen. Nicht zu empfehlen ist es, vom Bürosessel direkt in die Wanderschuhe zu steigen und eine lange Tour zu unternehmen. Dann können nämlich neben Blasen und Druckstellen an den Füssen auch schlimmere Folgen wie Erschöpfungszustände, Gelenkprobleme usw. auftreten.

Neben ärztlichem Check und langsamer Steigerung der Wanderetappen muss auch auf geeignete Ausrüstung geachtet werden.

  • Schuhe: Die Schuhe (entweder Wander- oder auch Walkingschuhe) sollten nicht ganz neu, sondern schon eingegangen sein. Diabetiker müssen besondere Sorgfalt walten lassen, da bei ihnen Blasen und offene Stellen schlechter heilen!
  • Stöcke: Ideale Stöcke kann man bei  Bedarf verstellen. Kürzer beim Bergaufgehen, länger beim Bergabgehen, das schont die Gelenke.
  • In den Rucksack gehören neben Ersatzkleidung, Getränken und Lebensmitteln auch Regenschutz und Erste- Hilfe- Ausrüstung. Weitere Tipps gibt's zum Beispiel auf der Website des Alpenvereins.

In Österreich gibt es mehr als 100 regionale und überregionale Weitwanderwege unterschiedlicher Länge. Zehn davon werden als die "grossen österreichischen Weitwanderwege von 1 bis 10" bezeichnet. Reisebüros können bei der genauen Planung der Tour behilflich sein.

Weitwandern ist zwar eine äusserst gesunde Sportart, die sich auch bei Burnout und Stress sehr positiv auswirkt, bei psychischen Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen ist aber Vorsicht geboten: Durch intensive Beschäftigung mit sich selbst und wenig Kontakt zu anderen Menschen kann es vorübergehend sogar zur Verschlechterung kommen. Deshalb auf jeden Fall mit dem Arzt abklären!