Information An Darmkrebs erkranken ca. 71.000 Menschen in Deutschland jährlich, Frauen wie Männer sind gleichermassen betroffen. Darmtumore können bis zu einem Jahrzehnt wachsen, ohne Symptome zu verursachen. Es handelt sich fast immer um Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom) oder um Mastdarmkrebs (Rektumkarzinom); Krebserkrankungen des Dünndarms kommen selten vor. In 90 Prozent der Fälle von Darmkrebs sind zunächst gutartige Darmpolypen die Ursache, die bei der Vorsorgeuntersuchung erkannt werden können. Aufgrund des eher langsamen Wachstums der Krebstumore im Darm haben nach der Diagnose fast alle Patienten ausreichend Zeit, sich über die Behandlungsmethoden gründlich zu informieren.
 
Häufige Ursachen
  • Die zellschädigende Wirkung von Alkohol wie auch eines seiner Abbauprodukte, das Acetaldehyd, fördert Krebs. Darüber hinaus behindert Alkohol die Folsäure in ihrer zellschützenden Wirkung.
  • Mit zunehmendem Alter fällt es unserem Organismus immer schwerer, genetische Zelldefekte zu beheben.
  • Chemische Substanzen in der Umwelt und Nahrung, die unter Verdacht stehen, krebserzeugend (kanzerogen) zu sein.
  • Nicht entdeckte und entfernte Darmpolypen können im Laufe der Zeit zu Darmkrebs entarten.
  • Der andauernde Entzündungsprozess von entzündliche Darmkrankheiten kann zu bösartigen Zellveränderungen an der Darmschleimhaut führen.
  • Eine fettreiche und vitaminarme Ernährung begünstigt Darmkrebs. 
  • Menschen, in deren Familiegeschichte Fälle von Darmkrebs oder Darmpolypen bekannt sind, tragen ein erhöhtes Risiko.
  • Mangelnde Bewegung erhöht das Darmkrebsrisiko um 12 bis 14 Prozent.
  • Raucher haben eine grössere Neigung zu Darmpolypen als Nichtraucher.
 
Wann Sie zum Arzt müssen
Erste Warnzeichen wie lang anhaltende Verstopfungen oder Durchfälle und blutig-schleimiger Stuhl sollten Sie so ernst nehmen, dass Sie sich zu einer ärztlichen Untersuchung begeben.
 
Was Sie tun können
  • Seien Sie sich bewusst, dass die frühzeitige Entdeckung und Behandlung Darmkrebs heilen kann.
  • Versuchen Sie, einen klaren Kopf zu behalten und geben Sie die Verantwortung für Ihre Genesung nicht aus der Hand.
  • Lassen Sie sich von Ihrem Arzt den Befund und die Vorgehensweise genau erklären.
  • Nutzen Sie Ihr Recht auf eine Zweitmeinung.
  • Helfen Sie mit, die für Sie richtige Behandlungsmethode zu finden.
  • Informieren Sie sich, was mit Ihnen während der Therapie geschieht.
  • Stärken Sie durch eine möglichst gesunde Lebensweise Ihre Abwehrkräfte.
 
Was Ihr Arzt tun kann
Er wird gemeinsam mit Ihnen die für Sie und Ihren Befund passende Behandlungsmethode auswählen:
Die Operation des Darmtumors ist in fast allen Fällen der erste wichtige Schritt zur Behandlung. Die Heilungschancen sind umso grösser, je früher die Erkrankung erkannt und behandelt wird.
Die Chemotherapie ist neben der Operation die erfolgversprechendste Behandlungsmethode gegen den Krebs. Hier werden als Infusion oder Tabletten Medikamente (Zytostatika) verabreicht, die Krebsgeschwülste verkleinern bzw. die im Körper verstreuten Krebszellen abtöten. Die Chemotherapie kann nach der erfolgreichen Operation unterstützend eingesetzt werden, um die Heilungschancen weiter zu verbessern. Die Chemotherapie vor einer Operation soll den Tumor oder Metastasen verkleinern, damit die anschliessend besser herausoperiert werden können.
Die Strahlenbehandlung (Röntgen- und Gammastrahlen, Elektronenstrahlung) ist eine zielgenaue Zerstörung von Tumorgewebe. Sie kommt bei Darmkrebs nur beim Mastdarmkrebs (ab Stadium II) zum Einsatz und wird mit der Chemotherapie kombiniert (Radiochemotherapie).
Durch die Gabe eines geeigneten Schmerzmittels kann die Lebensqualität erheblich verbessert werden.
Zur Unterstützung der Krebstherapie kann Ihnen der Arzt im Rahmen der Behandlung untenstehende rezeptfreie Medikamente verabreichen.
 
Vorbeugung
  • Vorsorgeuntersuchungen nutzen, bei familiärer Veranlagung auch schon in jungen Jahren.
  • Ausgewogene Ernährung mit reichlich Ballaststoffen, Mineralien und Vitaminen (den Vitaminen A, C und E werden krebsvorbeugende Funktionen zugeschrieben).
  • Vermeidung von Stress
  • Regelmässige Bewegung (am besten an der frischen Luft) stärkt das Immunsystem.
  • Nicht rauchen
  • Alkohol in moderaten Mengen
  • Regelmässig Kontrolluntersuchungen, wenn Sie bereits Darmkrebs oder Darmpolypen hatten.
  • Umgang mit krebserzeugenden Stoffen vermeiden.
 
Autoren:
Rowena Grell, MGO
Dr. Immo Fiebrig, Apotheker