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Schlaf auf RatenWenn die Tage länger werden und die Sonne spät untergeht, fällt es vielen Kindern schwer, rechtzeitig zur Ruhe zu kommen. Und das ist laut Experten völlig in Ordnung – denn gegen die innere Uhr anzukämpfen, bringt meist wenig.

Anstatt auf starren Schlafenszeiten zu bestehen, sollten Eltern im Sommer flexibel bleiben. „Wenn es abends noch hell ist, bleiben Kinder oft länger wach – das ist normal“, erklärt Dr. Alfred Wiater, Kinderarzt aus Köln und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM). Kinder ins Bett zu schicken, obwohl sie noch hellwach sind, sei wenig sinnvoll. 

 

Besser sei es, auf erste Müdigkeitsanzeichen zu achten – etwa einen ruhigeren Gesichtsausdruck, langsamere Bewegungen oder entspannteres Verhalten.

Falls der Nachtschlaf dadurch kürzer ausfällt, kann ein kurzer Mittagsschlaf helfen, das Schlafdefizit auszugleichen. Grundsätzlich gilt: Viel Bewegung und Toben am Tag fördern den gesunden Schlaf – aber bitte nicht direkt vor dem Zubettgehen. Die letzte Stunde vor dem Einschlafen sollte ruhig und entspannt verlaufen, empfiehlt Wiater.

Eltern sollten den Schlafrhythmus ihres Kindes möglichst individuell gestalten und sich dabei an dessen biologischem Takt orientieren – und das am besten schon ab dem Babyalter. „Die innere Uhr sollte mit dem Tagesablauf in Einklang gebracht werden“, so Wiater. Dazu gehöre auch, dass Kinder ab einem Alter von sechs Monaten nachts nicht mehr gestillt werden sollten, um das Schlafen im Dunkeln zu fördern.

Wie viel Schlaf ein Kind braucht, ist von Alter zu Alter verschieden – und auch individuell unterschiedlich. „Ein vierjähriges Kind schläft im Durchschnitt etwa zwölf Stunden täglich“, erklärt Wiater. Manche Kinder kommen bereits mit zehn Stunden aus, andere benötigen bis zu 14 Stunden Schlaf pro Tag.