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Erkältung: Ursachen, Risikofaktoren (Gesundheit)

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Eine Erkältung ist eine durch Viren hervorgerufene (virale) Infektion der Schleimhäute in der Nase, im Rachen und in den Atemwegen. Schnupfen (Rhinitis), Husten, Hals- und Gliederschmerzen - Erkältungskrankheiten oder grippale Infekte - sind ziemlich lästig, meist aber doch recht harmlos (nicht zu verwechseln mit der "echten" Grippe/Influenza).

Vermehrt "erkältet" man sich in den nasskalten Jahreszeiten, wie im Frühjahr, Herbst oder Winter. Hier haben es die Viren leichter "anzugreifen", da das körpereigene Immunsystem in dieser Zeit auf Hochtouren läuft und meist zu geschwächt ist, Krankheitserregern Paroli zu bieten. Statistisch gesehen erkälten sich Erwachsene zwei- bis dreimal im Jahr, Kleinkinder sechs- bis zehnmal.

Ursachen/Risikofaktoren

Warum sich jemand zu einer bestimmten Zeit leichter erkältet als zu einer anderen, ist nicht ganz klar. Frieren allein führt nicht zwangsläufig zu einer Erkältung oder macht für eine Virusinfektion der Atemwege anfällig. Allerdings sind in einem unterkühlten Körper die Schleimhäute weniger durchblutet. Damit ist der " äussere Schutzwall" unseres Abwehrsystems für die Erreger leichter durchlässig. Menschen sind infektionsanfälliger, ihr Immunsystem weniger leistungsstark, wenn sie übermüdet oder unglücklich sind. Dasselbe gilt für Frauen in der Zyklus-Mitte. Mittlerweile sind mehr als 200 verschiedene Viren bekannt, welche die kurze Abwehrschwäche zur Infektion des Körpers bei einer Unterkühlung ausnutzen. Die Rhinoviren verursachen die meisten Frühjahrs-, Sommer- und Herbsterkältungen. Über infizierte Tröpfchen, die in die Luft gehustet oder geniest werden oder über den direkten Kontakt, z. B. beim Händeschütteln, verbreiten sich die Viren leicht von Mensch zu Mensch. Ein Impfstoff gegen die Vielzahl von Keimen ist derzeit nicht verfügbar. Bei einer Erkältung werden lediglich die Symptome mit entsprechenden Mitteln behandelt, um die Beschwerden zu lindern.

Wichtiger Hinweis

Die Erkältungskrankheit ist die häufigste Erkrankung überhaupt. Jeder Erwachsene erkrankt durchschnittlich zweimal im Jahr und jedes Kind im Vorschulalter mindestens 6 x jährlich daran. Sie wird durch unvorbereitete Abkühlung und immunschwächende Stresssituationen begünstigt und durch Viren ausgelöst. In aller Regel heilt eine Erkältungskrankheit nach 7 - 10 Tagen spontan ab. In seltenen Fällen kann sie zu Komplikationen wie bakteriell-eitrige Sekundärinfektionen und /oder Herz-Kreislauf-Schwäche führen. gesundheit.de kann keinesfalls eine ärztliche Beratung ersetzen. Fragen Sie daher bei starken Beschwerden, auffälligen körperlichen Veränderungen oder vor der Einnahme von Medikamenten unbedingt Ihren Arzt oder Apotheker. Speziell Schwangere und chronisch Kranke müssen bei der Anwendung bestimmter Arzneimittel aufpassen!

Erkältungskrankheiten das 1x1 (Gesundheit)

Information Fast jeder Deutsche hat zweimal im Jahr einen Schnupfen. Dennoch wissen viele Bundesbürger nicht, wie mit der Infektionskrankheit Nummer Eins richtig umgegangen wird.

Händeschütteln ist ansteckend!

Der Händedruck eines verschnupften Menschen kann ansteckend sein. Die Ursache ist schnell erklärt: Schnupfenviren können mehrere Stunden auf Oberflächen wie Händen, Türklinken oder auch Taschentüchern überleben.

Tipp: Bei Schnupfen Händeschütteln vermeiden und Papiertaschentücher direkt nach dem Verwenden entsorgen und nicht herumliegen lassen.

Niesen muss sein!

Laut Umfragen halten sich knapp 40 Prozent der befragten Frauen lieber die Nase zu, als ein Niesen zu riskieren. Das mag vielleicht vornehm sein, ist aber aus medizinischer Sicht nicht sehr empfehlenswert. Im Gegenteil. Beim unterdrückten Niesen baut sich in den Nasenhöhlen ein Druck auf, der die Krankheitserreger in die Nebenhöhlen oder sogar in Richtung Mittelohr presst. Dort kann es dann zu Entzündungen kommen. Wer Niesen muss, sollte das also tun, sich dabei aber von seinem Gegenüber abwenden und unbedingt ein Taschentuch vor die Nase halten.

Grippeverteiler: Tröpfcheninfektion

Wichtiger Weg für die Erkältungsviren, ihren "Besitzer" zu wechseln, ist die Tröpfcheninfektion. Hier werden mit Viren belastete Schleimtröpfchen der erkrankten Person - beispielsweise beim Niesen oder Husten - ausgestossen und von der Umwelt eingeatmet. Da die Tröpfchen bis zu 12 Meter Entfernung überwinden können, sind Menschenansammlungen, z. B. in Bussen, Kaufhäusern oder auch Schulen, für eine Tröpfcheninfektion geradezu prädestiniert. So genügen bereits wenige Minuten in einem dichtbesetzten Raum, um den Atemwegsinfekt von einem infizierten auf zahlreiche andere Menschen zu übertragen.

