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Artikel Übersicht


Das richtige Trinken (Gesundheit)

Information

Der menschliche Körper besteht zu 45 bis 75 Prozent aus Wasser. Der Anteil ist im Wesentlichen abhängig vom Alter, vom Geschlecht, von der physischen Aktivität sowie vom Fettgehalt des Körpers.  Prinzipiell gilt: Je höher der Fettgehalt des Körpers ist, desto geringer ist der prozentuelle Anteil des Wassers am Gesamtgewicht.

Der Wasseranteil bei Säuglingen und Kleinkindern liegt mit etwa 75 Prozent des Körpergewichtes am höchsten. Bei Männern beträgt der Wassergehalt des Körpers im Durchschnitt 60 Prozent, bei Frauen ist er mit durchschnittlich 50 Prozent auf Grund des größeren Fettgehalts etwas niedriger.

Der tägliche Wasserumsatz - die Flüssigkeitsbilanz - durch Aufnahme und Abgabe muss im Gleichgewicht sein. Die tägliche Wasserabgabe erfolgt dabei über die Haut, die Lungen, die Blase und den Darm, die tägliche Wasseraufnahme über Flüssigkeit, feste Nahrung und durch die Bildung von Oxidationswasser, das bei chemischen Prozessen - aus der Verstoffwechslung von Fett, Kohlenhydraten und Eiweiß - in unserem Körper anfällt.

Da Kinder im Verhältnis zu ihrem Gewicht eine größere Körperoberfläche als Erwachsene haben, verdunsten sie dadurch allein über die Haut verhältnismäßig mehr Flüssigkeit. Dazu kommt es vor allem durch Schwitzen beim Spielen, durch hohe Temperaturen oder Fieber. 


Für jedes Kind gilt unabhängig von der Altersstufe: Verliert es Flüssigkeit, zum Beispiel durch Schwitzen, Durchfall, Erbrechen oder Fieber, ist ein zusätzlicher Flüssigkeitsbedarf die Folge.


Wie viel Flüssigkeit sollte Ihr Kind zu sich nehmen?

Prinzipiell gilt: Lassen Sie Ihr Kind so oft es will und so viel es will trinken.

  • Babys, die gestillt werden, benötigen in der Regel in den ersten Monaten außer Muttermilch keine zusätzliche Flüssigkeit. Nur bei großer Hitze oder Durchfall sollte etwas Wasser oder ungesüßter Tee gegeben werden. 
  • Bei Babys, die mit der Flasche ernährt werden, gilt das Gleiche, sofern die Dosierungen der Hersteller eingehalten werden.
  • Die Deutsche und Österreichische Gesellschaft für Ernährung hat für Säuglinge und Kinder ab Beginn der Beikost folgende Richtwerte für die Trinkmenge aufgestellt:
    • Babys ab dem 4. Monat etwa 0,5 Liter pro Tag
    • Kinder zwischen 1 und 4 Jahren etwa 1 Liter pro Tag
    • Kinder über 4 Jahren mindestens 1 Liter pro Tag


Was sollten Sie Ihren Kindern zu trinken geben?

  • Leitungswasser: Dieses eignet sich am besten und ist zudem das kostengünstigste Getränk. Eine Ausnahme stellt Leitungswasser aus Gebieten dar, in denen ein erhöhter Nitratgehalt des Grundwassers (über 50 mg pro Liter) festgestellt wurde. Aufpassen sollte man auch bei älteren Wohnungen oder Häusern, in denen die Wasserleitungen noch aus Blei- oder Kupferrohren bestehen. 
  • Mineralwasser: Dieses sollte für Kinder kohlensäurearm oder -frei sein.
  • Mit Wasser verdünnte Obst- oder Gemüsesäfte
  • Ungezuckerte oder nur leicht gezuckerte Früchte- oder Kräutertees.

 

Für Kinder nicht empfehlenswert sind:

  • Koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Schwarzer Tee, Cola-Getränke, Energy-Drinks
  • Stark zuckerhaltige Getränke
  • Milch: Diese wird von Ernährungsexperten auf Grund des hohen Energiewertes nicht zu den Flüssigkeiten gerechnet, sondern als "flüssiges Nahrungsmittel" eingestuft. Milch eignet sich daher nicht zum Trinken zwischendurch, da es außer den Durst auch den Hunger stillt. Sie wird nicht in die tägliche Trinkmenge miteingerechnet und sollte zusätzlich getrunken werden - am besten zum Frühstück.

 

Wann sollten Sie Ihren Kindern zu trinken geben?

Wie eingangs erwähnt, sollten Sie Ihrem Kind immer dann zu trinken geben, wenn es Durst hat.

Untersuchungen haben ergeben, dass viele Kleinkinder nicht ausreichend mit Flüssigkeit versorgt werden. Dies vor allem deshalb, weil viele Eltern irrtümlicherweise glauben, dass Kinder schneller sauber werden, wenn sie weniger trinken. Auch wird nicht weniger gegessen, wenn mehr getrunken wird. Von Ernährungswissenschaftern empfohlen wird ein Getränk zu jeder Hauptmahlzeit. Das gilt nicht nur für die Kinder, sondern natürlich auch für die Erwachsenen selbst.

Zu beachten ist, dass das erlernte Trinkverhalten meist bis ins Erwachsenenalter beibehalten wird und die Eltern damit einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit ihrer Kinder leisten. Da auch sehr viele Erwachsene zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen, ist es besonders wichtig, Kinder bereits frühzeitig an regelmäßiges Trinken zu gewöhnen.


Was passiert, wenn Kinder zu wenig trinken?

Eine unzureichende Flüssigkeitsaufnahme kann zu folgenden Erscheinungen führen:

Durch ein Abnahme des Blutplasmas (und damit des Blutvolumens) kommt es zu einer Beeinträchtigung der Sauerstoffversorgung von Gehirn, Muskeln und Organen. Dies kann sich in allgemeiner Müdigkeit, Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit, der Konzentration bis hin zu Erschöpfungszuständen bemerkbar machen. Zusätzlich kann es durch Schwitzen auch zu einem übermäßigen Verlust von Elektrolyten kommen.

Dass Ihr Kind zu wenig Flüssigkeit aufnimmt, können Sie anhand folgender Symptome feststellen:

  • Der Urin ist konzentriert, dunkelgelb.
  • Harter Stuhl - Verstopfung
  • Das Kind klagt über Kopfschmerzen, ihm ist schwindlig (niedriger Blutdruck).
  • Die Schleimhäute sind ausgetrocknet.
  • Es macht einen körperlich schwachen Eindruck.
  • Im Extremfall ist das Kind teilnahmslos.

Lassen Sie Ihr Kind daher so oft es will und so viel es will trinken. Achten Sie aber darauf, was es trinkt: Die Maxime "je natürlicher, desto besser" gilt auch hier.
Trinkt Ihr Kind regelmäßig über den Tag verteilt, ist das am besten für seinen Organismus. Trinkverhalten wird erlernt - achten Sie dabei auch auf Ihre Vorbildwirkung.

Dr. Christian Rous

 

 

MILCH

Rohmilch   Rohmilch wird, abgesehen vom Filtern, nicht behandelt, auch nicht erhitzt. Sie besitzt einen natürlichen Fettgehalt von 3,8 - 4,9 Prozent. Für Säuglinge und Kleinkinder ist sie auf jeden Fall vor dem Verzehr abzukochen. 

Vollmilch  

Bei Vollmilch wird der Fettgehalt eingestellt, es sei denn, es handelt sich um "Vollmilch mit natürlichem Fettgehalt". Dieser beträgt mindestens 3,5 Prozent. Die Vollmilch ist meist pasteurisiert und homogenisiert. Pasteurisieren ist die schonendste Haltbarmachung von Milch. Hier wird die Milch kurzzeitig, zum Beispiel 40 Sekunden lang, auf etwa 70°C erhitzt und sofort auf 4 - 5°C abgekühlt. Dadurch sterben die schädlichen Keime ab. Pasteurisierte Milch ist in der Kinderernährung abgekochter, ultrahoch erhitzter oder sterilisierter Milch vorzuziehen, da sie im Gegensatz zu diesen noch viele wertvolle Inhaltsstoffe besitzt.

Fettarme Milch

Fettarme Milch beinhaltet 1,5 bis 1,8 beziehungsweise 0,3 Prozent Fett. Eine zusätzliche Anreicherung mit Milcheiweiß ist zulässig. Die Produkte sind in der Regel pasteurisiert und homogenisiert.

H-Milch  

Haltbar-Milch wird einige Sekunden lang bei Überdruck auf 135°C ultrahoch erhitzt. Der Verlust an wertvollen Stoffen und die Veränderung des Geschmacks ist dabei deutlich größer als bei der pasteurisierten Milch. In der nicht geöffneten Verpackung ist sie auch ungekühlt bis zu zwölf Wochen haltbar. Nach Anbruch sollte sie aber ebenso wie frische Milch rasch verbraucht werden.

FRUCHTSÄFTE

Saft

Saft besteht zu 100 Prozent aus Frucht und ist frei von jeglichen Zusatzstoffen,  auch dann, wenn der Saft aus Konzentrat hergestellt ist. In diesem Fall darf er  bis zu 15 Gramm je Liter Zucker enthalten. Dies muss aber auf dem Etikett angegeben sein.

Nektar  

Nektar ist ein Gemisch aus Saft mit Wasser und Zucker. Der Mindestfruchtgehalt ist abhängig von der Art der verwendeten Frucht. So muss Johannisbeersaft nur 25 Prozent Fruchtsaft, Kirschsaft dagegen 35 Prozent enthalten. Apfel-, Orangen- und Grapefruitsaft müssen mindestens 45 bis 50 Prozent Frucht enthalten.

Fruchtsaftgetränke

Fruchtsaftgetränke haben von der Frucht eigentlich nur noch den Namen (ab sechs Prozent Zitrusfruchtgehalt). Sie bestehen hauptsächlich aus Zuckerwasser mit künstlichen Zusatzstoffen.

