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Bei einer grossangelegten Razzia der Europol haben Fahnder aus 14 europäischen Ländern mehrere Internetpiraten festgenommen. Wie die belgische Nachrichtenagentur Belga am Dienstag unter Berufung auf die belgische Polizei berichtete, wurden unter anderem in Österreich, Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Grossbritannien, Schweden, Frankreich und Italien Häuser durchsucht und Beweismaterial beschlagnahmt.

Dem Bericht nach habe sich der Einsatz gegen Internetnutzer gerichtet, die Raubkopien von neu erschienenen Filmen, Songs und Spielen im Netz verbreitet hätten. Für ihre illegalen Praktiken hätten die Täter auf Websites und Server in ganz Europa zugegriffen.

Die niederländische Stiftung Brein, die die Inhaber von Urheberrechten vertritt, begrüsste das Vorgehen der Polizei. "Diese Gruppen sind die Quellen illegaler Bestände im Internet und stehen am Anfang von Milliardenschäden, die die illegale Verbreitung via Internet verursacht", schrieb die Stiftung in einer Stellungnahme.

 

Ähnliches: US-Behörden gelingt Schlag gegen Film-Piraten

Den US-Behörden ist nach eigenen Angaben ein Schlag gegen die Verbreitung von Film-Raubkopien im Internet gelungen. Neun Websites wurden geschlossen, einige von ihnen hatten Filme nur wenige Stunden nach deren Anlaufen im Kino angeboten. Beschlagnahmt wurden auch die Guthaben auf 15 Bankkonten, es gab zudem Hausdurchsuchungen in mehreren US-Staaten.

Wie viele Verdächtige es in dem Fall gibt, wollten die Behörden nicht sagen. Den Betroffenen drohten aber auch Gefängnisstrafen, hiess es.

Alle gesperrten Domains - TVShack.net, PlanetMoviez.com, ThePirateCity.org, Movies-Links.tv, FilesPump.com, Now-Movies.com, ZML.com, NinjaVideo.net und NinjaThis.net - waren in den USA registriert worden. Die Server standen aber in den Niederlanden, weshalb auch dort Ermittlungen durchgeführt wurden.

Die Seiten hatten monatlich etwa 6,7 Millionen Besucher, Geld machten sie über Werbung oder Spenden.

 

Schwedische Piratenpartei eilt Pirate Bay zur Hilfe

Die umstrittene Online-Tauschbörse „The Pirate Bay“ ist wieder erreichbar. Nach der Schliessung mittels einstweiliger Verfügung gegen den Provider Cyberbunker bekommt der Bittorrent-Tracker jetzt Schützenhilfe von der schwedischen Piratenpartei, die der Website mit entsprechender Bandbreite unter die Arme greift.

"Wir haben das Katz-und-Maus-Spiel satt, das Hollywood mit 'The Pirate Bay' treibt und haben uns daher entschlossen, selbst Bandbreite zur Verfügung zu stellen", erläuterte der Parteivorsitzende Rick Falkvinge. Es sei Zeit, den Stier bei den Hörnern zu packen und für das einzustehen, "was wir für eine legitime Aktivität halten". Die gerichtliche Verfügung umgehe man, indem man die Plattform bei einem anderen Provider hoste.

"The Pirate Bay" wird vorgeworfen, Millionen Internetnutzern ein Forum für den kostenlosen Download von Musik, Filmen und Computerspielen geboten und sie damit ermutigt zu haben, Urheberrechte zu verletzen. Die Macher verweisen darauf, dass die Website selbst kein urheberrechtlich geschütztes Material zum Download bereithält. Sie vermittle lediglich entsprechende Verbindungen.

Auch Falkvinge argumentiert, dass es sich bei "The Pirate Bay" lediglich um eine Suchmaschine handelt, die als solche nicht für ihre Suchergebnisse verantwortlich zu machen sei. Die Macher der Website scheinen sich über die überraschende Hilfe jedenfalls zu freuen. Ãœber die Startseite verkünden sie unter dem Bild eines Kätzchens: "Wir lachen uns schlapp über eure sinnlosen Versuche, unser Internet zu kontrollieren."

 

 

 

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