Schnäuzen ist clever!

Schnäuzen und das Ergebnis analysieren, gilt bei 30 Prozent aller Befragten als verpönt. Trotzdem raten Ärzte, das Nasensekret im Taschentuch genauer zu betrachten. Das muss ja nicht vor Gästen sein. Schnäuzen Sie sanft, ohne grossen Druck und halten Sie dabei stets ein Nasenloch zu. Gut zu wissen: Gelblich oder grünlich verfärbter Schleim deutet auf eine bakterielle Infektion hin und empfiehlt einen Arztbesuch.

Wer krank ist, den fröstelt's!

Nicht das Frösteln führt zu einer Erkältung, sondern umgekehrt. Auch wenn wir Menschen die Erkältung gerne auf die Kälte zurückführen, richtig ist: Ein Mensch, der sich erkältet hat, fängt an zu frieren. Der Grund dafür: Die Empfindung einer Unterkühlung entsteht typischerweise kurz vor der Entwicklung von Fieber, das den übrigen Krankheitssymptomen vorausgeht.

Wie lange dauert eine Erkältung?

Drei Tage kommt sie, drei Tage bleibt sie, drei Tage geht sie - diese alte Volks-Weisheit stimmt leider immer noch. In der Regel dauert eine Erkältung gut eine Woche bis zehn Tage bis sie wieder verschwindet. Die Dauer eines grippalen Infektes kann nicht beeinflusst werden - aber die Symptome lassen sich lindern.

Wann Sie zum Arzt sollten!

Halsschmerzen werden meist durch Erkältungsviren verursacht. Kommen keine anderen Beschwerden hinzu, klingen die Symptome normalerweise innerhalb weniger Tage ab. Bei Fieber über 38,5 Grad Celsius oder wenn weisse, punktförmige Ablagerungen auf den Gaumenmandeln zu sehen sind, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Weitere Warnzeichen: Druckschmerzhafte Halslymphknoten, sehr starke Schluckbeschwerden sowie Heiserkeit und Schluckbeschwerden, die länger als eine Woche andauern.

Erkältung überstanden – ist man dann sicher?

Mehr als die Hälfte der Deutschen meint, dass ein überstandener Infekt vor Neuansteckung schützt. Das stimmt leider nicht: die Ansteckung mit einem Schnupfenvirus macht nicht dauerhaft immun. Es gibt über 200 verschiedene Viren, die als Erkältungserreger gelten. Hat der Körper gerade einen Virus erfolgreich bekämpft, kann theoretisch sofort die nächste Infektion mit einem anderen Virustyp folgen. Der beste Schutz vor Neuansteckung ist die Stärkung des Immunsystems. Und zwar durch vitaminreiche Ernährung, regelmässige Bewegung und - wenn keine Erkrankung dagegen spricht - einem wöchentlichen Besuch in der Sauna.

Habe ich eine Erkältung oder eine echte Grippe?

Die "echte Grippe" oder Influenza wird durch die so genannten Influenza-Viren übertragen. Sie beginnt plötzlich mit hohem Fieber und schwerem Krankheitsgefühl, meist mit Kreislaufschwäche. Viele Betroffene können im nachhinein auf die Stunde genau den Beginn der Erkrankung angeben! Im Gegensatz zu den Erkältungskrankheiten gibt es zum Schutz vor einer Influenza einen Impfschutz. Dieser wird allen Risikogruppen von der STIKO empfohlen und muss jährlich aufgefrischt werden. Das Influenzavirus besitzt nämlich die Fähigkeit, immer neue Varianten zu bilden. Der Impfstoff muss deshalb jedes Jahr an die Erregerstämme der kommenden "Grippesaison" angepasst werden. Hauptzielgruppe für die Grippeimpfung, die im Frühherbst durchgeführt wird, sind Menschen, die älter als 60 Jahre sind, eine chronische Erkrankung wie Herzschwäche, Lungenkrankheit, Nierenleiden, Stoffwechselleiden, Diabetes mellitus o.ä. oder ein geschwächtes Immunsystem haben. Aber auch Personen mit häufigem Kontakt zu Erkrankten wie z. B. Klinikpersonal wird die Impfung empfohlen.

Erkältung - einige Wahrheiten

  • Kälte allein macht noch keine Erkältung.
  • Die Schleimhäute der Atemwege werden bei Kälte besser durchblutet. Aber: Kälte kann auch zu einer Schwächung des Immunsystems führen.
  • Erkältungen werden durch Viren ausgelöst.
  • Antibiotika wirken nicht gegen Viren.
  • Husten ist ein wichtiger Schutzreflex. Dabei gilt: Zuviel Schleim schadet wenig, zu zäher Schleim schadet mehr.

Regelschmerzen (Dysmenorrhoe) (Gesundheit)

Information

Menstruationsbeschwerden sind keine Einbildung. Die Wissenschaft hat längst herausgefunden, was Schätzungen zufolge fast jede dritte Frau und sogar jedes zweite Mädchen Monat für Monat zu schaffen macht: Prostaglandine heissen die Übeltäter. 54 % aller Frauen leiden während ihrer Periode an Symptomen wie Schmerzen im Unterbauch, Rückenschmerzen oder eingeschränkter Leistungsfähigkeit.

