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Gefahren durch Sekundenschlaf

Tipps gegen Sekundenschlaf und wie man damit Unfälle verhindern kann.

Bei der Fahrt in den Urlaub möchte man am liebsten kein Urlaubstag verschenken und nimmt eine lange Autofahrt meist ohne grössere Pausen in Kauf. Nach Schätzungen der Deutschen Verkehrswacht wird etwa jede vierte Unfall durch Sekundenschlaf verursacht. Meist dauert durchschnittlich der Sekundenschlaf nur eine halbe Sekunde bei Autofahrern - jedoch oft mit katastrophalen Folgen. Dieser in Fachkreisen Mikroschlaf genannte "sehr abrupte Prozess" kann bei Zugführern auch bis zu 30 Sekunden und bei Piloten wenige Minuten dauern.

Ursachen des Sekundenschlafs
Ursachen des Sekundenschlafs sind Schlafstörungen oder Müdigkeit ausgelöst beispielsweise durch Verrichten monotoner Arbeiten. Unter Sekunden- oder auch Kurzschlaf versteht man eine Müdigkeitsattacke, die zu spontanem Wegnicken führt. In gewissen Situationen, wie einer bequemen Sitzhaltung und Ruheposition, kann der Sekundenschlaf auch mit offenen Augen ablaufen und in einem körperlich ausgeruhtem Zustand. Typische Vorboten und Anzeichen für den Sekundenschlaf sind bleiernde Müdigkeit, schwer werdende Augenlider, Augenbrennen, Gähnen und Frösteln und wiederholtes Aufschrecken aus Unaufmerksamkeit. Auch die Wahrnehmung und das Verhalten ändert sich. Bei Autofahrten kommt es oft zu Gereiztheit, aggressiver Fahreweise und Schwierigkeiten beim Spurhalten.

Möglichkeiten der Abhilfe
Jeder Mensch reagiert anders auf Kurzschlaf. Die üblichen Tricks von Fenster öffnen, Musik lauter drehen oder Kaugummi kauen, behebt nicht das Problem, sondern verzögert meistens nur die Schlafzeit. Auch eine verstärkte Unterhaltung mit dem Beifahrer hilft nicht, sondern lenkt höchstens von der Konzentration auf die Strasse ab. Die möglicherweise effizienteste Form zur Vorbeugung eines gefährlichen Sekundenschlafs ist ein fünfzehn- bis dreissigminütiges Nickerchen sofort nach Auftreten der Müdigkeitssymptome. In Tests in Schlaflabors wurde dies als bessonders effektiv bestätigt. Getestet wurden auch, ob koffeinhaltige Getränke und Energydrinks wachhalten können. Während Kaffee kurzfristig bei den Testpersonen die Schlafphase rauszögerte, schlugen taurinhaltige Energydrinks nicht an.

Ebenfalls die eigenen Verhaltensweisen und die Schlafhygiene sollte bei Schlafstörungen beachtet werden. In schwierigen Fällen ist eine fachärztliche Untersuchung in einem Schlaflabor empfehlenswert.

Technische Möglichkeiten sind zudem gegen den Sekundenschlaf denkbar. In einigen Ländern, zum Beispiel Frankreich, gibt es an den Fahrbahnrändern Rüttelstreifen. Wer über diese fährt, wird durch die entstehende Vibration und ein lautes Geräusch geweckt. Auch statten französische Autohersteller Autos mit speziellen Sitzen aus. Diese alarmieren durch Rütteln den Fahrer, wenn die per Infrarot überprüften Strassenmarkierungen bei monotonen Autobahnfahrten überfahren werden.

Nachtfahrten sollten ebenfalls vermieden werden. In der Zeit zwischen 2 und 5 Uhr morgens befindet sich der Körper normalerweise im Tiefschlaf und somit in einem Leistungstief. Was aber mindestens genau so wichtig ist auf der Fahrt in den Urlaub: Mindestens alle zwei Stunden oder alle 200 Kilometer eine Pause machen.