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Antriebslosigkeit, ein vermehrtes Schlafbedürfnis und Appetitsteigerung können Anzeichen für eine Winterdepression sein. Besonders markant: diese Merkmale treten nur zwischen Oktober und März auf. Unter dem Jahr ist man völlig beschwerdefrei. Dr. Jörg Auer, Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin an der LNK-Wagner-Jauregg, gibt hilfreiche Tipps, diese depressiven Beschwerden zu lindern.

Der Blick aus dem Fenster: grau in grau. Dass dieses Wetter auf die Stimmung schlägt, ist kein Wunder. Manche Menschen leiden aber dermaßen am fehlenden Tageslicht, dass es sich auf Körper und Geist auswirkt. Hier spricht man von der sogenannten Winterdepression. „Im Unterschied zur klassischen Depression beschränkt sich die Zeit, in der die Symptome wie Antriebslosigkeit und ein vermehrtes Schlafbedürfnis auftreten, auf die Monate zwischen Oktober und März“, erklärt  Psychiater Dr. Jörg Auer. „Auffällig ist auch ein gesteigerter Appetit und das Verlangen nach Kohlehydraten, mit dem dann meist eine Gewichtszunahme einhergeht.“

Alarmsignale ernst nehmen
Dass im Winter der Körper einen Gang zurück schaltet und weniger aktiv ist, sei nach Ansicht des Arztes völlig normal. Unnormal aber ist, wenn es dadurch zu einer depressiven Phase mit Beeinträchtigung des Alltags und zum Unwohlsein kommt. „Das sind wirklich die Alarmsignale, bei denen man auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen sollte“, so Dr. Auer.
Auch wenn die Ursachen bis dato noch nicht genau erklärbar sind, so führen Spezialisten die Winterdepression auf den geänderten Tag-Nacht-Rhythmus und die fehlenden Sonnenstunden zurück. Erkennbar ist zudem, dass Frauen drei bis fünf Mal häufiger von einer Winterdepression betroffen sind als Männer. Die Prävalenz liegt zwischen 2 und 5 Prozent in unserer Klimazone.

Sonne ist das beste Medikament
Medikamente zu verabreichen, die die Depression lindern, ist eine Methode. Sehr wertvoll und natürlicher sieht Dr. Auer den Kontakt zum Sonnenlicht. „Menschen mit Winterdepressionen rate ich, mittags unbedingt in die Sonne zu gehen. Das heißt natürlich auch raus aus der Nebelsuppe.“ Wichtig dabei ist, wirklich die Mittagssonne zu nutzen, denn am Nachmittag ist die Strahlung meist schon zu gering. „Es ist mir natürlich bewusst, dass viele mittags keine Zeit haben, auf einen Berg zu fahren, um dem Nebel zu entkommen“, betont der Psychiater. „In diesen Fällen ist es ratsam, zumindest die Wochenenden zu nutzen, um Sonne zu tanken!“
Als Alternative empfiehlt Dr. Auer eine Lichttherapielampe. Diese sollte täglich, vorwiegend in der ersten Tageshälfte, zwischen 20 und 30 Minuten lang genutzt werden. Dabei ist es nicht nötig, ständig in die Lampe zu schauen. Hin und wieder in die Lampe blinzeln reicht völlig aus. Nebenbei kann man es sich mit einem Buch oder guter Musik gemütlich machen. „Diese Lampen sind auch nicht sehr teuer. Wichtig ist nur, dass sie ein Sonnlicht-ähnliches Spektrum besitzen und genormt sind.“


Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen, ist eine medikamentöse-antidepressive Behandlung in den Wintermonaten anzudenken. Ob eine ausreichende Vitaminzufuhr ebenfalls hilft? „Nein, nicht spezifisch gegen die Depression. Aber genügend Obst und Gemüse zu essen, schadet auf keinen Fall, denn sie wirken der Ermüdung entgegen.“

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