Nicht selten wird die Regelblutung von Kopfschmerzen oder Migräne, erhöhter Reizbarkeit, depressiven Gefühlen und einer Gewichtszunahme begleitet. Ungefähr 10 % der Betroffenen haben so starke Beschwerden, dass sie in ihrer Lebensführung für 1–3 Tage im Monat ernsthaft eingeschränkt sind.

Manchmal ab der ersten Menstruation

Vom Regelschmerz – in der Fachsprache Dysmenorrhoe genannt – sind auch schon ganz junge Mädchen betroffen. Dabei spricht man von einer „primären Dysmenorrhoe“, wenn weibliche Teenager während ihrer Menstruation über die typischen Symptome wie Unterleibsschmerzen und -krämpfe, Rückenschmerzen, Übelkeit bis zum Erbrechen, Reizbarkeit, Müdigkeit und Antriebslosigkeit klagen.

Übeltäter Gewebshormone

Die Wissenschaft hat längst herausgefunden, was Schätzungen zufolge fast jede dritte Frau und sogar jedes zweite junge Mädchen Monat für Monat zu schaffen macht: Prostaglandine heissen die Übeltäter. Diese Gewebshormone sorgen dafür, dass sich die Muskulatur der Gebärmutter während der Regel zusammenzieht, um die Gebärmutterschleimhaut abzustossen – das führt zu Unterbauchschmerzen und zu Krämpfen. In schlimmen Fällen muss die Betroffene sogar das Bett hüten.

Psychische Faktoren

Neben diesen körperlichen Ursachen der Grund kann auch die Psyche zu den Beschwerden beitragen. Die Tatsache, von einem Tag zum anderen zur Frau geworden zu sein, stürzt Schülerinnen zwischen 9 und 13 Jahren vielfach in ein Wechselbad der Gefühle. Viele wissen gar nicht, was in ihrem Körper überhaupt passiert. Pubertierende Mädchen lesen zwar Dinge über Sexualität in Jugendzeitschriften. Doch was konkret mit ihnen und ihrem Körper passiert, darüber herrscht oft eine erschreckende Ahnungslosigkeit über Zyklus und Periode. In vielen Fällen hilft hier Information und Aufklärung über diese natürlichen Vorgänge im Körper eines jungen Mädchens. Wie die Mutter, so die Tochter? Überdies scheinen sich Menstruationsbeschwerden von der Mutter auf die Tochter quasi zu vererben. Dabei können Ihrer Tochter ein paar unachtsam geäusserte Sätze im Stil „Diese Periode bringt mich noch um“ verständlicherweise Angst einjagen. Sie ebnen so möglicherweise den Weg, dass auch ihre Tochter die erste Periode ebenfalls als Last oder gar Krankheit erlebt. Nicht nur Jüngere sind betroffen Doch auch später im Leben können Regelschmerzen auftreten. Neben Stress, Ärger im Job oder sexueller Lustlosigkeit wird diese Form oft auch durch organische Ursachen verursacht – etwa durch eine Endometriose (eine gutartige Wucherung der Gebärmutterschleimhaut), einen verengten Muttermundkanal oder einen abgeknickten Gebärmutterhals, durch gutartige Geschwüre oder Entzündungen, zum Beispiel nach Entfernen einer Spirale. Ob eine dieser Erkrankungen vorliegt, wird Ihr Frauenarzt abklären.

Wann zum Arzt?

Bei erstmaligem Auftreten von Regelschmerzen und bei jeder Veränderung von Menstruationsbeschwerden sollten Sie Ihren Frauenarzt aufsuchen.

Behandlung und Medikamente

Schmerzen frühzeitig gegensteuern

Probieren Sie aus, welche der folgenden Hausmittel Ihnen helfen.

  • Eine Wärmflasche oder ein warmes Bad tut vielen Betroffenen gut. Lassen Sie es an den „Tagen“ einfach etwas ruhiger angehen und gönnen Sie sich bewusst eine kleine Auszeit.
  • Viele Frauen schwören auf entkrampfende Pflanzentees aus Frauenmantel, Gänsefingerkraut oder Schafgarbe.

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    Gute Erfahrungen bestehen auch mit Präparaten, die Mönchspfeffer oder Traubensilberkerze enthalten und zyklusregulierend wirken. Fragen Sie Ihren Apotheker um Rat.
  • Ebenfalls entkrampfend wirkt Magnesium, das Sie mehrmals täglich als Braustablette einnehmen können.
  • Grundsätzlich empfehlen Gynäkologen, regelmässig Sport zu treiben, was nicht nur zu einer besseren Durchblutung führt, sondern auch entkrampft und vermehrt Glückshormone freisetzt. Viele Frauen setzen gegen die Schmerzen deshalb gezielt Sport ein – ausserdem lenkt er Sie ab.
  • Sehen Sie bei Ihren Beschwerden eher eine psychische Ursache, kann Ihnen autogenes Training oder Yoga helfen. Viele Yoga-Übungen steigern die Durchblutung des Unterleibs – erkundigen Sie sich nach einem Kurs bei Ihrer Volkshochschule.

