Die wichtigsten Fragen zu Windows 7 (Software)

Die 27 wichtigsten Fragen zu Windows 7
Jede Menge Fragen – und die richtigen Antworten sind mitunter nicht ganz einfach: Es geht nicht nur ums Geld, sondern auch um technische Folgen. So ist etwa der Schritt zu 64 Bit für unerfahrene Anwender (noch) nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Und ein Wechsel von XP auf Windows 7 erfordert strategisches Vorgehen, damit Sie nicht ganz von vorne beginnen müssen.
Und wussten Sie, dass das neue System auf günstigen Netbooks eventuell Aero-Funktionen vermissen lässt? Hier finden Sie Antworten auf alle wesentlichen Fragen zu Kauf und Umstieg.
Die Editionen unterscheiden sich in zahlreichen Details. Bedeutsam für den europäischen Markt sind vor allem die folgenden Ausgaben:
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Starter = schlanke Netbook-Edition. Sie ist nicht mehr, wie einmal geplant, auf drei Anwendungen limitiert.
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Home Premium = Starter Edition + Aero-Funktionen + Media Center + Multitouch + Zubehör/Spiele + Heimnetzgruppenerstellung.
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Professional = Home Premium + EFS-Verschlüsselung + Virtualisierung (XP-Mode) + Offline-Dateien + Remote Desktop Host + Domänenbeitritt.
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Ultimate/Enterprise = Professional + Bitlocker-Verschlüsselung + Mehrsprachigkeit + spezielle Firmennetzkomponenten + VHD-Boot.
Ultimate und Enterprise sind technisch vergleichbar, unterscheiden sich aber im Lizenzmodell: Ultimate gibt es als Einzellizenz für Endanwender, Enterprise nur über Volumen-Lizenzen für Firmen.
Home Premium ist die Standard-Edition für den Endkunden. Es bietet unter Windows 7 mehr als unter Vista: Mit den Schattenkopien und der PC-Komplettsicherung hat Microsoft die Home-Edition in puncto Datensicherheit deutlich aufgewertet. Was Sie im privaten Umfeld, also ausserhalb eines Firmennetzes, vermissen könnten, sind die Verschlüsselungskomponenten Bitlocker und EFS sowie der Remote Desktop Host (die zugreifende Client-Komponente ist in Home Premium enthalten). Wenn Sie sich darüber hin-
aus für die Windows-eigene Virtualisierung und für volle VHD-Unterstützung interessieren, reicht Home Premium nicht aus. Allerdings gibt es für alle genannten Komponenten kostenlose Alternativen.
Ja – über das Anytime Upgrade. Windows 7 kopiert bei der Installation stets alle Systemdateien auf die Festplatte. Somit stimmt etwa ein Home Premium binär mit der Ultimate-Version überein. Die Unterschiede der Editionen steuert der Produktschlüssel. Microsofts Motiv für diese Technik war nicht zuletzt das Anytime Upgrade. Es ermöglicht Benutzern kleiner Windows-7-Editionen mit wenigen Klicks den Umstieg auf eine grössere. Sie müssen nur den Schlüssel für die grössere kaufen und den bestehenden durch den neuen ersetzen. Dieser definiert die neue Version und schaltet die neuen Funktionen frei. Der Aufstieg ist aber teuer – von Home Premium auf Ultimate kostet er etwa 175 Euro.
Wie komme ich günstig an mehrere Win-7-Lizenzen?

Vorsicht: Wenn Sie ein Netbook mit Windows 7 kaufen, erhalten Sie oft nur die Windows-7-Starter-Edition. Diese billigste Ausgabe (siehe Punkt 1) verwenden Netbook-Hersteller gern, um Lizenzkosten zu sparen. Die Geräte dürfen dann aber laut Microsoft bestimmte Hardware-Limits nicht überschreiten: 1 GB RAM, 2 GHz-Einkern-CPU, 64 GB SSD (Solid State Disk) oder 250 GB normale Festplatte, 10,2 Zoll Bildschirmdiagonale. Auf allen besser ausgestatteten Netbooks will Microsoft das teurere Home Premium verkaufen. Die Starter-Edition bietet keine Aero-Funktionen und es fehlen neben dem Media Center auch diverse Anpassungsmöglichkeiten.