LIMONADEN 

Cola, Fanta, Sprite & co

Limonaden sollte Ihr Kind nur sehr selten trinken, da sie hauptsächlich aus Zucker, Wasser und Zusatzstoffen bestehen. Sie sind übersüßt und mit künstlichen Aromen zur Geschmacksverbesserung aufgepeppt. 

Laut EG-Richtlinie dürfen sämtliche Getränke Phosphorsäure enthalten. Früher war dieser Konservierungsstoff nur in Cola erlaubt. Phosphorsäure ist  in den verschiedensten Lebensmitteln als natürlicher Stoff enthalten, doch sollte die Aufnahme nicht leichtfertig erhöht werden. Zu viel Phosphorsäure beeinträchtigt die Calcium-Aufnahme im Körper und soll zu Hyperaktivität bei Kindern führen. Auch E 332b (Trikaliumcitrat) und E 333 (Mono-, Di-, Tricalciumcitrat), sind nicht unumstrittene Konservierungsmittel. Bei Aufnahme zu hoher Dosen kommt es zu Geschwüren in Mund und Magen.  Durch Farbstoffe können allergische Reaktionen ausgelöst werden. 

Die Liste der möglichen und bislang noch nicht vollständig geklärten Wirkungen künstlicher Zusatzstoffe ist lang. Dennoch: Wenn Ihr Kind einmal Coca Cola oder Sprite trinkt, ist das kein Drama. Normalerweise nimmt es dabei nicht die Mengen auf, die bereits krank machen können. Trotzdem sollten Sie Ihr Kind  zum bewussten Trinken erziehen und zwar nach dem Motto: "je natürlicher, desto besser".

Marita Vollborn, Journalistin
Birgit Steiner-Klemme, Redaktion
 

 

Die Medikamentöse Raucherentwöhnung - geht das? (Gesundheit)

Information

Die wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Raucherentwöhnung sind ohne Zweifel der Wille, mit dem Rauchen aufzuhören, und die Bereitschaft, am bisherigen Verhalten etwas zu ändern.

Aufgrund der bei der überwiegenden Zahl der Raucher und Raucherinnen in unterschiedlicher Ausprägung bestehenden Tabakabhängigkeit, insbesondere aber aufgrund der Abhängigkeit gegenüber der Substanz Nikotin, bedarf es in vielen Fällen mehrfach unterstützender Maßnahmen.

Die Raucherentwöhnung soll daher einzelne oder kombinierte Maßnahmen zur Verhaltensänderung sowie medikamentöse Maßnahmen zum Beherrschen der Entzugssymptome beinhalten. Unter Berücksichtigung der Einstellung des Rauchers, seiner Bereitschaft zum Rauchstopp sowie der Intensität der Abhängigkeit, kann die ärztliche Unterstützung in Form eines kurzen Ratschlags, einer Beratung oder einer intensiven Raucherentwöhnung in mehreren Sitzungen erfolgen. Neben der Beratung ist die medikamentöse Therapie ein wichtiger Pfeiler der Raucherentwöhnung.


Welche medikamentösen Ansätze gibt es?

Nikotinersatztherapie (NET)

Die Nikotinersatztherapie ist eine alternative Methode zur Aufnahme von Nikotin, ohne Tabak zu rauchen. Diese Zufuhr von Nikotin vermindert in den ersten Wochen der Raucherentwöhnung die Entzugserscheinungen. Dadurch wird Betroffenen die Bewältigung der psychologischen und verhaltenstherapeutischen Aspekte des Rauchens ermöglicht.

Wirkungseintritt und Wirkdauer der erhältlichen Produkte variieren von der langsam einsetzenden, dafür über 16 bis 24 Stunden anhaltenden Wirkung des Pflasters bis hin zum besonders rasch anflutenden, aber nur kurz wirksamen Nasalspray. Allerdings: Kein Präparat setzt so rasch Nikotin in den Blutkreislauf frei, wie das beim Zug an der Zigarette und dem folgenden Inhalieren des Rauches passiert. Im Vergleich zum Tabakkonsum werden durch die Nikotinersatztherapie auch niedrigere Nikotinspiegel aufgebaut.

Es ist daher von besonders großer Bedeutung, den richtigen Bedarf an erforderlichem Nikotinersatz zu kennen und - unter Umständen - mehrere Darreichungsformen miteinander zu kombinieren.
Um einen kontinuierlichen Spiegel an Nikotin aufzubauen, wird in vielen Fällen ein Pflaster eingesetzt werden. Die Produkte der kurz wirksamen Form sollen die besonderen Bedürfnisse des Rauchers berücksichtigen und bei zusätzlichem Verlangen angewendet werden. So kann etwa der Inhaler zum Einsatz kommen, wenn es darum geht, etwas in der Hand zu halten, oder aber wenn jemand ungern Kaugummis kaut oder Lutschtabletten im Mund hat.

Anfangs muss die durch Nikotinersatztherapie aufgenommene Menge 1:1 jene Menge ersetzen, die zuvor durch das Rauchen aufgenommen wurde. Nur wenn die Dosis des Ersatzpräparates jenen Milligramm an Nikotin entspricht, die dem Körper durch das tägliche Zigarettenrauchen zugeführt wurden, kann die Therapie erfolgreich sein und die Entzugssymptomatik verhindert werden.

In weiterer Folge kann die Dosis der Nikotinersatzpräparate parallel mit dem Rückgang der Entzugssymptome stufenweise - über etwa zwei bis sechs Wochen - reduziert werden.

Formen der Nikotinersatztherapie:

Pflaster: Die Wirkung tritt nach zwei bis vier Stunden ein. Über 16 bis 24 Stunden wird eine fixe Nikotindosis abgegeben. Nach Ablauf dieses Zeitraums soll das Pflaster gewechselt werden, wobei das neue Pflaster an anderer Stelle aufzubringen ist. Gegenanzeigen für die Anwendung solcher Nikotinersatzprodukte sind Pflasterunverträglichkeit und etwaige Hauterkrankungen.

Die weiteren NET-Produkte sind gekennzeichnet durch einen schnelleren Eintritt der Wirkung und eine kürzere Wirkdauer. Sie dienen dazu, den Nikotinspiegel rascher an den individuellen Bedarf anzupassen.

Kaugummi: Der Wirkungseintritt erfolgt nach ungefähr 20 Minuten. Der Kaugummi soll gekaut werden, bis sich ein intensiver Geschmack entwickelt. Danach soll er in der Backentasche ruhen, bis der Geschmack nachlässt, um dann erneut gekaut zu werden. Mögliche Nebenwirkungen sind Irritationen der Mundschleimhaut oder Singultus (Schluckauf). Als Dosierungsrichtlinie wird etwa ein Stück pro Stunde empfohlen.

Inhaler: Der Inhaler besteht aus einer Patrone mit einem Kunststoff-Einsatz, aus dem über ein Mundstück Nikotin inhaliert wird. Auch hier setzt der Beginn der Wirkung nach etwa 20 Minuten ein. Durch das Ansaugen der Luft wird Nikotin aus der Kunststoffschicht freigesetzt und gelangt über die Mundschleimhaut in den Blutkreislauf. Als unerwünschte Nebenwirkungen können Mund- und Rachenirritationen auftreten.

Microtabs: Dabei handelt es sich um kleine Tabletten, die unter die Zunge gelegt werden, wo sie sich langsam (innerhalb von 30 Minuten) auflösen und Nikotin freisetzen. Wichtig: Die Tabs dürfen weder geschluckt noch gekaut werden. Mögliche Nebenwirkungen sind Singultus sowie Beschwerden des Magen-Darm-Traktes. Als Dosierungsrichtlinie gilt etwa ein Tab pro Stunde.

Mint-Lutschtabletten: Diese Tabletten sind größer als die Microtabs, schmecken nach Pfefferminze und setzen beim Lutschen Nikotin frei. Auch diese Tabletten sollen nicht gekaut oder geschluckt werden.

Nasalspray: Bei Anwendung des Nasalsprays wird in jedes Nasenloch ein Sprühstoß abgegeben. Es darf nicht aufgeschnupft werden, da es ansonsten zu übermäßigem Niesreiz und tränenden Augen kommt. Mit einer Spitze des Blut-Nikotin-Spiegels innerhalb von fünf bis zehn Minuten kommt der Nasalspray der Nikotinaufnahme durch Zigarettenrauchen am nächsten.

Der Nasalspray ist in der Palette der Nikotinersatzprodukte das einzige Produkt, das einer ärztlichen Verschreibung mittels Rezept bedarf. Alle anderen Produkte sind rezeptfrei in den Apotheken erhältlich.


Nicht-nikotinhältige Medikamente

Zyban®

Zyban® ist ein nicht-nikotinhältiges Medikament in Tablettenform (Filmtabletten zu 150mg), das bei tabakabhängigen Rauchern ab dem Alter von 18 Jahren in Kombination mit motivationsfördernder Therapie in der Raucherentwöhnung eingesetzt werden kann. Einerseits mindert das Präparat die Entzugssymptomatik, andererseits dämmt es das Verlangen zu Rauchen. Der Angriffspunkt liegt dabei im Zentralnervensystem (Gehirn), wo auch die Substanz Nikotin wirkt.

Die Einnahme beginnt mit einer täglichen Tablette am Morgen und kann nach einer Woche auf eine Tablette morgens und eine Tablette abends gesteigert werden. Gelegentlich kann auf Anraten des Arztes die Therapie auch mit nur einer Tablette am Tag weitergeführt werden. Die Tabletten sind als Ganzes mit einem Glas Wasser einzunehmen.

In der ersten Woche der Einnahme kann noch geraucht werden, danach soll ein Stopptag festgelegt werden, ab dem nicht mehr geraucht wird. Wichtig ist, dass mindestens acht Stunden zwischen der morgendlichen und abendlichen Einnahme liegen, da der Medikamentenspiegel ansonsten zu hoch wird und das Risiko einer unerwünschten Nebenwirkung steigt. Sollte Unsicherheit bestehen, ob eine Dosis eingenommen wurde oder nicht, gilt es diese einfach auszulassen und erst zum nächsten vorgesehenen Zeitpunkt die nächste Tablette einzunehmen.