Schmerzmittel und Hormone

Bei starken Beschwerden ist es ratsam, mit Schmerzmitteln gegenzusteuern, bevor der Körper ein dauerhaftes Schmerzgedächtnis entwickelt. Geeignet sind dabei vor allem Wirkstoffe, die die Bildung des Schmerzbotenstoffes Prostaglandin verhindern. Dazu zählen Ibuprofen, Acetylsalicylsäure (ASS) und Naproxen. Paracetamol blockiert zwar das Schmerzempfinden im Gehirn, beeinflusst aber nicht ursächlich die Prostaglandinbildung - für Frauen mit Magenproblemen kann es dennoch eine Alternative sein. Auch die Antibabypille wird gegen den Regelschmerz eingesetzt. Die Hormone unterdrücken den Eisprung und es baut sich in der Gebärmutter weniger Schleimhaut auf. Blutet es während der einwöchigen Einnahmepause, dann ist dies nur eine künstlich herbeigeführte Entzugsblutung durch den Hormonabfall – und die führt in der Regel nicht zu Beschwerden. Hat sich bereits ein Schmerzgedächtnis ausgebildet, empfehlen sich Präparate, bei denen erst nach einigen Monaten eine Entzugsblutung herbeigeführt wird: So wird das Gedächtnis allmählich wieder "gelöscht". In Ihrer Apotheke gibt es vielfältige Hilfe und Beratung

  • Pflanzliche Präparate wirken regulierend auf den Zyklus ein.
  • Gut verträgliche Medikamente und krampflösende Wirkstoffe lindern die Schmerzen.
  • Wirksame Medikamente helfen gegen depressive Verstimmungen, die begleitend auftreten können.

Fazit

Manchmal hilft auch einfach nur Abwarten. Oft verschwinden die Beschwerden mit zunehmendem Alter oder nach einer Geburt ganz von allein. Haben Sie eine Tochter, die über Regelschmerzen klagt, unterstützen Sie das Körpergefühl Ihres Kindes zusätzlich durch eine behutsame Aufklärung, vertrauensvolle Gespräche und Zuwendung.

Irrtümer über Sonnenbaden und -schutz (Gesundheit)

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Irrtümer über Sonnenbaden und -schutz

Die Sonne ist wichtig für unser Immunsystem, für die Bildung von Vitamin D und nicht zuletzt auch für unser Gemüt. Kein Wunder, dass der Sommer die Menschen nach draussen lockt. Über den richtigen Umgang mit Sonne und Sonnenschutz kursieren jedoch viele Irrtümer.

Sonnenschutz ist wichtig und das hat sich mittlerweile herumgesprochen.

Doch nicht alle Weisheiten, die im Umlauf sind, entsprechen der Wahrheit. Hier eine Liste, um mit gängigen Irrtümern aufzuräumen.

Nachcremen verlängert die Schutzzeit

Falsch! Die Wirkung von Sonnenschutzmitteln hält nur für eine gewisse Zeit. Das heisst, durch wiederholtes Eincremen “sinnvoll besonders nach dem Baden“ kann man den Schutz zwar erneuern, nicht aber verlängern. Falsch ist auch die Meinung, dass bei gebräunter Haut kein Sonnenschutz mehr nötig ist. Die Bräune bietet nur einen gewissen Schutz vor der aggressiven UV-Strahlung. Auch gebräunte Haut nimmt deshalb bei intensiver Bestrahlung Schaden, nur werden die Folgen erst später, zum Beispiel in Form von vorzeitiger Hautalterung und Altersflecken, sichtbar.
Übrigens: Ist sowohl Sonnenschutz als auch Mückenschutz erforderlich, dann immer erst den Sonnenschutz auftragen und das (flüssige) Mückenmittel darüber.

Im Schatten bekommt man keinen Sonnenbrand!

Falsch! Die verbreitete Meinung, im Schatten brauche man sich nicht eincremen, stimmt ebenfalls nicht. Bis zu 85 Prozent der Strahlungsintensität werden von Sand, Wasser oder Gebäuden reflektiert. Und auch Sonnenschirme oder Wolken halten die Strahlen der Sonne nicht vollständig ab. Das ist übrigens der Grund, warum empfindliche Menschen einen Sonnenbrand bekommen, auch wenn sie sich den ganzen Tag am Strand unter einem Schirm aufhalten. Deshalb gilt: Auch wer nicht in die direkte Sonne geht, muss sich eincremen. Die gute Nachricht: Man kann also auch im Schatten braun werden - zwar langsamer, dafür aber schonender und gleichmässiger! Und noch ein Tipp: Während der Mittagszeit mit der besonders intensiven Sonneneinstrahlung am besten gar nicht im Freien aufhalten.