Der im deutschsprachigen Raum preiswerteste Weg zu Windows 7 sind die System-Builder-Versionen (SB, OEM). SBs sind Vollversionen ohne Handbuch und ohne Installations-Support. Sie enthalten nur eine DVD, entweder 32 Bit oder 64 Bit. SBs sind eigentlich für Händler bestimmt, die sie mit Hardware verkaufen oder vorinstallieren. Die Preise betragen mit circa 80 Euro für Home Premium, 115 für Professional und 140 für Ultimate kaum die Hälfte der Retail-Editionen.
Falls Sie zwei oder drei Lizenzen für zu Hause brauchen, können Sie zum Family-Pack greifen. Das 3er-Pack für 150 Euro enthält drei Home-Premium-Lizenzen. Das Kontingent ist begrenzt. Wieviele in den Handel gelangen, ist noch unklar. Kleine Betriebe, Schulen und Behörden sollten Volumenlizenzen wählen: Das günstigste Angebot der „Microsoft Open License“ beginnt schon bei 5 Lizenzen. Schulen und Behörden zahlen dabei etwa 78 Euro für Windows 7 Professional, normale Betriebe etwa 118 Euro.
Ja, es gibt hier keine Einschränkung – so lange der Vorrat reicht.
Ja, Sie können mit Ihrem Lizenzschlüssel wahlweise die 32- oder die 64-Bit-Variante der entsprechenden Windows-7-Version installieren. Bei den normalen Kaufpackungen liegen standardmässig beide Datenträger bei. Systembuilder-Käufer müssen sich hingegen entscheiden, welche Version sie möchten, denn hier ist nur der Datenträger für eine der beiden Varianten enthalten. Das hat ausschliesslich Kostengründe, keine lizenzrechtlichen. Gegen eine Pauschale können Sie bei Microsoft den anderen Datenträger nachbestellen.
Kann man von XP auf Windows upgraden?

Ja. Die meisten Hochschulen sind dem MSDNAA-Programm angeschlossen (Microsoft Developer Network Academic Alliance). Über MSDNAA erhalten Studenten ein Windows 7 Professional kostenlos (32 und 64 Bit). Die Lizenz bleibt erhalten, wenn das Studium beendet ist.
10. Kauf: Wie lange läuft die kostenlose Testversion noch?
Der Release Candidate lässt sich noch bis zum 1. März 2010 uneingeschränkt nutzen. Danach startet das System alle zwei Stunden automatisch neu. Nach weiteren drei Monaten – am 1. Juni 2010 – läuft der Release Candidate endgültig ab.
Windows 7 ist nicht anspruchsvoll. Für Aero benötigen Sie neben einer 1-GHz-CPU und 1 oder 2 GB RAM (32 Bit oder 64 Bit) eine DirectX-9-kompatible Grafikkarte. Sie können sich die Tauglichkeit Ihres PCs vom Windows 7 Upgrade Advisor bestätigen lassen. Das Microsoft-Tool informiert Sie auch über eventuelle Treiberprobleme mit älterer Hardware.
Nein, ein Inplace-Upgrade – also das vollautomatische Upgrade während des Setups – ist von XP auf Windows 7 nicht möglich. Lizenzrechtlich gesehen dürfen Sie als XP- oder Windows-2000-Nutzer aber durchaus zur günstigeren Update-Version greifen.
Verwenden Sie dazu das Tool Easy Transfer von der Windows-7-DVD. Sie finden es unter \Support\Migwiz, die ausführbare Datei heisst Migwiz.exe. Unter XP gestartet nimmt Easy Transfer automatisch an, dass es sich auf dem Quellcomputer befindet. Die Auswahl der zu sichernden Daten können Sie einsehen und gegebenenfalls erweitern. Nach der Installation von Windows 7 integrieren Sie die Easy-Transfer-Datei (mit der Endung .MIG) per Doppelklick in das neue System. Easy Transfer berücksichtigt Dokumente und Einstellungen, aber keine Programme.