Generell kann während der Einnahme von Zyban® auch weiter geraucht werden. Wenn sich jedoch das Rauchverhalten über einige Wochen nicht ändert, also auch keine Reduktion der Zahl der gerauchten Zigaretten eingetreten ist, sollte mit dem verordnenden Arzt ein Gespräch über das Weiterführen oder ein eventuelles Abbrechen der Therapie geführt werden.
Die Einnahmedauer liegt bei sieben bis neun Wochen, in bestimmten Situationen kann nach Absprache mit dem Arzt eine längere Einnahmedauer sinnvoll sein.


Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Wie bei fast allen Medikamenten gibt es auch bei Zyban® eine Vielzahl von Nebenwirkungen, die im Einzelfall auftreten können, aber nicht müssen.
Im Allgemeinen handelt es sich um ein gut verträgliches Medikament.

Die wichtigsten Nebenwirkungen:

  • Schlafstörungen
  • Mundtrockenheit
  • Störungen im Magen-Darm-Bereich, Übelkeit, Erbrechen
  • Allergische Überempfindlichkeitsreaktionen
  • Bei einem von 1.000 Patienten kann es während der Einnahme zum Auftreten eines Krampfanfalles kommen. Um dieses Risiko möglichst gering zu halten, ist Zyban® in Österreich nur nach ärztlicher Verordnung mittels Rezept erhältlich.


Wann darf das Medikament nicht eingenommen werden?

Sollte eine der folgenden Krankheiten oder Situationen vorliegen, darf Zyban® unter keinen Umständen eingenommen werden:

  • Überempfindlichkeit gegenüber einem Bestandteil des Präparats
  • Krampfanfälle
  • Ess-Brechsucht, Magersucht
  • Leberzirrhose
  • Einnahme von Medikamenten aus der Gruppe der sog. MAO-Hemmer innerhalb der letzten 14 Tage
  • Manisch-depressive Erkrankung
  • Akuter Entzug von Alkohol und bestimmten Beruhigungsmitteln
  • Tumor im Zentralnervensystem (aktuell und in der Vergangenheit)

Zyban® ist in Österreich ein rezeptpflichtiges Medikament und soll nur nach ärztlicher Beratung eingesetzt werden. Es bedarf auch einer Abstimmung mit anderen gleichzeitig eingenommenen Medikamenten, um unerwünschte Wechselwirkungen zu vermeiden.

Eine Kombination mit Nikotinersatztherapie ist grundsätzlich möglich und kann bei anhaltendem Verlangen zu Rauchen die Erfolgschance erhöhen.


Autorin: Dr. Irmgard Homeier, Fachärztin für Lungenkrankheiten.

Der Mutter-Kind-Pass im Detail (Gesundheit)

Information

Der Mutter-Kind-Pass: Untersuchungen des Kindes


Der Mutter-Kind-Pass begleitet Eltern durch die Schwangerschaft und die ersten Lebensjahre ihres Kindes. Es ist wichtig, den Mutter-Kind-Pass auch zur Geburt ins Krankenhaus mitzunehmen bzw. bei einer Heimgeburt bereitzhalten, denn der Geburt und der Gesundheit des Neugeborensind gleich mehrere Seiten gewidmet. So werden unter anderem die Zeit des Blasensprungs, die Art der Geburt und evtl. notwendige Hilfsmaßnahmen festgehalten. In den ersten Minuten nach der Geburt erfolgt auch schon die erste Untersuchung des Neugeborenen. Die Bewertung von Atmung, Herzschlag, Muskelspannung, Hautfarbe und Reflexen findet sich im sogenannten APGAR-Score wieder. Die optimale Punkteanzahl beträgt 9 bis 10.

Hat die Mutter eine Blutgruppe mit negativem Rhesusfaktor, wird beim Neugeborenen unmittelbar nach der Geburt die Blutgruppe bestimmt. Ist das Kind im Gegensatz zur Mutter Rhesusfaktor-positiv, erhält die Mutter eine Spritze mit Anti-D-Immunglobulin. Dieses Immunglobulin verhindert, dass die Mutter Antikörper gegen die Blutgruppe ihres Kindes bildet. Somit können bei einer späteren Schwangerschaft keine Probleme auftreten.

Von den Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen während der Schwangerschaft sind fünf Untersuchungen vorgeschrieben, um in Österreich den vollen Bezug des Kinderbetreuungsgeldes zu erhalten. Gleiches gilt für die Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen während der ersten 14 Lebensmonate Ihres Kindes. Aber auch noch einige zusätzliche Untersuchungen werden im Mutter-Kind-Pass (MKP) empfohlen: Insgesamt sind bis zum 62. Lebensmonat neun Untersuchungen vorgesehen. Das bedeutet, dass Sie den Mutter-Kind-Pass etwa bis zum fünften Geburtstag des Kindes zu jedem Arztbesuch mitnehmen sollten.


Die erste Untersuchung

Die erste Mutter-Kind-Pass-Untersuchung des Kindes muss grundsätzlich in der ersten Lebenswoche vorgenommen werden. Sie findet zumeist noch im Krankenhaus statt. Bei einer Hausgeburt oder einer ambulanten Entbindung muss bis sieben Tage nach der Geburt der Kinderarzt aufgesucht oder ein Hausbesuch vereinbart werden.

Untersucht werden Herz und Atemwege, die Sinnesorgane, Mundhöhle und Rachen, Haut und Nabel sowie die Gliedmaßen und das Genitale. Weiters wird der Arzt die Reflexe testen und an der Ferse Blut abnehmen, das in Folge auf angeborene Stoffwechselstörungen untersucht wird. Bei einer Hausgeburt oder ambulanten Entbindung kann dies auch die Hebamme durchführen. Stoffwechselstörungen sind zwar selten, können aber bei zu später Diagnose massive Schäden anrichten.

Im Mutter-Kind-Pass ist in der ersten Woche weiters eine Ultraschalluntersuchung der Hüfte zur Früherkennung einer Hüftdysplasie (Fehlstellung des Hüftgelenks) vorgesehen. Besteht eine geringe Dysplasie bzw. Reifungsverzögerung der Hüfte, erfolgt eine weitere Kontrolle drei Wochen später, bei normalem Befund in der sechsten bis achten Lebenswoche.

Eine weitere Untersuchung des Neugeboren ist das Neugeborenen-Hörscreening, die Messung der otoakustischen Emissionen (OAE). Dringen Schallwellen in ein gesundes Innenohr, reagiert es aktiv mit Schwingungen, die sich mit einer kleinen Sonde im Gehörgang messen lassen. Mithilfe der Messung der otoakustischen Emissionen lässt sich also schnell und zuverlässig überprüfen, ob das Gehör des Babys funktioniert. In vielen Fällen wird dieser Hörtest bereits im Spital durchgeführt. Was das nicht der Fall oder waren die Ohren etwa noch durch Fruchtwasser verlegt, erfolgt die Untersuchung beim niedergelassenen HNO-Arzt.

Die zweite Untersuchung

Die zweite Untersuchung findet von der vierten bis zur siebten Woche statt. Die ersten Wochen mit dem neuen Erdenbürger stellen das Leben auf den Kopf, sodass man leicht auf Termine vergisst. Halten Sie Ihren Mutter-Kind-Pass daher griffbereit oder prägen Sie sich die ersten Termine nach der Geburt gut ein.

Bei der zweiten Untersuchung wird das Baby erneut gewogen, und seine Körperlänge und sein Kopfumfang werden gemessen. Der Arzt wird Sie fragen, ob Sie stillen, und sich nach Trinkschwierigkeiten und zwischenzeitlichen Erkrankungen erkundigen. Im MKP wird notiert, ob Ihr Kind in Bauchlage den Kopf heben und seitwärts drehen kann und andere Menschen mit den Augen fixiert. Machen Sie sich keinen Stress, wenn Ihr Baby etwas noch nicht kann; jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Weiters werden die Augen Ihres Kindes mit Stablampe und/oder Augenspiegel untersucht, um eine angeborene Netzhauttrübung ausschließen zu können.

Die zweite Untersuchung umfasst weiters eine orthopädische Untersuchung zu möglichen Erkrankungen des Bewegungsapparates. Der Kinderarzt wird sich den Kopf, den Hals, die Wirbelsäule, die Hüften und die Beweglichkeit der Arme und Beine ansehen. Besonderer Fokus wird auf die Füße gelegt, denn häufig liegt bei Babys eine Fußfehlstellung (Sichelfuß, Klumpfuß, etc.) vor. Die häufigste Fehlstellung - die Sichelbeine - sind durch konsequentes Massieren gut in den Griff zu bekommen. Unabhängig davon ist in der sechsten bis achten Woche ein weiterer Hüftultraschall vorgesehen.

In der sechsten Woche wird laut österreichischer Impfempfehlungen auch mit den Impfungen begonnen. Die Rotavirus-Schluckimpfung schützt vor einer durch Rotaviren verursachten, höchst ansteckenden Durchfallerkrankung.


Die dritte Untersuchung

Da die dritte Untersuchung vom dritten bis fünften Lebensmonat stattfindet, haben Sie nun zeitlich mehr Spielraum und können die Untersuchung etwa so festlegen, dass man den Termin mit einer Impfung kombinieren kann. Auch bei der dritten Untersuchung wird Ihr Baby gewogen und gemessen.

Auf den letzten Seiten im MKP finden Sie Perzentilenkurven für Körperlänge und Körpergewicht, mit denen Sie die Entwicklung Ihres Kindes vergleichen können. Im Idealfall entwickelt sich das Baby entlang eines Wachstumskanals, wobei kurzfristige Schwankungen und Abweichungen nach oben oder unten durchaus normal sind. Wenn ihr Baby kontinuierlich aus dem Perzentilenkanal herausfällt, wird ihr Kinderarzt evtl. eine Blutabnahme zum Ausschluss einer Wachstumsstörung veranlassen.

