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Man hat ein TOP-HANDY und trotzdem sind die Fotos für die Tonne. Aber das kann man schnell mit einigen Tricks ändern.

Verwaschene, verpixelte oder aus anderen Gründen verunglückte Fotos: Für Fotografen und spätere Betrachter ist das gleichermaßen ärgerlich. Das Smartphone haben die meisten zwar immer dabei, den richtigen Zugang zur Fotografie aber offensichtlich weitaus seltener, wenn man sich durch die langweiligen Selfie- und Bildwüsten der Social-Media-Netzwerke klickt. Dabei ist es doch gar nicht so schwer, auch auf dem Handy tolle Aufnahmen hinzubekommen, wenn man ein paar einfache Regeln beachtet.

Smartphone

1. Sauberes Gerät (wird immer gerne vergessen)
Hinter misslungenen Handy-Fotos steckt nicht selten eine verdreckte Linse. Klar, in der Hosen- oder Handtasche kann das schnell mal passieren. Mit einem sauberen Papiertaschen- oder besser Mikrofasertuch ist die Angelegenheit zum Glück schnell bereinigt.

Gold wert: Ein sauberes Gerät beim Fotografieren.
Man sollte aber auch daran denken, das Display sauber zu halten: Nicht nur, um freie Sicht auf das Motiv zu haben. Bei den meisten Geräten auch, um die ohnehin schon verzögerte Touchscreen-Auslösung bei Smartphones durch einen verschmierten Bildschirm nicht noch weiter zu verzögern. Oder gar zu verhindern.

2. Beide Hände benutzen
Nicht jeder hat beim Fotografieren die Hand eines Chirurgen, daher gilt: Wenn möglich immer mit beiden Händen fotografieren, um das Smartphone ruhig und gerade halten zu können. Verwackelte Bilder oder ungewollt komisch anmutende Perspektiven können damit vermieden werden. Noch besser ist es freilich, wenn man sogar ein Mini-Stativ dabei hat.

Wenn möglich, für Fotos immer beide Hände benutzen.

3. Durchdachte Bildgestaltung
Gelungene Aufnahmen scheitern häufig an den einfachsten Grundlagen wie der Bildgestaltung. Dazu zählt in erster Linie die Drittel-Regel. Um Fotos mehr Pfiff zu verleihen, würde es auch oft genügen, das (inhaltlich) zentrale Motiv an einen seitlichen Rand rücken zu lassen oder etwa eine Landschaft mit einem Objekt im Vordergrund aufzuwerten.

4. Freund und Feind: Das Licht
Prinzipiell gilt für nahezu alle Smartphones, dass die Aufnahmen umso besser werden, je heller das Umgebungslicht ist. Aber Vorsicht: Eine starke frontale Lichtquelle, insbesondere Sonnenlicht, sollte vermieden werden, wenn man keine absichtliche Überbelichtung erzeugen will. Bei Licht im Rücken lassen sich meist deutlich bessere Resultate erzielen.

Beim Fotografieren immer an das richtige Licht denken.

5. Blitz vermeiden
Der Blitz bei Smartphones hat vor allem eine Charakteristik: Er wird meistens falsch genutzt. Die richtige Anwendung liegt nämlich schlicht und einfach darin, ihn erst möglichst gar nicht einzusetzen.

Nein, eine dunkle Konzerthalle kann nicht von einem Smartphone-Blitz erhellt werden und sorgt maximal für falsche Farben und grobe Körnung. Und selbst wenn es "nur" eine private Feier zu späterer Stunde ist: Auch in kleineren Räumen leiden lediglich Bildqualität und gleichmäßige Ausleuchtung des Motivs unter dem "LED-Terror".

Wirklich gute Konzertfotos sind mit dem Handy besonders schwierig.

6. Böser, böser Zoom
Ja, mit Smartphones kann man zoomen. Aber nein, die Zoom-Funktion ersetzt kein Tele-Objektiv. Das Bild wird nämlich nicht "mechanisch" vergrößert, sondern "digital". Es wird künstlich hochgerechnet und sorgt meist für unschöne Artefakte oder überhaupt ein matschiges Bild.

Wenn man also einen größeren Bildausschnitt in höherer Qualität haben möchte, helfen zwei Dinge: Entweder man geht selbst näher an das Objekt der Begierde ran. Oder aber man legt sich ein passendes Aufsteck-Objektiv für sein Handy zu, das es zuhauf von Drittanbietern zu kaufen gibt.

7. Volle Auflösung voraus!
In Zeiten von Gigabytes am Smartphone ist es fragwürdig, die Auflösung der Bilder zu drosseln. Hersteller tun dies aber oft werksseitig, um dem Nutzer "vorgaukeln" zu können, dass viele Bilder auf sein Gerät passen. Wir meinen: Lieber weniger Fotos am Handy, dafür in angemessener, nämlich höchster Qualität. Das lässt übrigens auch mehr Spielraum bei der Nachbearbeitung.

Mehr Auflösung gibt mehr Spielraum.

8. Den richtigen Moment vorausahnen
Spielende Kinder, laufende Hunde oder gar der neue Stürmer des Lieblingsvereins: Sie alle haben die blöde Angewohnheit, just dann nicht im Bild zu sein, wenn man den Auslöser drückt. In diesem Fall muss man aber die Schuld eigentlich den Smartphones in die Schuhe schieben, sie lösen meist immer noch zu langsam aus.

Dafür gibt es aber zwei Lösungen: Idealerweise verfügt das Handy über eine Serienbildfunktion, die mit einmaligem Auslösen gleich mehrere Bilder schießt. In jedem Fall aber sollte man in solchen Situationen ein Gefühl dafür bekommen, verfrüht "abzudrücken", also bewusst vorzeitig auszulösen. Mit ein bisschen mehr Mut zum Experimentieren fängt man dann auch regelmäßig den goldenen Moment ein.

9. Automatik deaktivieren
Ein Tipp für Fortgeschrittene, der hart klingen mag: Wenn es nur irgendwie möglich erscheint, die Handy-Kamera am besten im manuellen Modus betreiben und jegliche Automatik ignorieren. So gelangt man im Idealfall an Weißabgleich, Belichtungskorrektur und ISO-Einstellungen. Die Fotos werden es einem danken.

Im manuellen Modus bekommt man mehr Einstellungsmöglichkeiten.

10. Hardware-Auslöser bevorzugt
Zu guter Letzt ein Detail am Rande: Man sollte einen Auslöser-Knopf am Smartphone immer dem Touchscreen-Auslöser gegenüber bevorzugen, weil er im Normalfall präziser ist. Leider hat nicht jedes Smartphone einen eigenen Button dafür, mittels Foto-App lassen sich aber mitunter Knöpfe kurzzeitig dafür "missbrauchen", die werksseitig nicht dafür vorgesehen waren.

11. Behutsame Nachbearbeitung
In Zeiten von Instagram, Snapseed, Afterlight und Co. - von Photoshop ist nicht mal die Rede - spielt die Nachbearbeitung von Bildmaterial eine immer größere Rolle. Schnappschüsse mit Software nachzubearbeiten und/oder "schönzufiltern" kann durchaus ein probates Mittel sein, um grundsätzlich Misslungenes noch einigermaßen zu retten. Man sollte sich allerdings auch vor Augen führen, dass zu viel "Korrekturstift" der Fotografie die Glaubwürdigkeit bzw. die Echtheit nimmt.

Quelle: Serverring // EditoralPics