Programme umziehen mit USMT: Sie können zusätzlich Microsofts User State Migration Tool ( USMT) nutzen. Es überträgt 40 populäre Anwendungen (theoretisch ist es erweiterbar). Dabei installieren Sie Windows 7 über das bestehende XP auf dieselbe Partition. Das alte System samt Profilen, eigenen Dateien und Programme-Ordner wird automatisch unter Windows.old gesichert. Nach der Installation von Windows 7 können Sie Dateien und Einstellungen mit dem USMT per Hardlink-Migration zurückschreiben. Das Umzugs-Tool pcwUpgradeWin 1.1 vereinfacht diesen Vorgang.
Ja – ausgehend von Vista ist ein Inplace-Upgrade möglich, allerdings nicht mit beliebigen Versionen. Allgemein gilt: Sie können nur auf eine gleich- oder höherwertige Edition upgraden. Folglich gelingt das Inplace-Upgrade von Vista Home Basic oder Home Premium auf Windows 7 Home Premium oder auf Ultimate. Von Vista Business können Sie auf Windows 7 Professional umsteigen und von Vista Ultimate eben nur auf Windows 7 Ultimate.
Auf welche Festplatten kann ich installieren?
Das Inplace-Upgrade von Vista auf Windows 7 ist zwar vorgesehen, aber technisch immer problematischer als ein Clean Install: Es kann den PC einen ganzen Tag beschäftigen und ist nicht in jedem Fall erfolgreich. Tester berichten vom gelegentlichen Einfrieren des Setups. Zudem übernehmen Sie eventuelle Altlasten auf das nagelneue System. Wer auf einem wirklich sauberen System starten will, installiert besser komplett neu und nutzt dabei Microsofts Umzugshelfer (Punkt 13).
Wenn das Bootmenü nach der Installation von Windows 7 unnötige Einträge enthält (Windows 7 Beta, RC), dann können Sie diese mit Msconfig.exe löschen. Auf der Registerkarte „Start“ finden Sie die Systeme und den „Löschen“-Button.
Das Anytime Upgrade unter Windows 7 erfordert nur den Kauf des neuen Produktschlüssels online und das Eingeben dieses Schlüssels in den Systemeigenschaften („Product Key ändern“). Die Setup-DVD ist dabei nicht erforderlich.
Vista und Windows 7 zeigen via „Systemsteuerung, Leistungsinformationen und -tools“ unter „Detaillierte Leistungs- und Systeminformationen ...“ eine 64-Bit-fähige CPU an. Auch unter Windows XP nutzbar ist das VB-Script pcwCPU_32_64.
Windows 7 akzeptiert jede interne IDE- oder SATA-Festplatte. Auf externen USB-Datenträgern lässt sich das System nicht installieren. Ausserdem fordert das Setup eine NTFS-formatierte Festplatte. Platten mit dem Dateisystem FAT(32) werden als Installationsort nicht angeboten.
Eine FAT32-Partition müssten Sie erst mit „convert e: /FS:NTFS“ (e: als Beispiel) nach NTFS umformatieren, um sie dem dem Setup von Windows anbieten zu können. Dieses Konvertieren mit Convert.exe lässt sich auch mit dem System auf der Windows-7-Setup-DVD erledigen.
Als Partitionsgrösse empfehlen wir 40 GB und mehr
Ja, die allermeisten: Windows 7 braucht mindestens 1 GB RAM, eine CPU mit mindestens 1 GHz und etwa 40 GB freien Speicherplatz. Erfüllt oder übertrifft Ihr Netbook die Anforderungen, können Sie jede Windows-7-Edition ohne Sorge installieren.
Windows 7 zeigt unter „Computer, Eigenschaften“ eine Gesamtnote für den „Windows-Leistungsindex“. Die Einzelbewertungen werden angezeigt, wenn Sie den Link „Windows-Leistungsindex“ anklicken.