Bei der dritten MKP-Untersuchung geht es u.a. darum, gezielt mögliche Koordinations- und Haltungsstörungen, die vom Gehirn ausgehen, aufzudecken. Dabei überprüft der Arzt die Kopfkontrolle, indem er das Kind an beiden Händen vom Liegen zum Sitzen hochzieht und testet, ob es den Kopf halten kann. Außerdem beobachtet er, ob das Kind in Bauchlage den Kopf frei halten kann. Es wird geprüft, ob Ihr Baby nach etwas greifen kann, ob es Gegenständen oder Personen nachblickt, ob es spontan lächelt und Laute formt.


Die vierte Untersuchung

Wenn Ihr Kind etwa ein halbes Jahr alt ist, beginnt es, körperlich rasche Fortschritte zu machen. Auch die Interaktion mit den Eltern und anderen Personen wird komplexer und intensiver. Wichtige Aspekte der vierten MKP-Untersuchung, die zwischen dem siebten und neunten Lebensmonat stattfindet, sind die Bewegungsmöglichkeiten und die Geschicklichkeit Ihres Kindes. Der Arzt prüft, ob Ihr Kind Bewegungsstörungen hat: Ob es sich in Bauchlage mit den Händen abstützen und den Kopf in jeder Körperlage sicher halten kann, ob es mit beiden Händen gezielt greifen und Gegenstände von einer in die andere Hand geben kann, oder ob es beim Hochziehen mithilft, wenn man ihm zwei Finger hinhält.

Die körperliche Untersuchung beinhaltet neben der Messung des Körpergewichts, der Körpergröße sowie des Kopfumfangs die Untersuchung von Herz und Lunge.

Die geistige Entwicklung Ihres Kindes lässt sich anhand verschiedener Reaktionen beobachten, z. B. anhand des Blickkontakts oder der Reaktionen auf verschiedene Geräusche.

Der Schwerpunkt der vierten Untersuchung ist die Hals-Nasen-Ohren-Untersuchung, wobei der Fokus auf dem Gehör liegt. Ihr Arzt wird Sie fragen, ob Ihr Baby auf Zurufe und auf Geräusche wie etwa das Telefon oder die Türklingel reagiert und ob es bei plötzlichen lauten Geräuschen erschrickt. Er untersucht die Ohrmuschel, den Gehörgang und das Trommelfell sowie die Nase, den Mund und den Rachen. Diese Untersuchung kann für Ihr Baby etwas unangenehm sein, ein Schnuller oder Spielzeug können Ihr Baby aber sicher ablenken.

Achtung: Bereits nach der vierten Untersuchung werden Sie von der Krankenversicherung aufgefordert, die Dokumentation der bisherigen MKP-Untersuchungen vorzulegen. Trennen Sie dazu die dafür vorgesehenen Seiten am Ende des Mutter-Kind-Passes heraus (machen Sie am besten sicherheitshalber eine Kopie) und schicken Sie sie an die zuständige Stelle Ihrer Krankenversicherung.


Die fünfte Untersuchung

Die fünfte Untersuchung findet zwischen dem zehnten und 14. Lebensmonat statt. Der Arzt begutachtet, wie sich die äußeren Geschlechtsorgane entwickeln; beispielsweise prüft er, ob beim Buben beide Hoden im Hodensack liegen. Bei etwa drei Prozent der Neugeborenen sind einer oder beide Hoden nicht im Hodensack (Hodenhochstand). Nach einem Jahr hat sich das Problem aber in den meisten Fällen gegeben. Weiters werden die Reflexe sowie die Herz- und Atmungsfunktion überprüft.

Wichtig ist zu diesem Zeitpunkt auch, wie sich die Sinne und die Sprache Ihres Kindes entwickeln, ob es z. B. Silbenverdoppelungen ("Dada") bildet und Sprachlaute imitiert. Der Arzt beobachtet, wie das Kind mit Spielsachen umgeht und ob es Gegenstände untersucht (schüttelt, ertastet, damit klopft, etc.). Weiters ist in der fünften MKP-Untersuchung ist eine Augenuntersuchung inkludiert. Spätestens jetzt müssen Hinweise auf mögliche Sehstörungen abgeklärt werden.

Besondere Aufmerksamkeit richtet der Arzt auf die neuen Fähigkeiten Ihres Kindes, z. B. Krabbeln, freies Sitzen, das Hochziehen an Gegenständen und die ersten Gehversuche. Da Ihr Kind nun immer mobiler wird, birgt dieses Alter besondere Unfallgefahren. Unfälle stellen eine der häufigsten Ursachen für Arztbesuche dar und sind bei Kindern leider auch die häufigste Todesursache. Viele Unfälle könnten aber verhindert werden, wenn man die typischen Gefahren und Unfallumstände kennt. Ihr Kinderarzt wird Sie daher laufend darauf aufmerksam machen, wie Sie Gefahrenquellen in Haus und Garten entschärfen können.

Nach der fünften Untersuchung werden Sie erneut von Ihrer Krankenversicherung aufgefordert, die MKP-Untersuchung nachzuweisen.


Die sechste Untersuchung

Die sechste Untersuchung findet nach etwa zwei Jahren zwischen dem 22. und 26. Lebensmonat statt. Da Kinder im Lauf des zweiten Lebensjahres große Entwicklungsschritte machen, wird nun getestet, ob sich Ihr Kind altersgemäß entwickelt hat. Körpergewicht, Körperlänge und Kopfumfang werden gemessen. Die körperliche Untersuchung soll zeigen, ob Ihr Kind Fehlbildungen der Wirbelsäule, einen Beckenschiefstand, X- bzw. O-Beine oder einen Fehlstellung der Füße hat. Geprüft wird auch, ob Ihr Kind sicher alleine gehen, laufen, sich bücken und wieder aufrichten kann.

Bei der sechsten MKP-Untersuchung steht wieder eine umfassende Augenuntersuchung an. Diese ausführliche Untersuchung wird ausschließlich vom Augenarzt durchgeführt. Weiters untersucht der Kinderarzt Hals, Nase und Ohren und prüft Herz- und Lungen. Er wird sich nach der Ernährung Ihres Kindes erkundigen und nach dem Zähneputzen. Zum Zeitpunkt der sechsten Untersuchung sollte die Grundimmunisierung abgeschlossen und sollten alle Impfungen im Impfpass dokumentiert sein.

Zu guter Letzt wird sich der Kinderarzt nach Verhaltensauffälligkeiten wie Schlaf- und Sprachstörungen erkundigen. Schläft Ihr Kind nachts durch, oder wird es häufig wach? Kann es Sätze mit zwei Wörtern bilden? Wie groß ist der Wortschatz? Wichtig ist auch das Spielverhalten: Versteckt Ihr Kind z. B. Gegenstände, imitiert es alltägliche Handlungen und beherrscht es einfache Rollenspiele?


Die siebente Untersuchung

Die siebente Mutter-Kind-Pass-Untersuchung findet zwischen dem 34. und 38. Monat statt. Ihr Kind ist jetzt drei Jahre alt und hat in den letzten Monaten seine motorischen, psychischen und sozialen Fähigkeiten beachtlich weiterentwickelt. Diese werden vom Kinderarzt überprüft, genauso wie der Allgemein- und Ernährungszustand. Da Ihr Kind jetzt schon sehr mobil ist, wird Sie Ihr Arzt auch weiterhin über die Prävention von Unfällen informieren, insbesondere die Vermeidung von schweren Kopfverletzungen, Ertrinkungsunfällen und Verbrennungen.

Evtl. war Ihr Kind in der Zwischenzeit schon einmal beim Zahnarzt. Ihr Kinderarzt wird sich danach erkundigen und in jedem Fall das Gebiss überprüfen, wobei er besonders auf Karies und Zahnverfärbungen achtet.

Wie bei jeder Untersuchung wird der Impfstatus kontrolliert. Versäumte Impfungen sollten nachgeholt werden.


Die achte Untersuchung

Die achte Untersuchung findet zwischen dem 46. und 50. Monat statt, Ihr Kind ist jetzt also etwa vier Jahre alt. Überprüft werden die kognitive Entwicklung sowie die grob- und feinmotorischen Fähigkeiten: körperliche Geschicklichkeit, Koordination sowie Gang und Haltung Ihres Kindes. Eventuelle Haltungsschäden sollte man so früh wie möglich erkennen. Sprachentwicklung, Selbstständigkeit und Kontaktfreudigkeit sind weitere Punkte, über die Ihr Arzt mit Ihnen sprechen wird.

Wichtig ist auch, was Sie selbst an Ihrem Kind beobachten und welche Besonderheiten Ihnen auffallen. Hier eine Frageliste, die Sie sich als kleine Hilfe beantworten können:

  • Kann Ihr Kind ganze Sätze und "Ich-Sätze" bilden?
  • Spricht es seinen Vor- und Nachnamen?
  • Wie spielt es? Spielt es mit anderen Kindern? Wie ist sein Sozialverhalten?
  • Kann es alleine essen, und beginnt es, sich alleine anzuziehen?
  • Wie ist sein Schlafverhalten? Schläft es nachts durch?
  • Hat Ihr Kind seine Trotzphase schon hinter sich?
  • Falls Ihr Kind in den Kindergarten geht: Geht es gerne dorthin, oder hat es Schwierigkeiten, sich von den Eltern zu trennen? Wie ist sein Verhältnis zu anderen Kindern?


Die neunte Untersuchung

Die neunte Untersuchung (Vorschuluntersuchung) findet vom 58. bis zum 62. Lebensmonat statt. Die Fünf-Jahres-Untersuchung ist die letzte Gelegenheit, vor dem Einschulen Defizite in den Bereichen Sprache sowie Fein- und Grobmotorik zu entdecken und noch rechtzeitig vor Schulbeginn durch gezielte Förderung zu korrigieren.

Anhand standardisierter Tests wird die Entwicklung ihres Kindes überprüft. Eine vom Kind verfasste Zeichnung von Figuren gibt z.B. Rückschlüsse auf die Feinmotorik. Eine ausgeprägte Feinmotorik ist für das Erlernen des Schreibens unerlässlich.