Im Wasser ist man sicher

Stimmt überhaupt nicht! Das Gegenteil ist der Fall. Wasser ist sogar besonders gefährlich, da die Oberfläche des Wassers die Strahlen verstärkt. Damit wirkt die Sonne also viel stärker und zwar bis zu einen halben Meter unter der Wasseroberfläche: Hier kommen noch bis zu 60 Prozent der UVB- und sogar 85 Prozent der UVA-Strahlen an. Besonders tückisch: Da die Haut beim Schwimmen gekühlt wird, merkt man die Sonne oft erst, wenn der Rücken bereits gerötet ist.
Deshalb empfiehlt es sich, zum Schwimmen einen wasserfesten Sonnenschutz zu verwenden. Wasserfeste Produkte halten besser und schützen die Haut besser vor Chlor- bzw. Meerwasser aber auch hier muss der Sonnenschutz durch wiederholtes Eincremen regelmässig erneuert werden. Bei Kindern sollte zum Planschen im Wasser eventuell sogar auf eine besondere Schwimmkleidung mit UV-Schutz zurückgegriffen werden.

Kleidung schützt vor Sonne

Nein! Bestimmte UV-Strahlen dringen auch durch Textilien hindurch. Insbesondere enge und leichte Hemden oder eine nasser Stoff lassen die Strahlen hindurch. So kann die Haut z. B. unter einem hellen Bikini aus dünnem Material Schaden nehmen. Sonnenschutzprodukte sollten deshalb eine halbe Stunde vor dem Sonnenbaden auch unter dem Bikini oder Badeanzug aufgetragen werden. Tipp: Auf dem Markt sind Waschmittel mit Sonnenschutz erhältlich, die nach mehrmaligem Waschen die Kleidung sonnenundurchlässiger machen. Hilfreich ist auch, zum Schutz weite und eher dunkle Kleidung anziehen. Im Handel ist auch spezielle Sonnenschutz-Kleidung mit einem Lichtschutzfaktor von 20 bis 40 erhältlich, die mit Lichtschutzsubstanzen imprägniert ist. Und nicht vergessen: Den Kopfschutz und die Sonnenbrille!

Ein Sunblocker bietet den ganzen Tag Schutz

Stimmt nicht! Der Name täuscht: Ein Sunblocker kann die Sonne nicht endlos blocken, sondern zeichnet sich nur durch einen besonders hohen Lichtschutzfaktor aus (30 und mehr). Die Gefahr dabei: Viele Menschen fühlen sich damit sicher geschützt und vergessen, den Sonnenschutz in regelmässigen Abständen zu erneuern und vor allem gleichmässig aufzutragen.

Gefährlich ist nur ein Sonnenbrand

Nicht korrekt! Verantwortlich für einen Sonnenbrand sind die energiereicheren UV-B-Strahlen. Die langwelligen UV-A-Strahlen sind dagegen für die Bräunung der Haut verantwortlich, aber auch für die Hautalterung und das erhöhte Hautkrebsrisiko. Auch ohne Sonnenbrand kann deshalb die UV-Strahlung der Haut Schaden zufügen: Je länger man sich der Bestrahlung aussetzt, desto höher ist das Risiko, bleibende Schäden zu erleiden. Zuviel Sonne und Hitze können ausserdem zu einem Sonnenstich führen, der sich durch Kreislaufbeschwerden und Übelkeit äussert.

Sonnenschutz mit hohem LSF verhindert Bräune

Das stimmt nicht! Viele Menschen meinen, dass ein Sonnenschutzmittel mit hohen Lichtschutzfaktor (LSF) das Braunwerden verhindert und benutzen stattdessen Produkte mit zu niedrigen Faktoren. Doch auch mit einem starkem Sonnenschutz wird man braun, und sanfter noch dazu. Ein hoher Lichtschutzfaktor schützt vor Sonnenbrand und trägt dazu bei, dass die Bräune länger hält.

Sonnenallergien kommen von fettigen Cremes

Stimmt, aber nur teilweise! Sonnenallergien haben ganz unterschiedliche Ursachen: Arzneimittel, Duftstoffe, Chlor oder Salzwasser, aber auch eine erbliche Veranlagung können bei empfindlichen Personen zu allergischen Reaktionen auf die UV-A-Strahlen im Sonnenlicht führen. Auch ölhaltige Lichtschutzmittel können eine Sonnenallergie auslösen und zur so genannten Mallorca-Akne (oder fachsprachlich Akne aestivalis) führen.
Sonnenallergien können also durch eine fetthaltige Sonnencreme entstehen, müssen aber nicht. Problematisch sind vor allem Sonnenschutzprodukte in Cremes und Emulsionen, da diese Emulgatoren enthalten, die eine allergische Reaktion begünstigen. Bei einer Mallorca-Akne hilft deshalb ein Sonnen-Gel mit einem hohen UV-A-Lichtschutz, das fett- und emulgatorfrei ist. Achtung: auch bei Hautpflege- und After-Sun-Produkten darauf achten, dass sie keine Emulgatoren enthalten. Diese können nämlich länger als 24 Stunden auf der Haut haften und in Verbindung mit UV-Strahlung auch später noch zu Unverträglichkeitsreaktionen führen.

Selbstbräuner schützen die Haut!

Nein! Die Bräune aus der Tube bietet keinen Schutz vor den Sonnenstrahlen, denn Selbstbräuner haben nur einen kosmetischen Effekt. Sie verbinden sich mit Bestandteilen der menschlichen Oberhaut in der so genannten Hornschicht und färben die Hautoberfläche braun an der Fähigkeit der Haut, sich vor der Sonne zu schützen, ändert das nichts.
Quelle: Gerhard Lamper

12 goldene Regeln zur Burn-Out Verhütung und -Behandlung (Gesundheit)

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12 goldene Regeln zur Burn-Out Verhütung und -Behandlung

Erkennen – nicht tadeln – ändern! Gegen ein aufkommendes oder tatsächliches BurnOut Syndrom gibt es einige bedeutende Verhaltensregeln zur Selbsttherapie.


