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Eigentlich sollten wir unsere Füsse auf Händen tragen: Der Fuss eines Erwachsenen muss bei jedem Schritt 450 Kilogramm Druckgewicht aushalten. 114 Bänder, 26 Fussknochen, 33 Gelenke und 20 Muskeln spielen beim Gehen virtuos zusammen. Bei der Pflege werden die unteren Extremitäten trotzdem schwer vernachlässigt - und dunkle Geheimnisse kommen zum Vorschein, wenn die Österreicher ihre Socken lüften: Denn vier von zehn Österreichern pflegen ihre Füsse weniger als den Rest des Körpers. Dabei führt genau das zu mitunter schmerzhaften Fussleiden.
 

"Eine mangelhafte oder ausbleibende Pflege der Füsse begünstigt die vermehrte Hornhautbildung an besonderen Druckstellen, etwa bei Fussfehlstellungen, und somit die Ausbildung von schmerzhaften Hühneraugen, Dornwarzen und Einrissen", warnt Heike Fesq, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie. "Ausserdem kommt es zum vermehrten Auftreten von Fusspilz zwischen den Zehen und an den Fusssohlen und gegebenenfalls auch zu anderen z.B. bakteriell bedingten Hauterkrankungen."

Nur Babys haben keine Hornhaut

Hornhaut an den Füssen haben wir alle, ausser Babys, die die Haut an den Füssen noch nicht mechanisch belasten. Sie sorgt für einen mechanischen und sensorischen Schutz der Fusssohlen. Ohne Hornhaut wären die stark mit Nervenenden versorgten Sohlen heftig überreizt, und der Mensch wäre nur eingeschränkt gehfähig. Verdickte und daher nicht mehr ausreichend elastische Hornhaut aber neigt zu schmerzhaften Einrissen.

Ein Besuch im Fusspflege-Studio ist also nicht erst dann angezeigt, wenn eingewachsene Zehennägel schon schmerzen oder sich Hühneraugen gebildet haben. Professionelle Behandlung ersetzt aber auch nicht die regelmässige Zuwendung zu Hause.

Fussbad, Bimsstein und Peeling

Die beginnt mit einem warmen Fussbad, das auf die Pediküre vorbereitet. Nach etwa zehn Minuten im Wasser ist die Hornhaut aufgeweicht und kann mit einem Bimsstein abgerubbelt werden. Hornhauthobel mit scharfen Klingen sind nur etwas für Geübte. Wenn es lediglich raue Stellen zu bekämpfen gilt, reicht ein Peeling für die Füsse.

Zehennägel richtig schneiden

Zehennägel gehören gerade geschnitten. Sonst wachsen die Enden ein, das kann grosse Schmerzen verursachen. Die Kanten glättet man mit einer Feile. An der Nagelhaut sollte nicht herumgeschnipselt werden. Nach dem Bad ist sie weich und lässt sich vorsichtig zurückschieben.

Cremen, kühlen, pudern

Zum Abschluss wird geschmiert: Feuchtigkeitsspendende Fusscremen, die Verhornungen und rissiger Haut vorbeugen, pflegen mit Allantoin, Panthenol, Urea oder Lanolin. Leichte Gels mit Zusätzen wie Menthol oder Pfefferminze kühlen und erfrischen. Gegen unangenehme Gerüche helfen - neben dem Waschen - Fusspuder und -deodorants sowie geruchsfilternde Einlagen.

Fusspilze medikamentös behandeln

Fusspilz verschwindet auch bei bester Fusspflege nicht einfach so. Erst durch eine medikamentöse Behandlung werden die Pilze abgetötet.

Tipps zur Prävention:

 

  • Zwischen den Zehen gut abtrocknen
  • Badeschlapfen tragen
  • Keine engen oder zu hohen Schuhe (das behindert die Durchblutung)
  • Socken und Schuhe regelmässig wechseln
  • Bei Verdacht auf Nagelpilz sofort zum Arzt

Noch was: Schweissfüsse neigen verstärkt zu Fusspilz. Schuhe und Socken sollten daher atmungsaktiv sein.