Der Kinderarzt wird sich wiederum nach zwischenzeitlich durchgemachten Erkrankungen erkundigen. Weiters sollte die Gelegenheit wieder genutzt werden, den Impfpass zu kontrollieren. Im Kindergartenalter können einige zuvor verabsäumte Impfungen nachgeholt werden.

 

Wichtig:
Auch, wenn Ihnen Ihr Kind völlig gesund erscheint, sollten Sie die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen des Mutter-Kind-Passes nutzen!
Machen Sie sich keinen Stress, wenn Ihr Baby etwas noch nicht kann; jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Ihr Kinderarzt wird Sie beraten und gegebenenfalls eine Abklärung bzw. Einleitung von gezielten Förderungsmaßnahmen einleiten.

 


Impfungen

Ganz hinten im Mutter-Kind-Pass finden Sie den Impfpass Ihres Kindes. Hier werden alle Impfungen eingetragen, und zwar das Datum der Impfung und um welchen Impfstoff es sich handelt. Der österreichische Impfplan enthält detaillierte Information zu den empfohlenen Impfungen und wann sie durchgeführt werden sollten.


Die Untersuchungen im Überblick

1. Lebenswoche: Kindesuntersuchung inkl. Blutabnahme auf angeborene Stoffwechselerkrankungen, Hüftultraschall, Hörtest (OAE)
4.-7. Lebenswoche: Kindesuntersuchung inkl. orthopädischer Untersuchung, Hüftultraschall
3.-5. Lebensmonat: Kindesuntersuchung
7.-9. Lebensmonat: Kindesuntersuchung inkl. HNO-Untersuchung
10.-14. Lebensmonat: Kindesuntersuchung inkl. Augenuntersuchung. Zusammen mit den vorgesehenen Schwangerenuntersuchungen bildet die Durchführung der Kindesuntersuchung bis zum 14. Lebensmonat eine Voraussetzung für die Weitergewährung des vollen Kinderbetreuungsgeldes.
22.-26. Lebensmonat: Kindesuntersuchung inkl. Augenuntersuchung
34.-38. Lebensmonat: Kindesuntersuchung
46.-50. Lebensmonat: Kindesuntersuchung
58.-62. Lebensmonat: Kindesuntersuchung (Vorschuluntersuchung)

 

 

Autorin: Mag. (FH) Silvia Hecher, MSc

Medizinisches Review: Dr. Rudolf Schmitzberger, Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde, Mutter-Kind-Pass-Referent der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde.

 

Quellen:
Mutter-Kind-Pass
Bundeskanzleramt Österreich
http://www.help.gv.at
Österreichisches Bundesministerium für Gesundheit
http://www.bmg.gv.at
Diabetes Initiative Österreich
www.diabetesinitiative.at

Babys: Stillen oder Flasche? (Gesundheit)

Information

Eine echt gute Frage:

Was ist besser?

Muttermilch ist das Beste, das Sie Ihrem Kind in den ersten 6 Lebensmonaten geben können!   

Manche Frauen möchten jedoch nicht stillen oder können nicht stillen, z.B. wegen akuter Erkrankungen oder einer früheren Brustoperation. Ihr Arzt kann Ihnen sagen, wann Sie nicht stillen dürfen oder sollen.

Natürlich ist es Ihr gutes Recht, selbst zu entscheiden, was am besten für Sie und Ihr Baby ist.  Informieren Sie sich so gut wie möglich, damit  Ihre Entscheidung auf richtigen Grundlagen beruht.

 

Warum ist es gut, zu stillen?

Stillen ist die natürliche Art, seinen Säugling zu ernähren. Die Milch liegt von Natur aus "gleich bei der Hand", hat die richtige Zusammensetzung und die richtige Temperatur. Während des Stillens haben Sie engen Kontakt zu Ihrem Kind, sowohl Körper- als auch Blickkontakt. Darüber hinaus hört Ihr Baby Ihren Herzschlag und Ihr Atmen und Ihre Stimme, alles Geräusche, die ihm vertraut sind und es beruhigen.

Die Muttermilch enthält spezielle Stoffe, die das Baby vor Krankheiten wie Erkältungen schützt.

Kommen Allergien in Ihrer Familie oder der Ihres Partners vor, hat das Stillen eine weitere wichtige Funktion. Muttermilch ruft nur in extrem seltenen Fällen Allergien hervor. Wenn Sie Ihr Kind über 6 oder besser 12 Monate stillen, setzen Sie Ihr Kind keinen fremden Milchallergenen aus, solange seine Immunabwehr unvollkommen ist, und schützen es so vor Allergien.

Muttermilch hat genau die Zusammensetzung, die dem Bedarf eines Säuglings entspricht, die richtigen Nährstoffe in der richtigen Menge. Dies bedeutet, dass Ihr Baby nicht an Verstopfung leidet.

Stillen ist einfach unglaublich praktisch. Sie brauchen keine Flaschen zu reinigen, keine Mischungen abzuwiegen, kein Geld für Milchpulver auszugeben, und Sie brauchen sich keine Gedanken über die Temperatur der Milch zu machen. Muttermilch steht immer zur Verfügung - auch nachts. Stillen ist einfach. Es ist gut für Ihr Kind. Es ist gut für den Kontakt zwischen Ihnen und Ihrem Kind.

Ist Fertigmilch in Ordnung?

Heutzutage sind viele Arten von Milchpulver im Handel. Untersuchungen haben ergeben, dass kaum Unterschiede zwischen den verschiedenen Produkten bestehen. Wollen oder können Sie Ihr Kind nicht stillen, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Die Zusammensetzung von Säuglingsprodukten ist ernährungsmäßig richtig. Für Kinder aus Familien mit Allergikern gibt es in Apotheken spezielle Säuglingsnahrung, die das Risiko für Allergien senkt.

Achten Sie darauf, Milchpulver zu verwenden, das in der Zusammensetzung auf das Alter Ihres Kindes abgestimmt ist. Halten Sie sich genau an die empfohlene Dosierung, nehmen Sie nicht mehr und nicht weniger Pulver als auf der Packung angegeben. Ist die Mischung zu stark oder zu dünn, kann sie unter Umständen dem Baby Verdauungsprobleme verursachen. Gebrauchen Sie immer die Messlöffel, die der Packung beiliegen. "Ein Messlöffel" ist stets ein gestrichener Messlöffel.

Wenn Sie Ihrem Kind die Flasche geben, ist es wichtig, auf gute Hygiene zu achten. Sowohl Flaschen als auch Nuckel müssen einmal täglich gewaschen und abgekocht werden. Verwenden Sie zum Anrühren stets abgekochtes Wasser. Sie können auch mehrere Flaschen auf einmal anrühren, denken Sie jedoch daran, dass Milchmischungen, die nicht sofort gebraucht werden, leicht verderben und muss daher sofort unter fließendem kaltem Wasser abgekühlt werden. 

Hiernach gehören sie in den Kühlschrank. Selbst im Kühlschrank sollte man Milchmischungen nie länger als einen Tag aufbewahren. Trinkt das Baby eine Flasche nicht leer, sollten Sie den Rest wegschütten. Auch Milchmischungen, die länger als eine Stunde bei Zimmertemperatur gestanden sind, sollten weggeschüttet werden. Gewärmte Milch darf nicht zu lange in Thermosflaschen aufbewahrt werden, da die richtige Trinktemperatur handwarm, also etwa 37°C ist - genau die Temperatur, bei der Bakterien am besten gedeihen. Ihr Kind kann dadurch eine Mageninfektion erleiden.

Die richtige Temperatur ist, wie gesagt, etwa 37°C. Bei dieser Temperatur fühlt sich ein Tropfen Milch auf dem Handrücken oder der Innenseite des Unterarms weder warm noch kalt an. Sind Sie trotz dieser Probe unsicher, ob die Milch die richtige Temperatur hat, können Sie ein Thermometer verwenden. Falls Sie die Milch in der Mikrowelle erwärmen, sollten Sie darauf achten, dass die Milch hierbei in der Mitte der Flasche wärmer sein kann, als außen. Schütteln Sie die Flasche daher gründlich und kontrollieren Sie die Temperatur, sodass Ihr Baby sich nicht verbrüht!

Ein Baby, das die Flasche bekommt, braucht ebenfalls Nähe und engen Kontakt. Nehmen Sie es daher stets auf den Arm, wenn es die Flasche bekommt. Halten Sie Blickkontakt und auch Hautkontakt und sprechen Sie zu ihm. Liegt das Baby allein mit der Flasche, entgeht ihm der Kontakt mit der Mutter, der so wichtig für seine Entwicklung ist.

 

Welche Fertigmilch-Nahrung soll verwendet werden?

In den ersten Wochen sollen nur Produkte mit der Bezeichnung "volladaptiert" gegeben werden, frühestens nach dem vierten Monat "Folgemilch 1". Ab dem sechsten Monat kann "Folgemilch 2" verabreicht werden. Wenn es in Ihrer Familie ein starkes Allergierisiko gibt, können Sie zur Vorbeugung "hypoallergene" (oder "HA") Fertigmilch nehmen, sie enthält leicht veränderte Kuhmilchproteine. Eine echte Nahrungsmittelallergie gegen Kuhmilch ist selten. Sie zeigt sich mit starkem, teilweise blutigem Durchfall oder Pusteln im Gesicht, die Kinder nehmen schlecht zu.

Wollen sie teilweise stillen und teilweise ein Fläschen verwenden, bietet sich ebenfalls die hypoallergene Nahrung an, da sie nicht so gut schmeckt und die Kinder gerne zur Brust zurückkehren, auch wenn sie nur zeitweise zur Verfügung steht.

 

Dr. Edgar Tichatschek
Dr. Peter Voitl 

Quelle: Pastina Kidis

Wenn das Baby nicht schlafen möchte (Gesundheit)

Information

Erholsamer Schlaf ist sowohl für Kinder als auch für Erwachsene eine notwendige Voraussetzung, um Energie für den nächsten Tag zu tanken. Bei Babys hat Schlaf außerdem für das Wachstum und die Entwicklung eine besondere Bedeutung: In der Nacht werden mehr Wachstumshormone freigesetzt als tagsüber. Und schließlich ist Schlaf für das allgemeine Wohlbefinden von großer Wichtigkeit: Denn wenn ein Baby untertags fröhlich und ausgeglichen ist, kommt das letztlich auch den Eltern zugute.


