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Schimmelpilze - Unsichtbare Feinde

Sie leben auf verdorbenen Früchten, Brot oder Käse, lieben feuchte Zimmer, Wände, Ecken und verstecken sich hinter Tapeten und Verkleidungen. Schimmelpilzbefall droht vor allem in Räumen mit Klimaanlagen oder Luftbefeuchtern. Die besten Freunde der Sporenschleudern heissen jedoch Komposthaufen und Biotonne.

Schimmelpilze bleiben oft unsichtbar, können aber dennoch der Gesundheit schaden, indem sie Allergien verursachen. Die Allergieauslöser (Allergene) befinden sich in winzigen Sporen, die leicht eingeatmet werden. Bei allergiekranken Menschen können sie Schnupfen, Niesen, Husten und Atemnot hervorrufen. Ãœber verdorbene Lebensmittel können Schimmelpilze und ihre Sporen auch in den Magen-Darm-Trakt gelangen. Die Folgen sind Ãœbelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall.

Einatmen und essen

Noch bevor der Schimmel sichtbar wird, kann sich die Sporenlast durch eine Schimmelpilzallergie bemerkbar machen. Diese äussert sich meist als Atemwegsallergie. Typische Anzeichen sind:

  • Husten und Niesreiz
  • Schnupfen oder verstopfte Nase
  • Verschleimte Atemwege
  • Akute Atemnot
  • Gerötete, juckende bis tränende Augen

In seltenen Fällen treten auch Juckreiz und Hautekzeme auf.

Schimmelpilze und ihre Enzyme werden aber auch verwendet, um Nahrungsmittel (Roquefort, Gorgonzola usw.) zu veredeln oder Weine zu fermentieren. Somit kann sich eine Schimmelpilzallergie auch als Nahrungsmittelallergie bemerkbar machen. Die häufigsten Auslöser von Schimmelpilzallergien sind jedoch keine Edelschimmel, sondern sogenannte Schwärzepilze und Aspergillusarten, die als Wand- oder Lebensmittelschimmel (zum Beispiel auf Gemüse sowie in der Luft) vorkommen.

Sporenschleudern rausekeln

Schimmelpilzsporen kommen das ganze Jahr hindurch und im Gegensatz zu Blütenpollen auch in Wohnräumen vor. Experten raten, Schimmelpilze in der Wohnung unbedingt zu bekämpfen, da sonst gesundheitliche Schäden drohen.

Wer unter einer Schimmelpilzallergie leidet, sollte sich ein schimmelfeindliches Wohnklima schaffen und potenzielle Schimmelquellen entfernen. Ausserhalb der eigenen vier Wände gilt: Den grössten Pilzquellen ausweichen! So kann es funktionieren:

  • Luftfeuchtigkeit unter 60 Prozent halten (täglich Stosslüften, Heizen in den Wintermonaten).
  • Keine Trockenblumen, Topfpflanzen und Hydrokulturen im Schlafzimmer.
  • Auf Luftbefeuchter und Klimaanlagen in der Wohnung verzichten.
  • Organischen Müll (Küchenabfälle, Gartenabfälle etc.) täglich entsoren - wenn möglich von einer Person ohne Schimmelpilzallergie.
  • Obst und Gemüse im Kühlschrank lagern, Lebensmittel möglichst frisch verzehren.
  • Um Kompost- und Laubhaufen einen grossen Bogen machen.
  • Auf Gartenarbeit verzichten.

Hyposensibilisierung

Lässt sich der Kontakt mit Schimmelpilzen nicht vermeiden oder ist die Schimmelpilzallergie sehr stark, kann eine sogenannte Hyposensibilisierung die Beschwerden lindern. Dabei spritzt der Arzt dem Betroffenen in regelmässigen Abständen winzige Mengen einer fertigproduzierten Schimmelpilz-Lösung unter die Haut. Ziel der Behandlung ist es, das Immunsystem schrittweise an den Schimmelpilz zu gewöhnen und dadurch eine Uberreaktion des Abwehrsystems zu verhindern. Die Therapie dauert mehrere Jahre.