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Unter ADS und ADHS versteht man das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom und das Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom. Die beiden Syndrome umfassen eine Störung, die sich bereits im frühen Kindesalter zeigt.

Schätzungsweise 400.000 Kinder leiden in Deutschland unter dem Zappelphilipp-Syndrom, wie das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom auch genannt wird. Jungen erkranken etwa drei- bis viermal so häufig daran, wie Mädchen. Folgende Beschwerden treten auf:

  • Das Kind kann sich nicht konzentrieren. Es träumt, lässt sich leicht ablenken, ist unaufmerksam. Es springt auf alles Neue an.
  • Das Kind reagiert impulsiv. Man hat den Eindruck, es reagiert, ohne zu denken. Es redet zu viel und unterbricht andere. Es zeigt starke Gefühlsschwankungen und Wutanfälle.

Bei ADHS kommt noch folgende Störung hinzu:

  • Das Kind ist unruhig und hat einen übermäßigen Bewegungsdrang. Es redet mit Händen und Füßen.
  • Besonders in Gruppensituationen treten die Probleme auf.
  • Die Störung hält länger als 6 Monate an.

Weitere Hinweise auf ADS bzw. ADHS können sein:

  • Distanzlosigkeit
  • geringe Frustrationstoleranz
  • Kaspern
  • Einschlafschwierigkeiten

Die Kinder bekommen infolge des ADHS in Schule und Kindergarten Probleme mit anderen Kindern und Geschwistern, es gibt viele Konflikte mit den Eltern, die Schulleistungen leiden. Andere psychische Störungen können die Folge sein.

Als Ursache vermutet man, dass die Informationsverarbeitung und Weiterleitung zwischen verschiedenen Hirnabschnitten nicht richtig funktioniert. Auch genetische Faktoren sowie das soziale Umfeld sollen eine Rolle spielen.

Wer bei seinem Kind mehrere der oben genannten Verhaltensmuster erkennt, der sollte sein Kind einem Kinderpsychiater oder einem auf ADS spezialisierten Kinderarzt bzw. bei einer auf ADHS spezialisierten Beratungsstelle vorstellen.

Lautet die Diagnose ADS bzw. ADHS besteht die Therapie gewöhnlich aus vielen unterschiedlichen Bausteinen:
Eltern, Erzieher, Lehrer und Geschwister werden mit einbezogen. Der Tagesablauf wird strukturiert, äußere Reize werden reduziert, die Psychomotorik wird gefördert, die Kinder erhalten ein Selbstinstruktionstraining. Das Selbstinstruktionstraining ist eine Methode der Verhaltenstherapie. In diesem Training lernt das Kind, sich in Gedanken bei seinen Handlungen selbst anzuleiten. Häufig wird die Behandlung durch Stimulanzien wie z.B. Ritalin oder Antidepressiva ergänzt, welche den Dopaminstoffwechsel im Gehirn beeinflussen.

Zuckerhaltige Softdrinks wie Cola und Limo können bei manchen Kindern die Hyperaktivität verstärken.

Das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom gibt es auch bei Erwachsenen.

Betroffene können sich schwer konzentrieren, sind zerstreut, sprunghaft, reizbar, impulsiv, neigen zu Wutausbrüchen, haben eine geringe Frustrationstoleranz und leiden unter einer inneren und motorischen Unruhe (Hyperaktivität). Sie trommeln mit den Fingern, laufen eher schnell oder hektisch und tun sich schwer, über längere Zeit still zu sitzen. Die Symptome des Aufmerksamkeits-Defizit-Syndroms führen oft zu Problemen am Arbeitsplatz, da die Betroffenen langsam arbeiten und ihnen Flüchtigkeitsfehler unterlaufen. Und auch die Partnerschaft ist durch die Beschwerden beeinträchtigt und es kommt zu Beziehungsproblemen.

Schätzungsweise 50 Prozent der Kinder, die unter dem ADHS leiden, zeigen auch als Erwachsene noch Symptome dieser Erkrankung. Allerdings sind bei vielen Erwachsenen die Symptome leichter und deshalb kommen diese oft ohne Therapie oder Medikamente aus.