Wenn aus dem Zwang sich zu beweisen, innere Leere bis hin zu dem Gefühl, nicht mehr alleine aus einer verfahren Situation herauszukommen, entsteht, spricht man von einem BurnOut Syndrom.

Um diese krankmachende Motivation zu verändern, gibt es 12 goldene Regeln, die den Betroffenen lehren, das Leben mit anderen Augen zu sehen und sein Fehlverhalten zu erkennen – ohne sich dafür zu tadeln. Dr. Vinzenz Mansmann, langjähriger AntiStressExperte und Autor des Buches "Total erschöpft", beschreibt 12 goldene Regeln beim BurnOut Syndrom:

  • Verleugnen ist Tabu! Vertrauen Sie auf die Intelligenz Ihres Körpers. Gestehen Sie sich den Stress und die Zwänge ein, die sich körperlich, geistig oder emotional manifestiert haben.
  • Lebensumstände verändern. Wenn Ihre Arbeit, Ihre Beziehungen, eine Situation oder eine Person Sie unglücklich machen, versuchen Sie, die Umstände zu ändern oder gehen Sie, falls nötig.
  • Überengagement vermeiden. Greifen Sie die Bereiche oder Aspekte heraus, in denen Sie sich am heftigsten überengagieren, und arbeiten Sie auf einen "Druckabbau" hin.
  • Isolation vermeiden. Machen Sie nicht alles allein! Knüpfen oder erneuern Sie enge Beziehungen zu Freunden und Menschen, die Ihnen gut tun.
  • Schluss mit Überfürsorglichkeit. Wenn Sie gewohnheitsmässig anderen Menschen Probleme und Pflichten abnehmen, dann lernen Sie, höflich davon Abstand zu nehmen. Versuchen Sie, dafür zu sorgen, dass auch Sie selbst fürsorglich behandelt werden.
  • Kürzer treten. Lernen Sie zu delegieren, nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch zu Hause und im Freundeskreis.
  • Wertewechsel. Versuchen Sie, die bedeutsamen Werte von den vergänglichen und schwankenden – das Wichtige vom Unwichtigen – zu trennen. Sie sparen Zeit und Energie.
  • Der Mut zum "Nein". Sie verringern Ihren übertriebenen Einsatz, wenn Sie für sich selbst eintreten. Das bedeutet, zusätzliche Forderungen oder Ansprüche an Ihre Zeit oder Ihre Gefühle zurückzuweisen.
  • Persönliches Tempo. Versuchen Sie, ausgewogen zu leben. Sie verfügen nur über eine begrenzte Menge Energie. Stellen Sie fest, was Sie in Ihrem Leben wollen und brauchen und versuchen Sie dann, Arbeit mit Spiel und Entspannung in ein Gleichgewicht zu bringen.
  • Achtung Körper! Lassen Sie keine Mahlzeiten aus, quälen Sie sich nicht mit strengen Diäten, geben Sie Ihrem Schlafbedürfnis nach, halten Sie Arzttermine ein. Achten Sie auf gesunde Ernährung.
  • Umgang mit Sorgen und Ängsten. Begrenzen Sie Sorgen, die jeder vernünftigen Grundlage entbehren, möglichst auf ein Minimum. Sie bekommen Ihre Situation besser in den Griff, wenn Sie weniger Zeit mit Grübeln verbringen und stattdessen mehr damit, sich um Ihre wirklichen Bedürfnisse zu kümmern.
  • Behalten Sie Ihren Sinn für Humor! Lachen ist das allerbeste Mittel gegen BurnOut. Atmen Sie 3x täglich achtsam ein und aus und lächeln Sie sich beim Ausatmen sanft zu.

Kinder haben immer früher Kontakt zu Drogen (Gesundheit)

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Kinder haben immer früher Kontakt zu Drogen

Kinder und Jugendliche haben laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung früh Kontakt zu Nikotin, Alkohol, Medikamenten und illegalen Drogen wie Cannabis oder Ecstasy. So haben bereits knapp zehn Prozent aller elfjährigen Jungen und 3,5 Prozent der gleichaltrigen Mädchen einen Alkoholrausch erlebt. Das durchschnittliche Einstiegsalter für Tabakkonsum liegt bei 14 Jahren. Und ein Viertel der 12- bis 25-Jährigen hat Erfahrungen mit Cannabis.

Gefährliche Zeit: Pubertät

"Der Konsum von legalen und illegalen psychoaktiven Substanzen gehörte schon immer zur Umbruchphase des Lebens zwischen Kindheit und Jugend dazu", meint Prof. Dr. med. Klaus Hurrelmann, Mitherausgeber des Fachbuches "Drogen bei Kindern und Jugendlichen" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2003). Kritisch bewertet er allerdings den immer früheren Kontakt zu Suchtmitteln: "Medikamente werden schon im Kindergartenalter genutzt und die ersten Jungen und Mädchen rauchen mit neun Jahren regelmässig Zigaretten." Diese Entwicklung ist besorgniserregend, weil der frühe Konsum von Suchtmitteln eher in eine spätere Abhängigkeit führt. In den letzten Jahren wurden in der Sucht- und Drogenforschung viele Informationen darüber gewonnen, welche Motive hinter dem Verhalten von suchtgefährdeten Minderjährigen stehen. Diese Erkenntnisse möchten die Autoren des Fachbuches für vorbeugende Strategien im familiären und pädagogischen Umfeld nutzen. Hurrelmann, Professor an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld, fordert vor allem, die Einrichtungen der therapeutischen und medizinischen Versorgung in eine breit gefächerte Sucht- und Drogenprävention einzubeziehen. Dann können Mediziner, vor allem Haus- und Allgemeinärzte, ihre minderjährigen Patienten wirksam behandeln, wenn sie die ersten Anzeichen einer Abhängigkeit erkennen.