Wie viel Schlaf braucht mein Kind?

Viele Eltern sind verunsichert, wenn es darum geht, wie lange ihr Kind tagsüber oder in der Nacht schlafen sollte.

  • Gerade bei Neugeborenen ist das Schlafbedürfnis sehr unterschiedlich, sie können 16 bis 18 Stunden täglich schlafen, wobei sich der Schlaf auf rund fünf Schlafepisoden verteilen kann. Anfangs wachen sie meist alle zwei bis drei Stunden auf, um zu trinken.
  • Ab etwa drei Monaten entwickelt sich das Baby allmählich zum Nachtschläfer, sodass sich der Schlafrhythmus der Eltern wieder normalisieren kann. Die Hälfte der Babys ruhen oder schlafen dann nachts mindestens fünf Stunden und insgesamt 14-15 von 24 Stunden.
  • Ab sechs Monaten schlafen Babys rund 13 bis 14 Stunden.
  • Spätestens mit einem Jahr haben die meisten Kinder einen Wach-Schlafrhythmus, der durch eine lange durchgehende Schlafperiode in der Nacht sowie einen kürzeren Tagesschlaf am Morgen und am Nachmittag charakterisiert ist, wobei der Gesamtschlaf bei ca. 12 bis 14 Stunden liegt.
  • Kleinkinder im Alter von einem Jahr bis zu fünf Jahren schlafen etwa zwölf Stunden.
  • Kinder im Vorschulalter können immer noch einen Schlafbedarf von zehn bis zwölf Stunden aufweisen.
  • Schulkinder haben ein Schlafbedürfnis von zehn Stunden.

Schlafbedürfnis, Schlaf- und Tagesrhythmus sind sehr individuelle Eigenschaften. Schläft Ihr einjähriges Kind nur etwa zehn von 24 Stunden und ist ansonsten gesund und fröhlich, dann fehlen ihm die zwei Stunden Differenz zum Durchschnitt sicher nicht. Bevor Sie sich über den von der Norm abweichenden Schlafrhythmus Ihres Kindes Sorgen machen, vergleichen Sie diesen mit den Schlafgewohnheiten naher Verwandter oder mit Ihrem eigenen als Kind. Es kann sein, dass sich hier Ähnlichkeiten feststellen lassen.


Ab wann können Babys durchschlafen?

Das nächtliche Durchschlafen steht in Zusammenhang mit dem Reifeprozess des Gehirns, und wie so oft gibt es bei Entwicklungsschritten sehr große individuelle Unterschiede.

Einige wenige Kinder schlafen erst ab einem Alter von 18 Monaten eine ganze Nacht durch, ganz egal, was die Eltern auch ausprobieren. Die meisten Babys lernen dies jedoch sehr schnell. Wenn Sie unsicher sind, ob bei Ihrem Baby eine Schlafstörung vorliegt, besprechen Sie die Situation mit Ihrem Kinderarzt.

Ein Neugeborenes hat einen erhöhten Nahrungsbedarf und wacht ganz natürlich - auch nachts - alle zwei bis vier Stunden auf, um zu trinken. Normalerweise verlängern sich die Schlafintervalle mit der Zeit. Ab einem Alter von etwa fünf Monaten ist Stillen in der Nacht eigentlich nicht mehr nötig. Studien zeigen, dass Babys bereits ab einem Alter von sechs Monaten lernen können, mindestens neun Stunden ohne Unterbrechung durchzuschlafen.


Ist das Einschlafritual Erziehungssache?

Gewissermaßen ja. Unabhängig davon, wie ausgereift die Bereitschaft/Fähigkeit Ihres Kindes zum Ein- oder Durchschlafen ist, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass man auch Babys gesunde Schlafgewohnheiten beibringen kann. Auch wenn es nicht immer offensichtlich ist: Babys lieben klare Strukturen, Wiederholungen und Rituale. Schon bald werden wiederholende Abläufe - vor allem abends - geschätzt. Dazu gehören zum Beispiel Baden, eine Babymassage, Stillen, ein Gute-Nacht-Lied oder das Vorlesen aus einem Buch. Eine wichtige Voraussetzung für einen gesunden Kinderschlaf ist, dass das Kind allmählich lernt, selbstständig einzuschlafen.


Bewährte Tipps zum Ein- und Durchschlafen:

  • Bevor Sie die Einschlafschwierigkeiten des Kindes "behandeln", sollten Sie natürlich sicher sein, dass Ihrem Baby nichts fehlt.
  • Die letzte Mahlzeit sollte maximal eine halbe Stunde zurückliegen, bevor Sie ihr Baby ins Bettchen bringen.
  • Frische Windeln, ein Babybad oder eine Massage erhöhen die Einschlafbereitschaft
  • Legen Sie von vornherein die Nacht als Zeit des Schlafens und den Tag als Zeit des Wachseins fest.
  • Halten Sie feste Bettzeiten ein!
  • Bringen Sie ihrem Baby die Verbindung zwischen Bett und Schlafen bei. Ab drei Monaten sollte das Kind nicht mehr unbedingt auf Ihrem Arm oder im Wohnzimmer auf dem Sofa einschlafen, damit es sich kein falsches Einschlafschema angewöhnt.
  • Geben Sie nicht der Versuchung nach, Ihr Baby immer mit dem Fläschchen in den Schlaf zu lullen. Es ist von Vorteil, dem Baby gar nicht erst beizubringen, dass man zum Einschlafen unbedingt ein Fläschchen braucht. Dies mag etwas hart klingen, aber es bewirkt, dass das Baby sich schnell daran gewöhnt, dass es auch ohne Einschlafhilfe einschlummern kann.
  • Das Licht sollte nachts ausgeschaltet oder gedimmt werden.
  • Spielen Sie grundsätzlich in der Nacht nicht mit Ihrem Kind und sprechen Sie so wenig wie möglich mit ihm!
  • Sehen Sie nach Ihrem Baby, wenn es schreit, gehen Sie aber gelassen mit der Situation um. Beruhigen Sie es, indem sie es streicheln und ihm gut zureden, wechseln Sie bei Bedarf die Windel, aber ohne das Baby aus dem Bett zu nehmen oder das Licht anzudrehen.
  • Hilft das nicht, geben Sie ihrem Baby ein wenig Wasser oder Tee zu trinken.
  • Wenn das alles nichts mehr hilft, legen Sie ihr Baby in den Kinderwagen oder eine Wippe, und schaukeln Sie es ein wenig hin und her.
  • Denken Sie insgesamt bei all diesen Maßnahmen daran, die Nacht für Ihr Baby so ruhig und wenig interessant wie möglich zu gestalten. "Die Nacht ist zum Schlafen da."
  • Das Einschlafen im Elternbett ist zwar immer wieder eine effektive Methode, allerdings gelingt das Abgewöhnen oft sehr schwer. Ab und zu ist dagegen aber nichts einzuwenden!

Mein Baby weint nachts, soll ich es schreien lassen?

Selbstverständlich sollte man das Schreien des Babys niemals ignorieren! Ein Baby, das schreit, braucht seine Eltern. Allein Ihre Anwesenheit gibt Ihrem Baby Geborgenheit. Oft reicht es, wenn Sie es ein wenig halten oder streicheln, damit es sich geborgen fühlt. Ein weinendes Kind braucht die Gewissheit, dass es nicht allein ist. Gehen Sie trotzdem, nachdem Sie Ihr Baby beruhigt haben, wieder aus dem Zimmer und bleiben Sie ein wenig draußen, auch wenn es sofort wieder zu weinen beginnt.

Wenn ein Kind schreit, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass es unbedingt etwas zu essen braucht oder unterhalten werden muss. Gehen Sie aber auf alle Fälle sicher, dass ihr Baby nicht schreit, weil es krank ist oder Schmerzen hat.


Mein Baby zahnt

Meist bricht der erste Zahn mit 5-8 Monaten durch. Während manche Kinder das Zahnen ohne große Probleme hinter sich bringen, ist es für andere ein sehr schmerzvoller Entwicklungsprozess. Sabbern, geschwollenes Zahnfleisch, Schlaflosigkeit, unregelmäßiges Stillen - dies alles führt zu einer generell schlechten Laune des Kindes und damit oft auch der Eltern.

Meist hilft es, seinem Kind etwas zu beißen geben oder mit dem Finger über den geschwollenen Gaumen zu reiben. Da beim Saugen mehr Blut in den geschwollenen Bereich fließt und so den Schmerz verstärken kann, kann das Stillen für das Kind unangenehm sein. Was auch helfen kann, ist Kühlung durch kaltes Wasser oder einen im Kühlschrank kalt gehaltenen Beißring.

Worauf Sie noch unbedingt achten sollten: Ohrenschmerzen werden häufig mit den Schmerzen beim Zahnen verwechselt. Wenn sie also den Verdacht auf ein Ohrenleiden haben, ihr Kind Fieber hat oder Sie das Kind absolut nicht beruhigen können, sollten Sie Ihren Kinderarzt kontaktieren!


Wo soll ein Baby schlafen?

Für die Qualität des Schlafs spielt es keine Rolle, ob ein Kind allein, mit Geschwistern oder Eltern in einem Zimmer beziehungsweise einem Bett schläft. Ganz wichtig ist hingegen ein fester Schlaf/Wachrhythmus, der einen gesunden und erholsamen Schlaf am Tag und in der Nacht garantiert. Ebenso förderlich für einen guten Schlaf ist die geeignete Raumtemperatur von 18-20 Grad, gesundes Raumklima (nicht zu trocken, eventuell im Winter nasse Tücher aufhängen) und kein Kopfpolster.

Warum ist es wichtig, dass mein Baby mit der Zeit lernt, auch ohne fremde Hilfe einzuschlafen?

