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Hautpflege bei Diabetes

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istockphoto, Tyler Stalman

Die Mehrzahl der Diabetiker leidet unter Hautproblemen. Meist ist die Haut extrem trocken, oftmals auch gerötet, neigt zu Schuppungen und Juckreiz. Ursache dieser Probleme mit der Haut sind dicht mit dem Krankheitsbild Diabetes verknüpft. Durch den unregelmässigen Blutzuckerspiegel verliert der Wasserhaushalt in unserem Körper seine Balance, was sich auch auf die Hautbarriere auswirken kann.
Entscheidend, damit auch Diabetiker sich in ihrer Haut wohl fühlen können, ist begleitend zur medizinischen Behandlung die richtige Hautpflege.


Unsere Haut übernimmt für unseren Körper wichtige Schutzfunktionen. Ihre primäre Aufgabe ist es, angriffslustige Bakterien und Viren fernzuhalten und sie vor dem Eindringen in die Haut zu hindern. Verliert unsere Haut jedoch ihr Gleichgewicht, so wird es möglich, dass die Durchlässigkeit der Hautbarriere angegriffen beziehungsweise sogar zerstört wird. Dann können Viren, Bakterien und chemische Substanzen ungehindert eindringen, Hautkrankheiten und Allergien können die mögliche Folge sein. Wer an Diabetes erkrankt ist, sollte seine Haut ganz besonders pflegen. Denn die Haut eines Diabetikers produziert deutlich weniger Schweiss und Talg als normalerweise üblich. Dadurch wird die Haut weniger geschmeidig gehalten, was dazu führt, dass die Haut vor äusseren  Einwirkungen auch weniger geschützt ist. Es entsteht eine trockene und schuppige Haut, was wiederrum einen quälenden Juckreiz für den Betroffenen auslösen kann. Zudem kann Diabetes auch die Nerven schädigen und das Schmerzempfinden dadurch beeinträchtigen. Bilden sich an den Füssen etwa Druckstellen, die unbemerkt bleiben, können sich auch hieraus Wunden bilden. Nun kann ein sogenannter Teufelskreis entstehen. Da die Haut von Diabetikern schlecht durchblutet ist, können Entzündungen und Verletzungen nur schlecht abheilen. Das wiederrum kann den Einlass von Infekterregern begünstigen.

 

Optimale und konsequente Pflege

Bei Diabetes ist es das A und O die Haut vor dem Austrocknen zu bewahren und sie sanft zu pflegen. Viele neigen bei trockener Haut automatisch dazu, eine reichhaltige und fette Creme zu benutzen. Doch aus der gutgemeinten Pflege mit einer fetten Creme kann genau das Gegenteil von Pflege entstehen. Wird eine reichhaltige Creme verwendet, legt sich eine Art Fettfilm über die Haut. Dieser Fettfilm verdichtet die Poren und kann damit zu Beeinträchtigungen der natürlichen Atmungs- und Sauerstoffwechselfunktion führen. In der Kosmetik werden zwei Arten von Emulsionen verwendet.  Die O-W, Öl in Wasser Emulsion und die W-O, Wasser in Öl Emulsion. Die O-W Emulsion besteht aus einem hohen Wasseranteil, Fette und Öl werden sehr fein im Wasser gelöst. Dadurch spenden O-W Emulsionen viel Feuchtigkeit, zudem hinterlassen sie auch keinen Fettfilm auf der Haut. Eine O-W Emulsion ist bei rauher Haut, mit Spannungen und Juckreiz zu empfehlen. O-W Emulsionen weisen in der 1. Phase vorwiegend Öl und Fett auf. Da sie rückfettend wirken werden sie gerne bei besonders trockener Haut verwendet.
Besonders gut für die Haut bei Diabetes ist das Verwenden einer feuchtigkeitsspendenden Creme oder Lotion. Hautärzte und Apotheker empfehlen Cremes  mit Inhaltsstoffe aus hautverwandten Lipid-Komplexen. Substanzen, die auch in der eigenen Hautbarriere vorhanden sind, können die Haut zur nötigen Balance führen und werden in der Regel auch besonders gut vertragen. In vielen Produkten, die speziell für die Haut bei Diabetes entwickelt worden sind, ist Harnstoff, Urea, enthalten. Urea ist dafür bekannt, dass es in hohen Massen Feuchtigkeit binden kann und damit auch den Juckreiz lindern kann. Eine Wirkstoffkombination aus Urea und Lactat hat sich bei der Pflege der Haut von Diabetikern bislang besonders bewährt.

 

Die Haut nicht strapazieren

Neben der Verwendung von geeigneten Cremes, Lotions oder Pflegeschäumen bei Diabetes, ist es ebenso wichtig die Haut generell zu schonen. Statt langem Baden sollte eine kurze Dusche zur Alternative werden, denn die Haut sollte immer vor Feuchtigkeitsverlust und auch Fettverlust geschützt werden. Während des Duschens und auch zur Gesichtspflege empfehlen sich ebenfalls milde Produkte. Die verwendete Kosmetik sollte zudem am besten frei von Konservierungsstoffen, Parfümen und Farbstoffen sein. Nach dem Duschen oder Waschen ist es wichtig, die Haut gut zu trocknen, gerade in Hautfalten. Durch die übriggeblieben Nässe kann ein feucht-warmes Klima der Haut entstehen, in dem sich vor allem Mykosen (bakterielle Pilze) gerne einnisten.
Neben einer konsequenten Pflege der Haut bei Diabetes, können Sie Ihrer Haut und sich selbst zusätzlich etwas Gutes tun, indem Sie reichlich Wasser am Tag trinken. Bei Diabetes sind etwa mindestens 2 l Wasser pro Tag empfehlenswert, um den Körper von innen mit genügend Flüssigkeit zu versorgen.