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Wie kann man sich vor Hepatitis schützen?

Hepatitis A ist eine akut und meistens harmlos verlaufende Infektionserkrankung, die unter mangelnden hygienischen Bedingungen häufig auftritt. Die Ãœbertragung erfolgt grösstenteils durch Schmierinfektion, das heisst "von der Hand in den Mund". Zirka 50 % aller Erwachsenen in Deutschland sind betroffen, meist unbemerkt. Weltweit werden 2 Millionen Neuerkrankungen pro Jahr geschätzt. Die Erkrankung macht nur selten Komplikationen und hinterlässt einen lebenslangen Schutz. Es gibt kein Medikament gegen die Erkrankung. Zur Prophylaxe wird generell die aktive Schutzimpfung empfohlen. Daneben sollten hygienische Vorsorgemassnahmen eingehalten werden.

Wie wird Hepatitis A übertragen?
Die Ãœbertragung erfolgt ausschliesslich von Mensch zu Mensch, direkt oder indirekt. Die Hepatitis-A-Viren werden vom "Erkrankten" über den Stuhl ausgeschieden und durch Schmierinfektion an andere weitergegeben, das heisst "fäkal-oral".

Besonders zu beachten sind folgende Risikobereiche:
Auslandsreisen in Länder mit mangelhaften hygienischen Verhältnissen sind für ca. die Hälfte aller hiesigen Hepatitis-A-Erkrankungen verantwortlich, man spricht in diesem Fall von Reisehepatitis (vor allem für den Mittelmeerraum, in Südamerika und im Orient). Ursache ist in vielen Fällen die Einleitung ungeklärter Abwässer in Flüsse, Seen und Meer. Insofern sind Muscheln und andere Meeresfrüchte dort mit Vorsicht zu geniessen. Auch Trinkwasser und Badewasser kann infektiös sein.

Zum Teil werden auch noch Fäkalien als Dünger für Gemüse und Salat verwendet. Bei ungenügender Händehygiene im Toiletten- und Küchenbereich können die Erreger weitergegeben werden. Diese Einzelfälle sind auch bei insgesamt hohem allgemeinem Hygienestandard nicht ganz vermeidbar, da hier das Verhalten von Einzelpersonen entscheidend ist. Beruflich höher gefährdet sind Mitarbeiter in Kinder- und Behinderteneinrichtungen sowie Personen, die in Abwasseranlagen zutun haben. Eine sexuelle Ãœbertragung ist vor allem durch anal-orale Kontakte möglich.

Welche Symptome können auftreten?
Nach einer Inkubationszeit von ca. 12 - 50 Tagen können Beschwerden auftreten. Möglich sind Unwohlsein, Schwäche, Durchfall, Appetitlosigkeit und Fieber; später Gelbsucht, Leber- und Milzschwellung, Juckreiz. Nach ca. zwei Wochen normalisiert sich das Befinden. In den meisten Fällen jedoch verläuft die Hepatitis-A-infektion ohne Symptome und Komplikationen. Die Betroffenen selbst merken oft nichts davon, sind aber dennoch ansteckend. Laut Infektionsschutzgesetz ist die "akute" Erkrankung meldepflichtig. Dies ist sinnvoll und notwendig, damit Kontaktpersonen geschützt werden können.

Wie kann man sich schützen?
Entsprechend dem Ãœbertragungsweg {fäkal-oral) ist die wichtigste Hygienemassnahme eine normale Händereinigung im Toiletten- und Lebensmittelbereich. Auf Reisen in Länder mit schlechter Hygiene ist der Verzicht auf kritische Nahrungsmittel eine bewährte Schutzmassnahme. Nur ausreichend durcherhitzte Speisen oder einwandfreie und gut verpackte Lebensmittel können dort bedenkenlos konsumiert werden. Es empfiehlt sich, Leitungswasser nicht zu trinken (Achtung: Eiswürfel) bzw. Wasser abzukochen und damit Gemüse gut zu waschen. Obst sollte man schälen. Spezielle Informationen zum jeweiligen Reiseland sind zum Beispiel in Apotheken erhältlich.

Als zusätzliche Schutzmassnahme kann insbesondere bei den oben genannten Auslandsreisen und bei beruflichem Risiko die Impfung gegen Hepatitis A empfohlen werden. Die Grundimpfung besteht aus 2 Injektionen, sie ist gut verträglich und bietet einen Mindestschutz für 10 Jahre. Danach ist alle 10 Jahre 1 Injektion zur Auffrischung erforderlich. Möglich und sinnvoll ist auch die Gabe eines Kombinationsimpfstoffes gegen Hepatitis A und B.