Viele Mütter beklagen sich, dass ihr Baby zwar hervorragend auf ihrem Arm, im Kinderwagen oder im fahrenden Auto schläft, aber sofort zu schreien beginnt, sobald es im Bettchen liegt. In diesem Fall hat das Kind gelernt, Einschlafen mit Bewegung zu assoziieren. Hat ein Kind sich erst einmal daran gewöhnt, Einschlafen mit bestimmten fürsorglichen Handlungen in Verbindung zu bringen - wie z. B. geschaukelt oder im Arm gehalten zu werden - weiß es nicht, wie es auf sich allein gestellt einschlafen kann. Deshalb fängt es an zu schreien.

Wird es regelmäßig aufgehoben, sobald es schreit, und schläft es dann im Arm eines Elternteils wieder ein, wird diese Assoziation verstärkt. Auf diese Weise lernt ein Baby nie, alleine und ohne äußere Hilfe einzuschlafen. Für die Eltern stellt diese Situation oft eine große Herausforderung dar. Einerseits ist das Bedürfnis, sein Baby zu trösten, nur gesund und natürlich, andererseits ist es wichtig, dass Kinder lernen, selbstständig einzuschlafen. Und das ist sehr wohl möglich, wenn sie die Gelegenheit dazu bekommen und nicht durch falsche Verhaltensmuster davon abgehalten werden. Anstatt das einschlafende Baby stundenlang im Arm zu schaukeln, könnte man zum Beispiel ein vertrautes Kuscheltier oder ein Kleidungsstück der Eltern zum Baby ins Bettchen legen.


Autorin: Sigrun Rux

Redaktionelle Bearbeitung: Mag. (FH) Silvia Hecher, MSc

Medizinisches Review: Dr. med. Peter Mahlknecht

Zeitpunkt der Erstellung: Jänner 2011

Die Haut richtig pflegen: Weniger ist oft mehr (Gesundheit)

Information
Gesunde Haut gilt als Symbol für Schönheit und Attraktivität. Unser größtes Organ spiegelt Lebensstil und Alter eines Menschen wider. Welche Pflege eignet sich für welchen Hauttyp, sind Naturkosmetika genauso gut wie herkömmliche Pflegemittel und was hilft bei Hautproblemen wirklich?

Unsere Haut ist so aufgebaut, dass sie eigentlich keine Reinigung benötigen würde. Da wir aber unterschiedlichen Temperaturen und Feuchtigkeitsschwankungen ausgesetzt sind und unsere Haut durch Sonneneinstrahlung und Luftverschmutzung belastet wird (und nebenbei schlechter Körpergeruch nicht toleriert wird), ist eine tägliche Hautreinigung nötig. Jedoch sollte man es nicht übertreiben, denn durch falsche Produkte und zu heißes Wasser können Hautprobleme erst entstehen.

Die Haut – unser größtes Organ

Eine optimale Hautreinigung hängt immer vom Hauttyp ab. Die meisten Menschen haben Mischhaut. Das bedeutet, dass je nach Hautpartie Talg- und Feuchtigkeitshaushalt verschieden ausgeprägt sind. Während die T-Zone (Stirn, Nase, Kinn) eher fettig ist, sind Augen- und Wangenbereich eher trocken. Fett-feuchte Haut wirkt dicker, großporig und fettig glänzend, da zu viel Talg produziert wird. Pickel und Mitesser kommen gehäuft vor. Bei trockener Haut ist die Talgproduktion vermindert, die Haut kann weniger Feuchtigkeit speichern, wirkt stumpf, spannt und neigt zu kleinen Falten.

Wie viel Pflege muss sein?

So individuell wie unsere Haut sollte auch die Pflege sein. So eignen dich für trockene Haut fetthaltige Seifen, während bei fetter Haut auf rückfettende Produkte verzichtet werden sollte. Generell gilt aber: weniger ist mehr. Das gilt sowohl bei Reinigungsmitteln, als auch bei der Wassertemperatur. Jeder Kontakt mit Seife und zu heißem Wasser trocknet die Haut zusätzlich aus. Daher sollte man auch besser kurz duschen und nicht länger als 20 Minuten baden. Bei der Gesichtspflege gilt ebenso das Motto "weniger ist mehr": milde, alkoholfreie Reinigungsprodukte eignen sich besonders gut. Wird kein Make-up verwendet, muss nicht täglich eine große "Grundreinigung" durchgeführt werden – gründliches Waschen mit Wasser reicht.

Ist Naturkosmetik besser?

Viele Frauen und Männer schätzen Naturkosmetik-Produkte im Vergleich mit herkömmlichen Kosmetika als verträglicher ein. Bei Kritikern ist das umstritten: Ihrer Ansicht nach sind Naturkosmetika ebenso Fremdstoffe für die Haut wie synthetische Substanzen. Noch dazu können Naturprodukte Allergien auslösen, wie etwa durch zugesetzte ätherische Öle aus der Kamille oder Teebaumöl. Können Naturmittelchen in Punkte Pflege mit ihren chemischen Pendants mithalten? Die deutsche "Stiftung Warentest" hat im März 2011 Naturkosmetik-Gesichtscremen unter die Lupe genommen. Das Resultat: an den Pflegeeigenschaften der Cremen gibt es wenig auszusetzen, die meisten versorgen die Haut gut mit Feuchtigkeit und sind gut hautverträglich.

Das große Manko bei Naturkosmetika ist ihre Anfälligkeit für Keimbefall, da sie keine synthetischen Konservierungsstoffe beinhalten. Daher muss mit Cremen aus der Natur-Abteilung sorgsam umgegangen werden. Tuben mit kleinen Öffnungen sind besser geeignet als große Tiegel. Hygiene ist besonders wichtig, man sollte die Creme nur mit sauberen Fingern entnehmen. Auch auf adäquate Lagerung sollte geachtet werden: das warme Badezimmer eignet sich weniger gut, besser wäre es, die Kosmetika bei 18 bis 20 Grad aufzubewahren. Einmal geöffnet, sollten Naturprodukte rasch aufgebraucht werden. Haben sich Geruch, Farbe oder Konsistenz des Produkts verändert, heißt es: ab damit in den Mistkübel. Das gilt freilich für alle verfügbaren Kosmetika. 

Kann man Falten verhindern?

Ab Mitte 20 verlangsamt sich die Zellerneuerung und die Elastizität des Bindegewebes nimmt ab. Die Haut wird dünner, trockener und schlaffer. Die ersten Fältchen entstehen meist um Augen und Mund. Anti-Falten-Cremes versprechen großmundig Abhilfe, und tatsächlich versorgen gute Produkte die Haut mit Fett und Feuchtigkeit und können sie so vorübergehend glätten. Verschwinden werden die Falten dadurch aber nicht. Neben chirurgischen Eingriffen kommen immer mehr skalpelllose Methoden zur Anwendung, deren Wirkung jedoch nicht wissenschaftlich bewiesen ist. Dazu zählt etwa das Lasern, das oberflächliche Knitterfältchen entfernen soll, aber keine tiefen Mimikfalten.

Auch Peelings mit Säuren können im Kampf gegen Falten eingesetzt werden, die Haut kann nach dem Eingriff jedoch irritiert sein und sehr empfindlich auf Sonnenlicht reagieren. Botox ist ein hochgefährliches Nervengift, das immer öfter in der Kosmetikbranche eingesetzt wird, ebenso wie Unterspritzungen mit Eigenfett oder Hyaluronsäure. Die Wirkungsdauer dieser Anwendungen ist jedoch begrenzt, nach etwa einem halben Jahr sind die ersten Falten wieder da. Die Kosten für die Faltenreduktion sind meist sehr hoch und liegen bei mehreren Tausend Euro, bis ein sichtbares Ergebnis zu erwarten ist. Falten kann man nicht verhindern, jedoch kann man ihre Entstehung ein wenig hinauszögern, wenn man zu viel Sonne meidet, Sonnenschutz verwendet und nicht raucht.

Hilft Reinigung gegen Pickel?

Nicht nur Jugendliche können unter lästigen Pickeln und Mitessern leiden, sondern auch Erwachsene. In den Drogerien reihen sich Gesichtswässerchen für reine Haut an Waschlotionen und Abdeckstifte. Doch was hilft wirklich gegen die lästigen Pusteln? Auch hier gilt: weniger ist mehr. So eignet sich Seife für die Reinigung unreiner Haut nicht; besser ist es, zu Waschlotionen zu greifen, die maximal dreimal täglich angewendet werden sollten. Mitesser sollte man nicht selbst entfernen. Drückt man sie mit den Fingern aus, verteilen sich die Bakterien unter der Haut in das umliegende Gewebe.

Auch Pickel sollte man nicht ausdrücken, denn so können Entzündungen und unschöne Narben entstehen. Fühlt man sich durch seine unreine Haut sehr belastet, sollte man den Hautarzt aufsuchen. Dieser kann in manchen Fällen Medikamente verschreiben, beispielsweise Antibiotika zum Auftragen auf die Haut. Auch ein Besuch bei der Kosmetikerin kann helfen: so lassen sich Entzündungen vorbeugen, wenn eine Fachkraft Mitesser und Pickel großflächig entfernt. Eine Ernährungsumstellung ist meist nicht angezeigt, bislang konnte kein Zusammenhang zwischen bestimmten Lebensmitteln und unreiner Haut nachgewiesen werden.

Wie wird man lästige Härchen im Gesicht los?

Etwa jede sechste Frau hat über der Oberlippe mehr oder weniger verstärkten Haarwuchs, oft auch im Kinnbereich. Das bedeutet oft eine starke Belastung für die Betroffene. Eine schmerzvolle, aber wirkungsvolle Behandlungsmethode ist die Nadelepilation, bei der hauchdünne Nadeln möglichst weit in den Haarkanal eingeführt und dann kurz unter Strom gesetzt werden. Lasern hilft nur bei dunklen Haaren und verlangsamt lediglich den Haarwuchs. Auch in Eigenregie kann man lästigen Haaren zu Leibe rücken – wenn auch nur vorübergehend: Pinzette, Rasieren oder Blondieren sind hier meist Mittel der Wahl.