Ungenügende Hilfsangebote für süchtige Minderjährige

Befragungen zeigen, dass es für Kinder und Jugendliche sehr wichtig ist, wer von ihrem Drogenkonsum Kenntnis erhält. Ärzte - die an die ärztliche Schweigepflicht gebunden sind - können deshalb häufig leichter ihr Vertrauen gewinnen, als Lehrer oder andere Bezugspersonen. Die meisten süchtigen Minderjährigen sind nicht in medizinischer Behandlung und nehmen auch ansonsten keine Hilfe in Anspruch. Das liegt vor allem daran, dass Jugendliche das Risiko ihres Drogenkonsums unterschätzen. Dieser wird von fast allen als unproblematisch wahrgenommen. Ausserdem sind sie schlecht über bestehende Hilfeangebote informiert. Nur fünf Prozent aller drogenkonsumierenden Jugendlichen nehmen professionelle Hilfe von Sozialarbeitern, Drogenberatern oder Beratungslehrern in Anspruch. Etwa ein Viertel wendet sich an Familienmitglieder, Freunde und andere Bezugspersonen, so dass rund 70 Prozent keine Hilfe erhalten. Auch die medizinische Versorgung reicht nicht aus. Nur elf Prozent aller Abhängigen bekommt ärztliche Hilfe, die sich in Notfallbehandlungen, Versorgung von Verletzungen aufgrund Drogenkonsums und in Beratungsgesprächen aufteilt. Je jünger die Abhängigen sind, desto weniger Hilfe erhalten sie. Quelle: Thieme.

Fitness-Sucht - Sport bis zum Umfallen (Gesundheit)

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Fitness-Sucht - Sport bis zum Umfallen

Sie fühlen sich schuldig, wenn sie nicht jeden Tag 15 Kilometer joggen. Sie heben Gewichte bis zum Umfallen und lassen Verabredungen sausen, um länger im Fitness-Zentrum zu trainieren. Im Prominentenviertel Malibu bei Los Angeles hat eine Privatklinik die Behandlung von Fitness-Süchtigen fest in ihr Programm aufgenommen, und im Internet wimmelt es von Betroffenen, die ihre Leidensgeschichten veröffentlichen.


"In Los Angeles kann man mehr Fitness-Süchtige finden als in jedem anderen Ort", sagt die Psychologin Irene Rubaum-Keller, die in der Filmmetropole eine private Praxis betreibt: "Hier will jeder aussehen, wie ein Hollywood-Star".

Rubaum-Keller, die sich selbst als "geheilte Süchtige" betrachtet, hat sich früher zwei Stunden täglich in Aerobic geübt und danach noch Gewichte gehoben. "Aber irgendwann habe ich gemerkt, dass das Training für mich eine Flucht war", sagt sie. Unter den Joggern am Strand von Santa Monica, die dort mit oder ohne Walkman ihre Meilen zurücklegen, blieben ihr die Leidensgenossen nicht verborgen: "Es gab einen Mann, der rannte dort jeden Morgen von sechs bis neun, und dann wieder nachmittags von drei bis fünf - inzwischen hat er mit dem Joggen aufgehört und ist ein fanatischer Hobby-Gärtner geworden".

Bis zum körperlichen Zusammenbruch

Während nach landesweiten medizinischen Erhebungen 60 Prozent der Amerikaner zu wenig oder gar keinen Sport treiben, ruiniert sich eine Minderheit auf der Jagd nach dem «richtigen» Körperbild die Gesundheit - angefangen von verstauchten Knöcheln bis hin zum völligen körperlichen Zusammenbruch. Anfällig für die Fitness-Sucht sind sowohl Männer als auch Frauen. Umfassende statistische Erhebungen gibt es nicht. Unter den betroffenen Patienten behandeln Psychologen nach eigenen Angaben häufig magersüchtige Frauen, ehemalige Alkoholiker und Ex-Junkies, die eine «gesündere» Abhängigkeit gewählt haben. Der bekannte amerikanische Marathonläufer Richard Benyo bestätigt diese Einschätzung in einem Beitrag der Internet-Website des «Road Runners Club of America»: Manch einem hat das Langstreckenlaufen geholfen, eine unlängst abgelegte «negative» Abhängigkeit von Alkohol oder Zigaretten durch eine «positive» Sucht zu ersetzen. Reino, der sich ebenfalls als «geheilt» betrachtet, legt gefährdeten Joggern einen Zehn-Punkte-Katalog vor, um den Grad ihrer Abhängigkeit zu bestimmen. Eine der Fragen lautet: «Ist ein Tag ohne Laufen wie ein Tag ohne Sonnenschein»?

