Von A wie Adobe bis Z wie ZoneAlarm: Kein Software-Hersteller ist vor Raubkopierern sicher. Sie verbreiten Seriennummern für das Freischalten von Demoversionen übers Internet und sind in der Lage, jeden Kopierschutz zu entfernen.
Die neuesten Musik-CDs, aktuelle Kinofilme oder Sex-Videos: Im Internet gibt es alles kostenlos, wofür man normalerweise bezahlen muss – auch Software. Raubkopierer bringen so gut wie jedes Kaufprogramm illegal in Umlauf – meist gleich schon so manipuliert, dass die Registrierung oder Aktivierung beim Hersteller entfällt. Und wenn sie keine derart geknackte Version anbieten, dann zumindest eine Seriennummer oder ein Crack-Tool, womit sich die Demoversion der Software praktisch im Handumdrehen zur Vollversion freischalten lässt. Zweifellos handeln die Raubkopierer illegal. Denn laut Gesetz sind unerlaubte Vervielfältigungen oder Verbreitungen von urheberrechtlich geschützten Werken verboten. Kommerzielle Software zählt dazu.
Insider kennen alle Verbreitungswege der illegalen Software-Kopien und beherrschen die Methoden, mit denen sich die verbotenen Downloads aufspüren sowie Demoversionen zu Vollversionen verwandeln lassen.
Google, Yahoo & Co. brauchen sie dafür gar nicht. Im Folgenden geben wir Ihnen einen Einblick in die illegale Szene. Machen Sie sich selbst ein Bild davon, was im Internet-Untergrund geschieht. Aber beteiligen Sie sich besser nicht selbst, um nicht strafbar zu handeln.
Insider nutzen Download-Archive, die Google gar nicht durchsuchen kann.
Umschlagplätze für Software
Ob Vollversionen kommerzieller Software, Demoversionen, Shareware oder Freeware: auf den Internet-Umschlagplätzen der Untergrund- Szene finden Interessenten jedes erdenkliche Programm. Wie eingangs schon erwähnt, sind die Vollversionen meist so manipuliert, dass Registrierung und/oder Aktivierung beim Hersteller entfallen.
Andernfalls liefern die Raubkopierer die notwendige Seriennummer für die Registrierung gleich mit. Und bei Shareware oder Demoversionen verhält es sich oft genauso. Nur selten müssen Downloader eine Seriennummer oder ein Knack-Tool nachträglich auftreiben.
Die "klassischen" Internet-Tauschbörsen wie eMule, FastTrack oder Gnutella sind schon lange keine wichtigen Umschlagplätze mehr. Und selbst modernere Tauschnetzwerke wie BitTorrent stehen inzwischen eher hinten an, wenn es um die Verbreitung von Software- Raubkopien geht.
Eine grössere Rolle spielen da schon die Filehosting-Dienste wie Netload, SimpleUpload oder Rapidshare. Im Gegensatz zu den Internet-Tauschbörsen lassen sich die Filesharing-Dienste zum Herunterladen von Software nutzen, ohne dass die Downloader selbst welche anbieten müssen. Fürs richtige "Sortiment" sorgen stattdessen Raubkopierer-Banden. Die professionell organisierten Gruppen wissen die Vorteile der Systeme zu schätzen: Sie kosten nichts und sind weitestgehend anonym, da für den Datei-Upload keine Anmeldung erforderlich ist.
Die Filehosting-Dienste stellen lediglich Speicherplatz im Web zur Verfügung, auf den sich Dateien hochladen lassen – damit handeln sie völlig legal. Dass es sich zum grössten Teil um illegale Inhalte handelt, dafür wollen die Anbieter nicht haftbar gemacht werden. Sie argumentieren, sie könnten und wollten auch gar nicht kontrollieren, welche Inhalte die Nutzer anbieten.
Der wohl grösste Tummelplatz für Software- Raubkopierer ist das Usenet. Dabei handelt es sich um ein eigenständiges Netzwerk von übers Internet miteinander verbundenen Computern. Die Downloads liegen auf eigens dafür eingerichteten Rechnern, den sogenannten Newsservern. Das unterscheidet das Usenet einerseits von Filehosting-Diensten, wo sich die Dateien auf den Rechnern der Speicherplatz-Anbieter befinden, und andererseits von Filehosting-Diensten, wo sie auf den Rechnern der Speicherplatz-Anbieter liegen.
Um Software aus dem Usenet herunterzuladen, benötigt man ein Tool, das den Zugang zum Netz herstellt, den sogenannten News-Client. Nur mit einem kostenpflichtigen Usenet- Zugang ist es möglich, auf alle Inhalte des Netzes zuzugreifen. Szene-Insider scheuen nicht die monatlichen Kosten von etwa 10 bis rund 25 Euro, um mit einem Anbieter wie Giganews.com, PowerUsenet.com oder United-Newsserver.de Zugriff auf Tausende GByte Downloads zu bekommen.
Wird nachfolgend als Archiv gehandelt, da wichtige Informationen gezeigt werden.