Die Index-Skala reicht von 1,0 (schlechtester Wert) bis 7,9 (optimaler Wert). Wer von Vista ausgeht, dessen Skala von 1,0 bis maximal 5,9 reicht, kann sich daher verschätzen: Eine 5,0 bewegt sich unter Windows 7 nur noch im Mittelfeld. Die Gesamtnote ist – wie unter Vista – kein Durchschnitt, sondern entspricht der Note der schlechtesten Komponente. Unser Rat: Ignorieren Sie die Gesamtnote wie auch die Einzelnoten, wenn Sie mit dem Win-7-Rechner zufrieden sind.
Gar nichts – wenn Sie einen PC mit einem normalen Monitor verwenden. Denn dann fehlt der Systemkomponente das passende Eingabegerät. Nur auf den neuen Notebooks und Tablet-PCs mit Touchscreen kann Multitouch aktiv werden. Multitouch erlaubt etwa das Zoomen von Dokumenten durch gegenläufige Fingerbewegungen oder die Rotation von Bildern durch die entsprechende Drehbewegungen.
Kompatibilität
Ja, nahezu alle unter Windows XP und Windows Vista funktionierenden Anwendungen arbeiten auch unter Windows 7. Zu den Ausnahmen zählen einige Sicherheitssuiten und systemnahe Tools, die erst durch ein Update kompatibel werden.
Mit etwas Glück sollte Ihre jetzige Hardware-Konfiguration unter Windows 7 funktionieren. Windows 7 bringt eine aktuelle und umfangreiche Treiberausstattung mit, die nur an sehr exotischer oder sehr alter Hardware scheitert. Wenn Sie nach Problemen mit Ihrer Hardware oder Fehlern im Geräte-Manager einzelne Treiber manuell nachinstallieren müssen, sollten Sie folgende Regeln beachten:
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Ältere XP-Treiber kennen die Benutzerkontensteuerung nicht. Installieren Sie Treiber immer explizit „Als Administrator“.
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Einen EXE- oder MSI-Installer, der eine falsche Windows-Version moniert, können Sie über „Eigenschaften, Kompatibilität“ zum Einsatz überreden.
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In seltenen Fällen, etwa bei WLAN-Adaptern oder LAN-Druckern, kann es helfen, vor der Treiberinstallation die Windows-Firewall zu deaktivieren.
Der XP-Mode ist ein in Windows 7 integriertes virtuelles XP mit SP3. Neben dem im VHD-Format ausgelieferten virtuellen System ist die eigentliche Kernkomponente Microsofts Virtual PC. Das virtuelle XP muss nur für die Installation einer Anwendung gestartet werden. Danach kann der Benutzer die Software direkt über das Windows-7-Startmenü aufrufen (seamless) – sie wird sogar mit den Dateitypen des Hauptsystems verknüpft. So startet etwa ein virtualisiertes Word XP, wenn Sie eine DOC-Datei unter Windows 7 anklicken. Achtung: Der Prozessor muss die Virtualisierung unterstützen (AMD-V, Intel-VT).
Genau genommen in keiner der Editionen: Die Virtualisierungs-Software und die virtuelle VHD mit XP müssen bei Bedarf erst heruntergeladen und nachinstalliert werden. Dies funktioniert – laut Microsoft – nur unter Professional, Enterprise und Ultimate.
Nein, nicht für den Endanwender: Windows 7 zeigt breiteste Abwärtskompatibilität. Uns ist keine massgebliche Software bekannt, die auf ein virtuelles XP angewiesen wäre. Bei älterer Hardware ist in den allermeisten Fällen ein XP- oder Vista-Treiber verfügbar, der sich auch unter Windows 7 installieren lässt.
Tüftler und Bastler verzichten allerdings schon auf eine technisch interessante Komponente, wenn sie etwa ein Home Premium wählen: Der Verzicht betrifft aber weniger den XP-Mode als vielmehr die Virtualisierungs-Software. Das Einrichten eigener virtueller Systeme erfordert mindestens ein Windows-7-Professional, das Booten von VHDs mit virtuellen Systemen sogar Ultimate oder Enterprise.