Endstation Isolation

Als «medizinische» Ursache für Fitness-Abhängigkeit werden immer wieder Glückshormone (Endorphine) genannt, die während intensiver Sportaktivität im Körper ausgeschüttet werden. Psychologen dagegen sehen die Verantwortung bei den Abhängigen: "Sie sind nicht fähig, mit Leuten umzugehen und über Probleme zu sprechen. Stattdessen gehen sie lieber trainieren", sagt eine Expertin. Und im Fitness-Zentrum kann sich die Isolation sogar noch verschärfen: "Jeder übt für sich allein. Man darf es ja gar nicht wagen, jemanden auf dem Laufband nebenan anzusprechen", sagt ein Student in Los Angeles.

Thema Kaufsucht - Wenn die Lust zur Last wird... (Gesundheit)

Information Sie sind hoch geschätzte Kunden und sorgen regelmässig für guten Umsatz. Doch hinter der Fassade vom wohlhabenden und gönnerhaften Kunden steckt häufig menschliches Leid und eine handfeste Sucht: Kaufsucht. Jeder Vierte hat laut einer Studie der Universität Hohenheim Probleme, sein Kaufverhalten zu kontrollieren, oder setzt das Kaufen regelmässig zur Kompensation von Defiziten ein. Fünf bis acht Prozent der Erwachsenen sind demnach "stark kaufsuchtgefährdet". Wenn der Frustkauf nach einer Auseinandersetzung mit Kollegen oder dem Partner zur Gewohnheit wird und der Drang zum Kaufen zu einem unkontrollierbaren Zwang, ist professionelle Hilfe gefragt.


Kaufsucht

Ähnlich wie bei Drogensüchtigen verengen sich die Interessen der Süchtigen immer mehr auf das Kaufen, das letztendlich als einziges Befriedigungsmittel übrig bleibt. Soziale Kontakte werden immer unwichtiger. Um das bekannte Glücksgefühl zu bekommen, werden immer häufiger und teilweise auch immer teurere Güter gekauft. Die Suchtexpertin der Techniker Krankenkasse (TK), Inga Margraf, erklärt: "Die Bandbreite der Entzugserscheinungen reicht von einer inneren Unruhe über Unwohlsein bis hin zu psychosomatischen Erkrankungen und Selbstmordgedanken. Betroffene und ihre Angehörigen sollten das Problem unbedingt ernst nehmen." Dabei geht es den Süchtigen weniger um den Besitz der Sachen. Die Betroffenen sehnen sich vielmehr nach dem euphorischen oder beruhigenden Gefühl, aber auch nach der Bestätigung und Aufmerksamkeit, die sie beim Kaufen empfinden. Inga Margraf: "Die Sucht trifft alle Einkommens- und Bildungsschichten." Studien zufolge seien jedoch jüngere Konsumenten und Frauen überproportional vertreten. Die meisten Kaufsüchtigen spezialisieren sich auf einzelne Produktgruppen wie Schuhe, Lebensmittel oder technische Geräte. Andere suchen eine ganz bestimmte Kaufumgebung – etwa Boutiquen, Supermärkte oder Bestellkataloge – oder nehmen ausschliesslich reduzierte Waren. Auf den Kaufrausch folgen in der Regel ein schlechtes Gewissen, Schuldgefühle und Reue. "Teilweise vergreifen sich die Süchtigen sogar an der Portokasse ihres Unternehmens, den Ersparnissen ihrer Kinder oder verprassen die Urlaubsrücklagen, um ihre Sucht zu finanzieren", erklärt Margraf. Dabei würden die Waren häufig nicht einmal ausgepackt oder benutzt. "Im fortgeschrittenen Stadium werden die Waren sogar versteckt, verschenkt oder aus Angst vor der Familie unbenutzt weggeworfen."

Massnahmen

Alsersten Schritt gegen die Kaufattacken empfiehlt Margraf die Rückgabe von Kredit- und Kundenkarten. In traditionellen Konsumzeiten wie der Vorweihnachtszeit oder dem Schlussverkauf sollten Kaufsuchtgefährdete Innenstädte und Einkaufszentren möglichst meiden. "Häufig hilft es den Betroffenen auch, wenn sie all ihre Suchtgegenstände aus den Schränken und Lagern holen und eine komplette Liste von ihnen anfertigen, die sie stets bei sich tragen." Mit diesen Massnahmen könne die Sucht zwar nicht therapiert, aber der Kaufrausch zumindest vorübergehend gemindert werden. Im Kampf gegen die Sucht sollte man unbedingt professionelle Hilfe zurate ziehen, empfiehlt Margraf.

"Der erste Schritt ist immer, sich die Sucht selbst einzugestehen." Am besten sollten Betroffene dann das Gespräch mit einer Vertrauensperson suchen und eine Therapie erwägen. Auch Selbsthilfegruppen sind wichtige Ansprechpartner. "Für Kaufsüchtige ist wichtig, dass sie merken: Ich bin mit meinem Problem nicht allein. Es gibt andere, die stecken in der gleichen Situation", so Margraf. Auf der Suche nach Therapieangeboten rät Margraf, sich an seine Krankenkasse zu wenden.

 


1913 Artikel (240 Seiten, 8 Artikel pro Seite)

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