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Ein Gedächtnisverlust bzw. eine Amnesie kann durch einen Unfall, durch Gewalteinwirkung, durch eine langanhaltende oder traumatische Belastungssituation, Suchtmittelmissbrauch oder durch eine Gehirnerkrankung ausgelöst werden.

Es gibt verschiedene Formen der Amnesie

Retrograde Amnesie: Der Betroffene kann sich nicht mehr an einen Zeitraum vor einem bestimmten Ereignis, z.B. einen Unfall erinnern. Sein autobiographisches Gedächtnis ist gestört. In schlimmen Fällen weiß der Betroffene nicht mehr, wer er ist.

Anterograde Amnesie: Der Betroffene vergisst nach einem schädigenden Ereignis neue Ereignisse schnell. Sein Kurzzeitgedächtnis ist gestört.

Kongrade Amnesie: Lediglich ein bestimmtes Ereignis kann der Betroffene nicht mehr erinnern.

Psychogene Amnesie: Der Betroffene kann sich nicht mehr an ein bestimmtes traumatisches Ereignis erinnern.

Im Gegensatz zur Alzheimer Erkrankung setzt die Amnesie plötzlich ein. Sie kann nur einen begrenzten Zeitraum oder auch lebenslang anhalten.

Von Betroffenen und auch ihren Familien wird die Amnesie als bedrohlich erlebt. Wenn wir uns selbst, unsere Angehörigen und unsere gesamte Lebensgeschichte nicht mehr (er)kennen, dann gibt es keinen Halt und keine Sicherheit mehr.

Gleichzeitig kann ein Gedächtnisverlust uns aber auch entlasten - dann, wenn wir uns nicht mehr an bedrohliche Ereignisse erinnern können. Als Folge einer Amnesie können wir eine Angststörung oder Depressionen entwickeln. Abhängig von der Form der Amnesie können wir durch Gedächtnistraining und Psychotherapie unsere Erinnerung oder einen Teil davon zurückgewinnen.