Wann man Kosmetika nicht mehr verwenden sollte

Wann wurde der Lippenstift hergestellt? Wie lange kann man die Gesichtscreme nach dem Öffnen noch verwenden? Das ist nicht immer so leicht zu erkennen, obwohl seit 2005 EU-weit viele Kosmetikprodukte eine entsprechende Kennzeichnung tragen. Augencreme hält sich nach dem Öffnen etwa ein Jahr, Kajalstift ist nahezu unbegrenzt haltbar, während Wimperntusche und flüssiger Eyeliner nach einem halben Jahr ausgetauscht werden sollten. Warnzeichen sind Krümeln und ranziger Geruch. Eine herkömmliche Gesichtscreme hält etwa ein Jahr, Lippenstift zwei Jahre. Flüssiges Make-up kann man ein Jahr lang verwenden, beginnt es bereits davor zu riechen, sollte man es entsorgen. Reinigungsmilch und -wasser sind nahezu unbegrenzt haltbar, verändert sich der Geruch, sollte man auch hier besser zu einem neuen Produkt greifen.

Quellen: Juan Manríquez, J. et al: Wrinkles; Clinical Evidence, 2011. Konsument: Naturkosmetik im Test. 2/2011. Stiftung Warentest: Wirkung ja, Wunder nein. Anti-Pickel-Mittel 4/2006. Stiftung Warentest: Für immer weg? Haarentfernung im Gesicht 4/2005. Stiftung Warentest: For ever young. Faltenreduktion ohne Skalpell. 7/2004

Der Sonnenschutz: Was die Bezeichnungen UVA und UVB bedeuten (Gesundheit)

Information

Nur 35 Prozent der österreichischen Bevölkerung wissen über die Bedeutung des UVA-Zeichens auf Sonnenschutzprodukten Bescheid. Zu diesem Resultat kam eine Online-Studie, die im Mai 2011 durchgeführt wurde. Während der bekanntere UVB-Faktor vor Sonnenbrand schützt, hilft der UVA-Filter Sonnenallergien und frühzeitiger Hautalterung entgegenzuwirken.

Die Abkürzung UVA steht für Ultraviolettstrahlung mit einer Wellenlänge zwischen 320 und 400 Nanometern (nm). Die Wellen ("Schwarzlicht") gelangen bis zur Lederhaut und können die Kollagene schädigen. So verliert die Haut an Spannkraft und altert frühzeitig. Durch die Bildung freier Radikale besteht ein hohes Melanomrisiko, UVA-Strahlen erzeugen jedoch kaum Sonnenbrand. Die kürzeren Wellen des UVB (Wellenlänge zwischen 280 bis 320 nm) bewirken eine langfristige Bräunung der Oberhaut. Sie können jedoch auch in tiefere Hautschichten eindringen und einen Sonnenbrand auslösen. UVB führt zur Bildung des wichtigen Vitamins D3 in der Haut.

Was der Lichtschutzfaktor anzeigt

Sonnenschutzmittel enthalten UVA/UVB-Breitbandfilter, die die UV-Strahlung absorbieren, streuen oder reflektieren. Als Faustregel gilt: je länger der Aufenthalt in der Sonne, desto höher sollten UVA- und UVB-Schutz sein. Wie wirksam der UVB-Filter vor Sonnenbrand schützt, zeigt der Lichtschutzfaktor (LSF) an. Der geringste LSF ist sechs, je nach Hauttyp und Aufenthaltsort sollte man zu höheren Faktoren bis 50+ greifen. Die Aufgabe von UVA-Filtern ist es, Sonnenallergien, frühzeitige Hautalterung und langfristige Schäden vermeiden zu helfen. Der UVA-Schutz sollte mindestens ein Drittel des Lichtschutzfaktors betragen. Nur Sonnenschutzprodukte, die diese Vorgabe erfüllen, dürfen das UVA-Symbol tragen.

Die meisten Verbraucher verwenden nur die Hälfte der empfohlenen Menge an Sonnencreme. Doch das beste Sonnenschutzmittel hilft nicht, wenn es nicht richtig dosiert ist. Erwachsene benötigen etwa sechs Teelöffel Sonnencreme, um den durch den Lichtschutzfaktor vorgegebenen Schutz zu erreichen. Je einer für Gesicht, Arme, Oberkörper und Rücken, sowie einer für jedes Bein. Kinder benötigen etwas weniger.

Quelle: APA Med

Die österreichische Ernährungspyramide für Schwangere (Gesundheit)

Information

Die österreichische Ernährungspyramide für Schwangere

In der Schwangerschaft spielt eine ausgewogene und bedarfsgerechte Ernährung eine sehr wichtige Rolle. Oftmals sind Schwangere aber durch die Vielzahl an unterschiedlichen Ernährungstipps stark verunsichert. Das Gesundheitsministerium legt daher im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Ernährung einen großen Schwerpunkt auf eine Optimierung der Ernährung der schwangeren Frauen.

Am Montag präsentierte Minister Alois Stöger in diesem Sinne die neue Ernährungspyramide für Schwangere und den dazugehörigen Folder mit nützlichen Tipps. "Gesunde Ernährung ist ein wesentlicher Faktor der Prävention", betont Stöger bei der Präsentation. Viele Ernährungstipps sind von Unternehmen gesteuert, die ihre Produkte verkaufen wollen, was die Unsicherheit der Schwangeren erhöhe. Mit dem von unabhängigen Expertinnen und Experten erarbeiten Informationsmaterial des BMG stehen Schwangeren nun einfache und praktische Tipps zur Verfügung. Die Schwangeren-Pyramide soll "Frauen kompakt und seriös informieren", so der Minister.

Die Tipps:

Achtung!

  • Kein Alkohol und kein Nikotin, koffeinhaltige Getränke einschränken (max. 3 mitt elgroße Tassen Kaffee, Schwarz-/Grüntee). 
  • kein rohes oder unvollständig durchgegartes Fleisch (z. B. Carpaccio, Beef Tartar, Steak medium) 
  • keine Rohmilch (ansonsten vorher abkochen) oder Rohmilchprodukte – achten Sie auf die Kennzeichnung "mit Rohmilch hergestellt"
  • Eier nur gekocht essen – keine Speisen, die rohe Eier enthalten (z. B. Tiramisu, Mayonnaise) oder halbgegarte Eier (z. B. Frühstücksei, Spiegelei)
  • keine Rohwürste (z. B. Salami) und Innereien
  • keinen kalt geräucherten Fisch (z.B. Graved Lachs)
  • keine rohen Meeresfrüchte (z. B. Sushi, Austern) Wegen möglicher Schwermetallbelastung sind Thunfisch, Schwertfisch, Heilbutt oder Hecht sicherheitshalber zu meiden.

Allgemeine Hygieneregeln:

  • Regelmäßiges, gründliches Händewaschen vor und nach der Zubereitung von Speisen, nach Tierkontakt und nach dem Toilettenbesuch.
  • Obst, Gemüse und Salate (auch verpackte Salate) gründlich waschen.
  • Verwendung sauberer Handtücher, eventuell Einmalhandtücher zum Trocknen der Hände.
  • Schwamm- und Küchentücher regelmäßig austauschen.
  • Zubereitung von Fleisch, rohen Eiern und rohem Gemüse auf unterschiedlichen, möglichst glatten Arbeitsflächen.
  • Sorgfältige Reinigung von Küchen- und Arbeitsflächen. 
  • Zur Vermeidung von Kreuzkontaminationen im Kühlschrank, rohe Lebensmittel getrennt von verzehrsfertigen Lebensmitteln lagern.
  • Kühlschränke regelmäßig reinigen.
  • Kühlkette nicht unterbrechen und Kühlschrank- bzw. Gefriertemperaturen regelmäßig überprüfen.
  • Lebensmittel nach Überschreiten des Verbrauchs- oder Mindesthaltbarkeitsdatums nicht mehr konsumieren.
  • Achten Sie besonders auf Hygiene bei aufgeschnittener, im Supermarkt abgepackter Wurst und Käse sowie bei vormariniertem Fleisch.

Protein

Proteine: Joghurt mit Früchten, Tomaten, Brokkoli, Wasser, Apfel

Damit Mutter und Kind gut versorgt sind, sollten vitamin- und mineralstoffreiche Lebensmittel gegessen werden.

Ab dem 4. Schwangerschaftsmonat erhöht sich der Eiweißbedarf.

Ausreichend Trinken! (mindestens 2 Liter/Tag – idealerweise Wasser)

Ideale Kombinationsbeispiele:

  • Müsli mit fett armer Milch
  • Magerjoghurt oder Buttermilch mit frischen Früchten
  • Vollkornbrot und Vollkorngebäck mit magerer Wurst/Schinken und Käse
  • Brot mit Hummus und Tomate
  • Kartoffeln mit Ei und Spinat 
  • Blattsalat mit gegrillten Putenstreifen 
  • Saibling mit Brokkoli und Risipisi

Folsäure

Eine ausreichende Versorgung mit Folsäure ist wesentlich für das optimale Wachstum des Kindes. Frauen mit Kinderwunsch (und solche, die schwanger werden könnten) sollen daher auf eine ausreichende Versorgung mit diesem Vitamin achten. Bitte sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über eine zusätzliche Einnahme von Folsäure-Supplementen.

Gute Folatquellen sind: 

  • Gemüse, insbesondere grüne Gemüsesorten wie Salat, Spinat, Fenchel, Brokkoli und diverse Kohlarten 
  • Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Erbsen, Kichererbsen)
  • Vollkornprodukte (Brot, Gebäck, Müsli, Getreidekeime, Vollkornteigwaren, …); Feinvermahlene Vollkornprodukte werden besser vertragen.
  • Obst (Erdbeeren, Himbeeren, Orangen, Bananen)
  • Nüsse
  • Milchprodukte (27.06.2011)

1883 Artikel (236 Seiten, 8 Artikel pro Seite)

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